Einfache Gemeinde Forum

Normale Version: Eine Frage zu Johannes 8, 31-37
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Hallo Ihr Vielgeliebten, Cool

Gerade beschäftige ich mich mit der oben genannten Bibelpassage.
Ich habe mit Erstaunen etwas festgestellt, was irgendwie nach meinem Verstehen so nicht gemeint sein kann, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Vielleicht ist ja jemand, oder einige unter Euch, die das irgendwie mehr blicken als ich gerade.
Ich hoffe, dass das mit der Textbearbeitung klappt - kenne die Funktionen hier noch nicht so wirklich. Nee, klappt nicht.. ich hebe die Stellen manuell hervor...
Ich markiere die Textstellen, um die es mir geht - wahrscheinlich werdet Ihr dann schon feststellen können, worin meine Frage besteht:

Da sprach Jesus zu den Juden,

~die an ihn glaubten:~

Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger,
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!
Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie kannst du da sagen: Ihr sollt frei werden?
Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.
Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.
Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei. Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid;

~aber ihr sucht mich zu töten,~


denn mein Wort findet keinen Raum in euch.
(zitiert aus der Schlachterübersetzung)

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Also Jesus spricht zu den an ihn gläubigen Juden.
Wie kann es sein, dass Jesus schein- oder offenbar feststellt, dass sie ihn töten wollen?
Die an ihn Gläubigen wollen Jesus töten??
Das leuchtet mir gerade überhaupt nicht ein.
Wie kann das denn gemeint sein?
Versteht Ihr das?

Vielen Dank im Vorraus
Stella
Zitat:Stella : Wie kann es sein, dass Jesus schein- oder offenbar feststellt, dass sie ihn töten wollen?

Johannes 5,18:

Darum trachteten die Juden noch viel mehr danach, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch sagte, Gott sei sein Vater, und machte sich selbst Gott gleich.
(zitiert nach Luther 1984)
Der Zweifel seitens der Gläubigen (religiös angelegten Zeitgenossen),
an der moralischen Autorität und Integrität Jesu ist hier interessant zu sehen.
Danke für Deine Antwort, Hans-Otto,

leider verstehe ich das noch nicht...
Dass die Pharisäer nicht an ihn glaubten und ihn töten wollten, sehe ich.. aber in der Passage spricht Jesus ja offenbar die an Ihn Gläubigen an?
Seien wir doch mal ehrlich, wir Gläubige sehen oft die/unsere Moral als wichtige-(ste) Instanz. Auch ethisch korrektes Verhalten nimmt bei uns einen hohen Stellenwert ein. Auch wir behaupten, oder meinen oft zumindest das einhalten der Inhalte von unterschiedlichsten, selbstgemachten Gesetzeskatalogen, sei für das bestehen vor Gott wichtig. Bei der Begegnung mit gläubigen Geschwistern hatte ich vielmals den Eindruck dieses Bewußtsein bei meinem Gegenüber.
„Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen.“
„Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt.“
Anscheinend geht es Jesus bei dem Gespräch mit den Juden, die an ihn glaubten, ihnen die Wichtigkeit der Umwandlung rüberzubringen (Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort), d.h., sie waren in erster Linie gläubig aus der Sicht ihrer Religion und nun hatten sie Jesus kennengelernt und das bedeutete, sie mussten zukünftig vieles verlernen lernen, um in diese Freiheit zu kommen..
Sie waren sozusagen 2x gläubig.
Und jetzt sagt Jesus noch, Gott ist sein Vater.
Das war beim besten Willen dann auch für sie zu viel.

(Bibelzitate nach Luther 1984)
Entschuldigt bitte dass ich eure Diskussion mal unterbreche. Aber dieser Hinweis ist aus Urheberrechtlichen Gründen notwendig:

Bitte bei allen Zitaten - auch Bibelzitate - immer die Quelle angeben. Ansonsten könnte uns als Betreiber diese Nachlässigkeit ggf sehr viel Geld durch Abmahnungen kosten.
@Charly Ahso.. ok.. das wusste ich nicht.. hole ich nach (ach, haste ja schon.. danke!)



@Hans-Otto

>> Seien wir doch mal ehrlich

jau, sind wir! Smile
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Zu dem was Du weiter schreibst:

Ahso.. das leuchtet ein..
Also war es tatsächlich so, dass sie Ihn töten wollten?
Stimmt eigentlich.. In unserem Fleisch wohnt nichts Gutes..
Danke Dir!
Sie waren ja noch nicht erlöst und mit dem Heiligen Geist getauft.
Das geschah ja erst nach Pfingsten.
Jesus war ja auch noch nicht für sie gestorben.
Ich glaube nicht, dass sie ihn töten wollten.
Ich glaube sie wollten einfach gut sein - religiös sein - und Jesus sollte ihnen den Weg zeigen.
Aber im Herzen waren sie doch noch Sklaven der Sünde.
Dieser innere Konflikt wird in Römer 6 sehr gut beschrieben.
Man will das Gute tun, schafft es aber nicht.
Dann kämpft man mit Gesetzlichkeit dagegen an - falscher Weg! Sackgasse.
Jesus zeigt den anderen - den richtigen - Weg auf.
Es betrifft auch viele Christen, die erst mal verstehen müssen, was es wirklich bedeutet frei zu sein.
Ich möchte es ja jetzt nicht verkomplizieren, aber ich gebe zu bedenken:

Joh.10,33„Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen, denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. 34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«?“ (Nach Lutherbibel 1984)

Wir haben jetzt den heiligen Geist, aber die o.a. Aussage Jesu, ist für uns zu viel und damals für die Juden auch (Ohne hl. Geist, wie Du sagst Theo)
Hier muss man den Kontext gut beachten.
Jesus ist hier im Tempel, eine Ehebrecherin wird zu ihm gebracht und er spricht zu den Juden dort.
(Bibelstellen nach AlbrechtNT)
Zitat:Johannes 8:2 Frühmorgens erschien er wieder im Tempel, und alles Volk kam zu ihm. Da setzte er sich nieder und lehrte sie.
Durch seine Reden bekehrte sich ein Teil der anwesenden Juden:
Zitat:Johannes 8:30 Als er so redete, wurden viele an ihn gläubig.
Jetzt sprach Jesus zu einer gemischten Gruppe der Juden. Zu solchen, die nun an ihn glaubten und weiterhin auch zu solchen, die (noch) nicht an ihn glaubten:
Zitat:Johannes 8:31 Jesus sprach dann zu diesen Juden, die nun an ihn glaubten: \"Haltet ihr an meiner Lehre fest, so seid ihr wirklich meine Jünger.
und zu denen, die (noch) nicht an ihn glaubten:
Zitat:Johannes 8:37 Ihr seid Abrahams Nachkommen, das weiß ich wohl. Doch ihr steht mir nach dem Leben, weil mein Wort in euern Herzen keinen Boden findet. 39 \"Unser Vater,\" so erwiderten sie ihm, \"ist Abraham.\" Jesus entgegnete ihnen: \"Wäret ihr Abrahams Kinder, so tätet ihr auch Abrahams Werke. 40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, obwohl ich euch die Wahrheit, die ich von Gott gehört, verkündigt habe. So etwas hat Abraham nicht getan. 41 Ihr handelt ganz wie euer Vater.\" Da sprachen sie zu ihm: \"Wir sind doch nicht aus Hurerei entsprossen; Gott allein ist unser Vater.\" 42 Jesus erwiderte ihnen: \"Wäre Gott euer Vater, so hättet ihr mich lieb. Denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen. Ich bin auch nicht eigenmächtig aufgetreten, sondern er hat mich gesandt.
Damit erklärt sich mMn diese Disharmonie im Text.
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