Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? - Druckversion +- Einfache Gemeinde Forum (https://forum.einfache-gemeinde.de) +-- Forum: Einfache Gemeinde (https://forum.einfache-gemeinde.de/forum-4.html) +--- Forum: Praxis, Fragen, Antworten, Berichte, ... (https://forum.einfache-gemeinde.de/forum-8.html) +--- Thema: Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? (/thread-172.html) |
Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? - Charly - 24.02.2007 Hallo, in letzter Zeit bewegt mich die Frage, warum sich eigentlich Christen bei uns im deutschsprachigen Raum dazu entscheiden Hausgemeindemitglieder zu werden. Daher wollte ich euch mal fragen, warum ihr in einer Hausgemeinde seid oder darüber nachdenkt in eine zu gehen. Manchmal bekomme ich den Eindruck, dass Hausgemeinden für so manchen ein Fluchtort vor herkömmlichen Gemeinden sein könnte. Also nicht die Überzeugung, sondern der Frust brachte sie dazu Mitglied einer Hausgemeinde zu werden. Was denkt ihr? Warum seid Mitglied in einer Hausgemeinde? Welche anderen Begründungen (außer die in der Umfrage) fallen euch dazu noch ein? Gruss, Charly Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? - guido - 23.03.2007 Hallo Charly, Ich tu' mir schwer, auf diese Frage zu antworten. Ich versuche mal kurz zu erklären, warum dies so ist: Zuerst ein Statement: Ich bin nicht "Mitglied" in einer Hausgemeinde. Ich gehöre zu keiner Hausgemeinde. Ja wir leben und erleben Gemeinde mit allem, was man in Apg. nachlesen kann (Gebet, Gemeinschaft, Brotbrechen, Lehre, Leben-Teilen, ...). Wir erleben das zusammen mit mehreren Geschwistern, die wir unterschiedlich oft sehen. Meist geschieht das in 2er-, 3er- oder auch 4er- (2 Ehepare) -Gruppen. Wobei einige dieser Personen sich in der Regel gar nicht sehen. Manchmal sehen wir ein/zwei Wochen niemanden von diesen Geschwistern ... aber dann auch wieder öfters in einer Woche. Ich kann sagen, dass wir mit diesen Menschen Gemeinde erleben ... aber das ist eben nicht das, was zumindest einige hier im Forum unter der "Gemeindeform Hauskirche/Hausgemeinde" verstehen. Wenn ich den Begriff "Hauskirche/Hausgemeinde" verwende, dann viel lieber als Arbeitsbegriff, aber nicht als "Beschreibung einer Gemeindeform", oder einer "Gemeindgründungsmethode". ... sondern als Begriff, bei dem es um "erlebte und gelebte Gemeinde und Nachfolge Jesu" geht. "Haus" steht für mich dabei als Synonym für "Lebensumfeld" und "Lebenszentrum", d.h. dass ich Gemeinde lebe, dort wo ich gerade bin! Das ist kurz Umrissen mein/unser Weg, wie wir zur Zeit Gemeinde leben. Ich hoffe, dass wir in der Zukunft nicht an der Form hängen bleiben, sondern auch unser "Gemeindeleben" von dem formen lassen, der die Gemeinde baut. Wir sind unterwegs ... Nun ein kurzes Feedback zu einzelnen (nicht allen) Umfragepunkten:
Seid herzlich gegrüßt, Guido Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? - risc - 23.03.2007 Hallo Guido, deine Antwort auf Charlys Umfrage ist sehr interessant und lässt sich als guter Diskussionsaufhänger nehmen. Was du anfangs beschreibst, sehe ich auch so. Gemeinde bzw. Hausgemeinde ist für mich "fluid" geworden. Abgesehen davon gibt es mittlerweile auch hier schon wieder ein Label, man sprich von der "Fluid Church". Aber was dahinter seht ist auch das, worin ich lebe - flexible Beziehungen, nicht immer an feste Orte oder Zeiten gebunden, sondern es geht um das gemeinsame Leben oder "Erleben", von dem was Gemeinde ist. Es ist eine große Freiheit, in der man sich befindet (- man muss nur aufpassen, dass man nicht "wegfließt" - "g"). Z.B. Wechseln wir auch die Gruppen oder Orte - wir treffen uns mal hier mit Geschwistern, mal dort, in unserem Hause, an öffentlichen Orten etc. Die Größe, die Zahl der Leute ist nicht mehr wichtig, das offizielle Programm ist nicht mehr wichtig. Nachdem wir unsere "Hausgemeinde" in drei Minigemeinden aufgeteilt haben ist dieser Prozeß erst richtig in Gang gekommen. Eine Gruppe 4-6 P)hat gar keinen festen Ort - in den letzten Monaten waren sie in erster Linie bei einer der 2 Familien mit 5 Kindern, die etwa 40 km entfernt wohnen behilflich ihr Haus in einer ländlichen Gegend gemeinsam auf Vordermann zu bekommen. Diese Familie sucht jetzt ein Haus im Ruhrgebiet und muß das alte verkaufen. Also waren sie Samstags immer zum Arbeiteinsatz zusammen und hatten natürlich Gemeinschaft etc. - Sie befinden sich im Übergang und wir sind gespannt, wie das weitergehen wird. Unserer Zweite Gruppe sind die "Kinder", Roses Sohn und Frau und ein junges Koreanische Ehepaar, wo die Frau am Anfang unserer Gemeinde zum Glauben kam. Sie haben jetzt insgesamt 3 Kinder unter 3 Jahren, da muß man felxibel sein, mal ein anderer Ort, mal im Krankenhaus mal nur Besuche mal keine Treffen wegen Krankheit - kurz viel Bewegung. Und dann unsere Gruppe, mit den drei Kernleuten der "Muttergemeinde" und jetzt wechselnd mal mit zwei ungläubigen Chinesen und einer ungläubigen Bekannten. Dann wieder 1- 2 Mal im Monat treffen wir uns mit einem Eheepaar mit einem Kind, nicht in Essen etwa 10 Km entfernt um die zu unterstützen, die wollen auch bei sich "Gemeinde leben", sind aber alleine, um sie zu ermutigen sind wir öfter da. -- Und so ist bei uns alles sehr infomell flexibel und locker geworden. Aber was ein herausragender Zentralisationspunkt für alle geworden ist, ist unser monatlicher Hausgottesdienst bei uns, der meist den ganzen Tag dauert. Das haben wir alle als festen Punkt schätzen gelernt. Gruß Richard Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? - guido - 23.03.2007 Und das, was allen bewusst ist:
Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? - kochy - 01.04.2007 Hallo Ihr, Charlay hat eine Frage gestellt: In letzter Zeit bewegt mich die Frage, warum sich eigentlich Christen bei uns im deutschsprachigen Raum dazu entscheiden Hausgemeindemitglieder zu werden. Antwort: Der HERR sprach und sagte zu UNS - Euer Weg geht in die Hausgemeinde-Bewegung. Für uns war das undenkbar, doch es geschah so. kochy Warum ist Jemand in einer Hausgemeinde? - Bolli - 09.05.2007 Hallo Das Beantworten der Umfrage viel auch mir etwas schwer. Ich habe mich dann für den letzten Punkt entschieden. Persönlich bin ich von dieser "Gemeindeform" überzeugt, insbesondere weil sich in einfachen, kleinen Gemeinschaften das besser umsetzen lässt, was das Neue Testament lehrt. Manchmal habe ich aber den Eindruck, dass in gewissen Kreisen die Idee "Hausgemeinde/Hauskirche" schon fast vergöttert wird. Hauskirche darf nicht zum Ziel werden, sondern ist ein Mittel zum Zweck. Wir haben hier auf der Erde noch einen Auftrag: Zitat: Würde es nur darum gehen, dass es uns gut geht und wir uns möglichst wohl fühlen, dann wären die Heiligen vermutlich schon lange in himmlische Gefielde entrückt worden, wo es uns dann bei unserem Herrn definitiv und unwiderruflich "wohl ist". Gruss Jürg |