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Römisch-katholisch geprägte Hausgemeinden? - Druckversion

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Römisch-katholisch geprägte Hausgemeinden? - AlexderFranke - 02.08.2008

Guten Tag,
mich beschäftigt seit Langem der Umgang miteinander in christlichen Gemeinden. In den herkömmlichen Kirchen beobachte ich, daß der Zeitgeist, zuerst oder nur an sich zu denken, auch dort eingezogen ist. Es ist dort genau so schwer, Freunde zu finden, wie "draußen in der Welt" wenn nicht sogar schwieriger. Ich sehe dort nur noch sehr wenig Bewegung und Neigung, sich wirklich um seinen Bruder zu sorgen. Ich glaube, es ist das der Hauptgrund, warum der christliche Glaube seine Anziehungskraft verloren hat! Viele Predigten sind fromme Sprüche, die keine Wirkung erzielen. Vor allem aber in der römisch-katholischen Kirche sehe ich wenig Bemühungen, auf die Menschen unserer Zeit zuzugehen, bis auf wenige Ausnahmen.
Die Hauskirche sehe ich als Möglichkeit, auch wieder menschliche Wärme ins Spiel zu bringen, damit der christliche Glaube wieder seine Anziehungskraft bekommt. In vielen Freikirchen, wo noch mehr oder weniger brüderliches Miteinander herrscht, wird oft der amerikanische Gospelkirche oder den Puritanern (mit ihrer strengen Weltentsagung) nachgeeifert. Ich fühle mich vielen römisch-katholischen Lehrsätzen verbunden. Deshalb lehne ich einige Lehrsätze der klassischen Freikirchen ab. Deshalb beschäftigt mich der Gedanke, Hausgemeinden, wo Menschen mit römisch-katholischem Glaubensgut zusammenkommen, die aber ein persönliches Umfeld möchten. Hauskirche und herkömmliche Kirche müssen auch nicht unbedingt gegeneinander ausschließen. Man könnte sich als Hausgemeinde auch an dem einen oder anderen in der herkömmlichen Kirche beteiligen und ihr vielleicht neue Anstöße geben. Ich könnte mir z. B. vorstellen, als Hausgemeinde an der Domwallfahrt teilzunehmen. Ein weiterer Punkt, der mir bei dem vollständigen Anschluß an eine herkömmliche Kirche Bauchschmerzen bereitet, sind die Verbrechen gegenüber Juden und Andersgläubigen in der Vergangenheit.
Was meint Ihr?
Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit. Amen.


Römisch-katholisch geprägte Hausgemeinden? - Charly - 02.08.2008

Hallo Alex Smile

Tja was soll ich sagen? Ich sehe die katholische Glaubensausrichtung von Außen und es zieht mich wenig dorthin. Allerdings weiß ich auch nicht, warum es nicht katholisch ausgerichtete Hauskirchen geben sollte.
Es würde dann wohl aber schon so sein, dass diese Hauskirche autonom ist und sich lediglich vom Glaubensverständnis tendenziell zur RKK ausrichtet oder diese Hauskirche wird römisch katholisch sein und somit nicht losgelöst und autonom von der RKK sein. Sie müsste dann Teil eines schon vorhandenen Pastorats sein und würde durch den kath. Pastor dieses Pastorats geleitet.
Wenn die Hauskirche autonom ist, würde sie zB die Autorität des Klerus incl. Papst nicht anerkennen - welche aber ein Kernbestandteil der RKK ist.

Soweit ich informiert bin, gibt es tatsächlich Hauskirchen, die von der RKK anerkannt sind.

Insgesamt ist meine Haltung die, dass wir unter den Hauskirchen eben diese Bandbreite der versch. Ausrichtungen aushalten sollten und uns dem enthalten sollten uns eine gemeinsame Form und Ausrichtung zu erarbeiten - dann wären wir nur auch wieder eine Denomination.

Gruß, Charly


Römisch-katholisch geprägte Hausgemeinden? - Hans-Otto - 08.08.2008

Hallo Alex,

gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.

Dieser Gruß gefällt mir sehr gut. Ich hatte ein Gespräch mit einer Glaubensschwester und ich meinte zu ihr, wir Christen könnten uns doch mit o.a. Worten begrüßen bzw. verabschieden. Sie schaute verdutzt und meinte, das machen doch die ?Katholischen?. Jetzt war ich verdutzt.

Die spürbare Intoleranz vieler unserer Leute, insbesondere aus unserer charismatischen Ecke, hinsichtlich Menschen der RKK, ist beschämend.

Zwei unserer HG-Teilnehmer sind katholisch. Wir treffen uns im Namen von Jesus und nicht im Namen einer Denomination.

Religiosität birgt die Gefahr von Intoleranz gegenüber Andersgläubigen, mit all ihren Auswüchsen.

Die Botschaft Jesu ist zuerst nicht Gesetz/Gerechtigkeit sondern Gnade. Aus dem Verständnis heraus kann gerechtes Handeln entstehen und die Erfüllung des Gesetzes. Pharisäer und Schriftgelehrte hatten mit Jesus ein Problem.


Schwierig wird es, wenn ein anderes Evangelium gepredigt wird, aus dem heraus ein elitäres Bewusstsein entstehen kann, z.B., Intoleranz den Menschen anderer Konfessionen gegenüber.

Zitat:Hauskirche und herkömmliche Kirche müssen auch nicht unbedingt gegeneinander ausschließen.

Nicht unbedingt, aber in der Konsequenz schon. Nach meinem Verständnis ist HG, demütige, kapitulierende Revolution. Revolution gegen Macht, System, klerikale Pfründesicherung, Religiosität, und letztendlich auch gegen die Kirchensteuer oder dem sogenannten Zehnten.

Wenn wir in unseren HG unseren Weg gehen, beurteilen sich klerikale, religiöse Systeme von selbst.

Zitat:Ein weiterer Punkt, der mir bei dem vollständigen Anschluss an eine herkömmliche Kirche Bauchschmerzen bereitet, sind die Verbrechen gegenüber Juden und Andersgläubigen in der Vergangenheit.


Wir Menschen sind glaube ich zu allem fähig, Verbrechen gegenüber Juden und Andersgläubigen z.B., aus der Bibel heraus zu rechtfertigen (wie geschehen) ist schon der ?Hammer?. Ich persönliche komme nicht weiter, wenn ich mir die Gräueltaten der letzten Jahrhunderte vor Augen halte. Hier ist zu viel böses geschehen. Für uns sollte gelten, Glaube, Hoffnung, Liebe. Hieran festhalten und weitergehen, im Bewusstsein der Gnade.

Gruß
und gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit. Amen.