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Was lebt Ihr eigentlich??
#1
Mir sind hier Personen "begegnet", deren konkret werdendes Leben, Leben mit anderen, ich schön und ermutigend finde! Darum meine Frage! Ich höre gerne mehr davon, von diesen "Lebens-Erfahrungen"..!
Andererseits gibt es hier (mit hier meine ich das komplette Forum) auch sehr gute und richtige Theorien, die "noch kein Leben" oder noch kaum oder noch "zu wenig" reales Leben, in der Tat verwirklichte Praxis zu sein scheinen...
Da mach(t)en manche bestimmt enttäuschende Erfahrungen mit manchem, was sie erhoffen oder einst erhofft haben...
Wer erzählen mag? Den bitte ich darum.
Evtl. kann man was draus lernen...
Danke von Eurem Thomas
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#2
Mal eine ganz einfache Antwort; Ich freu mich heute schon den ganzen Tag auf unseren HG Abend, heute abend.

Gruß Wink
Gottesmord auf Golgatha
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#3
In unserer HG sind wir immer zu 100 % versammelt. (wo zwei oder drei…..)200 % oder 300 % sind keine Seltenheit.

In den institutionellen Gemeinden wird dies in den wenigsten Fällen erreicht.


Gottesmord auf Golgatha
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#4
Ich schließe mich Hans-Otto an. In unserer HG sind in der Regel auch alle da, meist auch immer noch ein Gast. Beim Lobpreis z. B. sind keine Zuhörer oder "Konzertbesucher" da, alle sind mit Herzblut dabei. So ist es auch bei anderen Aktivitäten der HG.
lg
uwe
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#5
Auch herausfordernde(re) Antworten wären gar nicht übel, Leute!
Ist ja schön, dass zu "Euren Abenden" alle kommen.
Was natürlich in Volkskirchen nie der Fall ist.
Und in Freikirchen auch nicht immer.
Aber: "Ist das alles" - an Leben unter Euch?
Man geht zu seinem Abend und freut sich drauf??
Wäre dem so, seid Ihr näher dran an Vielem, was Ihr so gerne kritisiert.
"Eigenlob tut selten gut" - freilich hatte ich darum gebeten, ist es hier Thema: das Lob auf das, was Ihr ganz konkret so alles gemeinsam teilt und leben dürft.
Selbstkritik ist auch etwas sehr Lobenswertes.
Was mich meinetwegen z.B. in vielen (nicht etwa allen) volkskirchlichen oder freien, freikirchlichen Gruppen (auf die sich deren Teilnehmer auch immer "sehr freuen"!!) schon stört?

Dass man keine Selbstkritik mehr auf die Reihe bringt.
Kommt einer in deren Mitte, der sie (sie selbst) zur "Buße" ruft, dann geht der besser.

Ähnliche Mechanismen sind natürlich in Hausgemeinden unmöglich, gell?
Fragt allen Ernstes
von Herzen Euer Thomas
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#6
Hallo Thomas,

Hier ist meine Meinung zu der Diskussion, die du angeregt hast:

Auch die Reformation im 15. Jahrhundert konnte das religiöse Kirchen- und Gottesdienstverständnis nicht mehr verändern, es hatte sich, bis heute, fest in die Kultur der Gesellschaft eingegraben. Es hatte sich mit der Welt und dem Staatswesen so stark verbunden, dass es nicht mehr erschüttert werden konnte. Selbst die neuen Gemeindebewegungen in evangelikaler und charismatischer Richtung, die in den letzten Jahrhunderten aufkamen, erlagen meist schon nach der ersten Generation ihres Bestehens derselben großen Verführung. In abgewandelter Form praktizierten sie schon nach wenigen Jahrzehnten ebenfalls religiöse Riten und vollzogen die Trennung zwischen Klerus und Laien. Ihre Gottesdienste glichen ähnlichen Kulthandlungen mit festgelegten Ordnungen, Ritualen und religiösen Zeremonien, bei denen es immer eine Unterscheidung zwischen dem abgesonderten Stand religiöser Profis und den gewöhnlichen Gottesdienst-besuchern gab.

William A. Beckham bezeichnet diese Form der Gemeinde, bzw. Kirche, die sich bis heute in allen Bereichen durchgesetzt hat, als die „Post- Konstantinsche Kirche“. Er beschreibt deren Gottesdienstverständnis wie folgt:

1. Menschen gehen in ein Gebäude (Kathedrale, schönes Gemeindehaus),

2. an einem besonderen Tag in der Woche (meistens Sonntag),

3. und jemand (ein Priester, ein Pastor, oder ein Gottesdeinstleitungsteam),

4. gibt ihnen etwas (Lehre, Predigt, Absolution, Heilung …),

5. oder tut etwas für sie (Ritual, Unterhaltung, Programm),

6. für einen Preis (Opfersammlung, Zehnter)


Ric
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#7
Lebens-Erfahrungen möchtest du haben?

Ich erlebe Begegnungen mit anderen Christen, die darauf begründet sind, dass wir uns begegnen wollen, nicht weil ein Programmpunkt das so vorsieht.
Wir teilen die Erfahrungen, Freuden und Last unserer Leben, beten gemeinsam, (er)tragen uns.
Niemand muss einer Norm entsprechen, um "dazu zu gehören" - weil es kein "Dazu" gibt, außer im Herrn zu sein.
Wir helfen uns und dienen einander und miteinander. Nicht weil wir "....isten" sind, sondern weil wir denselben Herrn haben.
Wir begegnen uns offen und frei, ob wir nun einfache Gemeinde leben, Hausgemeinde, oder auch in einer institutionellen Gemeinde Zuhause sind.
Es gilt nicht mehr die Frage: "Wieviele seid ihr", sondern "Wer bist du".

Einfache Gemeinde findet nicht in Kreisen, Hausgemeinden oder Kirchen statt. Einfache Gemeinde findet in Herzen statt.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#8
Amen Charly!
Gottesmord auf Golgatha
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#9
Lieber Charly,

einfache Gemeinde findet dort - vielleicht - nicht statt
...

Gemeinde Jesu, sie findet aber eben doch sehr wohl im Leben, im "einfach Leben" (!!) durchaus auch in manchen
Hausgemeinden, Kreisen, Kirchen, Volkskirchen, Gruppen in freien und volkskirchlichen Gemeinden usw. usw., auch da statt. Und zwischen den Menschen. Und in ihren Beziehungen. Zu selten.

Aber: Sie und ihr erstaunliches Leben findet auch hier statt!

(Gerne auch ohne dies alles - einfach nur im Leben!)

Ich behaupte, dies bei aller Hochachtung, das alles andere nicht so ganz ungefährlich werden kann..! Wenn man denkt "nur hier".

Ob jeder "Programmpunkt" gleich ein "Verbrechen"..?

Viele liebe Grüße!
Dein Thomas
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#10
Thomas, was ich nicht gut finde ist, dass du polarisierst und zwei Gemeindeformen gegenüberstellst, die wir so nicht gegenüberstellen. Das habe ich auch in verschiedenen Antworten immer weider sagen wollen, aber es kommt nicht an, du bringst immer wieder die selben Argumente und hast uns in eine Schublade gesteckt, was ich so nicht fair finde.
Normalerweise treten wir nirgendwo auf, um Leute aus ihren Gemeinden herauszulocken. Wir sagen auch nicht, du musst aus deinem Gemeindesystem austreten, um einfache Gemeinde zu leben das ist nicht unsere Botschaft, sondern das ist das, was du uns mehr oder weniger in den Mund gelegt hast.
Wie du richtig bemerkst, kann ich auch in einer konfessionellen Gemeinde (Volkskirche) tiefe und gute Gemeinschaft leben. Und das ist es, worum es uns eigentlich auch geht. Einfache Gemeinde kann überall gelebt werden, auch in einer Volkskirche. Sie breitet sich innerhalb und unter der und zwischen der Struktur aus, weil es organisches Leben ist, durch den Heiligen Geist gezeugt und durch die Liebe untereinander gestärkt.
Du hast immer wieder damit angefangen, die "Einfache Gemeinde" wie eine selbständige Institution zu betrachten und sie den Kirchen und herkömmlichen Gemeinden gegenüberzustellen, nicht wir. Einfache Gemeinde ist für uns: "Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich in ihrer Mitte" - das sagte Jesus. Und das ist egal, wo es passiert, ob innerhalb einer Volkskirche, ob in einer Baptistengemeinde, oder als autarke Gruppe in einem privaten Raum, nicht angeschlossen an eine institutionelle Kirchenform.

Trotzdem bleibt, dass wir die Gemeinde als solche, wie Jesus sie meint, finden und leben sollten. Und diese Gemeinde Jesu, der Leib Jesu ist nicht die Kath. Kirche, nicht die Evang. Kirche, nicht die Brüdergemeinde oder Baptistengemeinde etc..... und eben auch nicht die Hauskirche, die Hausgemeinde oder "Einfache Gemeinde" als Kirchenform.
Das Wort einfache Gemeinde ist, wenn du so willst lediglich ein Arbeitsbegriff, bzw. eine Überzeugung, nicht aber eine bestimmte Gemeindeform. Es geht einfach um gelebte und authentische Beziehungen.

Die Kirchl. und denominationllen Gemeinden waren einmal als Hilsstrukturen des Leibes Jesus gedacht, also nicht als Leib Jesus als solches. Aber was sich daraus entwickelt hat, ist eine andere Sache.

Ric
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