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Aus der Community: Gedanken zum Buch: Scheidung!? Wenn Wege sich trennen
#11
Kommentar von Gera

Charly, Richard,

ich kann nur aus meinem Umfeld berichten und in den paar Jahren in einer Pfingstegemeinde erlebte ich wie zuvor beschrieben so viele Scheidungen, dass Jugendliche wirklich Angst bekamen zu heiraten, nur einige kamen durch Ehebruch.

Mir geht es nicht um den gesellschaftlichen Status sondern um Verantwortung. Ich sehe die Kinder, hörte, " wenn Papas Freundin nun auch noch schwanger wird, bring ich sie um.." Nicht wenige Kinder würden gern einen Elternteil umbringen, geben sich die Schuld an der Scheidung, verkraften die Ablehnung nicht, erreichen in der Schule das Ziel nicht. Sollten Eltern das nicht sehen und ernsthaft überlegen, ob sie nicht wirklich zum Herrn schreien können für ihre Ehe schon um der Kinder wegen? Biblisch ist sich aufzugeben und das segnet der Herr, der die Herzen kennt.Nicht Schein waren, sondern den guten Kampf kämpfen um Beziehung.

Ich bekam schon etliche Dankesbriefe, weil ich ermutigte, es noch einmal zu versuchen miteinander. Im letzten Jahr bekehrte sich ein Mann und endlich sind die zwei glücklich, die bereits einige Zeit getrennt gelebt hatten. Solche Fälle kenne ich.

Richard, was du schreibst, kenne ich auch. Mein erster Pastor führte ein langes Gespräch mit uns 2003 als wir zu Spitzers 60. Geburtstag eingeladen waren. Wer einmal Ehebruch begangen hätte, dürfte nie wieder im geistlichen Dienst stehen. Mein Pastor sagte, wenn ich völlig überzeugt wäre, das absolut Richtige zu tun, könne mich keiner aufhalten und wir fuhren nach Berlin, nahmen an der Feier teil.

Richard, wir können beurteilen, niemals verurteilen, das ist unbiblisch, Sünde, evtl. sogar Heuchelei. Ich arbeite mit einigen Leitern zusammen, die geschieden und wieder verheiratet sind und gehe davon aus, dass sie ihren Anteil, egal ob der 1% oder mehr an Schuld war, mit dem Herrn in Ordnung gebracht haben. Es gibt Vergebung und Jesus weiß nicht mehr, was gewesen ist. Wir alle versagen einmal und seine Berufung gereut den Herrn nicht. Mir brachten mehrere wiederverheiratete Leiter Liebe entgegen und Ermutigung, als ich schuldlos traumatisiert war vor einiger Zeit.

Mein Vorwurf an viele herkömmliche Gemeinden ist der, dass Fachleute fehlen für die Seelsorge, viele pfuschen etwas herum ohne jede Qualifikation und auch ohne auf den Herrn zu hören. Weshalb sind wir Christen, wenn die Scheidungsrate höher liegt als in der Welt? Wenn so viele beziehungsunfähig sind? Zeugnis vor der Welt ist das mit Sicherheit nicht und ich gebe auch den Pastoren Schuld, die ohne wirkliche Vorbereitung trauen. Vor etwa 10 Jahren weigerte ich mich zu einer Hochzeit zu gehen, weil ich keinen guten Eindruch hatte. Mein Pastor traute sie und nach 10 Tagen war die Ehe vorbei, weil der Mann die Frau nicht ehrte? Der Pastor sagte öffentlich, es war absolut nichts, was nicht vorherzusehen war. Solche Fälle meine ich. Wenn einer nicht will, ist natürlich nichts zu machen und da muss geholfen werden, dass Wunden heilen. Manche Wunden wären nie entstanden, wenn fachkundige Berater in den Gemeinden gewesen wären. Da hört man von Pastoren als Rat für gute Ehe, die Frau solle ihrem Mann nie ungeschminkt begegnen, solle sich ihm öfter anbieten und ihn immer beobachten, ob er ein Bedürfnis habe. Für uns besteht Ehe aus mehr als nur Sex, Freundschaft, gemeinsames Reden, Unternehmungen. Welche Ehepredigt ist wirklich gut? Ich kann diese Predigten nicht mehr hören! Sie treffen meiner Ansicht nach nicht den Kern. Immer wieder hört man, Frau gib dich dem Mann hin. In der Praxis höre ich viel mehr, dass die Männer müde sind, die Frauen darunter leiden. Weshalb wird an der Realität vorbei gelehrt???
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#12
Kommentar von Charly

Zitat:Biblisch ist sich aufzugeben und das segnet der Herr

Das ist falsch! Nirgendwo in der Bibel werden wir aufgefordert uns für eine Ehe aufzugeben. Eine Ehe ist nicht der Bund der Erlösung mit Gott. Und selbst Gott fordert von uns nicht, uns für ihn aufzugeben.

Zitat:Ich bekam schon etliche Dankesbriefe, weil ich ermutigte, es noch einmal zu versuchen miteinander.

Und wie kommst du auf die Idee, ich oder zB auch Richard würden nicht in diese Richtung ermutigen? Weil Jemand, der, genauso wie Gott selbst, Scheidung nicht für völlig ausgeschlossen ansieht, deshalb auch keine festen Werte in Bezug auf Ehe haben kann, etwa? Ich hoffe doch sehr, dass du das nicht annimmst.

Zitat:Wer einmal Ehebruch begangen hätte, dürfte nie wieder im geistlichen Dienst stehen.

So entscheidet die menschlich, fromme Arroganz. Wie gut nur, dass Gott das ganz anders sieht! Gott nennt sogar einen reuigen Ehebrecher und Mörder "ein Mann nach meinem Herzen" - David!

Zitat:Weshalb sind wir Christen, wenn die Scheidungsrate höher liegt als in der Welt?

Wie kommst du auf diese unsinnige Behauptung? Das ist schlichtweg falsch.

Wenn ich so lese, was du so erlebst, frage ich mich oft, in was für seltsamen Kreisen du dich bewegst / bewegt hast?
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#13
Kommentar von Gera

Charly,

hier im Dorf, beim Sport, also im weltlichen Bekanntenkreis bleiben fast alle zusammen. Ich schrieb von den enorm vielen Scheidungen in meiner früheren Gemeinden, weiß auch von ähnlichen Fällen in anderen Gemeinden. Ich kenne bedeutend mehr geschiedene Christen als Ungläubige. Sollten die Ehen in der Welt wirklich besser halten? In meinem Umfeld ist meine Behauptung nicht falsch, im Ruhrgebiet mag es anders aussehen.

"sich aufgeben" - Selbstverwirklichung ist Humanismus. Ich erlebte noch nie ein Stück Reich Gottes auf Erden ohne Opfer. Unser Vorbild ist Jesus. Ein befreundeter langjähriger Pastor gab seine Gemeinde auf, ergriff einen weltlichen Bruf, als seine Ehe kriselte und die Ehe kam in Ordnung. Er wollte Vorbild sein und nun wird er wieder Gemeinde bauen. Uns beeindruckte das.

Wie kriegen wir in der Community hin, das Paare Jesus so tief erfahren, dass sie es mit Jesus noch einmal versuchen wollen? Wie können wir echte Vergebung vermitteln? Es müsste doch möglich sein, mit der Hilfe Gottes weniger Scheidungen zu sehen. Wenn es dann wirklich zu spät ist, ist es wichtig beiden zu helfen, ihnen dort zu dienen, wo sie stehen. Wir haben das gerade über ein paar Jahre getan. Die Frau weiß nicht, dass wir kürzlich den Ex besucht haben mit seiner inzwischen neuen Freundin.

Begreifst du mein Anliegen? Mir ist die Scheidungsrate bei Christen, Leitern zu hoch und die Gründe, die sie anführen müssten manchmal auszuräumen gehen. Mir tat vor Jahren der Seelsorger so Leid, der fremdging, öffentlich Buße tat und sie schaffte es nicht bei ihm zu bleiben. Ich sah seine Tränen, sein verzweifeltes Rufen zum Herrn um Wiederherstellung - heute dient er mit seiner 2. Frau, von ihr hörte ich nie wieder etwas. Kay Chance gab die Leitung des GZ auf und reiste Mike nach. Mike tat öffentlich Buße und der Dienst ist wieder gesegnet. Nicht jeder ist so stark wie Kay, aber die beiden sind ein Zeugnis.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#14
Kommentar von Charly

Zitat:"sich aufgeben" - Selbstverwirklichung ist Humanismus.

Ich behaupte, es ist das Ziel der Heiligung in Gott. Und nun?
Als was sehen wir Gott? Als Überwesen, welches möglichst viele seiner Geschöpfe quasi in sich aufsaugen und sie ihrer Persönlichkeit berauben will, oder als der erlösende Gott, welcher seine Kinder in Freiheit und damit auch in die Findung ihrer Individualität, welche sie als Geschöpf Gottes ausmacht, begleitet?

Dazu hier ein Blogartikel von mir.

Zitat:Wie kriegen wir in der Community hin, das Paare Jesus so tief erfahren, dass sie es mit Jesus noch einmal versuchen wollen? Wie können wir echte Vergebung vermitteln? Es müsste doch möglich sein, mit der Hilfe Gottes weniger Scheidungen zu sehen.

Vor allem durch Vorbild und durch echte Barmherzigkeit. Durch Verurteilung, Geringschätzung und Abschätziges Verhalten ganz sicher nicht.

Zitat:Begreifst du mein Anliegen?

Ich denke schon. Doch ich komme nicht umhin subjektiv zu registrieren, dass deine Sicht hart und einseitig erscheint. Das was du selbst erlebst, ist damit noch lange keine Norm.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#15
Schaut euch mal diese Arbeit an.

Der Hauüptscheidungsgrund sind überzogene Glückserwartungen, also wie ich etwas anders formulierte, mangelnde Bereitschaft zu geben und nur Haben-wollen.

Ist es nicht erschreckend wie die Selbstmordrate bei Scheidungkindern steigt?

http://www.cef-ev.de/ueber-uns/folgen-von-scheidung/
Blessings

Gera
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#16
Wenn 51% einen bestimmten Hintergrund haben, dann kann man schon von "Hauptgrund" reden. Damit stimmt es aber immer noch nicht, dass die Hintergründe so simpel zu fassen wären.

Dennoch ist dass dort Inhaltlich ganz gut. Ich habe mit Interesse gesehen, was dort für Beratungsstunden genommen wird, für die ich nichts nehme....
Mein Buch verschenke ich, aber das zu lesen ist ja zuviel verlangt?
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#17
Charly,

du magst die Zeit haben, viel zu lesen und lebst vom geistlichen Dienst. Andere dienen wahscheinlich genau so viel ehrenamtlich in Seelsorge, Predigt u.s.w., haben dann noch Kinder zu versorgen, in den Ferien häufig Freunde des Kindes hier und auch ihr Tag hat nur 24 Stunden.

Alfons und ich lesen seit Richard bei uns war in seinem Buch gemeinsam und wir sind noch nicht sehr weit gekommen, weil immer irgendetwas oder wer dazwischen kommt. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir fertig sind mit dem Buch "einfache Gemeinde". Mit kostenlos hat es wenig zu tun, ob Leute lesen, denke ich. Richards Buch bekamen wir auch geschenkt, nur begannen wir das zuerst.

Zitat von Richard: "Mag sein, dass das heute anders ist. Aber trotzdem noch vor zwei Jahren geschehen: jemand, ein Diener Gottes, der vor 15 Jahren geschieden wurde, weil seine Frau als psychisch Kranke die Ehe nicht mehr aufrechthalten wollte, wurde von einem Pastor wegen der Scheidung nicht mehr zum Predigen eingeladen."

Richard,
solchen Pastoren kann dieser Diener Gottes nur vergeben und sie segnen, das ist der biblische Weg. David war ein Mann nach dem Herzen Gottes und Gott gebrauchte und segnete ihn, verwarf ihn nicht. Heute leben wir im Neuen Bund, wo die Strafe zu unserem Frieden auf Jesus lag und dieser Diener Gottes wohlgefällig vor dem Herrn steht, egal, ob und wie viel er schuldig wurde, er ist die Gerechtigkeit Gottes. Wichtig für diesen Diener des Herrn ist, dass er wirklich in Anspruch nimmt, dass es keine Verdammnis gibt für die, die in Christus sind, egal, welche Scherben es gab. Jesus sagte mir einmal, er weiß nicht, was gestern war bei seinen Kindern und wie schön ist es, wenn wir es schaffen, so zu leben! Und jeder von uns hat auch im Dienst schon Fehler begangen, somit sind Pastoren, die verurteilen, nicht besser.
Blessings

Gera
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#18
Ich zeige das mit dem Lesen des Buchs deshalb so auf, weil es ein gewaltiger Irrtum ist, wenn man meint, man könne ein derart komplexes Thema ausreichend durch oberflächliche Betrachtung erarbeiten. Man muss sich, wenn man andere in diesem Bereich beraten will, schon fragen lassen, warum eine derartige Not dem Berater nur so wenig Aufwand wert ist. Eigentlich sollte man dazu auch Fortbildungsseminare besuchen und nicht nur Artikel oder Bücher lesen.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#19
Charly,

du sprichst mir aus dem Herzen. Ich habe schon oft den Kopf geschüttelt, wer in freikirchlichen Kreisen alles Seelsorge macht ohne fundierte Ausbildung. Jeder kann beten bei einer Not, aber leider meinen zu viele, sie wären die großen Seelsorger. Wir zogen uns immer zurück, wenn unsere früheren Ältesten begannen "seelsorgerlich" bei Leuten zu dienen. Da wir unsere Leitung ehren, redeten wir nie über den Unfug, der dort ablief. Vor ein paar Monaten erhielt ich ein Mail: " weshalb nehmen die so ein Küken für die Seelsorge ?..."

Meiner Ansicht nach sollten Seelsorge auch nicht nur christliche Seminare besuchen. Auch bei Eheproblemen begegnet man dem hyperkinetischen Syndrom, Borderline u.s.w. und so etwas sollte ansatzweise erkannt werden. Manchmal sind auch die Kinder Auslöser von Eheproblemen und da gibt es einen Ältesten, der dann rät, kräftiger und mehr schlagen...

Wir haben lange mit Mühlan zusammen gearbeitet, u.a. auch von denen viel gelernt und lieber Charly ich denke es gibt viele gute Dienste, dein Buch ist nicht das einzige gute Werk. Christian Witte bildet gut aus, nicht nur Ichtys. Im letzten bedarf es aber dann noch des Hörens auf den Heiligen Geist, um wirklich dienen zu können.
Blessings

Gera
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#20
In diesem Themenbereich gibt es, meines Wissens nach, kein anderes christliches Buch, dass ein ähnliches Konzept hat wie meins. Nur mal so, ohne angeben zu wollen.

Und es gibt nicht viele chr. Berater, die sich in dieses Thema wirklich eingearbeitet haben. Immerhin, und das soll nicht verschwiegen werden: es werden mehr Smile
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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