17.03.2007, 06:42
Hallo Charly,
sehr gut, Deine Artikel. Ich schließe mich dem aus Herzen an.
Ich denke, eine Leiterschaft, die mit Hilfe von Druck regiert, was die Bibel ausdrücklich untersagt, wendet weltliche Methoden (Manipulation) an. Das ist nicht würdig der Gemeinde Jesu.
Eine Leiterschaft, die Angst vor neuen Entwicklungen in ihrer Gemeinde hat (Neugründung von Hauskreisen etc....) und den Leuten verbietet etwas zu tun, macht außerdem einen Fehler. Denn wer verursacht denn Unruhe? Das sind doch Leute mit Leiterschaftspotenzial. Also Leute, die es zu fördern, anzuleiten etc. geht. Doch oft wird mit Angst reagiert - vielleicht auch aus Überforderung.
In Bezug auf das Überzeugen kann ich kaum überzeugter dafür sein. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich als Software Architekt arbeite. In anderen Worten ich mache Blaupausen für große Software Projekte. Das geschieht natürlich nicht am grünen Tisch und dann müssen es alle so machen, wie ich mir oder ein Co-Architekt es sich ausgedacht hat. Nein. Das funktioniert nie und nimmer! Im Gegenteil kann jeder einzelne Schritt nur durch Überzeugen gegangen werden. Das ist oftmals ein sehr schmerzhafter Prozess. Der Mensch ist träge. Aber ich muss sagen, dass die vielen vielen Diskussionen, die wir stets führen dazu geführt haben, wesentliche Fehler oder Lücken in der initialen Idee aufzudecken und sie damit überhaupt anwendbar zu machen.
Außerdem kann eine große Gemeinde nur funktionieren, wenn sie nach dem Prinzip der Multplikation organisiert ist. Ich habe ca. 200 - 300 Entwickler, die meine Blaupause anwenden müssen. Es ist vollkommen unmöglich, dass ich sie betreue - ich wäre nur noch am telefonieren, meine Emails würden vollkommen überlaufen. Undenkbar! Daher gibt es 7 Experten - wir treffen uns im Expertenkreis und diskutieren alles aus. Jeder der 7 ist für seine Abteilung zuständig und beantwortet alle Fragen lokal. Nur wenn er was nicht lösen kann, dann kommt er wieder in den zentralen Expertenkreis und diskutiert da mit uns. Das funktioniert äußerst effektiv. Darum ist es auch so wichtig, dass der lokale Experte von dem überzeugt ist, was er vertritt, sonst sagt er seinen Leuten: Pah - zwar sagen die so und so aber das ist Quatsch! Wir machen das anders. So passiert es in Ausnahmefällen auch, wenn ich jemanden noch nicht ganz überzeugt habe. Davon ist dann gleich eine ganze Abteilung betroffen. Nun habe ich die Wahl mit Druck zu reagieren (wir haben doch beschlossen!) oder trotzdem zu versuchen, ihn mit Argumenten zu überzeugen. Ich entscheide mich immer für den zweiten Weg. Warum? Wenn einer ein Konzept nicht verstanden hat, kann er es auch nicht vertreten und richtig anwenden. Er macht dann Fehler, wenn er nur nach Schema F vorgeht. Er muss es in bestimmten Situationen auch übertragen können und "im Sinne des Konzeptes" reagieren statt "nach dem Buchstaben des Konzeptes".
Im Endeffekt ist also mein Ziel als Architekt, mündige lokale Experten zu haben. Was natürlich auch bedeutet, dass sie sich nicht alles gefallen lassen und auch gerne mal eine Diskussion vom Zaun brechen. Die Frage ist auch, ob eine Gemeindeleitung überhaupt Interesse daran hat, eine mündige Gemeinde zu haben, denn dann ist das genau so. Oder ob man lieber "Ruhe" will, und dass einfach umgesetzt wird, was beschlossen wurde. Denn wenn man mündige Experten heranzieht, dann automatisch auch "Konkurrenz" (ich weiß nicht, ob man so was in Bezug auf die Gemeinde überhaupt sagen sollte - denn das Feld ist sowieso größer als die Arbeiter sind - aber manche empfinden es so).
In Bezug auf schnell und langsam möchte ich auch noch was sagen. Natürlich sind ellenlange Diskussionen erst mal länger als "Macht doch einfach!". Aber das gilt nur am Anfang. Denn in der Mitte geht es dann viel schneller, einfach weil mehr davon überzeugt sind und weil man viel weniger Fehler dabei macht - man hat für das meiste schon Vorsorge getroffen. Am Ende steht dann hervorragende Qualität und ein Erfolg für alle, die daran beteiligt waren, was wieder neue Kräfte und Motivation frei macht für neue Aufgaben. In Summe ist man viel schneller gewesen.
sehr gut, Deine Artikel. Ich schließe mich dem aus Herzen an.
Ich denke, eine Leiterschaft, die mit Hilfe von Druck regiert, was die Bibel ausdrücklich untersagt, wendet weltliche Methoden (Manipulation) an. Das ist nicht würdig der Gemeinde Jesu.
Eine Leiterschaft, die Angst vor neuen Entwicklungen in ihrer Gemeinde hat (Neugründung von Hauskreisen etc....) und den Leuten verbietet etwas zu tun, macht außerdem einen Fehler. Denn wer verursacht denn Unruhe? Das sind doch Leute mit Leiterschaftspotenzial. Also Leute, die es zu fördern, anzuleiten etc. geht. Doch oft wird mit Angst reagiert - vielleicht auch aus Überforderung.
In Bezug auf das Überzeugen kann ich kaum überzeugter dafür sein. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich als Software Architekt arbeite. In anderen Worten ich mache Blaupausen für große Software Projekte. Das geschieht natürlich nicht am grünen Tisch und dann müssen es alle so machen, wie ich mir oder ein Co-Architekt es sich ausgedacht hat. Nein. Das funktioniert nie und nimmer! Im Gegenteil kann jeder einzelne Schritt nur durch Überzeugen gegangen werden. Das ist oftmals ein sehr schmerzhafter Prozess. Der Mensch ist träge. Aber ich muss sagen, dass die vielen vielen Diskussionen, die wir stets führen dazu geführt haben, wesentliche Fehler oder Lücken in der initialen Idee aufzudecken und sie damit überhaupt anwendbar zu machen.
Außerdem kann eine große Gemeinde nur funktionieren, wenn sie nach dem Prinzip der Multplikation organisiert ist. Ich habe ca. 200 - 300 Entwickler, die meine Blaupause anwenden müssen. Es ist vollkommen unmöglich, dass ich sie betreue - ich wäre nur noch am telefonieren, meine Emails würden vollkommen überlaufen. Undenkbar! Daher gibt es 7 Experten - wir treffen uns im Expertenkreis und diskutieren alles aus. Jeder der 7 ist für seine Abteilung zuständig und beantwortet alle Fragen lokal. Nur wenn er was nicht lösen kann, dann kommt er wieder in den zentralen Expertenkreis und diskutiert da mit uns. Das funktioniert äußerst effektiv. Darum ist es auch so wichtig, dass der lokale Experte von dem überzeugt ist, was er vertritt, sonst sagt er seinen Leuten: Pah - zwar sagen die so und so aber das ist Quatsch! Wir machen das anders. So passiert es in Ausnahmefällen auch, wenn ich jemanden noch nicht ganz überzeugt habe. Davon ist dann gleich eine ganze Abteilung betroffen. Nun habe ich die Wahl mit Druck zu reagieren (wir haben doch beschlossen!) oder trotzdem zu versuchen, ihn mit Argumenten zu überzeugen. Ich entscheide mich immer für den zweiten Weg. Warum? Wenn einer ein Konzept nicht verstanden hat, kann er es auch nicht vertreten und richtig anwenden. Er macht dann Fehler, wenn er nur nach Schema F vorgeht. Er muss es in bestimmten Situationen auch übertragen können und "im Sinne des Konzeptes" reagieren statt "nach dem Buchstaben des Konzeptes".
Im Endeffekt ist also mein Ziel als Architekt, mündige lokale Experten zu haben. Was natürlich auch bedeutet, dass sie sich nicht alles gefallen lassen und auch gerne mal eine Diskussion vom Zaun brechen. Die Frage ist auch, ob eine Gemeindeleitung überhaupt Interesse daran hat, eine mündige Gemeinde zu haben, denn dann ist das genau so. Oder ob man lieber "Ruhe" will, und dass einfach umgesetzt wird, was beschlossen wurde. Denn wenn man mündige Experten heranzieht, dann automatisch auch "Konkurrenz" (ich weiß nicht, ob man so was in Bezug auf die Gemeinde überhaupt sagen sollte - denn das Feld ist sowieso größer als die Arbeiter sind - aber manche empfinden es so).
In Bezug auf schnell und langsam möchte ich auch noch was sagen. Natürlich sind ellenlange Diskussionen erst mal länger als "Macht doch einfach!". Aber das gilt nur am Anfang. Denn in der Mitte geht es dann viel schneller, einfach weil mehr davon überzeugt sind und weil man viel weniger Fehler dabei macht - man hat für das meiste schon Vorsorge getroffen. Am Ende steht dann hervorragende Qualität und ein Erfolg für alle, die daran beteiligt waren, was wieder neue Kräfte und Motivation frei macht für neue Aufgaben. In Summe ist man viel schneller gewesen.