So, ich habe das Buch ganz durchgelesen.
Klar, da sind ne Menge wertvolle Gedanken drin. Dennoch hält sich mMn F. Viola viel zu sehr an dem Gedanken fest, dass alle Denominationen nicht dem entsprechen, was das NT unter Gemeinde versteht. Auffällig ist hier für mich auch, dass er zwar den Begriff "Gemeinde" zunächst deutlich als den gesamten Leib Jesu darstellt, um ihn dann aber wieder auf einzelne Versammlungen zu reduzieren.
Der Schluss des Buches in der Aufforderung nun das unbiblische (welches ja nun Gott ein Greuel zu sein scheint) - die Denomination - zu verlassen um dann gleich sich wieder einer neuen Denomination - die der Denominationslosen - anzuschließen, erscheint mir überzogen und an der Realität des einzelnen Christen vorbei.
Was soll das? Warum nicht eher eine Anleitung geben, wie der Leser nun diese neuen Erkenntnisse vertiefen kann und sich - möglichst ohne Groll, Zank und Spaltungen - neu orientieren kann?
Ich frage mich auch, ob F. Viola hier nicht das größte Problem für NT-orientierte Gemeinde schlicht übersehen hat: der schlichte Wunsch der meisten Christen sich in eine Organisationsform einzugeben, die ihnen das Gefühl vermittelt die richtige Wahl getroffen zu haben. Oder die dem entgegenkommt, dass die meisten Christen eben ein unauffällige Leben in festen Strukturen suchen. Oder dem, dass die ganzen Erkenntnisse des Buches für so manchem schlicht zu abstrakt, zu kompliziert sind und sich einfach wünschen einen Leiter zu vertrauen, der das alles verstanden hat - und Zack, da haben wir womöglich wieder was wir ja nicht wollen.
Ich bin auch davon überzeugt, dass ein klerikales System unbiblisch ist. Aber ich glaube dass die Rückbesinnung auf NT-Maßstäbe nur langsam und u.a. auch durch gute Vorbilder, geschehen wird. Bleiben wir aber bitte nüchtern: unsere Generation ist wahrlich nicht die erste, die dieses Thema aufgreift und neue Strukturen versucht. Machen wir uns also nicht vor, dass wir das klerikale Christentum demontieren könnten. Gewinnen wir lieber in Liebe und offener Zugewandheit mehr und mehr Christen für die biblischen Erkenntnisse.
Und was noch viel besser wäre: gewinnen wir durch die gesund gelebte Form der Gemeinde eine Unzahl von Nichtchristen für Christus. Solchen mag es deutlich leichter fallen, sich schon von Beginn an in neue/alte Gemeindeversammlungen einzufinden, als Christen, die schon Jahre an das Denominationswesen gewohnt aber noch nicht daran frustriert sind.
Denn eins sollte klar sein: Gemeinde, die nicht Frucht daran trägt, dass durch sie Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit und zum neuen Leben in Christus kommen, fehlt am wichtigsten ihres Auftrags.
Charly
Klar, da sind ne Menge wertvolle Gedanken drin. Dennoch hält sich mMn F. Viola viel zu sehr an dem Gedanken fest, dass alle Denominationen nicht dem entsprechen, was das NT unter Gemeinde versteht. Auffällig ist hier für mich auch, dass er zwar den Begriff "Gemeinde" zunächst deutlich als den gesamten Leib Jesu darstellt, um ihn dann aber wieder auf einzelne Versammlungen zu reduzieren.
Der Schluss des Buches in der Aufforderung nun das unbiblische (welches ja nun Gott ein Greuel zu sein scheint) - die Denomination - zu verlassen um dann gleich sich wieder einer neuen Denomination - die der Denominationslosen - anzuschließen, erscheint mir überzogen und an der Realität des einzelnen Christen vorbei.
Was soll das? Warum nicht eher eine Anleitung geben, wie der Leser nun diese neuen Erkenntnisse vertiefen kann und sich - möglichst ohne Groll, Zank und Spaltungen - neu orientieren kann?
Ich frage mich auch, ob F. Viola hier nicht das größte Problem für NT-orientierte Gemeinde schlicht übersehen hat: der schlichte Wunsch der meisten Christen sich in eine Organisationsform einzugeben, die ihnen das Gefühl vermittelt die richtige Wahl getroffen zu haben. Oder die dem entgegenkommt, dass die meisten Christen eben ein unauffällige Leben in festen Strukturen suchen. Oder dem, dass die ganzen Erkenntnisse des Buches für so manchem schlicht zu abstrakt, zu kompliziert sind und sich einfach wünschen einen Leiter zu vertrauen, der das alles verstanden hat - und Zack, da haben wir womöglich wieder was wir ja nicht wollen.
Ich bin auch davon überzeugt, dass ein klerikales System unbiblisch ist. Aber ich glaube dass die Rückbesinnung auf NT-Maßstäbe nur langsam und u.a. auch durch gute Vorbilder, geschehen wird. Bleiben wir aber bitte nüchtern: unsere Generation ist wahrlich nicht die erste, die dieses Thema aufgreift und neue Strukturen versucht. Machen wir uns also nicht vor, dass wir das klerikale Christentum demontieren könnten. Gewinnen wir lieber in Liebe und offener Zugewandheit mehr und mehr Christen für die biblischen Erkenntnisse.
Und was noch viel besser wäre: gewinnen wir durch die gesund gelebte Form der Gemeinde eine Unzahl von Nichtchristen für Christus. Solchen mag es deutlich leichter fallen, sich schon von Beginn an in neue/alte Gemeindeversammlungen einzufinden, als Christen, die schon Jahre an das Denominationswesen gewohnt aber noch nicht daran frustriert sind.
Denn eins sollte klar sein: Gemeinde, die nicht Frucht daran trägt, dass durch sie Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit und zum neuen Leben in Christus kommen, fehlt am wichtigsten ihres Auftrags.
Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
