10.07.2007, 19:40
Zitat:Ich aber sprach: Sollte ein Mann wie ich fliehen?...Ich denke damit ist einfach gemeint:
Ein Mann meiner Rolle.
Er sagt ja nicht:
Sollte ich fliehen?!?
Sondern "Ein Mann wie ich?!"
Es könnte auch ein anderer sein. Aber wenn er die Rolle hätte, den Bau der Mauer im Auftrag Gottes zu leiten, dann wäre es das gleiche.
Wenn er fliehen würde, würde er damit seine Berufung verraten.
Damit wäre er ein ein schlechtes Vorbild und würde die anderen ebenfalls zur Flucht und zur Aufgabe bringen.
Ich denke er ist sich seiner Abhängigkeit zu Gott vollkommen bewußt.
Aber er ist sich auch seiner Sendung sehr stark bewußt. Und das ist das apostolische an Nehemia - denn apostolos ist ja der Gesandte.
Die Furcht vor Gott - Ehrfurcht vor Gott - also eine potenzielle Unsicherheit - steht in keinem Widerspruch zum Bewußtsein der Sendung und dem damit verbundenen Rückgrat. Auch die ersten 12 Apostel mussten ihrer Sendung sehr bewußt sein bei all der Opposition. Sie haben es oft auch mit dem Leben bezahlt.
Trotzdem war gerade die Gottesfurcht eine prägende Einstellung der ersten Gemeinde - trotz der Tatsache, dass sie sich von Gott durch das Kreuz angenommen wußten. Eine apostolische Gottesfurcht weiß: Trotz meiner Sendung bin ich nicht unverwundbar. Denkt an Simson. Er dachte das. Er verlor seine Berufung. Auch Judas. Judas war einer der 12 Apostel, von Jesus persönlich ausgesucht, 3 Jahre angeleitet vom Sohn Gottes! Er sollte uns eine Warnung sein und sollte uns ins Bewußtsein rufen, dass auch wir eine gesunde Gottesfurcht bewahren. Auch Ananias und Saphira sind Beispiele.
Wir haben im Neuen Bund eine viel bessere Grundlage unserer Beziehung zu Gott. Das haben wir Nehemia voraus. Auch ich bin der Meinung, dass wir darum in der Frucht Nehemia um nichts nachstehen müssen.