02.01.2008, 12:30
Hallo hejo,
An Taifun schreibst du:
Das alles ist sehr bekannt und findet in quasi allen sektiererischen Gruppen so statt. Auch hier vor Ort habe ich mehrere solcher Gruppen als praktische Anschauung. Knackpunkt ist hier die Überzeugung eine übergeordnete "wahre und göttliche" Offenbarung zu haben, die einem selbst als Mensch und Gruppe aus der Masse der Christen heraushebt. Nur wer sich aus dem Leib Christi heraushebt, muss sich fragen lassen, wie er gleichzeitig noch im Leib verbleiben will.
Einheit im Geist jedoch sucht nicht die elitäre Absonderung, sondern sucht den Anderen. Nicht um ihn für die eigenen Ideen zu gewinnen, sondern diesem in wahrer Demut und nicht der als "Demut" bezeichneten Überheblichkeit zu dienen. Einheit im Geist und echte Demut sucht sich nicht vom Anderen zu distanzieren, sondern sucht den Anderen über alle Meinungsverschiedenheiten hinweg.
Du wirfst mir vor Richter sein zu wollen. Nur sehe ich in mir den Wunsch und die Fähigkeit über Meinungsgrenzen hinweg Gemeinschaft mit allen wiedergeborenen Christen zu leben, ohne sie zu meinen Weg und meinen Überzeugungen bekehren zu müssen. Hier unterscheide ich auch sehr genau zwischen Diskussion und dem gemeinsamen Leben. In Diskussionen darf man ohne Probleme ganz unterschiedliche Standpunkte vertreten, man muss sie nur auch sachlich (und nicht emotional) begründen können. Im Leben muss man sich begegnen und Christus im Glaubensbruder/schwester finden können. Als Richter führt sich vielmehr derjenige auf, der anderen die "wahre Erkenntnis" oder ähnliches abspricht, um seiner eigenen Erkenntnis alleine den Status "alleiniger göttlicher Offenbarung" zu geben.
Somit zeigst du in deinen Erwiderungen hier selber auf, warum diese so verstandene und gelebte Idee der "Stadtgemeinde" oder "Ortsgemeinde" Spaltung verursacht und nicht Einheit im Geist.
Gruß, Charly
Zitat:Hallo Charly, man koennte meinen, Du bist der Richter ueber Bestehen oder nicht Bestehen, ueber Meinungen, wenn Du Dir das vorstellen kannst, dann okay, wenn nicht, ist es schlicht falsch??? Eine falsche Gemeindevorstellung haben wir, wenn wir das von Gott eingesetzte nicht akzeptieren wollen, weil es gewisse Probleme mir nicht zulassen.Zunächst sei dir gesagt, dass mich solche Vorwürfe wie "Richter" etc. echt nicht beeindrucken. Bleib besser sachlich. Ich habe deutlich angeführt, warum ich diese Vorstellung der "Stadtgemeinde" als falsch ansehe. In deinen beiden Postings hier und hier zeigst du auch in beeindruckender Weise genau das auf, was ich als Kritikpunkt angeführt habe. Ich zitiere mal:
Zitat:Koennte das Problem \"Spaltungscharakter\", wie Du es beschreibst, nicht doch eine andere Ursache haben, als die von Gott gewollte Ort- oder Stadtgemeinde? Das kanns wohl nicht sein, was Gott plant und ausfuehrt ist doch gut, oder?Hier schon zeigst du den Absolutheitsanspruch dieser irrigen Idee. Du redest von der "Stadtgemeinde" als unzweifelhaft Gottgewollt und von Gott geplant. Damit erhebst du deine eigene Meinung über jede andere Erkenntnis aus dem Wort Gottes. Du verneinst in diesem Punkt ausdrücklich, dass dein Wissen hier gerademal Stückwerk sein könnte und stehst damit gegen das Wort Gottes.
An Taifun schreibst du:
Zitat:Wer natuerlich kein Verstaendnis des realen Leibes vor Ort hat, hat auch vom Christentum noch nicht viel mitbekommen.Damit zeigst du deine geistliche Überheblichkeit und dein elitäres Denken. Denn wer deine Erkenntnis nicht teilt, hat "vom Christentum nicht viel mitbekommen".
Zitat:Da geht es ja um das Eingemachte, Demut voreinander, gegenseitig die Suenden bekennen, miteinander durch dick und duenn, da erlebt man wirklich, was es heisst, Gemeinschaft zu haben, aufeinander zaehlen zu koennen. Da kann ich mich auch nicht als Herr aufspielen, sondern da bin ich der Diener aller!.....Sowas liest sich zwar zunächst ganz fromm und man muss genauer hinsehen um den Kern deiner Aussagen zu finden. Die Art wie du hier schreibst, in seiner Exklusivität und unbeirrbarer (oder unbelehrbarer?) Art deutet auf das typische Verhalten von Anhängern sektiererischer Gruppen hin. Außerhalb deiner Erkenntnis und der von dir favorisierten Gruppierung (hier geht es jetzt nicht mehr um eine Vorstellung oder Lehrmeinung, sondern um eine konkrete Gruppe von Christen) gibt es für dich nur Irrtum und schwache Christen. Nur in deiner Gruppe ist die "wahre Erkenntnis", alle anderen irren oder ermangeln der "echten Erkenntnis", die du durch eine besondere Offenbarung für dich erhalten haben willst. Selbst wenn Mitglieder eurer elitären Gruppe euch verlassen haben und dafür konkrete Kritikpunkte angebracht haben, stellst du deine vermeintliche Erkenntnis nicht in Frage, sondern berufst dich hier auf die solidarisierende Gruppendynamik eurer Gruppe. Defakto lebt ihr hier nicht Einheit mit allen Christen, die unzweifelhaft alle zum Leib Christi gehören, sondern Spaltung.
Ach wie vermessen waren wir doch! Das haben wir alles erst lernen duerfen, hat uns natuerlich viel gekostet, unsern ganzen Stolz und den Egoismus. Haben heute immer noch zu kaempfen damit, den das Fleisch streitet immer noch mit dem Geist. Aber die Gemeinschaft ist so kostbar, ich haette mir das vorher nie vorstellen koennen. Heute weis ich, was Freundschft ist und was es mir bedeutet, ueber alles reden zu koennen, wenn man nach gut 20 Jahren Christsein immer noch Probleme hat und die nicht verstecken muss, sondern darueber offen reden kann. War ein langer Weg dahin, hat sich aber tausendfach gelohnt, wenn man es ueberhaupt so sagen kann.
Das ist der Leib in dem ich ein Glied bin, ja einige stehen noch fern, die sehen es noch nicht so, haben aber auch das Verlangen nach mehr.
Wir haben aber auch negative Momente und Zeiten erlebt, wo Leute weggingen und uns verleumdet und durch den Schmutz gezogen haben, das hat auch sehr weh getan, doch haben wir wegen solcher Vorfaelle nicht gleich den Leib aufgeloest, oder gesagt, dass es falsch sei, so zu leben, sondern das hat uns nur noch mehr vereint.....
Gottes Plan geht auf, ganz gleich wie die Dinge momentan aussehen, erwarten wir, dass sein Wort real wird. Es ist sein Plan, den Leib vor Ort zu staerken, zu reinigen, zu formieren, oft ganz anders, als wir uns das vorstellen. Wir sind hier kein Einzelfall, Gott ist am Wirken, in vielen Teilen der Welt, gibt es Wiederherstellung.
Das alles ist sehr bekannt und findet in quasi allen sektiererischen Gruppen so statt. Auch hier vor Ort habe ich mehrere solcher Gruppen als praktische Anschauung. Knackpunkt ist hier die Überzeugung eine übergeordnete "wahre und göttliche" Offenbarung zu haben, die einem selbst als Mensch und Gruppe aus der Masse der Christen heraushebt. Nur wer sich aus dem Leib Christi heraushebt, muss sich fragen lassen, wie er gleichzeitig noch im Leib verbleiben will.
Einheit im Geist jedoch sucht nicht die elitäre Absonderung, sondern sucht den Anderen. Nicht um ihn für die eigenen Ideen zu gewinnen, sondern diesem in wahrer Demut und nicht der als "Demut" bezeichneten Überheblichkeit zu dienen. Einheit im Geist und echte Demut sucht sich nicht vom Anderen zu distanzieren, sondern sucht den Anderen über alle Meinungsverschiedenheiten hinweg.
Du wirfst mir vor Richter sein zu wollen. Nur sehe ich in mir den Wunsch und die Fähigkeit über Meinungsgrenzen hinweg Gemeinschaft mit allen wiedergeborenen Christen zu leben, ohne sie zu meinen Weg und meinen Überzeugungen bekehren zu müssen. Hier unterscheide ich auch sehr genau zwischen Diskussion und dem gemeinsamen Leben. In Diskussionen darf man ohne Probleme ganz unterschiedliche Standpunkte vertreten, man muss sie nur auch sachlich (und nicht emotional) begründen können. Im Leben muss man sich begegnen und Christus im Glaubensbruder/schwester finden können. Als Richter führt sich vielmehr derjenige auf, der anderen die "wahre Erkenntnis" oder ähnliches abspricht, um seiner eigenen Erkenntnis alleine den Status "alleiniger göttlicher Offenbarung" zu geben.
Somit zeigst du in deinen Erwiderungen hier selber auf, warum diese so verstandene und gelebte Idee der "Stadtgemeinde" oder "Ortsgemeinde" Spaltung verursacht und nicht Einheit im Geist.
Gruß, Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
