20.01.2008, 12:23
Zitat:1 Korinther 1:2 (bitte nachlesen)
Singular ? die Gemeinde in Korinth ? die Stadtgemeinde.
Es mag sich einmal lohnen, darüber nachzudenken, was ?samt allen denen, die anrufen den Namen unsers HERRN Jesu Christi an allen ihren und unsern Orten? bedeutet. Man könnte mutmaßen, dass beispielsweise Kenchräa ? der Hafen von Korinth ? siehe oben ? und ähnliche Sattelitengemeinden als Empfänger für den Brief eingeschlossen werden sollen. Es ist gut vorstellbar, dass in Korinthischen Versammlungen auch Kenchräer teilnahmen ? vor allem wenn es wichtig war wie beispielsweise wenn ein Paulusbrief vorgelesen und diskutiert wird.
Warum aber ?unsere Orte? angesprochen werden, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar. Es könnte bedeuten, dass der Brief auch Allgemeingültigkeit für alle Christen besitzt. Wenn auch nicht in jedem Aspekt, da ja auch sehr viele rein örtliche Probleme diskutiert werden. Die zugrunde legenden Prinzipien, nach denen diese Probleme gelöst werden sollten, gelten sicher für alle Christen. Sonst wäre er ja auch nicht Teil den NT geworden.
Zitat:1 Korinther 4:17 (bitte nachlesen)
Alle Gemeinden ? Plural ? aber in vielen Städten = an allen Enden.
Zitat:1 Korinther 6:4 (bitte nachlesen)
Er spricht über Mißstände der Stadtgemeinde in Korinth. Singular. Wohlhabende Mitglieder der Gemeinde Korinth wurden in einen Aufseherdienst eingetzt, obwohl die Gemeinde etwas dagegen hatte. Man sieht auch hier ganz klar, dass Stadtgemeinde allein sein noch nicht garantiert, dass alles prima läuft. Der ganze Korintherbrief ist ein erschreckendes Gegenbeispiel. Aber trotzdem ist es leichter für den Apostel, die Probleme anzusprechen und letztlich einer Lösung zuzuführen, wie wir auch im 2. Korinther sehen, als wenn er sich mit den korinthischen paulischen, den korinthischen petrischen, den korinthischen apollischen und den korinthischen christischen einzeln herumplagen muss. Vor allem, wenn die korithischen petrischen sich noch mit den Jerusalemer petrischen verbündet hätten.
Zitat:1 Korinther 7:17 (bitte nachlesen)
Plural ? Gemeinden in mehreren Städten.
Zitat:1 Korinther 10:32 (bitte nachlesen)
Damit ist gemeint, sich in der Gemeinde so zu verhalten, dass die Gemeinde kein Anstoß daran nimmt. Im Kontext kann vor allem nur die örtliche Gemeinde gemeint sein. Denn die anderen sehen ja nicht, was einer ißt oder trinkt.
Zitat:1 Korinther 11:16 (bitte nachlesen)
Hier argumentiert Paulus, dass die Gemeinden in verschiedenen Städten, die er kennt, diese Sitte nicht haben.
Zitat:1 Korinther 11:18 (bitte nachlesen)
Hier wird klar, dass die Stadtgemeinde auch physisch zusammenkommt.
Das kritisierte Phänomen ist das der Spaltungen innerhalb einer Versammlung. D.h. obwohl Spaltungen vorhanden waren, haben sich trotzdem alle gemeinsam versammelt. Heute ist es noch eine Stufe weitergehend. Die Spaltungen sind da, man versammelt sich nicht einmal mehr gemeinsam. Was damals kritikwürdig war, ist es heute umso mehr. Man geht sich aus dem Weg, statt die Probleme zu lösen.
Man kann sagen: Das kann man nicht lösen. Das haben schon viele Theologen probiert. Darauf antworte ich: Es ist nicht notwendig es im globalen Maßstab zu lösen. Es genügt, es auf lokaler Ebene zu lösen ? in der Stadt. Das ist viel leichter und wird damit realistisch. Die globale Gemeinde kann davon profitieren, wenn es in vielen Städten passiert ? ja. Aber die Aufgabe beschränkt sich auf die Christen in meiner Stadt.
Zitat:1 Korinther 11:22 (bitte nachlesen)
Hier werden in der Versammlung der Gemeinde Gottes in Korinth Arme beschämt, indem die Reichen nichts vom Essen abgeben. Ein konkretes Problem einer konkreten Versammlung der Stadtgemeinde Korinth.