26.01.2008, 09:12
Zitat:Denn erstens höre ich, daß, wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, Spaltungen unter euch sind, und zum Teil glaube ich es. Denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden. Wenn ihr nun zusammenkommt, so ist es nicht <möglich>, das Herrenmahl zu essen. Denn jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich nicht. (1.Kor 11, 18-22, Elberfelder 1985)So ich bin noch eine Antwort schuldig, warum ich denke, das o.g. Stelle von einem Zusammenkommen der ganzen Gemeinde der Stadt spricht.
Zuerst möchte ich festhalten, dass Gemeinde hier im Singular steht.
Es heißt nicht:
"... wenn Ihr in den Gemeinden zusammenkommt ..."
Man könnte vermuten, dass mit der Gemeinde (Singular) die rein geistliche Gemeinde gemeint ist. Aber es steht ja; "... wenn ihr in der Gemeinde (Singular) zusammenkommt..." - was ein klarer Hinweis darauf ist, dass es nicht nur die rein geistliche Gemeinde ist, sondern eine Zusammenkunft, die wirklich stattfindet.
Es ist auch kaum anzunehmen, dass es sich um eine Hausversammlung handelt, denn der Adressat des Briefes sind die Christen von Korinth - alle. Außerdem steht im Vers 22 das Versammeln im Haus (ob als Familie oder als größerer Kreis ist da nicht genauer angegeben) als Gegensatz zu der Versammlung, von der hier gesprochen wird. Damit ist es auch kaum anzunehmen, dass von einer Summe verschiedener Hausversammlungen gesprochen wird. Sonst wäre das Argument in Vers 22 vollkommen wirkungslos.
Rein praktisch gesehen ist es auch sehr schwer vorzustellen, dass es sich um Hausversammlungen handelt. Denn entweder ein Hausherr gibt seinen Gästen nichts von dem Essen ab - sehr ungewöhnlich - oder ein Gast bringt sein Essen mit und gibt dem Hausherrn nichts ab - ebenfalls sehr ungewöhnlich. Kaum vorstellbar.
Leicht vorstellbar ist eine Verammlung aller Christen der Stadt in denen sich Sympathiegrüppchen bilden - die einen teilen sich ihr reichhaltig vorhandenes Essen und die anderen bekommen nichts ab. Das ist zwar immer noch schlimm, aber realistisch.
Aus diesen Gründen leuchtet mir nur ein, dass es hier um die Versammlung der Gemeinde von Korinth geht.