Zitat: Und Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.Eine sprachliche Herausforderung scheint es zu sein aus dem obigen Text heraus zu sagen, wo der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen überhaupt stand.
Meiner Meinung nach steht dort nicht, dass dieser Baum in der Mitte des Gartens stand. Dort stand lediglich der Baum des Lebens. Der Baum des Lebens begegnet uns noch mehrmals in der Bibel und ist fast immer ein Hinweis oder Bild auf Jesus.
Erstaunlich dann die Aussage der Frau:
Zitat: aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!Auffällig ist zunächst einmal, dass die Frau dem Gebot Gottes etwas hinzugefügt hat:
Zitat: Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; 17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!Hier steht nichts von "und sollst sie nicht berühren". Außerdem hatte Gott genau "werdet ihr sterben sterben" gesagt und die Frau erwiderte nur "damit ihr nicht sterbt".
Hat nun Adam, der vor der Erschaffung der Frau das Gebot bekam schon das Gebot verändert/erweitert, als er es der Frau weitergab? Hier gibt es noch einiges am Text zu finden, was zunächst nicht ins Auge fällt.
Zurück zum Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen:
Von welchem Baum haben denn die Frau und Adam gegessen? Waren sie in der Mitte des Gartens? Dann sollte ihnen die Früchte des Baum des Lebens zur Sünde geworden sein? Nein, denn Gott sagte etwas später:
Zitat: Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, daß er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch noch von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! 23 Und Gott, der HERR, schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, den Erdboden zu bebauen, von dem er genommen war. 24 Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.Nach der Aussage der Frau befanden sich Adam, die Frau und die Schlange in der Mitte des Gartens. Nach Aussage Gottes aber nicht, denn sie hatten nicht vom Baum des Lebens gegessen.
Das bringt mich zu folgender Überlegung, die wiederum mit unserer Betrachtung hier zu tun hat:
Gott sagt nicht, wo der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen steht. Das ist auch nicht notwendig, weil es hier ja nicht um materielle Früchte ging, sondern um eine Herzenshaltung. Jesus sagt später dazu:
Zitat: Nicht was in den Mund hineingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herausgeht, das verunreinigt den Menschen...Wenn nun Adam und die Frau sich nicht beim Baum des Lebens befanden, sondern bei irgend einem anderen Baum, hat sich die Mitte ihres Lebens verschoben. Nicht der Baum des Lebens stand im Zentrum ihres Lebens, ihrer Gedanken und Wünsche, sondern das Verbot. Die Mitte ihres Lebens war nicht länger Jesus und das Leben aus Gott, sondern das, was ihnen von Gott verwehrt war.
17 Begreift ihr nicht, daß alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird? 18 Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.
Jakobus erläutert im ersten Kapitel seines Briefes, woher Sünde kommt:
Zitat:Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. 14 Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. 15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.Das bedeutet, dass Adam und seine Frau bereits die Lust zur Sünde, eine Begierde zum Verbot, in ihrem Herzen aufgebaut hatten, als dann auch noch die Schlange dazu kam. Was deutlich macht, dass der Schlange, trotz ihrer verführerischen Worte der Halbwahrheiten, keine Schuld an der Sünde der Menschen gegeben werden kann. Wohl daran die Menschen verführt zu haben, nicht aber an der Sünde der Menschen.
Was sagt uns das über unsere Frage nach dem Erkennen von Gut und Böse? Ist das Erkennen von Gut und Böse an sich etwa schon Sünde? Nein, dazu sind wir in der Schrift nicht nur durchgehend aufgefordert, sondern werden dazu zum Teil von Gott auch noch begabt. Was aber dann?
Etwa, dass das Erkennen des Guten und Bösen zum Lebensmittelpunkt geworden ist und Der Baum des Lebens - Jesus aus dem Mittelpunkt unseres Seins weggeschoben wurde und wird? Das das Zentrum unserer Aufmerksamkeit auf das Erkennen des Guten und Bösen wird und nicht weiter Gott, dem allein alle Herrlichkeit und Ehre zukommt?
Charly
(Bibelstellen aus Rev.Elb.)
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ