24.02.2008, 17:12
Besonders interessant ist ja auch die christische Partei. Ich glaube hier in diesem Thread dreht es sich im Kern der Diskussion um diese Partei.
Trotzdem bleibt bestehen, dass Paulus diese Parteiungen nicht als gegeben akzeptiert, dass er nicht Partei ergreift für die paulische, gegen die petrische oder für die christische. Nein. Er akzeptiert die Parteiung nicht, für ihn ist die Parteiung und die dahinter stehende Einstellung an sich das Problem. Er wendet sich auch nicht an eine bestimmte Partei mit seinen Briefen, sondern an die ganze Gemeinde.
Gerade theologische Schulen zu bilden, die sich von anderen theologischen Schulen abgrenzen, und sich den Namen ihrer Gründer geben: (Lutheraner, Wesleyaner, Arminanisten, Calvinisten, ?) ist heute Stand der Dinge. Ebensowenig sind Bezeichnungen akzeptabel, die theologische Richtungen bezeichnen: (Charismatiker, Evangelikale, Baptisten, Evangelische, Nazarener, Katholische, Episkopale, Kongregationale, Brüder, Ekklesianer). Es ist der gleiche Fehler. Diese theologischen Schulen existieren heute auf einem globalen Niveau mit lokalen Ausprägungen in jeder Stadt, manche national, manche international. Ich sehe darin den gleichen Fehler. Ich will jetzt nicht blauäugige Vorschläge machen, aber das Problem beschreiben und festhalten.
Nun zum Thema Einheit. In 1. Kor 5 wird das Thema eines Falles von Unzucht angesprochen, der zu Konsequenz haben soll, dass der Betroffene aus der Mitte der Gemeinde entfernt werden soll. Das soll ein Einheit miteinander und mit Paulus geschehen (V4). Rein praktisch gesehen mußte dieser Fall auch umgesetzt werden. In den Anweisungen für solche Fälle von Jesus (Mt 18,15-17) ist vorgeschrieben, dass so ein Fall am Ende vor die Gemeinde gebracht werden muss.
Zusammengenommen ergibt sich folgendes Bild: Es herrschen derzeit Parteiungen in Korinth. Diese gründen sich auf theologische oder praktische Differenzen. Sie sind für den Glauben allerdings irrelevant. Es läßt sich alles lösen, man kann, soll und muss sich wieder einigen, zusammenfinden und den Weg gemeinsam gehen. Der Fall von Unzucht muss von der ganzen Gemeinde gemeinsam gelöst werden, weil sonst die Situation entsteht, dass zwar beispielsweise die petrischen ihn aus ihrer Mitte entfernen, die christischen ihn dann aber wieder aufnehmen. Das ist nicht nur kontraproduktiv für den Betroffenen, sondern vertieft noch die Parteiung. Außerdem ist es dazu unumgänglich, dass sich die ganze korinthische Gemeinde zu der Verhandlung und dem Beschluss der Angelegenheit versammelt, wenn die letzte Stufe des von Jesus eingetzten Verfahrens erreicht ist. Ein Raum wird sich dafür sicher finden / organisieren lassen ? eine Abstimmung per Internet war damals noch nicht möglich . Würde ich auch heute nicht für sinnvoll halten.
Bibliography
Bruce, F. (1992). The New Century Bible Commentary (Vol. I & II Corinthians). Grand Rapids, Michigan, USA: Eerdmans Publishing Company.
Zitat:Let others know the exalted Christ as he was proclaimed to them by Paul or Apollos or Peter; They were in direct touch with him by the Spirit, and had no need of such intermediaries. We shall not be far wrong if we identify the people who argued thus with the ?Christian party? whose existence is probably implied in 1 C. 1,12
Zitat:Some time later, Paul had a communication, either by letter or through a personal visit, from ?Chloe?s People?, as he calls them (perhaps members of a household church in Corinth), which indicated a growth of party-spirit in the Corinthian church. There was a tendency to form ?schools?, each claiming the name of a leading figure in the Christian world (Paul, Apollos or Cephas) or using the name of Christ himself in a partisan sense.Wir haben Einigkeit in der Frage, dass die christische Partei, die sich gegen die anderen Parteien und christlichen Leiter abgrenzt, sich selbst als ohne diese Tradition auskommend betrachtet, weil sie eine direktere Verbindung zu Gott hat als der Rest, ja auf die andern herabschaut, dass diese Partei den gleichen Fehler macht wie die anderen Parteien. Meiner Meinung nach muss man das so deutlich sagen.
Trotzdem bleibt bestehen, dass Paulus diese Parteiungen nicht als gegeben akzeptiert, dass er nicht Partei ergreift für die paulische, gegen die petrische oder für die christische. Nein. Er akzeptiert die Parteiung nicht, für ihn ist die Parteiung und die dahinter stehende Einstellung an sich das Problem. Er wendet sich auch nicht an eine bestimmte Partei mit seinen Briefen, sondern an die ganze Gemeinde.
Gerade theologische Schulen zu bilden, die sich von anderen theologischen Schulen abgrenzen, und sich den Namen ihrer Gründer geben: (Lutheraner, Wesleyaner, Arminanisten, Calvinisten, ?) ist heute Stand der Dinge. Ebensowenig sind Bezeichnungen akzeptabel, die theologische Richtungen bezeichnen: (Charismatiker, Evangelikale, Baptisten, Evangelische, Nazarener, Katholische, Episkopale, Kongregationale, Brüder, Ekklesianer). Es ist der gleiche Fehler. Diese theologischen Schulen existieren heute auf einem globalen Niveau mit lokalen Ausprägungen in jeder Stadt, manche national, manche international. Ich sehe darin den gleichen Fehler. Ich will jetzt nicht blauäugige Vorschläge machen, aber das Problem beschreiben und festhalten.
Nun zum Thema Einheit. In 1. Kor 5 wird das Thema eines Falles von Unzucht angesprochen, der zu Konsequenz haben soll, dass der Betroffene aus der Mitte der Gemeinde entfernt werden soll. Das soll ein Einheit miteinander und mit Paulus geschehen (V4). Rein praktisch gesehen mußte dieser Fall auch umgesetzt werden. In den Anweisungen für solche Fälle von Jesus (Mt 18,15-17) ist vorgeschrieben, dass so ein Fall am Ende vor die Gemeinde gebracht werden muss.
Zusammengenommen ergibt sich folgendes Bild: Es herrschen derzeit Parteiungen in Korinth. Diese gründen sich auf theologische oder praktische Differenzen. Sie sind für den Glauben allerdings irrelevant. Es läßt sich alles lösen, man kann, soll und muss sich wieder einigen, zusammenfinden und den Weg gemeinsam gehen. Der Fall von Unzucht muss von der ganzen Gemeinde gemeinsam gelöst werden, weil sonst die Situation entsteht, dass zwar beispielsweise die petrischen ihn aus ihrer Mitte entfernen, die christischen ihn dann aber wieder aufnehmen. Das ist nicht nur kontraproduktiv für den Betroffenen, sondern vertieft noch die Parteiung. Außerdem ist es dazu unumgänglich, dass sich die ganze korinthische Gemeinde zu der Verhandlung und dem Beschluss der Angelegenheit versammelt, wenn die letzte Stufe des von Jesus eingetzten Verfahrens erreicht ist. Ein Raum wird sich dafür sicher finden / organisieren lassen ? eine Abstimmung per Internet war damals noch nicht möglich . Würde ich auch heute nicht für sinnvoll halten.
Bibliography
Bruce, F. (1992). The New Century Bible Commentary (Vol. I & II Corinthians). Grand Rapids, Michigan, USA: Eerdmans Publishing Company.