Ich kann dir nur sagen, was ich bei meinen Diskussionspartnern meinte zu beobachten:
Sie scheuten sich nicht davor Christen abzusprechen, dass sie wiedergeboren seien, denn - so sagten sie - ein wiedergeborener Christ sündigt nicht mehr. natürlich seien sie wiedergeboren, versicherten sie mir. Dass sie aber schon in dieser Behauptung selber sündigen - nach meinem Verständnis - ignorieren sie.
Kurz und knapp: für mich ist das Hochmut.
Sie berufen sich zB auf Aussagen aus dem 1.Johannes, wo Johannes tatsächlich sagt:
1 Johannes 3:9 Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. (Rev.Elb.)
Das aber derselbe Johannes denselben Brief damit eröffnet:
1 Johannes 1:7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde. 8 Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.10 Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. (Rev.Elb.)
Schon in Vers 7 steht im griechischen eine interessante Feinheit: das "reinigt uns" steht im Indikativ Präsens, was bedeutet: die Handlung wird als etwas Nichtabgeschlossenes, sich noch Entwickelndes und Fortdauerndes dargestellt.
Wir übersetzen also richtig wenn wir lesen: "Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns *beständig / fortlaufend* von jeder Sünde."
Wir lesen also, dass wir im Licht wandeln, wie Er im Lichte ist und...... sündigen! Denn wir bedürfen einer fortlaufenden Reinigung von Sünden. Vers 8 und 10 runden das ja dann sogar mit sehr deutlichen Worten ab.
Das bedeutet für mich, dass die Verse im dritten Kapitel anders verstanden werden müssen. Denn über allem was in dem Brief folgt schwebt mahnend dieses Wort aus dem ersten Kapitel.
Um auf deine Frage zurückzukommen: ich befürchte Johannes hätte ihnen gemäß 1.Joh 1:8+10 gesagt, dass sie sich selber belügen und sogar Jesus zum Lügner machen, wenn sie behaupten ein wahrer Christ könne nicht sündigen.
Klar, das was in ihrem Leben an Sünde sichtbar wird, leugnen sie oder deuten es um.
Sie scheuten sich nicht davor Christen abzusprechen, dass sie wiedergeboren seien, denn - so sagten sie - ein wiedergeborener Christ sündigt nicht mehr. natürlich seien sie wiedergeboren, versicherten sie mir. Dass sie aber schon in dieser Behauptung selber sündigen - nach meinem Verständnis - ignorieren sie.
Kurz und knapp: für mich ist das Hochmut.
Sie berufen sich zB auf Aussagen aus dem 1.Johannes, wo Johannes tatsächlich sagt:
1 Johannes 3:9 Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. (Rev.Elb.)
Das aber derselbe Johannes denselben Brief damit eröffnet:
1 Johannes 1:7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde. 8 Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.10 Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. (Rev.Elb.)
Schon in Vers 7 steht im griechischen eine interessante Feinheit: das "reinigt uns" steht im Indikativ Präsens, was bedeutet: die Handlung wird als etwas Nichtabgeschlossenes, sich noch Entwickelndes und Fortdauerndes dargestellt.
Wir übersetzen also richtig wenn wir lesen: "Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns *beständig / fortlaufend* von jeder Sünde."
Wir lesen also, dass wir im Licht wandeln, wie Er im Lichte ist und...... sündigen! Denn wir bedürfen einer fortlaufenden Reinigung von Sünden. Vers 8 und 10 runden das ja dann sogar mit sehr deutlichen Worten ab.
Das bedeutet für mich, dass die Verse im dritten Kapitel anders verstanden werden müssen. Denn über allem was in dem Brief folgt schwebt mahnend dieses Wort aus dem ersten Kapitel.
Um auf deine Frage zurückzukommen: ich befürchte Johannes hätte ihnen gemäß 1.Joh 1:8+10 gesagt, dass sie sich selber belügen und sogar Jesus zum Lügner machen, wenn sie behaupten ein wahrer Christ könne nicht sündigen.
Klar, das was in ihrem Leben an Sünde sichtbar wird, leugnen sie oder deuten es um.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ