08.03.2009, 17:44
Zitat:Gott ist vorausschauend - ja.Zitat:Als Gott ihn schuf war er nicht böse, sondern über alle Maßen prachtvoll, schlau und beeindruckend. Böse wurde er erst, als er sich auflehnte.
Gott ist allwissend und kann absolut alles vorausschauen. (Oder ist Gott in seiner Vorausschau begrenzt?)
Ich klage Gott in keiner weise an, wenn ich behaupte, dass Gott, wenn er den Engel so prachtvoll, schlau und beeindrucken geschaffen hat, in dem Moment wusste, dass sich daraus eventuell das Böse erheben konnte. In dem Moment ist Gott doch in der Verantwortung, oder nicht?
Er ging anscheinend bewusst dieses Risiko. Aber warum, das ist doch die Frage?
In dem Sinn hat er bewußt in Kauf genommen, dass es Rebellion gegen ihn geben kann und gibt.
Ja.
Leitet sich daraus ab, dass Gott verantwortlich für das Böse ist?
Gewiß nicht. Denn er hat klar und eindeutig seinen Willen kundgetan.
Oder ist der, der eine Ampel aufstellt daran schuld, wenn sie einer bei Rot überfährt? Oder soll er darauf verzichten, eine Ampel aufzustellen, weil er weiß, dass sie sowieso jemand bei rot überfahren wird? Der Vergleich hinkt etwas, aber es wird deutlich, dass nicht Gott für das Böse verantwortlich ist.
Gott ist Licht und in ihm ist keine Finsternis.
Böse Menschen geben gerne Gott die Schuld an ihrem Schicksal. Doch schuld sind sie ganz alleine. Vollständig von vollkommen alleine schuld an den Folgen ihrer Sünde.
Wir sind es, die gesündigt haben und es ständig wieder tun. Wir sind es, die Schuld um Schuld auf sich geladen haben, lau sind im Gehorsam, lässig in dem Studium seines Wortes, Widerspenstig in seinem Auftrag. Wir sind zu feige, die Wahrheit zu sagen, wenn es darauf ankommt. Wir sind diejenigen, die sich gönnen, was verboten ist.
Wir haben gesündigt. Und Gott ist heilig.
Heilig, heilig, heilig ist der Herr - rufen Tag und Nacht die Cherubim-Engel vor seinem Thron. Heilig, heilig, heilig.
Da ist kein Platz für einen Vorwurf irgendeiner Art. Oder spricht der Krug zum Töpfer: Warum hast Du mich so gemacht?
Gott einen Vorwurf zu machen wäre wie wenn man einen von Gott unabhängigen Maßstab aufstellen würde, an dem er zu messen sei. Doch wer soll diesen Maßstab erstellen? Wer soll definieren, was gut und böse ist? Der Mensch etwa? Der Adam, der sich schon von der Schlange verführen ließ einen von Gott unabhängigen Maßstab aufzustellen um so selbst definieren zu können, was gut und böse ist?
Nein. Die Schlange ist der Vater der Lüge. Und Lüge ist es, an Gott einen Fehl zu suchen. Damit zerstört die Schlange unser Vertrauen in Gott, von dem wir doch leben.
Bedeutet das, dass Gott gerechtfertigt ist, egal was er tut? Dass er per Definition immer Recht hat, selbst wenn er Unrecht hätte, einfach weil er Gott ist?
Nein. Jede Tat und jeden Gedanken Gottes wird man bei vollständiger Analyse dessen, was gerecht ist als gerecht einstufen müssen.
Warum hat Gott das Böse zugelassen? Aus der Tatsache, dass diese Frage von uns nicht vollständig beantwortet werden kann folgt nicht, dass daran ein Tadel zu finden ist.