10.06.2004, 20:33
Hi, flor,
Ich bin nun schon lange nicht im Forum gewesen und deshalb auch jetzt erst eine Antwort auf deine Frage:
Woran mache ich fest ,dass jemand Christ ist; gibt es Kriterien?
Ich kann einerseits in eine theologische Darstellung flüchten oder aber fragen, wie es wohl Jesus sagen würde. Ich finde, dass die "4 geistlichen Gesetze" zu einer Formalverständigung zwischen verschiedenen christlichen Gemeinschaften geführt haben, aber auch Christsein auf eine Entscheidungsreligion reduziert haben ("Hat er das Übergabegebet schon gesprochen?").
Niemand kann beurteilen, wie ernst es jemandem war. Ob jemand einer Gemeinde angehört und dort fromm mitarbeitet reicht auch nicht aus. Selbst Bibelarbeiten halten und predigen sind nicht hinreichende Kriterien.
Christ ist jemand, in dem Christus wohnt und lebt. (Gal 2,20). Wer in Christus bleibt (Joh 15), der bringt viel Frucht. Wer Gott von ganzem Herzen liebt, wer Gott sucht, wer eine Sehnsucht nach Gott hat scheint ihn kennengelernt zu haben. Sein Leben, seine Worte werden etwas davon widerspiegeln.
Letztlich ist jemand Christ, in dem mir Christus begegnet. Weil Christsein keine Religion ist sondern eine Neuschöpfung eines Menschen in einer neuen, nämlich geistgeänderten Kreatur. Ich glaube, dass der Geist Gottes, sofern er in mir wohnt, mit meinem Gegenüber, in dem der HG auch wohnt, sehr harmonisch sich verständigen kann und den göttlichen Frieden verbreitet. Wenn der Geist Gottes im anderen nicht wohnt, wird das Gespräch, die Begegnung eine andere Qualität haben und diesen göttlichen Frieden nicht verbreiten.
Um es ganz konkret zu sagen: Ich stelle diese Frage nicht mehr. Aber ich spüre sehr bald, welch Geistes Kind mir gegenüber steht. Dies ist keine religiöse Arroganz sondern hoffentlich eine Wirkung eben dieses Geistes, der die Geister unterscheidet.
Christsein ist für mich eine Beziehungs-"religion" (und somit keine Religion mehr). Ist mein Glaube eine gedachte oder erfahrene Realität? Rede ich nur von Gott oder erlebe ich ihn auch? Höre ich auf Gottes Stimme? Suche ich ihn? Habe ich ihm mein Leben tatsächlich hingegeben oder nur lippenmäßig? Mir stellt sich viel mehr die Frage nach meinem Christsein - und da fehlt mir noch so viel. Die anderen sind weniger ein Problem, da erkennen wir sehr bald. Aber bin ich in der Hingabe, in der Nachfolge, die so echt und wirklich ist, dass sie nicht als gesetzlich gesehen und verstanden werden kann... Jedenfalls will ich an dieser Stelle wachsen.
Soweit für heute
Werner
Ich bin nun schon lange nicht im Forum gewesen und deshalb auch jetzt erst eine Antwort auf deine Frage:
Woran mache ich fest ,dass jemand Christ ist; gibt es Kriterien?
Ich kann einerseits in eine theologische Darstellung flüchten oder aber fragen, wie es wohl Jesus sagen würde. Ich finde, dass die "4 geistlichen Gesetze" zu einer Formalverständigung zwischen verschiedenen christlichen Gemeinschaften geführt haben, aber auch Christsein auf eine Entscheidungsreligion reduziert haben ("Hat er das Übergabegebet schon gesprochen?").
Niemand kann beurteilen, wie ernst es jemandem war. Ob jemand einer Gemeinde angehört und dort fromm mitarbeitet reicht auch nicht aus. Selbst Bibelarbeiten halten und predigen sind nicht hinreichende Kriterien.
Christ ist jemand, in dem Christus wohnt und lebt. (Gal 2,20). Wer in Christus bleibt (Joh 15), der bringt viel Frucht. Wer Gott von ganzem Herzen liebt, wer Gott sucht, wer eine Sehnsucht nach Gott hat scheint ihn kennengelernt zu haben. Sein Leben, seine Worte werden etwas davon widerspiegeln.
Letztlich ist jemand Christ, in dem mir Christus begegnet. Weil Christsein keine Religion ist sondern eine Neuschöpfung eines Menschen in einer neuen, nämlich geistgeänderten Kreatur. Ich glaube, dass der Geist Gottes, sofern er in mir wohnt, mit meinem Gegenüber, in dem der HG auch wohnt, sehr harmonisch sich verständigen kann und den göttlichen Frieden verbreitet. Wenn der Geist Gottes im anderen nicht wohnt, wird das Gespräch, die Begegnung eine andere Qualität haben und diesen göttlichen Frieden nicht verbreiten.
Um es ganz konkret zu sagen: Ich stelle diese Frage nicht mehr. Aber ich spüre sehr bald, welch Geistes Kind mir gegenüber steht. Dies ist keine religiöse Arroganz sondern hoffentlich eine Wirkung eben dieses Geistes, der die Geister unterscheidet.
Christsein ist für mich eine Beziehungs-"religion" (und somit keine Religion mehr). Ist mein Glaube eine gedachte oder erfahrene Realität? Rede ich nur von Gott oder erlebe ich ihn auch? Höre ich auf Gottes Stimme? Suche ich ihn? Habe ich ihm mein Leben tatsächlich hingegeben oder nur lippenmäßig? Mir stellt sich viel mehr die Frage nach meinem Christsein - und da fehlt mir noch so viel. Die anderen sind weniger ein Problem, da erkennen wir sehr bald. Aber bin ich in der Hingabe, in der Nachfolge, die so echt und wirklich ist, dass sie nicht als gesetzlich gesehen und verstanden werden kann... Jedenfalls will ich an dieser Stelle wachsen.
Soweit für heute
Werner