25.06.2010, 14:07
Zitat:Nun kann man schon die Frage stellen, ob die Hausgemeindebewegung die Frage der Peer-Groups für Jugendliche nicht ein wenig zu sehr auf die leichte Schulter nimmt und vor allem die Bedürfnisse der Erwachsenen oder der Kinderlosen in den Vordergrund stellt.Hallo Theo
Wir haben unseren jüngsten auch eine Zeit lang zu einer Royal Ranger Gruppe gefahren, ... aber im Laufe der Zeit hat er das Interesse daran verloren.
Wir haben als Eltern eine sehr gute Beziehung zu ihm ... und er lebt seinen Glauben fern von allen Gemeindeprogrammen ... aber das liegt wohl auch ein wenig an seiner/unserer Geschichte. Dann für ihn war es "Gemeinde", die ihm die Eltern genommen haben ... Inzwischen hat sich unser und sein Verständnis von Gemeinde radikal verändert. ... und dort wo er Kontakt zu gleichaltrigen Christen hat merkt er immer wieder, dass Glaube sich oft zu sehr auf das Gemeindeprogramm bezieht und viel zu wenig mit dem alltäglichen Leben zu tun hat ... und genau das stößt in eher ab.
Wichtig für ihn sind Freunde (Christen) ... die wir immer wieder zu Besuch haben denen er liebend gerne zuhört, wenn sie erzählen, was sie alles mit Gott erleben. Und da ist es überhaupt nicht wichtig, dass diese viel älter sind als er.
Wichtig ist nicht, dass wir eine bestimmte Form von Gemeinde leben ... sondern, dass wir einander unterstützen an Jesus zu bleiben und in der Beziehung zu Jesus zu wachsen ... und zwar frei von religiösem Denken ... frei von religiösen Zwängen ... die es genauso in Hausgemeinden geben kann.
Wir sind als Familie nun seit ca. 10 Jahren außerhalb einer Gemeinde-Institution unterwegs. Die Anzahl der "Gottesdienste", die ich in dieser Zeit besucht habe, kann ich an den Fingern meiner Hände abzählen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen je wieder in solch ein System zurückzugehen. Ich kann auch nicht sagen, dass ich einer Hausgemeinde/Hauskirche angehöre.
Doch habe ich Freunde, die Ihren Weg treu mit Jesus gehen und zu einer Gemeinde-Institution gehören. Ich versuche nicht, sie zu überreden, diese zu verlassen! Es ist ihr Weg, den sie mit Jesus gehen ... doch wenn ich ein Teil davon sein darf, dass Ihre Beziehung zu Jesus besser wird, bin ich froh und dankbar
So unterschiedlich jede Familie ist ... so unterschiedlich sind verschiedene "Hausgemeinden" ...
Vergleich doch mal Eure Kinder und unseren Sohn! Für unseren Sohn sind solche "christlichen Jugendgruppen" (oder ähnliches) nicht wichtig. Für Eure Kinder ist es evt. gerade jetzt wichtig.
Wir haben uns vor vielen Jahren dieselben Fragen gestellt wie Du! ... haben dieses oder jenes ausprobiert ... wir waren unterwegs mit Jesus ... ER war mittendrin! Heute sind wir ganz wo anders! Aber wir sind und bleiben unterwegs mit Jesus. Ich kann nicht sagen, dass das, was wir damals gemacht haben, falsch war. Wir haben auf unserem Weg gelernt ... Jesus hat uns verändert während wir unterwegs waren. Und heute sind wir, wo wir sind ... und in 10 Jahren, werden wir vielleicht vieles anders machen als heute. Vieles von dem, wie wir heute denken und leben, hätten wir damals in der Mülltonne entsorgt. Vielleicht denken wir in 10 Jahren ähnlich über einiges von dem, wie wir heute denken und leben
Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir oft versuchen ein ideales Bild von Gemeinde oder von christlichem Leben zu erreichen ... und zwar einen Status Quo zu erreichen ... den wir jetzt ersehen und als richtig (biblisch) hinstellen. Doch das werden wir hier auf Erden nicht erreichen
==> Ich bin so froh, dass Jesus seine Gemeinde baut ... und ich mit ihm unterwegs sein darf ... und damit bin ich auch Teil der Gemeinde, die ER baut, auch wenn ich glaube von Gemeinde nicht viel zu sehen.
Ich hoffe, Du kannst mit meinen chaotischen Gedanken etwas anfangen.
lg,
guido