03.09.2010, 23:46
Hallo Guido,
du bringst dieses Statement im Zusammenhang mit geistlichem Missbrauch. Leider weiß ich, dass hier selbst solche freundschaftlichen Beziehungen nicht davor schützen. Viele, nicht nur Christen, werden von denen schwer enttäuscht und teilweise in schlimmer Weise hintergangen, von denen sie angenommen haben, ihre guten Freunde zu sein. So etwas ist mir selbst auch schon passiert - leider mehr wie einmal.
Du hast am Ende deines Beitrags folgendes zitiert:
Ist also ein intensiver Umgang mit Freunden ein guter Schutz vor geistlichem Missbrauch, vor falschen Lehren und Machmenschen? Leider nein - kein guter Schutz, aber immerhin ein relativer Schutz. Denn wir dürfen unbedingt davon ausgehen, dass die meisten unserer Freunde es ehrlich mit uns meinen. Erst in Krisen merken wir aber, wer wirklich ein Freund ist. Und diese doch recht seltenen wirklichen Freunde sind eine wertvolle Hilfe.
Trotzdem ist es für uns Christen sehr wichtig, uns anderen Christen zu öffnen und eine nachhaltige Gemeinschaft mit ihnen zu pflegen. Gerade auch in Rückschlägen darin zu lernen, wie man eine gesunde Nähe und Distanz lebt und Vergebung und Versöhnung zu leben (und nicht nur immer davon zu reden).
Die oft durch Prediger und Gemeinschaften (auch HG - siehe das Buch von Simson) eingeforderte Distanzlosigkeit ist nach meiner Erfahrung sogar kontraproduktiv. Irgendwelche Bündnisse zwischen Menschen zum Zweck Gemeinschaften in ihrer Intensität zu fördern halte ich für falsch. Ich erkenne vielmehr zunehmend, dass die ganz natürlichen Grenzen im Umgang miteinander von Gott so in uns angelegt wurden. Diese anhaltend zu überschreiten ist unsinnig. Aber wenn man, aus der Erfahrung selbst von Gott intensiv geliebt zu werden, bereit ist, sich immer wieder über solche Grenzen hinaus zum Anderen auszustrecken, wird man neben den nicht seltenen Enttäuschungen auch Gottes verändernde Liebe im, durch und am Anderen erfahren.
Wir brauchen unbedingt die Hilfe, Stütze und Korrektur durch andere. Dem sollten wir uns nicht entziehen, sie vielmehr suchen. Aber nicht in einer vereinheitlichten oder gar konfessionell verordneten Form.
Wie geht es mir damit?
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer andere zu finden, die dies halbwegs konsequent leben. Reden tun viele darüber - aber Vergebung und Versöhnung sucht man bei ihnen oft in bestimmten Fällen vergeblich.
So sehe ich, dass ich es versuchen muss zu leben. Damit mache ich mich verletzlich. Auch damit muss ich lernen zu leben. Was mir dabei alleine wirklich hilft ist die Erfahrung von Gottes unwandelbarer Liebe und Treue zu mir. Die Gewissheit, dass ER zu mir stehen wird, mich nicht betrügen wird und mir die Freiheit gibt, die ich für meine Person und charakterlichen Entwicklung brauche.
Ich muss zuerst der Freund für andere sein, den ich selbst bei Gott finde. Da ich lediglich ein Mensch bin, gelingt mir das mal besser, mal schlechter.
du bringst dieses Statement im Zusammenhang mit geistlichem Missbrauch. Leider weiß ich, dass hier selbst solche freundschaftlichen Beziehungen nicht davor schützen. Viele, nicht nur Christen, werden von denen schwer enttäuscht und teilweise in schlimmer Weise hintergangen, von denen sie angenommen haben, ihre guten Freunde zu sein. So etwas ist mir selbst auch schon passiert - leider mehr wie einmal.
Du hast am Ende deines Beitrags folgendes zitiert:
Zitat:C. S. Lewis schrieb: \"If you love deeply, you're going to get hurt badly. But it's still worth it.\"Das spricht in guter Weise davon, dass Jemand der bereit ist zu lieben, immer in der Gefahr steht hintergangen und auch in irgendeiner Weise missbraucht zu werden.
Frei übersetzt: \"Jeder der liebt, ist dem Risiko ausgesetzt, verletzt zu werden. Aber es ist die Sache wert!\"
Ist also ein intensiver Umgang mit Freunden ein guter Schutz vor geistlichem Missbrauch, vor falschen Lehren und Machmenschen? Leider nein - kein guter Schutz, aber immerhin ein relativer Schutz. Denn wir dürfen unbedingt davon ausgehen, dass die meisten unserer Freunde es ehrlich mit uns meinen. Erst in Krisen merken wir aber, wer wirklich ein Freund ist. Und diese doch recht seltenen wirklichen Freunde sind eine wertvolle Hilfe.
Trotzdem ist es für uns Christen sehr wichtig, uns anderen Christen zu öffnen und eine nachhaltige Gemeinschaft mit ihnen zu pflegen. Gerade auch in Rückschlägen darin zu lernen, wie man eine gesunde Nähe und Distanz lebt und Vergebung und Versöhnung zu leben (und nicht nur immer davon zu reden).
Die oft durch Prediger und Gemeinschaften (auch HG - siehe das Buch von Simson) eingeforderte Distanzlosigkeit ist nach meiner Erfahrung sogar kontraproduktiv. Irgendwelche Bündnisse zwischen Menschen zum Zweck Gemeinschaften in ihrer Intensität zu fördern halte ich für falsch. Ich erkenne vielmehr zunehmend, dass die ganz natürlichen Grenzen im Umgang miteinander von Gott so in uns angelegt wurden. Diese anhaltend zu überschreiten ist unsinnig. Aber wenn man, aus der Erfahrung selbst von Gott intensiv geliebt zu werden, bereit ist, sich immer wieder über solche Grenzen hinaus zum Anderen auszustrecken, wird man neben den nicht seltenen Enttäuschungen auch Gottes verändernde Liebe im, durch und am Anderen erfahren.
Wir brauchen unbedingt die Hilfe, Stütze und Korrektur durch andere. Dem sollten wir uns nicht entziehen, sie vielmehr suchen. Aber nicht in einer vereinheitlichten oder gar konfessionell verordneten Form.
Wie geht es mir damit?
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer andere zu finden, die dies halbwegs konsequent leben. Reden tun viele darüber - aber Vergebung und Versöhnung sucht man bei ihnen oft in bestimmten Fällen vergeblich.
So sehe ich, dass ich es versuchen muss zu leben. Damit mache ich mich verletzlich. Auch damit muss ich lernen zu leben. Was mir dabei alleine wirklich hilft ist die Erfahrung von Gottes unwandelbarer Liebe und Treue zu mir. Die Gewissheit, dass ER zu mir stehen wird, mich nicht betrügen wird und mir die Freiheit gibt, die ich für meine Person und charakterlichen Entwicklung brauche.
Ich muss zuerst der Freund für andere sein, den ich selbst bei Gott finde. Da ich lediglich ein Mensch bin, gelingt mir das mal besser, mal schlechter.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
