26.02.2012, 22:36
(26.02.2012, 20:10)Friederich schrieb: Gott hat natürlich das Recht, zu tun, was ihm beliebt, aber er hat sich selbst durch sein Wort gebunden und er handelt nicht gegen sein eigenes Wort.Wobei die Meinungen über den Stand der Frauen in der Bibel idR lediglich Auslegungen sind und nicht dem Wort Gottes gleichzustellen.
Friederich schrieb:Immer mal langsam mit den Pferden! Nicht nur Schlachter übersetzt so und das mit Recht! Denn die eigentliche Bedeutung der "verlassenen Landschaften" ist genau das, was Schlachter, Luther und Andere ganz richtg übersetzen. Deine Vorliebe für konkordante Übersetzungen ist offensichtlich. Hier aber zeigt sich eine der Schwächen solcher Übersetzungen.(25.02.2012, 15:57)kommentarx schrieb: Zitat- Schlachter 2000, Buch Richter, Kapitel 5, Vers 7:Wie auch immer Schlachter darauf gekommen ist, aber im Grundtext steht da überhaupt nichts von »fehlenden Führern«. Da steht etwas von »gemiedenen Dörfern« bzw. ruhigen oder verlassenen Landschaften. Das zum ersten.
Es fehlten Führer in Israel, sie fehlten, bis ich, Deborah, aufstand.
Bis ich aufstand, eine Mutter in Israel.
Friederich schrieb:Zum zweiten scheitert die These, daß Deborah von Gott berufen worden wäre, weil »Führer gefehlt« hätten schon daran, daß es gar keine Berufung Deborahs gab. Stattdessen finden wir zuvor einen ganz anderen Grund, warum Deborah richtete: In Rc. 4, 1ff lesen wir, daß die Kinder Israel taten, was böse war in den Augen Jahwes und daß Jahweh sie deshalb in die Hand Jabins, des Königs der Kanaaniter verkaufte, der Israel zwanzig Jahre mit Gewalt bedrückte und daß Deborah Israel in dieser Zeit richtete.Debora nun als "Gericht Gottes" zu bezeichnen, erscheint mir als genau die arrogante Haltung, die so vielen der Vertreter anheim ist, die Frauen aus religiösen Gründen so abwertend betrachten. Schlicht gesagt ist dieser Rückschluss Unsinn. Insbesondere da man u.a im Vers 4:14ff klar lesen kann, dass Debora nichts anderes als Gottes Weisung zu Barak sprach, denn Gott erwies in seinem Handeln die Richtigkeit ihrer vorherigen Weisung. Das Gott so zu Debora stand, erweist Gottes Berufung, auch wenn diese nicht extra beschrieben ist. Das finden wir auch bei anderen Männern, dass die Berufung selbst nicht beschrieben wurde.
Die Herrschaft Jabins und das Richten Deborahs waren also ein Gericht Jahwehs wegen des Ungehorsams Israels.
Friederich schrieb:Dies entspricht exakt dem Muster von Jes. 3, 12, wo es als Teil des Gerichtes Gottes beschrieben wird, wenn Weiber über das Volk Gottes herrschen.Und wieder eine unhaltbare Auslegung. Die Frauen, die in Jes. erwähnt werden, waren nichtjüdische Herrscherinnen, die ihren Einfluss auf ihre regierenden Männer ausübten und in keiner Weise mit einer Richterin wie Debora vergleichbar.
Friederich schrieb:...und während reguläre Älteste in den Toren der Städte saßen, hielt Deborah unter der Deborah-Palme Gericht. Ein harmloses Detail? Nicht, wenn man weiß, daß Bäume auf Höhen in der Bibel immer eine Chiffre für Abwege des Volkes sind. Der nach Deborah benannte Baum ist also, um das mindeste zu sagen, ein Indiz für geistlich ungesunde Menschenverehrung, was auch das Textumfeld bestätigt.Und wieder Unsinn. Der Ort, resp. der die Palme wurde so genannt, weil dort Debohra, die Amme Rebekkas begraben war. Dies war in der Nähe von Bethel. In den Toren der Städte konnte sie kaum sitzen, da die Städte durch Feinde besetzt war, die dies nicht geduldet hätten. Ein wenig mehr Hintergrundwissen bei der Auslegung würde wahrlich helfen, nicht einen solchen Unsinn zu behaupten.
Friederich schrieb:Außerdem lesen wir in Rc. 5, 9, daß das Herz Deborahs und Baraks »den Führern Israels gehört, die sich freiwillig stellten«. Auch hier widerspricht der Text der These, daß es keine Führer in Israel gegeben hätte, und Gott deshalb Deborah hätte erwählen müssen.Also langsam wird es albern
Das, was du hier zitierst, ist ein Lied, welches Debora und Barak gemeinsam sangen! (5:1) Hättest du bitte dann auch die Güte, dies entsprechend auszulegen?
Friederich schrieb:Aus der Geschichte Deborahs ableiten zu wollen, daß man in der neutestamentlichen Gemeinde Frauen in Leiterschaft über Männer bringen solle oder dürfe, ist beinahe so abenteuerlich, als wolle man Verse wie »Judas ging hin und erhängte sich« als Handlungsanweisung auffassen.Oder gerade so abenteuerlich, es aufgrund solch mageren Auslegungen nicht zu tun, die du hier vorbringst.
Friederich schrieb:Grundsätzlich bleibt wegen der Umkehrung der Schöpfungsordnung ein Weib, das über Männer richtet, nicht weniger obszön als ein Mann, der über Christus richtet (1. Kor. 11, 3).Also aus diesem Vers diese Behauptung zu ziehen ist typisch für deine Art der Auslegung, seriös ist das aber nicht.
Es ist einfach mit gewagten Behauptungen und Verweisen auf Bibelstellen so zu wirken, als würde man eine treffliche Auslegung des Wort Gottes bringen. Nur wie wir hier gut sehen können, wirkt das nicht mehr so weise, wenn man genau hinschaut.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ