26.03.2013, 14:47
(16.03.2013, 18:20)Ludgera schrieb: Wir haben uns vorhin darüber ausgetauscht, mit wem man Hausgemeinde bauen kann. Wollt ihr mit jedem Hausgemeinde bauen oder gibt es Ausnahmen? Wie würde Jesus handeln?
Mit "Hausgemeinde bauen": Meinst du damit die Leiterschaft oder die ganze Gemeinde?
Wenn ich mir Leute suche, die mit mir gemeinsam eine Hausgemeinde auf die Beine stellen, muss ich die sorgsam auswählen. Ich könnte mit fleischlich gesinnten Christen, die nicht Jesus im Mittelpunkt ihres Lebens stehen haben, nicht so eine Arbeit machen.
(16.03.2013, 18:20)Ludgera schrieb: Bis zum Jahresende war ich bereit, in meinen Hauskreis jeden aufzunehmen und durchzutragen.
1. Ich mache einen klaren Unterschied zwischen Hauskreis und Hausgemeinde.
In einen Hauskreis würde ich auch jeden aufnehmen, in die Hausgemeinde nur solche Leute, die eine klare Entscheidung für Jesus getroffen haben und sich bewusst in die Nachfolge stellen (wollen).
2. Das Durchtragen ist ein Problem. Ich habe mal paar Wochen intensiv für einen jungen Mann gebetet, der in Schwierigkeiten war. Irgendwann wurde mir die Last zu drückend und ich rief zu Gott: "Hilfe! Ich kann ihn nicht mehr tragen!" - Worauf er mir antwortete: "Wer hat ihn dir denn aufgebürdet? Warst das nicht du selbst?"
Und er hatte ABSOLUT recht. Es war meine Entscheidung gewesen.
Damals habe ich beschlossen, NIEMANDEN mehr zu tragen.
In meiner täglichen Fürbitte lege ich die Leute immer vor Gott hin - und achte sorgsam darauf, ihre Probleme nicht zu meinen zu machen.
Wenn wir glauben, dass Gott einen Plan für jedes Leben hat, dann hat er auch eine Lösung für jedes Problem. Wir müssen ihm nur Gehör, Glauben und Gehorsam schenken, und gepaart mit Geduld sind wir dann mit vier G (siehe g-Kraft in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/G-Kraft) Richtung Himmel unterwegs ...

Manchmal erwarten die Leute, dass die Gemeinschaft ihnen hilft. Dann muss man sie anleiten, sich an Gott und nur an Gott zu wenden.
Und Gott wird dann für sie sorgen. Vielleicht verwendet er die Gemeinschaft dafür.
Das ist eine unheimlich wichtige Lektion gerade für Neulinge.
(16.03.2013, 18:20)Ludgera schrieb: Ich leitete das Firstepteam der Gemeinde und hatte so fast ausschließlich Kontakt zu denen, die neu in die Gemeinde kamen. Ich kümmerte mich um Süchtige, Depressive, Geistigbehinderte..., alle, zu denen kaum einer Kontakt wollte.
Hast du diese Leute allein betreut? Das ist schon eine große Aufgabe!
(16.03.2013, 18:20)Ludgera schrieb: Wie sieht es in der Hausgemeinde nun aus? Eine Frau sagte klar, wenn die X. kommt, verkraftet sie das nicht. Sie brachte sie im Auto mit und bekam Kopfweh von dem Gesülze....und es war wirklich schlimm!Ich kenne auch eine Frau, die gesagt hat: "Wenn der Hauskreis bei der Z stattfindet, geh ich nicht hin!", und mein Mann hat gemeint: "Wenn Jesus hingehen kann, kann ich das auch!"
Sind die Frauen X und Y wiedergeboren? Dann muss die eine lernen, nicht so viel Müll zu reden und die andere muss sich in Geduld üben, bis die erste das gelernt hat.
Die Unterweisung in der Gerechtigkeit ist nicht etwas, das von heute auf morgen erledigt ist. Und es ist eine wirklich große und wichtige Aufgabe, die geistlichen Babies zu betreuen.
Da fällt mir ein Witz ein, den ich kürzlich gehört habe:
Die Religionslehrerin fragt die Klasse:
"Na, wer von euch möchte in den Himmel kommen?"
Alle Hände fliegen hoch - bis auf eine.
"Aber Franzi, willst du nicht in den Himmel???"
"Eigentlich schon - aber nicht mit diesem Haufen!"
(16.03.2013, 18:20)Ludgera schrieb: Ich hatte fast nur Kontakt zu Menschen mit großen seelischen Problemen und nun fange ich an zu denken, dass wir eine Basis von Menschen finden müssen, die relativ gut im Leben klarkommen. Dann können andere hinzukommen. Sehe ich das richtig?
Das ist eine gute Frage. Ich kenne einen Hauskreis, der sehr attraktiv ist für Außenseiter der Gesellschaft. Und so wächst und wächst der - und die Neuen sind aller-allermeist schwer problembehaftet.
Ich sehe die Schwierigkeit nicht darin, dass solche Leute hier dazustoßen. Die Schwierigkeit sehe ich vielmehr darin, dass sie nicht angehalten werden, ihr Leben Gott unterzuordnen (siehe Röm. 12,1-2).
(16.03.2013, 18:20)Ludgera schrieb: Die Jünger Jesu waren alles gestandene Leute, die Bettler rief er nicht in seinen Mitarbeiterkreis - oder?
Oh! Jetzt darfst du etwas nicht verwechseln.
Die Leute, die später die Aposteln der Gemeinde waren, die Gemeinden gegründet und aufgebaut haben, das mögen durchaus gestandene Männer gewesen sein.
In die Nachfolge hat Jesus aber auch solche gerufen, die nichts zustande brachten.
Wenn Gott dann ihr Leben in Ordnung gebracht hat, haben sie sicher auch zu ihrer Berufung gefunden und ihre gottgegebenen Talente (und seien es nur ein oder zwei) entfaltet - zum Segen für ihre Umgebung.
Hanna