Ich möchte nochmal einen Bibelvers exemplarisch aufgreifen, woran man gut sehen, kann, wie leicht die Grundüberzeugung des Übersetzers den Sinn verändert:
Bernd führte folgenden Vers auf:
1 Thessalonich 2:4 sondern wie wir von Gott tauglich befunden worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. (Rev.Elb.)
Dieser Vers ist sehr interessant. Denn hier taucht ein und dasselbe Wort im Grundtext an zwei relevanten Stellen auf und wird doch in einem bestimmten Bereich gegensätzlich übersetzt.
Gehen wir von der Prägung aus, die bereits sehr früh durch Machtmenschen wieder in die chr. Gemeinde eingebracht wurde: dass jeder Gläubige sich beständig selbst vor Gott in seinem Glauben bewähren muss, um nicht in Ungnade zu fallen (und so praktischerweise die Pristerkaste darüber entscheidet...), so tendieren wir zu dem "prüfen", welches in sich natürlich auch das Scheitern beinhaltet. Wohlgemerkt: Wo immer Gott in der Bibel Menschen prüft und diese bei der Prüfung durchfallen, ist die Folge die Verdammnis für diese Menschen. Dabei muss man fragen: Und wofür war Jesus gleich nochmal gestorben und wieder auferstanden? Wenn dann doch das Gesetz gereicht hätte?
Warum wird dann nicht auch konsequent folgendermaßen übersetzt: "sondern wie wir von Gott geprüft worden sind" (wie es zB die Elberfelder macht)? Ich meine, weil diese Übersetzung des Wortes in dem Vers falsch ist.
Übersetzen wir als den Vers an beiden Stellen nach dem zweiten Sinn konsequent gleich. Heraus kommt:
1 Thessalonich 2:4 sondern, wie wir von Gott bewährt sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen bewährt.
Was ist der Unterschied:
Diese zweite Übersetzung korrespondiert auch hervorragend mit einer ganzen Reihe von NT-Bibelstellen, die immer wieder deutlich machen, dass wir von uns aus unfähig sind, vor Gott gerecht zu werden oder gute Taten zu tun, etc. ("Was habt ihr, was ihr nicht empfangen habt?", das Wandeln in den vorbereiteten Werken und und und)
Wir sehen also, wie sehr der Sinngehalt von Übersetzungen sich verändert, je nachdem mit welcher Grundüberzeugung wir diesen übersetzen. Da wird ganz schnell aus einer Gnadenhandlung Gottes an uns etwas, was wir für Gott angeblich tun müssen.
Bernd führte folgenden Vers auf:
1 Thessalonich 2:4 sondern wie wir von Gott tauglich befunden worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. (Rev.Elb.)
Dieser Vers ist sehr interessant. Denn hier taucht ein und dasselbe Wort im Grundtext an zwei relevanten Stellen auf und wird doch in einem bestimmten Bereich gegensätzlich übersetzt.
- "wie wir von Gott tauglich befunden worden sind" oder wie Luther übersetzt: "wie wir von Gott bewährt sind"
und
- "Gott, der unsere Herzen prüft"
Gehen wir von der Prägung aus, die bereits sehr früh durch Machtmenschen wieder in die chr. Gemeinde eingebracht wurde: dass jeder Gläubige sich beständig selbst vor Gott in seinem Glauben bewähren muss, um nicht in Ungnade zu fallen (und so praktischerweise die Pristerkaste darüber entscheidet...), so tendieren wir zu dem "prüfen", welches in sich natürlich auch das Scheitern beinhaltet. Wohlgemerkt: Wo immer Gott in der Bibel Menschen prüft und diese bei der Prüfung durchfallen, ist die Folge die Verdammnis für diese Menschen. Dabei muss man fragen: Und wofür war Jesus gleich nochmal gestorben und wieder auferstanden? Wenn dann doch das Gesetz gereicht hätte?
Warum wird dann nicht auch konsequent folgendermaßen übersetzt: "sondern wie wir von Gott geprüft worden sind" (wie es zB die Elberfelder macht)? Ich meine, weil diese Übersetzung des Wortes in dem Vers falsch ist.
Übersetzen wir als den Vers an beiden Stellen nach dem zweiten Sinn konsequent gleich. Heraus kommt:
1 Thessalonich 2:4 sondern, wie wir von Gott bewährt sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen bewährt.
Was ist der Unterschied:
- das Verb "prüft" setzt eine passive oder nur teilaktive Haltung voraus, mittels der Jemand oder Etwas auf Tauglichkeit bewertet wird und es setzt gleichzeitig voraus, dass dieser Prüfung eine Konsequenz folgt.
- das Verb "bewährt" setzt eine eigene Handlung an Jemanden oder Etwas voraus. Eine Handlung mit der klaren Zielsetzung, etwas "tauglich" zu machen.
Diese zweite Übersetzung korrespondiert auch hervorragend mit einer ganzen Reihe von NT-Bibelstellen, die immer wieder deutlich machen, dass wir von uns aus unfähig sind, vor Gott gerecht zu werden oder gute Taten zu tun, etc. ("Was habt ihr, was ihr nicht empfangen habt?", das Wandeln in den vorbereiteten Werken und und und)
Wir sehen also, wie sehr der Sinngehalt von Übersetzungen sich verändert, je nachdem mit welcher Grundüberzeugung wir diesen übersetzen. Da wird ganz schnell aus einer Gnadenhandlung Gottes an uns etwas, was wir für Gott angeblich tun müssen.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ