13.05.2014, 17:14
"Es ist leicht , sich drei Götter zu denken (weil es nämlich in der menschlichen Seele einen gewissen Hang zum Polytheismus gibt). Es ist leicht, sich einen einzigen Gott zu denken. Es ist unmöglich, sich beides gleichzeitig, auf einmal zu denken. Aber man kann beides abwechselnd mit einer Geschwindigkeit denken, die ausreicht, einem die Illusion der Gleichzeitigkeit zu vermitteln. Genauso für Christus als Gott und Christus als Mensch. Der Nutzen des Mysteriums ist dann gleich null.
Das ist genauso, wie wenn man die Höhe eines Sterns uber dem Horizont an zwei verschiedenen Punkten des Erdballs mißt, es aber unterlassen würde, die beiden Maße gleichzeitig mit Hilfe der Triangulation zu denken.. Man wird dnn nichts über die Entfernung des Sterns erfahren.
Wie man den Stern mit den beiden Richtungen anpeilt, die im Dreieck vereint sind, so peilt man Gott mit den beiden gleichzeitig gedachten Wahrheiten an. (Das ist bei einem Verhältnis immer so. zwei Wahrheiten, die durch die Verbindung des Verhältnisses gleichzeitig gedacht werden, erlauben es einem, wie mit zwei Stöcken einen Punkt zu erfassen, der außerhalb unserer unmittelbaren Reichweite liegt)
Aber im Fall des Mysteriums versetzt die Unmöglichkeit, mit Hilfe eines Verhältisses die beiden Gedanken gemeinsam zu denken, weil sie einander widersprechen, den angepeilten Punkt, d.h. Gott, sogar über das Unendliche hinaus. Die Mathematik bietet eine Entsprechung, ein Abbild davon, nämlich den Begriff des Imaginären.
„Die Harmonie ist eine einheitliche Vorstellung gegensätzlicher Dinge“
Aus Cahiers Seite 294 Simone Weil
Das ist genauso, wie wenn man die Höhe eines Sterns uber dem Horizont an zwei verschiedenen Punkten des Erdballs mißt, es aber unterlassen würde, die beiden Maße gleichzeitig mit Hilfe der Triangulation zu denken.. Man wird dnn nichts über die Entfernung des Sterns erfahren.
Wie man den Stern mit den beiden Richtungen anpeilt, die im Dreieck vereint sind, so peilt man Gott mit den beiden gleichzeitig gedachten Wahrheiten an. (Das ist bei einem Verhältnis immer so. zwei Wahrheiten, die durch die Verbindung des Verhältnisses gleichzeitig gedacht werden, erlauben es einem, wie mit zwei Stöcken einen Punkt zu erfassen, der außerhalb unserer unmittelbaren Reichweite liegt)
Aber im Fall des Mysteriums versetzt die Unmöglichkeit, mit Hilfe eines Verhältisses die beiden Gedanken gemeinsam zu denken, weil sie einander widersprechen, den angepeilten Punkt, d.h. Gott, sogar über das Unendliche hinaus. Die Mathematik bietet eine Entsprechung, ein Abbild davon, nämlich den Begriff des Imaginären.
„Die Harmonie ist eine einheitliche Vorstellung gegensätzlicher Dinge“
Aus Cahiers Seite 294 Simone Weil
Gottesmord auf Golgatha