24.05.2006, 17:30
Eigentlich wollte ich mich ja gar nicht anmelden, sondern nur ein bißchen mitlesen; was in diesem Zweig so abläuft, hat mich aber dann doch zu einer Anmeldung bewogen.
Das liest sich ja fast so, als müßte Rainer sich dafür verantworten, daß er von bestimmten Formen des Götzendienstes Abstand hält. Dabei sollte das doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Es sei ihm gedankt, mit welcher Geduld er sich hier mit ziemlich abgelegenen Argumenten auseinandergesetzt hat.
Nochmal zu Kol. 2: Immer wieder werden diese Verse herangezogen, um Weihnachten, Ostern oder die Heiligung des Sonntags zu rechtfertigen. Vielleicht ist es ganz hilfreich, mal nicht erst ab Vers 16 zu lesen, sondern schon ab Vers 8
Unmißverständlich bezieht sich die von Paulus proklamierte Freiheit, Festtage zu heiligen oder eben auch nicht, ausschließlich auf die kanonischen jüdischen Festtage; niemand wird ernsthaft diese Freiheit auf Götzenfeste ausdehnen wollen. Es ist mir auch völlig unklar, mit welchen Argumenten wir unsere Kinder noch vor Halloween, Carneval und dergleichen Festen schützen wollen, wenn wir in Bezug auf die geweihten Nächte oder den Fruchtbarkeitskult der Aschera so locker sind. Wenn sich diese Art durchsetzt, in der häufig mit Weihnachten und Ostern umgegangen wird, dann wird Halloween wohl bald auch als christliches Fest angesehen werden. Mit der selben Willkür, mit der Sonnenanbetung mit der Geburt des Christus oder der Fruchtbarkeitskult der Aschera mit seiner Auferstehung verbunden wurde, könnte man auch das Halloween-Fest umdeuten. Dann stehen bald die Kürbisse in den Gemeindehäusern, wo jetzt mitunter schon die Weihnachtsbäume stehen. Wollen wir das?
Wenn Paulus die ihn umgebenden heidnischen Kulte zur Nachahmung hätte freigeben wollen, hätte er sich den ganzen Ärger mit den Silberschmieden zu Ephesos sparen können (Apg. 19, 23ff).
In Apg. 15 lesen
Heute trifft man verschiedentlich nicht einmal die Bereitschaft an, dieses sanfte Joch und die leichte Bürde zu tragen. Dabei können diejenigen, die sich entschlossen haben, hier einen geraden Weg zu gehen, sicherlich Zeugnis geben, daß es im Ergebnis sogar die Befreiung von einer Last ist, wenn man heidnische Feste hinter sich läßt.
Jürgen schrieb:
no.other.name schrieb:
Es gibt eine urkatholische Lehre, derzufolge heidnische Riten durch Umdeutung »christianisiert« werden könnten. Dabei wird z. B. einem heidnischen Feiertag eine »christliche« Bedeutung untergeschoben; nach und nach wird dieser im öffentlichen Bewußtsein dann als christlicher Feiertag wahrgenommen. Es wird behauptet, daß dadurch das Heidentum überwunden, ja besiegt würde. Diese Lehre ist falsch. Tatsächlich hat sie dazu geführt, daß so viele heidnische Elemente ins Christentum eingemischt wurden, daß das, was die durchschnittliche öffentliche Meinung heute als »christlich« ansieht, Lichtjahre entfernt ist von dem, was Christus und die Apostel gelehrt haben. Dies ist ein außerordentliches Problem für die missionarische Außenwirkung der Herausgerufenen (Gemeinde). Wir haben uns deshalb dieser Irrlehre zu widersetzen, wo immer wir sie antreffen.
Die falsche geistliche Haltung, die Ursache dieser Irrlehre ist, finden wir zum Beispiel bei Saul (1. Samuel 15): Er hatte den Auftrag, gegen Amalek zu ziehen und Volk und Besitz Amaleks dem Bann zu unterwerfen. Nach dem Sieg aber schont Saul sowohl den König Amaleks als auch den besten Teil der Beute. Von Samuel zur Rede gestellt, verweist er darauf, daß »das Volk das beste des Kleinviehs und Rindviehs verschonte, um dem JHWH, deinem Elohim zu opfern« (1. Sam. 15, 15 und 21). Statt also das Gebannte zu zerstören, wird es umgewidmet. Bezeichnend dabei ist, daß Saul sich durch diesen verdeckten Götzendienst schon so weit von Gott entfernt hat, daß er gegenüber Samuel nicht von seinem Gott spricht, sondern nur von dessen Gott. Seine eigene Beziehung zu Gott ist zerstört, Gott ist für Saul nur noch Gott des Samuel. Die Folge davon ist, daß Gott Saul verwerfen muß. Samuels Antwort auf Sauls Rechtfertigungsversuch ist ein bekannter und einprägsamer, wenn auch selten berücksichtigter Lehrsatz: »Hat JHWH Lust an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme JHWHs gehorcht? Siehe, hören ist besser als Opfer, aufzumerken mehr als Fett der Widder. Denn Erbitterung ist wie die Verfehlung der Wahrsagerei, und Eigenwille ist Ichhaftes und Heilgötzenkult.«
Melas Zeugnis hat mich sehr ermutigt. Manchmal frage ich mich ja auch, ob es sinnvoll ist, wechselweise Argumente auf Server zu schaufeln, wenn jeder doch nur seine eigene Meinung verteidigt. Aber manchmal scheint es ja doch zum Umdenken zu kommen?
Das liest sich ja fast so, als müßte Rainer sich dafür verantworten, daß er von bestimmten Formen des Götzendienstes Abstand hält. Dabei sollte das doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Es sei ihm gedankt, mit welcher Geduld er sich hier mit ziemlich abgelegenen Argumenten auseinandergesetzt hat.
Nochmal zu Kol. 2: Immer wieder werden diese Verse herangezogen, um Weihnachten, Ostern oder die Heiligung des Sonntags zu rechtfertigen. Vielleicht ist es ganz hilfreich, mal nicht erst ab Vers 16 zu lesen, sondern schon ab Vers 8
Unmißverständlich bezieht sich die von Paulus proklamierte Freiheit, Festtage zu heiligen oder eben auch nicht, ausschließlich auf die kanonischen jüdischen Festtage; niemand wird ernsthaft diese Freiheit auf Götzenfeste ausdehnen wollen. Es ist mir auch völlig unklar, mit welchen Argumenten wir unsere Kinder noch vor Halloween, Carneval und dergleichen Festen schützen wollen, wenn wir in Bezug auf die geweihten Nächte oder den Fruchtbarkeitskult der Aschera so locker sind. Wenn sich diese Art durchsetzt, in der häufig mit Weihnachten und Ostern umgegangen wird, dann wird Halloween wohl bald auch als christliches Fest angesehen werden. Mit der selben Willkür, mit der Sonnenanbetung mit der Geburt des Christus oder der Fruchtbarkeitskult der Aschera mit seiner Auferstehung verbunden wurde, könnte man auch das Halloween-Fest umdeuten. Dann stehen bald die Kürbisse in den Gemeindehäusern, wo jetzt mitunter schon die Weihnachtsbäume stehen. Wollen wir das?
Wenn Paulus die ihn umgebenden heidnischen Kulte zur Nachahmung hätte freigeben wollen, hätte er sich den ganzen Ärger mit den Silberschmieden zu Ephesos sparen können (Apg. 19, 23ff).
In Apg. 15 lesen
Heute trifft man verschiedentlich nicht einmal die Bereitschaft an, dieses sanfte Joch und die leichte Bürde zu tragen. Dabei können diejenigen, die sich entschlossen haben, hier einen geraden Weg zu gehen, sicherlich Zeugnis geben, daß es im Ergebnis sogar die Befreiung von einer Last ist, wenn man heidnische Feste hinter sich läßt.
Jürgen schrieb:
Zitat:Man darf dabei allerdings die Tatsache nicht übersehen, daß wir mit den christlichen Festen im Allgemeinen einer Tradition folgen, die die frühen Kirchenväter und Päpste zu verantworten haben.Das liest sich ja fast wie eine Rechtfertigung. Jesus hat aber gelehrt: Durch Eure Traditionen macht Ihr das Wort Gottes ungültig (Mk. 7, 13).
no.other.name schrieb:
Zitat:Ich weiß sehr wohl um die heidnischen Feste zur Zeit der Sonnenwende. Doch halte ich es für fragwürdig das Feiern der Geburt Jesu einfach pauschal damit gleichzusetzen.?Ob man als Christ nun Tannengrün, Kugeln oder was auch immer als Schmuck für das Haus verwenden darf ?So hätte Aharon bei dem schon erwähnten goldenen Kalb auch argumentieren können: Hat nicht JHWH das Gold geschaffen (nicht nur das, er hat sogar extra dafür gesorgt, daß die Ägypter es bei den Israeliten abgeliefert haben!)? Mit solcher Argumentationsweise fällt mir dann eigentlich keine Verfehlung mehr ein, die man nicht rechtfertigen könnte.
Wer hat denn Tannen geschaffen ? Ist nicht unsere Haltung zu Dingen entscheidend dafür ob etwas für uns ein Götze ist oder nicht ? Oder ist es Schmuck an sich ? - Habt ihr Tapeten an den Wänden ?
Zitat:Nutzen wir doch lieber die Gelegenheiten um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Weisen wir doch auf das Eigentliche hin. Zeigen wir doch wie wir anders feiern ! Können Christen überhaupt in einem guten, positiven Sinn feiern ??Was ist denn nun das Eigentliche? Ein grundsätzlicher Denkfehler besteht darin, zu glauben, wir könnten solche Dinge nach Gutdünken einrichten und definieren. Die Gemeinde gehört aber nicht uns, den Gliedern, sondern Christus, dem Haupt. Wer entscheidet, wohin sich der Leib bewegt? Für alle, die jetzt rufen: »die Füße« ? schaaade, falsch: es ist das Haupt. Also, was die »eigentliche«, »richtige« Bedeutung von Weihnachten Ostern ist, das legst Du nicht fest und ich auch nicht.
Es gibt eine urkatholische Lehre, derzufolge heidnische Riten durch Umdeutung »christianisiert« werden könnten. Dabei wird z. B. einem heidnischen Feiertag eine »christliche« Bedeutung untergeschoben; nach und nach wird dieser im öffentlichen Bewußtsein dann als christlicher Feiertag wahrgenommen. Es wird behauptet, daß dadurch das Heidentum überwunden, ja besiegt würde. Diese Lehre ist falsch. Tatsächlich hat sie dazu geführt, daß so viele heidnische Elemente ins Christentum eingemischt wurden, daß das, was die durchschnittliche öffentliche Meinung heute als »christlich« ansieht, Lichtjahre entfernt ist von dem, was Christus und die Apostel gelehrt haben. Dies ist ein außerordentliches Problem für die missionarische Außenwirkung der Herausgerufenen (Gemeinde). Wir haben uns deshalb dieser Irrlehre zu widersetzen, wo immer wir sie antreffen.
Die falsche geistliche Haltung, die Ursache dieser Irrlehre ist, finden wir zum Beispiel bei Saul (1. Samuel 15): Er hatte den Auftrag, gegen Amalek zu ziehen und Volk und Besitz Amaleks dem Bann zu unterwerfen. Nach dem Sieg aber schont Saul sowohl den König Amaleks als auch den besten Teil der Beute. Von Samuel zur Rede gestellt, verweist er darauf, daß »das Volk das beste des Kleinviehs und Rindviehs verschonte, um dem JHWH, deinem Elohim zu opfern« (1. Sam. 15, 15 und 21). Statt also das Gebannte zu zerstören, wird es umgewidmet. Bezeichnend dabei ist, daß Saul sich durch diesen verdeckten Götzendienst schon so weit von Gott entfernt hat, daß er gegenüber Samuel nicht von seinem Gott spricht, sondern nur von dessen Gott. Seine eigene Beziehung zu Gott ist zerstört, Gott ist für Saul nur noch Gott des Samuel. Die Folge davon ist, daß Gott Saul verwerfen muß. Samuels Antwort auf Sauls Rechtfertigungsversuch ist ein bekannter und einprägsamer, wenn auch selten berücksichtigter Lehrsatz: »Hat JHWH Lust an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme JHWHs gehorcht? Siehe, hören ist besser als Opfer, aufzumerken mehr als Fett der Widder. Denn Erbitterung ist wie die Verfehlung der Wahrsagerei, und Eigenwille ist Ichhaftes und Heilgötzenkult.«
Melas Zeugnis hat mich sehr ermutigt. Manchmal frage ich mich ja auch, ob es sinnvoll ist, wechselweise Argumente auf Server zu schaufeln, wenn jeder doch nur seine eigene Meinung verteidigt. Aber manchmal scheint es ja doch zum Umdenken zu kommen?