13.12.2006, 12:33
Hallo Charly,
ich habe bei Jesus.de die Beiträge zum das Thema "Leiterkrach und die Folgen" gelesen und möchte zu deiner Diskussion mit Steffstradi etwas sagen, habe aber keine Lust mich bei dem Forum einzuloggen. Sag mir bitte deine Meinung dazu.
Unterordnung unter die Leiter der Gemeinde:
Fälschlicherweise wird immer wieder in Leiterschaftsfragen der Gemeinde, bewusst oder unbewusst ein Text aus Röm. 13.1- 5 zitiert. Nach Luther heißt es dort in den ersten beiden Versen:
Was dabei meist übersehen wird und in anderen Bibelübersetzungen und aus dem griechischen Text ganz klar hervorgeht, ist, dass Paulus diesen Text in Bezug auf die weltliche Obrigkeit geschrieben hat.
Es sind hier eindeutig die ?Staatlichen Mächte? angesprochen und nicht die Gemeinde Jesu.
Für das Leben der Gemeinde gelten andere Prinzipien, die dem völlig widersprechen. Für seine Jünger sagte Jesus:
Besser sollte hier die richtige Frage gestellt werden, ob es denn dem Willen Gottes entspricht, in diesem missverstandenen und missbräuchlichen Gemeindesystem zu verbleiben. Wenn ich eine solche Gemeinde, die in der Regel in Deutschland durch einen Verein mit seinen Satzungen organisiert ist, verlasse, dann verlasse ich zwar das System dieser definierten Gruppe von Christen, aber ich verlasse nicht die Gemeinde Jesu als solche, das wird leider zu oft vergessen. Wenn ich nicht mehr Teil dieses missbräuchlichen Gemeindesystems bin, dann stehe ich auch nicht mehr unter deren Leiterschaft. Das heißt nicht, dass es für mich nicht mehr notwendig ist, als Glied des Leibes Christi weiterhin in einer intakten Gemeindebeziehung zu stehen. Doch den Ort, die Gruppe, wo das geschehen soll, kann ich mir selbst aussuchen, bzw. von Gott aussuchen lassen.
Bleibe ich jedoch unter der falschen Gemeindeleiterschaft und begehre dagegen auf, stehe ich in klarer Rebellion gegen sie und halte mich nicht an die von Gott gegeben Ordnungen. Verlasse ich jedoch, im Einvernehmen mit Gott, das Gemeindesystem, so stehe ich nicht mehr unter deren Autoritiät und bin frei.
Aus meinem eigenen Leben kann ich ein solches Beispiel berichten:
Nach etwa 9 Jahren Zugehörigkeit zu einer seit längerem etablierten Gemeinde kam ich in einen starken Autoritätskonflikt. Die Gemeinde gehörte einem großen Gemeindebund an und war nach dem üblichen Muster als eingetragener Verein organisiert. Die Ältesten gehörten zum Vorstand und der fest angestellte Pastor wurde als leitender Ältester von der Gemeinde bezahlt. Ein Gemeindemodell, das allgemein bekannt ist und in vielen ähnlichen Gemeinden so praktiziert wird.
Der Konflikt entzündete sich an einer gewissen Selbständigkeit, die von den Ältesten seit längerem an mir beobachtet wurde. Ich war sehr engagiert und aus eigenem Antrieb, ohne die Gemeindeleitung zu fragen, organisierte ich eine kleine Jüngerschaftsgruppe, bestehend aus zwei Teilnehmern.
Ich wurde vor die versammelte Ältestenschaft geladen, um mich für mein Vorgehen zu rechtfertigen. Am Ende wurde mir strikt untersagt, die Aktivität fortzuführen. Ich war geschockt und innerlich verletzt über die Einschätzung der Leiter mir gegenüber, denn ich wusste mich von Gott geführt, mich um diese beiden Leute zu kümmern. Zuhause ging ich ins Gebet, um Gott zu dieser Sache genau zu befragen. Die Antwort kam schnell und deutlich: ?Du hast recht, aber die Ältesten haben auch recht. Du hast meinen Willen recht getan, aber es ist auch mein Wille, dass du dich den Leitern, die für dich verantwortlich sind, unterordnest?.
Ein offensichtlicher Widerspruch, der sich noch aufklären sollte. Denn ein Jahr später kam ich in einen ähnlichen Konflikt und Gott forderte mich diesmal auf, meinen Weg weiter zugehen. Es ging um den Besuch einer Missionsschule, die ich dann gegen den Willen der Gemeindeleitung trotzdem besuchte. Die Gemeinde meldete mich ab und Gott führte mich an einen anderen Ort, in eine andere Gemeinde. Ich war frei.
Wir müssen uns in erster Linie dem Willen Gottes unterordnen und das tun, was er sagt. Doch leider besitzen viele Gemeindeglieder diese Selbständigkeit nicht und haben die Leiter zu ihrem Gott erhoben. Ich denke dabei an das Volk Israel, das darauf bestand, einen König zu haben, der über sie regieren solle, anstatt Gott als ihren einzigen König zu haben.
Es ist also eine Frage des Systems in dem ich mich befinde. Das Gemeindesystem und damit auch die Art und Weise, wie Leiterschaft dort ausgeübt wird, sind für mich verbindlich. Als ein Mitglied der Gemeinde bin ich nicht berechtigt, gegen eine falsche Art der Leitung aufzustehen, das heißt nicht, dass es nicht notwenig sein könnte, den Missstand anzusprechen. Aber ich darf mich dem weltlichen Machtgefüge innerhalb der Gemeinde nicht widersetzen, denn auch hier gilt ? es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott ist ...?. Das einzig richtige Verhalten, sich dieser falschen Leiterschaft zu widersetzen ist das, die Gemeinde und deren mußbräuchliches System zu verlassen, wenn Gott mich so führt.
Richard
ich habe bei Jesus.de die Beiträge zum das Thema "Leiterkrach und die Folgen" gelesen und möchte zu deiner Diskussion mit Steffstradi etwas sagen, habe aber keine Lust mich bei dem Forum einzuloggen. Sag mir bitte deine Meinung dazu.
Unterordnung unter die Leiter der Gemeinde:
Fälschlicherweise wird immer wieder in Leiterschaftsfragen der Gemeinde, bewusst oder unbewusst ein Text aus Röm. 13.1- 5 zitiert. Nach Luther heißt es dort in den ersten beiden Versen:
Zitat:?Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu.? LutDiese missverständliche Übersetzung hat leider Generationen von Gemeinden in eine falsche Richtung geführt. Übertragen auf die Gemeinde untermauert sie die Unantastbarkeit der Gemeindeleitung. Sie verlangt von den Gemeindegliedern eine bedingungslose Unterordnung unter die von Gott eingesetzten Leiter.
Was dabei meist übersehen wird und in anderen Bibelübersetzungen und aus dem griechischen Text ganz klar hervorgeht, ist, dass Paulus diesen Text in Bezug auf die weltliche Obrigkeit geschrieben hat.
Es sind hier eindeutig die ?Staatlichen Mächte? angesprochen und nicht die Gemeinde Jesu.
Für das Leben der Gemeinde gelten andere Prinzipien, die dem völlig widersprechen. Für seine Jünger sagte Jesus:
Zitat:?Ihr wisst, dass die Regenten der Nationen sie beherrschen und die Großen Gewalt gegen sie üben. Unter euch wird es nicht so sein; sondern wenn jemand unter euch groß werden will, wird er euer Diener sein, und wenn jemand unter euch der Erste sein will, wird er euer Sklave sein.?LutEine Gemeinde, die in ihrer Autoritätsvorstellung entsprechend Römer 13,1-5 lebt, richtet sich nach dem weltlichen Prinzip von Leiterschaft. Da geht es um Autoritätspositionen, die wir nicht angreifen dürfen, ja deren Vergeltung wir bei Übertretungen sogar zu fürchten haben. Die Frage kann aber nicht sein, ob meine Unterordnung unter diese richtig oder falsch wäre. Selbst wenn hier eine Form der Machtausübung praktiziert wird, die nicht nach dem Vorbild Jesu ist, bin ich verpflichtet, mich dem zu unterstellen, denn jede Obrigkeit ist von Gott, auch die fälschlich in einer Gemeinde adoptierte weltliche Obrigkeit gehört meiner Meinung nach dazu. Ausnahmefall ist der, dass es heißt: ?Du musst Gott mehr gehorchen als den Menschen.?
Besser sollte hier die richtige Frage gestellt werden, ob es denn dem Willen Gottes entspricht, in diesem missverstandenen und missbräuchlichen Gemeindesystem zu verbleiben. Wenn ich eine solche Gemeinde, die in der Regel in Deutschland durch einen Verein mit seinen Satzungen organisiert ist, verlasse, dann verlasse ich zwar das System dieser definierten Gruppe von Christen, aber ich verlasse nicht die Gemeinde Jesu als solche, das wird leider zu oft vergessen. Wenn ich nicht mehr Teil dieses missbräuchlichen Gemeindesystems bin, dann stehe ich auch nicht mehr unter deren Leiterschaft. Das heißt nicht, dass es für mich nicht mehr notwendig ist, als Glied des Leibes Christi weiterhin in einer intakten Gemeindebeziehung zu stehen. Doch den Ort, die Gruppe, wo das geschehen soll, kann ich mir selbst aussuchen, bzw. von Gott aussuchen lassen.
Bleibe ich jedoch unter der falschen Gemeindeleiterschaft und begehre dagegen auf, stehe ich in klarer Rebellion gegen sie und halte mich nicht an die von Gott gegeben Ordnungen. Verlasse ich jedoch, im Einvernehmen mit Gott, das Gemeindesystem, so stehe ich nicht mehr unter deren Autoritiät und bin frei.
Aus meinem eigenen Leben kann ich ein solches Beispiel berichten:
Nach etwa 9 Jahren Zugehörigkeit zu einer seit längerem etablierten Gemeinde kam ich in einen starken Autoritätskonflikt. Die Gemeinde gehörte einem großen Gemeindebund an und war nach dem üblichen Muster als eingetragener Verein organisiert. Die Ältesten gehörten zum Vorstand und der fest angestellte Pastor wurde als leitender Ältester von der Gemeinde bezahlt. Ein Gemeindemodell, das allgemein bekannt ist und in vielen ähnlichen Gemeinden so praktiziert wird.
Der Konflikt entzündete sich an einer gewissen Selbständigkeit, die von den Ältesten seit längerem an mir beobachtet wurde. Ich war sehr engagiert und aus eigenem Antrieb, ohne die Gemeindeleitung zu fragen, organisierte ich eine kleine Jüngerschaftsgruppe, bestehend aus zwei Teilnehmern.
Ich wurde vor die versammelte Ältestenschaft geladen, um mich für mein Vorgehen zu rechtfertigen. Am Ende wurde mir strikt untersagt, die Aktivität fortzuführen. Ich war geschockt und innerlich verletzt über die Einschätzung der Leiter mir gegenüber, denn ich wusste mich von Gott geführt, mich um diese beiden Leute zu kümmern. Zuhause ging ich ins Gebet, um Gott zu dieser Sache genau zu befragen. Die Antwort kam schnell und deutlich: ?Du hast recht, aber die Ältesten haben auch recht. Du hast meinen Willen recht getan, aber es ist auch mein Wille, dass du dich den Leitern, die für dich verantwortlich sind, unterordnest?.
Ein offensichtlicher Widerspruch, der sich noch aufklären sollte. Denn ein Jahr später kam ich in einen ähnlichen Konflikt und Gott forderte mich diesmal auf, meinen Weg weiter zugehen. Es ging um den Besuch einer Missionsschule, die ich dann gegen den Willen der Gemeindeleitung trotzdem besuchte. Die Gemeinde meldete mich ab und Gott führte mich an einen anderen Ort, in eine andere Gemeinde. Ich war frei.
Wir müssen uns in erster Linie dem Willen Gottes unterordnen und das tun, was er sagt. Doch leider besitzen viele Gemeindeglieder diese Selbständigkeit nicht und haben die Leiter zu ihrem Gott erhoben. Ich denke dabei an das Volk Israel, das darauf bestand, einen König zu haben, der über sie regieren solle, anstatt Gott als ihren einzigen König zu haben.
Es ist also eine Frage des Systems in dem ich mich befinde. Das Gemeindesystem und damit auch die Art und Weise, wie Leiterschaft dort ausgeübt wird, sind für mich verbindlich. Als ein Mitglied der Gemeinde bin ich nicht berechtigt, gegen eine falsche Art der Leitung aufzustehen, das heißt nicht, dass es nicht notwenig sein könnte, den Missstand anzusprechen. Aber ich darf mich dem weltlichen Machtgefüge innerhalb der Gemeinde nicht widersetzen, denn auch hier gilt ? es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott ist ...?. Das einzig richtige Verhalten, sich dieser falschen Leiterschaft zu widersetzen ist das, die Gemeinde und deren mußbräuchliches System zu verlassen, wenn Gott mich so führt.
Richard