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Man darf sich von Christen nicht zuviel erwarten
#31
Zitat: Ich habe mal ein wenig recherchiert. Du bist also nun einer rechtspopulistischen Partei beigetreten? Einer Partei, deren Gründer mit solchen Figuren wie Geert Wilders Schmüschen hält?
So wie ich das Grundsatzprogramm verstehe, ist diese Partei sehr für Religion, solange diese nur außerhalb der Gesellschaft stattfindet - also hinter verschlossenen Türen ohne jegliche gesellschaftliche Wirkung.

Also wenn ich mir das so durchlese.... ich weiß ja nicht Sad
Eure Meinung dazu interessiert mich ja. Darum schreibe ich ja.

Wenn jemand eine bessere Idee hat, gerne.

Glaube ist Glaube, Gemeinde ist Gemeinde und Politik ist Politik.
Das sind erst mal drei Dinge, oder zwei je nachdem wie man zählt.

In der Auseinandersetzung mit dem Fortschreiten des Islam kommt die Frage danach natürlich auf, wie viel Religion die öffentliche Gesellschaft verträgt.

Denn ein wesentlicher Unterschied zwischen Christentum und Islam ist ja genau der, dass die Trennung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften bzw. Glaube im Christentum Teil des Bekenntnisses ist (Angefangen bei Jesus und auch bei Luther), während das beim Islam genau das Gegenteil ist. Im Islam muss die islamische Rechtsordnung in allen Ländern durchgesetzt werden.

In anderen Worten: Der Islam spielt nicht nach den Spielregeln der westlichen Kulturen, die vom Christentum beeinflusst sind.

Darum bin ich der Meinung, dass das Christentum wesentlich weniger Probleme damit haben würde, wenn Glaubensdinge privatisiert werden. Oder was sehe ich da falsch?

Ist nicht eigentlich auch die Hausgemeindebewegung genau das, dass der Glaube mehr hinter verschlossenen Türen stattfindet? So gesehen würde es ja passen. Ob er damit ohne gesellschaftliche Wirkung ist, das wage ich noch zu bezweifeln.

Man kann natürlich auch den Standpunkt einnehmen, dass es dem Christentum in den europäischen Ländern sehr wohl erlaubt sein soll, öffentlichen Einfluss zu nehmen - also Einfluss über Regierungsstellen auf Menschen, die dem nicht freiwillig folgen, während es dem Islam nicht erlaubt sein soll.

Dann landet man aber irgendann bei der Kreuzritter Mentalität von dem Irren von Oslo. Das kann nicht funktionieren, das ist - für jeden offenkundig - ein fataler Irrweg.

Man kann natürlich bedauern, dass das Fortschreiten des Islams die Reste christlichen Bekenntnisses, das noch in unserer Kultur verankert ist, ins private zurücktreibt. Aber das ist die Kraft des faktischen.

Die Frage ist ja: Bis zu welcher Stelle man friedlich und tolerant weicht und an welcher Stelle man den Konflikt sucht.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es erträglich ist um des gesellschaftlichen Friedens willen und um der Toleranz willen, nicht jede Kreuzdebatte in einem Klassenzimmer zu einem Kulturkampf zu stilisieren, sondern dezent ins private zurückzuweichen, denn es ist tatächlich das Gebot der öffentlichen Hand, neutral zu sein.

Die Grenze ist bei mir erreicht, wenn die Freiheit sich zu Christus (oder allgemein zu einer Religion außer dem Islam) zu bekennen eingeschränkt wird, wenn es nicht mehr erlaubt sein soll, zu missionieren, nicht mehr erlaubt sein soll, den Islam zu kritisieren oder auch zu beleidigen (beispielsweise indem man sagt: Jesus ist der Sohn Gottes während Mohammed ein Betrüger ist), dann wenn Ehrenmorde geschehen und toleriert werden, sowie offensichtliche Unterdrückung der Frau, unmenschliche Verschleierung, sowie Todesangst bei Islam-Aussteigern (ich rede von Deutschland). DAS können wir auf keinen Fall dulden und dagegen muss politisch gekämpft werden.

Der politische Kampf mit demokratischen Mitteln kann nur in Form von Parteipolitik passieren - im Rahmen unserer Verfassung. Das kann natürlich im Rahmen verschiedener Parteien stattfinden. Der eine wählt dafür diese, der andere jene. Die Auseinandersetzungen zwischen den Parteien sind Fragen der politischen Debatte, nicht des Glaubens. Aber dennoch stellt sich dem Christen immer wieder die Frage, wie ist es richtig, wie ist es mit dem Bekenntnis meines Glaubens zu vereinbaren.

In meiner Partei beispielsweise gibt es zwei große Flügel, der eine ist der der Christen oder kulturell christlich denkenden Menschen, der andere der der Atheisten und Humanisten, die aber auch für die Freiheit und die Menschenwürde eintreten. Hier gilt es immer wieder Kompromisse zu finden.

Mit einem Kompromiss, der besagt, dass Glaube Privatsache ist kann ich als Christ gut leben, wenn dadurch verhindert wird, dass sich der Islam im öffentlichen Leben immer breiter macht. Ich kann damit wesentlich besser leben, als der Islam.

Die Bibel sagt, wir sollen nicht mit dem Gottlosen an einem Strang ziehen. Was heißt das konkret? Kann ich keine Parteiarbeit machen, wenn Atheisten sie maßgeblich mitbestimmen? Ich meine doch - so lange die gemeinsamen Werte der Freiheit und der Menschenrechte im Mittelpunkt stehen.

Was Geert Wilders betrifft, so halte ich ihn für einen der mutigsten Politiker Europas - ja. Ich weiß auch, dass das nicht jeder nachvollziehen kann, weil viel Unfug und viele Lügen über ihn in den Medien verbreitet werden.

Aber bitte - Du darfst gerne eine seiner Aussagen nennen, die Du für verwerflich, falsch oder in sonst einer Weise kritikwürdig findest. Er stand übrigens in den Niederlanden bereits vor Gericht (auf Drängen islamischer Funktionären) und wurde in allen Punkten frei gesprochen. Er ist ein großer Demokrat.

Er ist ein großer Freund Israels und verbrachte Teile seiner Jugend in einem jüdischen Kibbuz.

Er kritisiert den politischen Islam hart. Ja. Aber warum nicht? Schließlich ist es wahr, was er sagt. Außerdem darf man sich fragen, warum mitten in Europa jeman, der das tut, bereits eine schussichere Weste tragen muss und täglich bewacht werden muss. Das ist ein Indikator für den Fortschritt der Zerstörung unserer Freiheit, der bereits erreicht worden ist. Man darf nicht mehr offen den Islam kritisieren, ohne in Lebensgefahr zu kommen.

Man darf die katholische Kirche kritisieren - und das ist gut so - und keine Fliege wird einem was zuleide tun. Man darf Politiker kritisieren, die EU, die Christen, ... alles und jeden. Nur den Islam nicht. Da ist doch was faul. So geht das nicht. Gleiches Recht für alle.

Über das Wort "rechtspopulistisch" zu diskutieren lohnt nicht. Es ist ein sinnentleertes Wort, mit dem meine Partei sich selbst nicht bezeichnet. Es wird gerne von Linkspolulisten benutzt als synonym für "Böse, verwerflich, etc. pp." Meine Partei bezeichnet sich als Bürgerrechtspartei.

Es ist nicht das Zentrum meines Anliegens hier über eine bestimmte Partei oder meine Partei zu diskutieren. Denn Politik ist - wie gesagt - nicht eine logische Ableitung aus dem Glauben. Das war nur meine Antwort auf Deine Herausforderung, ob ich mich denn gar nicht persönlich engagiere und nur Forderungen stelle. Es ist ja auch nicht das einzige.

Die Frage, die ich stelle ist: Lassen wir Christen es (wieder einmal) zu, dass die Gesellschaft in Unfreiheit abdriftet, ohne etwas dagegen zu tun? Sind wir das Salz der Erde oder sind wir kraftlos geworden? Das ist hier die Frage.
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Man darf sich von Christen nicht zuviel erwarten - von Theo - 31.07.2011, 13:48

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