14.06.2007, 08:27
Zitat:Wenn ich so miterlebe welchen Reichtum manche Gemeinden haben, welche Gebäude gebaut werden ... und in ihrer Mitte leiden Menschen materielle Not ... und es ist kein Geld da, um ihnen zu helfen, weil das Geld gebunden ist (Baukredite, Gehälter, ...), dann ist das sicher auch nicht der richtige Weg.Mit Sicherheit. Es ist ja von den ersten Christen auch nirgends überliefert, daß sie Geld für Gebäude, Pastorengehälter oder dergleichen gesammelt / verwendet hätten. Geld wurde nur zur Unterstützung Bedürftiger zusammengelegt.
Ansonsten scheint es mit dem Begriff »Gütergemeinschaft« ja so ähnlich zu sein wie mit dem Begriff »Gemeindezucht«. So wörtlich steht er nicht im Text, weswegen man genau hinsehen sollte, was denn wirklich dasteht.
Wenn in einer Gemeinschaft die Haltung gelehrt und gelebt wird, daß »keiner von seinem Erworbenen sagt, daß es sein eigen sei«, also daß jeder einzelne sich als Verwalter, nicht als Besitzer sieht, deshalb auch jeder bestrebt ist, sein Vermögen (Geld, Zeit) in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes zu verwenden, dann gibt es eigentlich keine Probleme. Neutestamentliche Herausgerufene (Gemeinde) verursacht im Gegensatz zu Kirche fast keine Eigenkosten. Es gibt also tätsächlich große Spielräume, wirklich Bedürftige zu unterstützen. Das funktioniert wiederum ? an dieser Stelle ist Charly zuzustimmen ? desto besser, je kleiner und übersichtlicher (familiärer) eine Struktur ist, weil nur so Mißbrauch ausgeschlossen werden kann. Überhaupt ist familiäres Denken der Schlüssel in dieser Frage.
Wenn in einer Gemeinschaft solche Haltungen (Verwalterschaft statt Besitz) selbstverständlich sind, ist es auch nicht nötig, das Geld physisch zusammenzulegen und central zu verwalten. Dann kann der Einzelne das ihm Anvertraute weiterhin selbst verwalten und bei Bedarf steht es der »Familie« zur Verfügung.