Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies dürfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.
Einfache Gemeindeforum .einfache-gemeinde.deInfoForumInfo

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Eine gewisse Ungerechtigkeit
#1
Mir geht gerade so eine gewisse Ungerechtigkeit durch den Sinn.

Ich will mich nicht beklagen. Ich bin nicht so der Jammertyp. Aber eine gewisse Ungerechtigkeit geht mir schon durch den Sinn.

Als wir jung waren, haben wir uns kräftig in der Gemeinde engagiert. Wir waren überall vorne mit dabei. Stunde um Stunde habe ich in allen Arbeitsbereichen der Gemeinde mitgearbeitet, Mission betrieben, alles. Inzwischen war in irgendwie an um die 10 Gemeindegründungsaktiväten beteiligt - auch in unserer jetzigen Heimatstadt.

Währendessen haben andere an ihrer Karriere gefeilt.

Ich will mich nicht beschweren. Gott ist gut und hat uns auch gesegnet. Er gibt uns was wir zum Leben brauchen und Entfaltungsmöglichkeiten. Er hat uns 3 wunderbare Kinder geschenkt.

Dennoch: jetzt sind wir in der stressigsten Phase unseres Lebens. Berufstätigkeit, Kindererziehung etc. etc. Und das schon seit ca. 15 Jahren. Leistungsträger der Gesellschaft oder wie sagt man?

Gerade jetzt hätten wir die liebevolle Unterstützung der Gemeinde Jesu am nötigsten. Wir kämpfen, wir tun ja schon, was wir können! Wir beißen uns durch alles mehr oder weniger alleine durch. Mit Jesus - ja. Aber die Gemeinde besteht eben auch aus Menschen, die Jesus nachfolgen und die EINANDER helfen.

Doch was ist die Realität?
1) Die institutionalisierte Gemeinde stößt uns ab, weil wir uns nicht einfügen.
2) Würden wir uns einfügen, müßten wir weiterhin geben, geben, geben. Doch wie denn bloß?
3) Die einfache Gemeinde ist ein schönes Konzept, aber ... nun ja. Wo ist sie?

Gut - ich kenne einen Bruder aus der Gegend. Man trifft sich ab und zu und das tut echt gut. Unter uns Männern.
Und ich werde von einem anderen Bruder Angeleitet - per Videokonferenz. Auch das tut gut.

Aber das war's.

Organische Gemeinde stelle ich mir so vor, dass man gibt und dass man auch nimmt. Wir sehnen uns nach Gemeinschaft, Beziehungen. Dass man sich als Familien trifft, sich hilft, was weiß ich. Eben nicht so alleine ist.

Aber es sieht einfach so aus, als ob wir wiederum alles von 0 auf aufbauen müssten. Das wäre es genau, was wir gerade nicht bräuchten.

Also Summa Summarum haben wir uns verausgabt in der institutionalisierten Gemeinde, die uns zum Dank nur mit Verachtung straft, da wir politisch inkorrekte Fragen stellen. Obwohl wir meinen, dass unser Gewissen von Gott her es uns gebietet, führt es doch - was die institutionalisierte Gemeinde betrifft, mehr oder weniger zu Verdruss. Die organische Gemeinde steckt in den Kinderschuhen und ist eben einfach nicht so dicht besiedelt, dass wir jetzt, wo wir auch die Zuwendung und Aufmerksamkeit von Geschwistern bräuchten, sagen wir als Familie, irgendwie so nicht finden können.

Super - oder!?

Bei allem Guten, was die organische Gemeinde konzeptionell hat, sie ist leider einfach nicht da, wenn man sie braucht. Das ist würde ich sagen ihr größtes Manko. Für uns auf alle Fälle.

Ist das nicht irgendwie ungerecht?

Also ein wenig Jammern sei mir erlaubt. Ich jammere ja sonst nicht viel Sleepy
Zitieren
#2
Was du sagst, kann ich nachempfinden. Trotzdem ...
ich denke "Einfache Gemeinde" sollte man nicht als Gegenmodell zur institutionellen Gemeinde sehen, so quasi als alternative Gemeindestruktur.
Vielmehr ist sie zunächst eine Überzeugung über ... und eine Freiheit von ... Und es ist wichtig, dass man den Ruf Gottes dazu spürt. Dann wird es zu deinem christlichen Lebenstil, zu deiner Berufung. Dieser Stil beinhaltet gelebte Jüngerschaft, echte Gemeinschaft und eine tiefe Leidenschaft für die Ausbreitung des Reiches Gottes.
Da bist du zunächst der "Pionier" in Verantwortung, der diese Werte in seinem eigenen Leben, in seiner Familie und in seinem nächsten darauffolgenden Verantwortungskreis umzusetzt. Ich kenne es nicht anders. Wer mehr Offenbarung hat, von dem erwartet Gott mehr. Du sollst vorangehen und anderen diese Wärme geben, die du bei einer Gruppe von Gläubigen suchst.
Natürlich braucht man selbst auch mal jemanden, bei dem man sich anlehnen kann. Das sind dann Einzelkontakte - Leute die auch so leben wie du und auch Verantwortungsträger sind. Davon gibt es einige - auch in deinem nächsten Umfeld.

Ric
Zitieren
#3
Zitat:Ist das nicht irgendwie ungerecht?

Nein, es ist nicht ungerecht!

Ich verstehe, wenn du das so empfindest, weil es uns phasenweise genauso erging und manchmal in mancher Beziehung nocht geht. Das ist natürlich nur meine Empfindung und nicht objektiv so.

Bei mir ist es dieses Spannungsfeld:
  • die Welt zu sehen und nach Gottes Gerechtigkeit zu suchen
  • das Wissen, das Gott gerecht ist.
Das gelingt mir relativ gut, weil ich das unverdiente Glück habe, dass Gott mich mit einem besonderen Mass an kindlichem Vertrauen ausgestattet hat. Das ist schon spannend, diese Unterschiedlichkeit zwischen meiner Frau und mir zu erleben. Insbesondere für mich, weil ich dadurch immer wieder erinnert werde, wie schwer es sein kann, einfach anzunehmen, dass Gott gerecht ist, wenn doch vieles so ungerecht scheint.
Schade, dass du so weit weg bist, sonst würde ich mal auf nen Plausch rüber kommen. Ich kann mich noch gut an die Phasen erinnern, wo wir mit "einfacher Gemeinde" angefangen haben und selbst meine Frau anfangs nicht ganz mitgehen konnte. Ich habe mich oft ganz einsam gefühlt. Als meine Frau dann mit dabei war, war es schon leichter zu zweit. Geschwister sind wichtig! Ich wünsche Dir, dass du solche Geschwister in deiner Nähe entdeckst ...
* leben * einfach leben * einfach Gemeinde leben *
daraus wachsen Schätze, die ich gern teile, weil ich so oft von den Schätzen anderer profitiere
Zitieren
#4
Rolleyes
..ja, es isr nicht immer einfach gegen yden strom zu schwimmen. wenn wir einfache gemeinde leben wollen denken wir meist es muß schon irgendwie ein umfeld da sein.
das ist aber in der regel nicht so. ich hab`mit meiner frau zusammen einfach angefangen, es kamen dann immer wieder leute dazu,m die haben aber diesen organischen gemeindevirus nicht eingefangen.
dann bekamen wir den rat für eine person zu beten, die ist nun dazu gekommen..., jetzt geht es langsam weiter..., das selbstverständnis für einfache gemeinde wächst.
nun ist auch noch eine kleine gruppe in erreichbarem umfeld entstanden, es wächst, langsam - aber es wächst. ich denke wir sind für die ersten bewegungen verantwortlich, gott meint sicher auch dich - du pionier!! sei stark und mutig! bete für eine weitere person und gott wird hinzu tun....
sei gesegnet
und lg
uwe
Zitieren
#5
Also
1) Tut es gut zu sehen, dass es Euch nicht anders geht oder ging.
2) Liegt es in der Natur der Sache - das ist rational leicht verständlich. Wer in welchem Bereich auch immer voran geht, ist erst mal relativ allein.
3) So ganz allein bin ich nicht - Ihr seid ja auch da - und auch wie gesagt ein Bruder vor Ort und ein Bruder, der mich anleitet. Das ist schon einmal sehr wichtig.
4) Der Mangel an familiärer Gemeinschaft bleibt trotzdem bestehen und tut weh.
Wer betet mit uns in Bezug auf die nächste Operation meines Sohnes und die Probleme bei der Planung? Wer berät uns welche Entscheidung richtig ist? Man will ja auch nicht alles ins Internet schreiben.
5) Die Freiheit vom gesetzlichen System der institutionalisierten Gemeinde ist zweifelsohne sehr viel wert!
6) Man kann auch nicht sagen, dass etwas ungerecht ist, wenn man es damit vergleicht, was Jesus für uns getan hat.
7) Ja - Jesus verlangt zuweilen viel.
8) Wie war das mit dem Versprechen "Wer Brüder, Freunde .... aufgibt um meinetwillen, der wird 100 fach wiederbekommen - in DIESEM Leben und auch im zukünftigen." Gerade Teil 1 dieses Versprechens sehe ich im Moment nicht. Und 100 Jahre warten wollte ich auch nicht. Dann ist es nämlich zu spät. Also Jesus - ehrlich gesagt finde ich, dass Du am Zug bist.
Zitieren
#6
Theo:
Zitat:„Die einfache Gemeinde ist ein schönes Konzept, aber ... nun ja. Wo ist sie?“

Hier gäbe es alternativ eine mögliche Variante: Eine einfache Gemeinde beginnen.

Selbst beginnen und Deine Denkweise wird sich verändern.

Sag uns einen Tag, wann Du z.B., das Abendmahl bei Dir zu Hause nimmst, und wir kommen dazu.

Oder am 8.12. haben wir im Nachbarort ein gemeinsames Essen, da könntet Ihr mit dabei sein, und wir könnten uns unterhalten. Es gibt einige Möglichkeiten.

Theo:
Zitat:“ Die institutionalisierte Gemeinde stößt uns ab, weil wir uns nicht einfügen.“

Lieber Theo das kann doch ehrlich gesagt kein Dauerzustand sein.


Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
Zitieren
#7
Hallo Theo

es ist sicherlich kein Trost...... aber ich kann mir gut vorstellen wie es Euch geht und
das Eure derzeitige Lebensphase äußerst schwierig ist. Ich kenne das auch, mehr als
genug.

Auch wenn es schmerzt, das da wo man Hilfe und Beistand sucht - sie offensichtlich nicht bekommt, so erging es mir, das ich verstand das ich meine Hilfe bei Gott suchen soll.
Das Hilfe von Geschwistern nicht kommt bleibt trotzdem unverständlich. Wenn Anforderungen, denen man in einer derartigen Situation einfach nicht gerecht werden kann weil wichtigere Dinge Vorrang haben (Familie etc.), gilt es den Anforderungen
die wichtigstere Stelle zu geben. Wer das nicht versteht, soll es bleiben lassen.
Und doch hast Du Recht wenn Du sagst das doch gerade die Geschwister da sein sollten um mit Euch diese schwierige Situation mit Beistand, in welcher Form auch immer, zur Seite zu stehen.

Aber das ist nun nicht der Fall. Wie Du schreibst.

Ich kenne Euch nicht, weiß um eure genauen Umstände nichts. Ich weiß nicht nach welchen Maßstäben Beistand gesucht wird.
Meine Frau musste vor Jahren eine sehr schmerzliche und sehr enttäuschende Erfahrung machen müssen. Die damalige Gemeinde die wir besuchten, ich sang im Chor mit, nahm ich sie mit zur Chorprobe und bat dort um Gebet für uns. Das Gebet und die Fürsprache Einzelner war sehr sehr erfahrungsreich und hatte sehr gute
Ergebnisse gebracht.
Natürlich ersetzt ein solches positives Erlebnis keine Freundschaften. Aber die eine
oder andere Art tiefer Freundschaft ist dadurch entstanden. Und warum? weil wir uns
"demütigten" und bewußt um Hilfe baten. Wirkliche Hilfe, von anderer Stelle, bekamen
wir nicht.
Was will ich damit sagen? - Manchesmal sind wir, lass mich das so ausdrücken, blind
den Beistand und die Freundschaft, die ganz nah ist, nicht zu erkennen. Es muss kein Ältester oder Pastor sein, es kann gerade der sein der gerade neben mir steht.

Ich will mich jedenfalls bemühen Euch im Gebet zu tragen.

Und..... Gott ist Euch näher als Ihr vielleicht denkt!
Zitieren
#8
@Hans-Otto

Ich freue mich immer, wenn wir unseren Männerstammtisch machen. Das sollten wir übrigens einmal nach längerer Zeit mal wieder aufleben lassen.

Abendmahl feiern wir seit Jahren als Familie am Gründonnerstag normalerweise. Gut - man kann jetzt darüber diskutieren, ob man das öfter machen sollte. Ich beschreibe jetzt wie es ist. Das haben wir auf Initiative meiner Frau eigentlich schon immer gemacht. Und ja - wir haben zuweilen auch Geschwister eingeladen daran teilzunehmen. Eine schöne Idee in jedem Fall.

Aber es gibt auch andere Familienevents die sich eignen: Beispielsweise am Reformationstag gehen wir immer in den Wald auf die Sandberge, es gibt ein Lagerfeuer und anschließend zuhause im Warmen den Lutherfilm. Jahr für Jahr - eine klasse Sache. Auch schon teilweise mit Nachbarkindern.

Also was die OP Sache betrifft, da wäre es nett, wenn Ihr einfach dafür betet. Danke ron auch für das Angebot. Ja - das brennt ganz aktuell auf der Seele.

Wo wir ganz konkret Unterstützung brauchen könnten - Hans-Otto - darüber müssten wir wirklich einmal reden. Es gibt viele Baustellen, aber das ist jetzt mal die, die mir als die passendste Baustelle einfällt: Die Taufe. Mein Ältester Sohn und das Thema Taufe. Also die iG hat es abgelehnt ihn zu taufen. Er müsste dann Mitglied werden. Ich versuchte darüber eine Diskussion, die aber abgeblockt wurde. Wie üblich. Hat mich auch alles nicht gewundert. Bloß meine Frau hat es gewundert und alle unsere Freunde. Mich nicht. (Im Übrigen schon ein wenig demütigend die Kanzelpropaganda der folgenden Wochen wie wichtig Mitgliedschaft und Taufe zusammenhängen - aber einer Einzeldiskussion stellen sie sich nicht - die Feiglinge! Sie reden nur, wenn sie einen Kopf größer sind als Du und Du nicht antworten kannst. Denn diese Diskussion würden sie verlieren. Was sie vermutlich auch ahnen. Ich nenne dieses Phänomen "Sein Gewissen auf der Kanzel versuchen reinzuwaschen".)

Irgendwie müssen wir das Thema Taufe also einmal anpacken. Es wäre schön, wenn wir das zusammen täten. Jetzt müssen wir nur noch zwischen all' den anderen Baustellen ein freies Plätzchen finden, um uns damit zu befassen. Das besprechen wir am Besten einmal bei unserem Männerstammtisch Smile
Zitieren
#9
Ja, das machen wir.
Big Grin
Gottesmord auf Golgatha
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste