23.05.2007, 12:21
Hier der letzte Text von Friederich im Threat Nehemia Bibellese, vom 23.05.07:
Das muß Dir nicht leidtun, natürlich ist von mir Denominationsschelte zu lesen. Für mich ist Hausgemeinde ja auch keine vordergründig formale Frage (schön klein und kuschelig) sondern eine inhaltliche ? nämlich ein Mittel zur Überwindung des Denominationalismus und eine Rückbesinnung auf das biblische Ideal.
Denominationsbildung ist für mich Rebellion gegen den erklärten Willen Gottes. Natürlich schelte ich das. Du selbst hast die Stelle aus Apg. 20 angeführt, wo von den Wölfen die Rede ist, die die Schafe hinter sich selbst herziehen. Das ist die treffende Beschreibung von Denominationalismus: Menschen werden einem menschlichen System zugeordnet und damit mittelbar von Christus weggezogen.
Wie soll man das bezeichnen, wenn sich jemand innerhalb eines Königreiches ein privates Fürstentum abgrenzt? Es ist Hochverrat, und kein König wird so etwas durchgehen lassen. Warum sollte ich das nicht wenigstens schelten, wenn ich doch als treuer Haushalter erfunden werden will? Ich werde keinen Frieden mit dem Vorhandensein von Denominationen schließen, was nicht heißt, daß ich gegen Geschwister, die noch in Denominationen gebunden sind, Krieg führe. Soviel zu meinen Motiven.
Es ist doch gar nicht so entscheidend, was wir für besser oder schlechter ansehen, sondern was Gott festgelegt hat. Wenn man blutige Christenverfolgungen und die Adoption heidnischer Götter und Prinzipien als »viel Ungutes« bezeichnen mag, ist das sicherlich ein nobles Understatement. Aber die Denominationen als »Garant für das Überleben des Christentums« zu bezeichnen, geht völlig an der geistlichen Wahrheit vorbei. Zuendegedacht bedeutet das, daß wir mit unseren fleischlichen Tricks (Denominationsbildung) Gott aufhelfen müßten, weil er es allein sonst nicht hinbekäme, seine Gemeinde zu erhalten. Das errinnert mich doch sehr an die Sache mit Hagar. Gottes Beurteilung der Geschichte sieht doch anders aus: Was aus dem Fleisch gezeugt ist, bringt nur Fleisch hervor und damit Tod:
Es ist sicherlich keine Gewaltanwendung gegenüber diesem Text, das kirchliche System als »fleischgeboren« hier mit zu verorten. Es hat sich ja selbst durch die Verfolgung des »nach dem Geiste Geborenen« dort einsortiert.
(
Genau das ist der Grund, weshalb ich hier immer wieder sage, daß die Hausgemeindebewegung ihr geistliches Ziel verfehlt, wenn sie sich als bloße Strukturverbesserungs- oder »Downsizing«-Bewegung versteht. Die Schläuche sind nur Mittel zum Zweck; eigentlich geht es um den Wein. Hier zum Beispiel hat sich eine ehemalige Hausgemeinde zur »Eigendenomination« entwickelt, dann gespalten, dann ist eines der Spaltprodukte nach einigen Jahren gemeinschaftlich in den Schoß der Landeskirche zurückgekehrt. Was hier in einem Satz zusammengefaßt ist, beinhaltet sehr viel geistliches Elend.
Wenn dort ein konsequentes geistliches Verständnis von Denominationen gelehrt worden wäre, hätte das so nicht passieren können.
Es ist ein Unterschied, ob man um diese Gefahr weiß und davor warnt, oder ob man von vornherein unterstellt, daß jedes Infragestellen des Denominationalismus ohnehin nur zu neuen Denominationen führen wird. Die zweite Haltung erinnert mich doch etwas Neh. 3, 35: Was auch immer Ihr da baut, wenn nur ein Fuchs hinaufsteigt, wird es zusammenbrechen.
Vielleicht versöhnt es Dich ja ein bißchen, daß genau dieser Problemkreis ? nämlich meine Weigerung, die Denominationalisierung einer Hausgemeinde durch konsequente Abschottung von Geschwistern in anderen Strukturen mitzutragen ? mich aus dieser herauskatapultiert hat.
Zitat:(Charly)
So leid es mir tut, Friederich, ich lese hier in dem Forum von dir überwiegend Denominationsschelte - was soll ich also denken, welche Motive du hast?
Das muß Dir nicht leidtun, natürlich ist von mir Denominationsschelte zu lesen. Für mich ist Hausgemeinde ja auch keine vordergründig formale Frage (schön klein und kuschelig) sondern eine inhaltliche ? nämlich ein Mittel zur Überwindung des Denominationalismus und eine Rückbesinnung auf das biblische Ideal.
Denominationsbildung ist für mich Rebellion gegen den erklärten Willen Gottes. Natürlich schelte ich das. Du selbst hast die Stelle aus Apg. 20 angeführt, wo von den Wölfen die Rede ist, die die Schafe hinter sich selbst herziehen. Das ist die treffende Beschreibung von Denominationalismus: Menschen werden einem menschlichen System zugeordnet und damit mittelbar von Christus weggezogen.
Wie soll man das bezeichnen, wenn sich jemand innerhalb eines Königreiches ein privates Fürstentum abgrenzt? Es ist Hochverrat, und kein König wird so etwas durchgehen lassen. Warum sollte ich das nicht wenigstens schelten, wenn ich doch als treuer Haushalter erfunden werden will? Ich werde keinen Frieden mit dem Vorhandensein von Denominationen schließen, was nicht heißt, daß ich gegen Geschwister, die noch in Denominationen gebunden sind, Krieg führe. Soviel zu meinen Motiven.
Zitat:(Charly)
Ich pers. sehe Denominationen auch als den schlechteren Weg an - aber sie sind für mich auch Bestandteil der real existierenden Gemeinde. Es ist viel Ungutes durch sie in das Reich Gottes gebracht worden, aber sie waren auch lange Jahrhunderte Garant für das Überleben des Christentums.
Es ist doch gar nicht so entscheidend, was wir für besser oder schlechter ansehen, sondern was Gott festgelegt hat. Wenn man blutige Christenverfolgungen und die Adoption heidnischer Götter und Prinzipien als »viel Ungutes« bezeichnen mag, ist das sicherlich ein nobles Understatement. Aber die Denominationen als »Garant für das Überleben des Christentums« zu bezeichnen, geht völlig an der geistlichen Wahrheit vorbei. Zuendegedacht bedeutet das, daß wir mit unseren fleischlichen Tricks (Denominationsbildung) Gott aufhelfen müßten, weil er es allein sonst nicht hinbekäme, seine Gemeinde zu erhalten. Das errinnert mich doch sehr an die Sache mit Hagar. Gottes Beurteilung der Geschichte sieht doch anders aus: Was aus dem Fleisch gezeugt ist, bringt nur Fleisch hervor und damit Tod:
Zitat:Gal. 4: 22-31 (bitte nachlesen)
Es ist sicherlich keine Gewaltanwendung gegenüber diesem Text, das kirchliche System als »fleischgeboren« hier mit zu verorten. Es hat sich ja selbst durch die Verfolgung des »nach dem Geiste Geborenen« dort einsortiert.
(
Zitat:Charly)
Nein, es gibt auch Hausgemeinden und HG-Netzwerke, die sich einer Denomination angeschlossen haben. In D zB dem BFP oder dem Mühlheimer Verband sowie auch den Baptisten.
Genau das ist der Grund, weshalb ich hier immer wieder sage, daß die Hausgemeindebewegung ihr geistliches Ziel verfehlt, wenn sie sich als bloße Strukturverbesserungs- oder »Downsizing«-Bewegung versteht. Die Schläuche sind nur Mittel zum Zweck; eigentlich geht es um den Wein. Hier zum Beispiel hat sich eine ehemalige Hausgemeinde zur »Eigendenomination« entwickelt, dann gespalten, dann ist eines der Spaltprodukte nach einigen Jahren gemeinschaftlich in den Schoß der Landeskirche zurückgekehrt. Was hier in einem Satz zusammengefaßt ist, beinhaltet sehr viel geistliches Elend.
Wenn dort ein konsequentes geistliches Verständnis von Denominationen gelehrt worden wäre, hätte das so nicht passieren können.
Zitat:(Charly)
ganz ganz schnell hat man aus einer gemeinsamen antidenominationelle Haltung eine neue Konfession gemacht und befindet sich auf dem Weg zu einer neuen Denomination.
Es ist ein Unterschied, ob man um diese Gefahr weiß und davor warnt, oder ob man von vornherein unterstellt, daß jedes Infragestellen des Denominationalismus ohnehin nur zu neuen Denominationen führen wird. Die zweite Haltung erinnert mich doch etwas Neh. 3, 35: Was auch immer Ihr da baut, wenn nur ein Fuchs hinaufsteigt, wird es zusammenbrechen.
Vielleicht versöhnt es Dich ja ein bißchen, daß genau dieser Problemkreis ? nämlich meine Weigerung, die Denominationalisierung einer Hausgemeinde durch konsequente Abschottung von Geschwistern in anderen Strukturen mitzutragen ? mich aus dieser herauskatapultiert hat.