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Die Hauskirchen und die Denominationen
#1
Hier der letzte Text von Friederich im Threat Nehemia Bibellese, vom 23.05.07:

Zitat:(Charly)
So leid es mir tut, Friederich, ich lese hier in dem Forum von dir überwiegend Denominationsschelte - was soll ich also denken, welche Motive du hast?

Das muß Dir nicht leidtun, natürlich ist von mir Denominationsschelte zu lesen. Für mich ist Hausgemeinde ja auch keine vordergründig formale Frage (schön klein und kuschelig) sondern eine inhaltliche ? nämlich ein Mittel zur Überwindung des Denominationalismus und eine Rückbesinnung auf das biblische Ideal.
Denominationsbildung ist für mich Rebellion gegen den erklärten Willen Gottes. Natürlich schelte ich das. Du selbst hast die Stelle aus Apg. 20 angeführt, wo von den Wölfen die Rede ist, die die Schafe hinter sich selbst herziehen. Das ist die treffende Beschreibung von Denominationalismus: Menschen werden einem menschlichen System zugeordnet und damit mittelbar von Christus weggezogen.
Wie soll man das bezeichnen, wenn sich jemand innerhalb eines Königreiches ein privates Fürstentum abgrenzt? Es ist Hochverrat, und kein König wird so etwas durchgehen lassen. Warum sollte ich das nicht wenigstens schelten, wenn ich doch als treuer Haushalter erfunden werden will? Ich werde keinen Frieden mit dem Vorhandensein von Denominationen schließen, was nicht heißt, daß ich gegen Geschwister, die noch in Denominationen gebunden sind, Krieg führe. Soviel zu meinen Motiven.


Zitat:(Charly)
Ich pers. sehe Denominationen auch als den schlechteren Weg an - aber sie sind für mich auch Bestandteil der real existierenden Gemeinde. Es ist viel Ungutes durch sie in das Reich Gottes gebracht worden, aber sie waren auch lange Jahrhunderte Garant für das Überleben des Christentums.

Es ist doch gar nicht so entscheidend, was wir für besser oder schlechter ansehen, sondern was Gott festgelegt hat. Wenn man blutige Christenverfolgungen und die Adoption heidnischer Götter und Prinzipien als »viel Ungutes« bezeichnen mag, ist das sicherlich ein nobles Understatement. Aber die Denominationen als »Garant für das Überleben des Christentums« zu bezeichnen, geht völlig an der geistlichen Wahrheit vorbei. Zuendegedacht bedeutet das, daß wir mit unseren fleischlichen Tricks (Denominationsbildung) Gott aufhelfen müßten, weil er es allein sonst nicht hinbekäme, seine Gemeinde zu erhalten. Das errinnert mich doch sehr an die Sache mit Hagar. Gottes Beurteilung der Geschichte sieht doch anders aus: Was aus dem Fleisch gezeugt ist, bringt nur Fleisch hervor und damit Tod:

Zitat:Gal. 4: 22-31 (bitte nachlesen)

Es ist sicherlich keine Gewaltanwendung gegenüber diesem Text, das kirchliche System als »fleischgeboren« hier mit zu verorten. Es hat sich ja selbst durch die Verfolgung des »nach dem Geiste Geborenen« dort einsortiert.


(
Zitat:Charly)
Nein, es gibt auch Hausgemeinden und HG-Netzwerke, die sich einer Denomination angeschlossen haben. In D zB dem BFP oder dem Mühlheimer Verband sowie auch den Baptisten.

Genau das ist der Grund, weshalb ich hier immer wieder sage, daß die Hausgemeindebewegung ihr geistliches Ziel verfehlt, wenn sie sich als bloße Strukturverbesserungs- oder »Downsizing«-Bewegung versteht. Die Schläuche sind nur Mittel zum Zweck; eigentlich geht es um den Wein. Hier zum Beispiel hat sich eine ehemalige Hausgemeinde zur »Eigendenomination« entwickelt, dann gespalten, dann ist eines der Spaltprodukte nach einigen Jahren gemeinschaftlich in den Schoß der Landeskirche zurückgekehrt. Was hier in einem Satz zusammengefaßt ist, beinhaltet sehr viel geistliches Elend.
Wenn dort ein konsequentes geistliches Verständnis von Denominationen gelehrt worden wäre, hätte das so nicht passieren können.

Zitat:(Charly)
ganz ganz schnell hat man aus einer gemeinsamen antidenominationelle Haltung eine neue Konfession gemacht und befindet sich auf dem Weg zu einer neuen Denomination.

Es ist ein Unterschied, ob man um diese Gefahr weiß und davor warnt, oder ob man von vornherein unterstellt, daß jedes Infragestellen des Denominationalismus ohnehin nur zu neuen Denominationen führen wird. Die zweite Haltung erinnert mich doch etwas Neh. 3, 35: Was auch immer Ihr da baut, wenn nur ein Fuchs hinaufsteigt, wird es zusammenbrechen.
Vielleicht versöhnt es Dich ja ein bißchen, daß genau dieser Problemkreis ? nämlich meine Weigerung, die Denominationalisierung einer Hausgemeinde durch konsequente Abschottung von Geschwistern in anderen Strukturen mitzutragen ? mich aus dieser herauskatapultiert hat.
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#2
Hallo Friederich,

vorab eine Bitte: Es wäre gut, wenn du kürzere Beiträge schreiben würdest - es ist so mühsam lange Beiträge mit vielen Zitaten zu lesen und auch zu behalten. Man kann dann eben öfter kleinere Beiträge schreiben, dann können sich auch mehr mal schnell beteiligen.

Denomination aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Denomination ist im Christentum ein in Organisation und Lehre nach außen unabhängiger, in sich oft lockerer Verband von Gemeinden, der sich selbst meist, aber nicht immer Kirche nennt und weitere historisch oder bekenntnismäßig charakterisierende und unterscheidende Bestimmungen im Namen trägt.
Der Ausdruck ist von lat. nomen - "Name" - und denominatio - "unterscheidende Benennung" - abgeleitet und wird vorwiegend im englischen Sprachraum gebraucht.
Der im Deutschen bevorzugte Ausdruck Konfession - "Bekenntnis(gemeinschaft)" - ist bedeutungsmäßig nicht ganz deckungsleich, da er auf einen die jeweilige Glaubensgemeinschaft begründenden Wahrheitsanspruch abhebt, während sich Denomination ausschließlich auf die identitätsstiftende (Selbst-)Bezeichnung bezieht und die Wahrheitsfrage pragmatisch ausklammert.

Denominationen in der Bibel: Im Neuen Testament begannen Denominationen zur Zeit des Apostel Paulus und die Zersplitterung der Christenheit unter menschlicher Führung begann (1. Korinther 3,4).
Denn wenn der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere aber: Ich zu Apollos -, ist das nicht nach Menschenweise geredet?
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#3
Ich glaube, bei der Auseinandersetzung geht es weniger um die inhaltlichen Dinge, sondern mehr um das "Wie", um das, wie bestimmte Argumente ankommen und verstanden werden.
Um Ausgewogenheit und Gründlichkeit zu wahren, ist am Anfang eine Definiton wie die aus Wikipedia gut (sihe letzter Post). Daraus entnehme ich:
1. Das Wort Denomination kommt von "Benennung oder Name"
- Namen unterscheiden und grenzen von anderen ab. In der Gemeinde soll es nicht so sein. (siehe Paulus in Korinth) Wir sollen eins Sein und nicht Anhänger bestimmter Richtungen, die mit dem Namen einer Person, bzw. bestimmter Personen verbunden sind
- Eph. 4, 4-6 sagt: (bitte nachlesen)
- Eph.4,13 sagt dagegen: (bitte nachlesen)

Die Einheit des Geistes sollen wir bewahren und schützen - in die Einheit des Glaubens dagegen müssen wir hineinwachsen, denn wir haben unterschiedliche Ekenntnisse und Visionen
- es entstehen unterschiedliche Richtungen, die zu Denominationen führen, wenn die Einheit im Geist nicht mehr im Vordergrund steht und nicht festgehalten wird, sondern die Unterschiedlichkeit der "Galubensausrichtung" durchgesetzt wird.
Das ist von Menschen gemacht, und hat sich in den vergangenen Jahrhunderten seit der Reformation ständig wiederholt - solches muß benannt werden.

Ein andere Sache ist der Schluß, den einzelne daraus ziehen, die das erkannt haben und die Art und Weise, wie sie diese Erkenntnis kommunizieren.....

ric
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#4
Statement:
Die Hausgemeinden in Deutschland befinden sich nicht auf dem Weg zu einer neuen Denomination, da sie viel zu unterschiedlich in ihrer Ausprägung sind und dernen Mitgleider selbst aus sehr unterschiedlichem denomonationellen Hintergrund kommen - nebenher sind die Leute selbst, die einen weniger, die anderen stärker noch Teilnehmer von Gottesdiensten bestimmter, unterschiedlicher Dnominationen sind.

risc
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#5
Ich weiß nicht, ob man das so verallgemeinern kann. Ich finde im Schnitt sehr selten denominationsfreies Denken und ein solides biblisches Wissen darüber, was eine Herausgerufene von einer Denomination unterscheidet. Genau das wäre aber die Voraussetzung dafür, daß sich stabil (also über Jahrzehnte hinweg) Versammlungen dem fleischlichen Zug zur Denominationsbildung entziehen.
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#6
Über welchen "Schnitt" verfügst du und wo findest du sehr selten das besagte Denken. Wieviel HG bzw. Leiter von HG kennst Du?
Außerdem kann mit dem theoretischen Konstrukt "denominationsfreies Denken" nichts anfangen, was versetehst du darunter?
Hast du etwa genügend biblisches Wissen?
Was verstehst du unter felischlichem Zug?
Welche Praxis hast du selbst in Bezug auf Hausgemeindeleben und Denomination?

Was du schreibst kommt mir alles sehr theoretisch vor. Wir wollen mehr über die Praxis reden - z.B. über deine.


risc
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#7
Ich kenne Leute, die distanzieren sich total von jeder Art von Denomination und Konfessionen und versuchen Gemeinde zu leben und haben aber leider eine neue "Institution" Kirche mit starrer Struktur und unflexibler Doktrin aufgebaut.

Andererseits kenne ich Leute, die halten sich zu einer Denomination und leben Gemeinde in einer offenen und flexiblen Struktur, auch im Haus und sind offen für die Leitung im Heiligen Geist und für Veränderung.

Ehrlich gesagt, die letzteren sind mir lieber.

risc
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#8
Lieber Richard,

ich kenne das, was sich in meiner Region abspielt, teilweise von innen und teilweise von außen. Und ich meine ausreichend vernetzt zu sein, um beurteilen zu können, daß das, was ich da sehe, keine isolierten Einzelerscheinungen sind, sondern Muster, die man mehr oder weniger ausgeprägt auch in anderen Regionen findet, in die ich keine direkte Einsicht habe. Ich hoffe, man muß nicht Gott sein und alles wissen, um würdig zu sein, hier mitzureden.

Unter »denominationsfreiem Denken« verstehe ich das, was Paulus den Korinthern in seinem ersten Brief verordnet: Wahrnehmung der unsichtbaren geistlichen Realität der Herausgerufenen, die Verweigerung, in Bezug hierauf »über das hinaus zu sinnen, was geschrieben steht«, die Verweigerung gegenüber Strukturen, die »aus dem Fleisch geboren« sind.
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