26.01.2025, 13:49
Hier ein Artikel aus der idea (verschwindet sicher sehr bald hinter eine Bezahlschranke)
Ich weiß nur nicht, was daran nun so neu sein soll? Dass es angeblich jetzt aus Brasilien kommen soll, wo es das Konzept seit etlichen Jahren schon gelebt in Deutschland etc. gibt?
idea.de
Was es mit der Zellgruppenbewegung auf sich hat
26.01.2025
Eine in Brasilien entwickelte missionarische Gemeindebewegung versucht auch in Deutschland verstärkt Fuß zu fassen. Es geht um Zellgruppen.
Im Mittelpunkt stehen Beziehungen zwischen Christen und Nichtchristen, die in Privatwohnungen geknüpft werden. Ziel ist es, dass dort Christen mit Bekannten und Fremden zusammenkommen, um gemeinsam Gott neu und näher kennenzulernen. Ab einer gewissen Größe – etwa zwölf Personen – teilen sich diese Gruppen um separat weiterzuwachsen.
So sollen Besucher zu Jüngern Jesu gemacht werden, hieß es auf der zweiten Zellgruppenkonferenz „Multiplikation und Jüngerschaft“, die am 24. und 25. Januar in Marburg mit rund 400 Teilnehmern stattfand.
Von 400 auf 12.000 Mitglieder gewachsen
Initiator dieser Bewegung ist die Zentrale Baptistengemeinde in der brasilianischen Großstadt Belo Horizonte und ihr bereits verstorbener Pastor Roberto Bottrel (1960 – 2023). Die 1961 gegründete Gemeinde hatte 40 Jahre lang zwischen 200 und 400 Mitglieder. Um die Jahrtausendwende begann sie, sich in eine „Zellgemeinde“ umzustrukturieren. Innerhalb von 15 Jahren wuchs sie auf über 12.000 Mitglieder in heute 2.000 Zellgruppen.
Bottrel betreute mehr als 500 solcher Gruppen. Er brachte ab 2016 die Bewegung unter dem Namen „Central DNA Europe“ über Spanien auch nach Europa. Unter DNA versteht man die Erbinformationen von Lebewesen.
„Bibel und Bier“
Deutschlandleiter der Bewegung ist der Pastor einer evangelikalen Gemeinde im mittelhessischen Hüttenberg-Rechtenbach bei Wetzlar, Simon Hoffmann. Seine Gemeinde besteht aus einer Kooperation zwischen CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) und EC (Deutscher EC-Verband Entschieden für Christus).
Hoffmann war mit Bottrel befreundet und übernahm dessen Idee der Zellgruppen. 2020 entstanden aus einer Männergruppe zunächst sechs Zellgruppen unter dem Namen „Bibel und Bier“. Inzwischen ist ihre Zahl auf neun gestiegen. Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA zeigte sich Hoffmann zuversichtlich, dass es in den kommenden fünf Jahren bis zu 60 Zellgruppen geben wird.
Nach seinen Worten laufen die Treffen der Zellgruppen immer gleich ab: Zum Auftakt gibt es ein einfaches Essen. Als Übergang zum „geistlichen“ Teil folgt ein „Icebreaker“ – etwa eine lustige Frage, über die die Gruppe ins Gespräch kommt. Es wird ein Lied gesungen. Schließlich folgt ein biblischer Impuls und es wird mit- sowie füreinander gebetet. „Es geht um mehr als eine neue Methode oder Strategie: Es geht darum, das Doppelgebot der Liebe, Gott und den Menschen zu lieben, im Alltag umzusetzen“, erklärt Hoffmann. Verantwortlich sind stets ein Gruppenleiter und sein Stellvertreter.
Gott verherrlichen
Hauptredner der Konferenz war der Missionsbeauftragte der Zentralen Baptistengemeinde in Belo Horizonte, Inar Brandao. Er rief dazu auf, das Hauptaugenmerk im Gemeindeleben darauf zu legen, Menschen zu Jüngern und entschiedenen Nachfolgern Jesu zu machen.
Dazu verwies er auf den Missionsbefehl von Jesus Christus (Matthäus 28,18-20). Um Jünger zu werden, seien drei Ebenen wichtig: die Beziehung zu Gott, zu Nichtglaubenden und zu Christen. Zellgruppen seien dabei ein Hilfsmittel, dieses Ziel zu erreichen. Die Folge seien immer geistliche Reife, Qualität und auch zahlenmäßiges Wachstum.
Brandao betonte, dass alle drei Punkte zusammen erreicht werden müssten. Das funktioniere aber nur, wenn man Menschen mit Leidenschaft und Liebe begegne.
Die Teilung von Anfang an im Blick haben
Der Leiter des Arbeitsbereichs „Gemeindegründung“ im ChristusForum Deutschland, David Kröker (Euskirchen), unterstrich die Bedeutung der Einbindung der Zellgruppenarbeit in die Strukturen einer Ortsgemeinde. Ansonsten drohe die Gefahr, dass Zellgruppen letztlich scheiterten. Wichtig sei es auch, von Anfang an im Blick zu haben, dass Zellgruppen sich immer teilten. Darauf müssten die Mitglieder vorbereitet werden.
Krökers Gemeinde war 2021 vom Hochwasser im Ahrtal betroffen. Sie konnte wegen ihrer Zellgruppenstrukturen gestärkt aus der Katastrophe hervorgehen. Heute besteht die Gemeinde aus 20 Zellgruppen mit insgesamt rund 100 Mitgliedern. Sie treffen sich alle zwei Wochen zum Gottesdienst. Kröker ist auch Vorsitzender der Deutschen Evangelistenkonferenz.
Beispiel aus der Praxis
Mitglieder der zum ChristusForum Deutschland gehörenden Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Lengenfeld (bei Chemnitz) berichteten, wie nach dem Ausscheiden der beiden hauptamtlichen Jugendmitarbeiter 2022 Jugendliche selbst die Initiative ergriffen.
Aus der gegründeten Jugendzellgruppe seien mittlerweile drei weitere entstanden. Die Zahl der Mitglieder habe sich auf 30 verdoppelt. Fünf Jugendliche seien Christen geworden und hätten sich taufen lassen. Insgesamt gebe es in der Gemeinde mit rund 200 Mitgliedern und 250 Gottesdienstbesuchern 17 Zellgruppen. Um neue Interessenten zu erreichen, laden die Jugendzellgruppen immer wieder zu Partys ein.
Rechtlicher Träger der Tagung war das Hilfs- und Missionswerk OM Deutschland (Operation Mobilisation/Mosbach). Zum Unterstützerkreis gehörten die Werke Central DNA Europe, das ChristusForum Deutschland (Leipzig), die Anskar-Kirche Deutschland (Marburg), die Evangelische Gesellschaft für Deutschland (Radevormwald), das Forum Wiedenest (Bergneustadt), der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband (Kassel), der Hessische Gemeinschaftsverband (Marburg), der Sächsische Gemeinschaftsverband (Chemnitz), das Chrischona Gemeinschaftswerk (Gießen) und die Evangelische Allianz in Deutschland (Bad Blankenburg).
Ich weiß nur nicht, was daran nun so neu sein soll? Dass es angeblich jetzt aus Brasilien kommen soll, wo es das Konzept seit etlichen Jahren schon gelebt in Deutschland etc. gibt?
idea.de
Was es mit der Zellgruppenbewegung auf sich hat
26.01.2025
Eine in Brasilien entwickelte missionarische Gemeindebewegung versucht auch in Deutschland verstärkt Fuß zu fassen. Es geht um Zellgruppen.
Im Mittelpunkt stehen Beziehungen zwischen Christen und Nichtchristen, die in Privatwohnungen geknüpft werden. Ziel ist es, dass dort Christen mit Bekannten und Fremden zusammenkommen, um gemeinsam Gott neu und näher kennenzulernen. Ab einer gewissen Größe – etwa zwölf Personen – teilen sich diese Gruppen um separat weiterzuwachsen.
So sollen Besucher zu Jüngern Jesu gemacht werden, hieß es auf der zweiten Zellgruppenkonferenz „Multiplikation und Jüngerschaft“, die am 24. und 25. Januar in Marburg mit rund 400 Teilnehmern stattfand.
Von 400 auf 12.000 Mitglieder gewachsen
Initiator dieser Bewegung ist die Zentrale Baptistengemeinde in der brasilianischen Großstadt Belo Horizonte und ihr bereits verstorbener Pastor Roberto Bottrel (1960 – 2023). Die 1961 gegründete Gemeinde hatte 40 Jahre lang zwischen 200 und 400 Mitglieder. Um die Jahrtausendwende begann sie, sich in eine „Zellgemeinde“ umzustrukturieren. Innerhalb von 15 Jahren wuchs sie auf über 12.000 Mitglieder in heute 2.000 Zellgruppen.
Bottrel betreute mehr als 500 solcher Gruppen. Er brachte ab 2016 die Bewegung unter dem Namen „Central DNA Europe“ über Spanien auch nach Europa. Unter DNA versteht man die Erbinformationen von Lebewesen.
„Bibel und Bier“
Deutschlandleiter der Bewegung ist der Pastor einer evangelikalen Gemeinde im mittelhessischen Hüttenberg-Rechtenbach bei Wetzlar, Simon Hoffmann. Seine Gemeinde besteht aus einer Kooperation zwischen CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) und EC (Deutscher EC-Verband Entschieden für Christus).
Hoffmann war mit Bottrel befreundet und übernahm dessen Idee der Zellgruppen. 2020 entstanden aus einer Männergruppe zunächst sechs Zellgruppen unter dem Namen „Bibel und Bier“. Inzwischen ist ihre Zahl auf neun gestiegen. Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA zeigte sich Hoffmann zuversichtlich, dass es in den kommenden fünf Jahren bis zu 60 Zellgruppen geben wird.
Nach seinen Worten laufen die Treffen der Zellgruppen immer gleich ab: Zum Auftakt gibt es ein einfaches Essen. Als Übergang zum „geistlichen“ Teil folgt ein „Icebreaker“ – etwa eine lustige Frage, über die die Gruppe ins Gespräch kommt. Es wird ein Lied gesungen. Schließlich folgt ein biblischer Impuls und es wird mit- sowie füreinander gebetet. „Es geht um mehr als eine neue Methode oder Strategie: Es geht darum, das Doppelgebot der Liebe, Gott und den Menschen zu lieben, im Alltag umzusetzen“, erklärt Hoffmann. Verantwortlich sind stets ein Gruppenleiter und sein Stellvertreter.
Gott verherrlichen
Hauptredner der Konferenz war der Missionsbeauftragte der Zentralen Baptistengemeinde in Belo Horizonte, Inar Brandao. Er rief dazu auf, das Hauptaugenmerk im Gemeindeleben darauf zu legen, Menschen zu Jüngern und entschiedenen Nachfolgern Jesu zu machen.
Dazu verwies er auf den Missionsbefehl von Jesus Christus (Matthäus 28,18-20). Um Jünger zu werden, seien drei Ebenen wichtig: die Beziehung zu Gott, zu Nichtglaubenden und zu Christen. Zellgruppen seien dabei ein Hilfsmittel, dieses Ziel zu erreichen. Die Folge seien immer geistliche Reife, Qualität und auch zahlenmäßiges Wachstum.
Brandao betonte, dass alle drei Punkte zusammen erreicht werden müssten. Das funktioniere aber nur, wenn man Menschen mit Leidenschaft und Liebe begegne.
Die Teilung von Anfang an im Blick haben
Der Leiter des Arbeitsbereichs „Gemeindegründung“ im ChristusForum Deutschland, David Kröker (Euskirchen), unterstrich die Bedeutung der Einbindung der Zellgruppenarbeit in die Strukturen einer Ortsgemeinde. Ansonsten drohe die Gefahr, dass Zellgruppen letztlich scheiterten. Wichtig sei es auch, von Anfang an im Blick zu haben, dass Zellgruppen sich immer teilten. Darauf müssten die Mitglieder vorbereitet werden.
Krökers Gemeinde war 2021 vom Hochwasser im Ahrtal betroffen. Sie konnte wegen ihrer Zellgruppenstrukturen gestärkt aus der Katastrophe hervorgehen. Heute besteht die Gemeinde aus 20 Zellgruppen mit insgesamt rund 100 Mitgliedern. Sie treffen sich alle zwei Wochen zum Gottesdienst. Kröker ist auch Vorsitzender der Deutschen Evangelistenkonferenz.
Beispiel aus der Praxis
Mitglieder der zum ChristusForum Deutschland gehörenden Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Lengenfeld (bei Chemnitz) berichteten, wie nach dem Ausscheiden der beiden hauptamtlichen Jugendmitarbeiter 2022 Jugendliche selbst die Initiative ergriffen.
Aus der gegründeten Jugendzellgruppe seien mittlerweile drei weitere entstanden. Die Zahl der Mitglieder habe sich auf 30 verdoppelt. Fünf Jugendliche seien Christen geworden und hätten sich taufen lassen. Insgesamt gebe es in der Gemeinde mit rund 200 Mitgliedern und 250 Gottesdienstbesuchern 17 Zellgruppen. Um neue Interessenten zu erreichen, laden die Jugendzellgruppen immer wieder zu Partys ein.
Rechtlicher Träger der Tagung war das Hilfs- und Missionswerk OM Deutschland (Operation Mobilisation/Mosbach). Zum Unterstützerkreis gehörten die Werke Central DNA Europe, das ChristusForum Deutschland (Leipzig), die Anskar-Kirche Deutschland (Marburg), die Evangelische Gesellschaft für Deutschland (Radevormwald), das Forum Wiedenest (Bergneustadt), der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband (Kassel), der Hessische Gemeinschaftsverband (Marburg), der Sächsische Gemeinschaftsverband (Chemnitz), das Chrischona Gemeinschaftswerk (Gießen) und die Evangelische Allianz in Deutschland (Bad Blankenburg).
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
