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Liebe Community,
folgenden Beitrag von Günther fand ich sehr ermutigend und eine große Herausforderung. Gerne teile ich ihn mit euch:
http://www.inmeinerstrasse.de/blog/welch...rt-werden/
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12.05.2014, 21:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2014, 21:02 von Charly.)
Hallo Monika,
leider, so empfinde ich es, bleibt auch Günter auf der üblichen, christlich oberflächlichen Ebene und verschweigt, wie komplex Vergebung wirklich ist. So simpel, wie er dort schreibt, funktioniert Vergebung nicht!
Das mag bei Kleinigkeiten bei dem Einen oder Anderen evtl. so gehen, aber ganz sicher nicht, wenn Dinge zu vergeben sind, die mehr als ein oberflächliches Geplänkel betreffen.
Zur biblischen Vergebung (siehe das Gleichnis vom Schalksknecht) gehört zuerst die genaue Aufrechnung und Benennung der Schuld. Zuerst steht die Feststellung der berechtigten Klage und die Anerkennung der Schuld an. Dann erst kann über diese der Sühneverzicht ausgesprochen werden - kann vergeben werden.
Und dann kommt, dass wir trotz dem wir vergeben haben, noch lange keine Versöhnung erreicht haben - weder in unserem Herzen noch im Miteinander. Siehe dazu meinen Blogbeitrag: http://katalyma.wordpress.com/2008/11/28...ersohnung/
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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Hallo Charly,
vielen Dank für die rasche Ergänzung mit deinem Link.
Wobei bei mir die Frage entsteht, ob es wirklich immer ausschließlich so kompliziert vor sich geht, wenn 2 Menschen sich vergeben und sich versöhnen, die vorher die schlimmsten Feinde waren.
Ich habe da schon gute Zeugnisse gehört/gelesen, in denen Gott tatsächlich auch spontan durch bestimmte Erlebnisse aus Feinden Freunde werden ließ.
Sozusagen von einem Augenblick zum anderen ....
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Gerade wenn sie wirkliche Feinde waren, gibt es sehr viele, tiefe Verletzungen und Schuld. Ja, man liest immer wieder diese Zeugnisse, doch ich habe in den langen Jahren gelernt, dass diese entweder extrem gekürzt wiedergegeben werden oder schlicht nur frommes Gerede ist.
Ich will jedoch nicht in Abrede stellen, dass gewisse Schlüsselerfahrungen eine grundlegende Haltungsveränderung bewirken können, denen dann aber idR noch einiges an Aussprache und Vergebung folgen muss.
Wobei ... evtl. sollten wir uns hier mal fragen, was einen Menschen dazu treibt, überhaupt "Lieblingsfeinde" in seinem Herzen zu haben.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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Hallo Monika,
ich denke das der Beitrag durchaus auch die richtigen Dinge mit anspricht, jedoch sehe ich es ganz ähnlich wie Charly. Es ist auch meine klare Beobachtung, dass Vergebung nicht zwingend auch Versöhnung nach sich zieht. Oftmals bleiben sogar Unversöhnlichkeiten.
Daher kann ich Charlys Beitrag gut nachempfinden. Ich selbst kenne eine Frau, die Vergebung zwar ausgesprochen hat, aber spürbar nicht versöhnt ist. Sie nutzt die Vergebung um sich abzugrenzen und weil Sie glaubt, es so von Gott her halten zu müssen. Zum Teil ist das sicher berechtigt, verhindert nun aber in der Nachfolge eine echte Auseinandersetzung. Weil die ausgesprochene Vergebung nun auch als Alibi herhält.
@Charly
Lieblingsfeinde zu bekommen ist nicht unbedingt schwer, wenn man bedenkt, wie viele Menschen zu Grausamkeiten fähig sind.
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Denk mal über den Begriff nach: "Lieblingsfeinde" - das sind Feinde, bei denen man selbst es liebt, sie zu haben!
Feinde hat man schnell, das ist richtig. Aber liebe ich es Feinde zu haben oder selbst Jemandes Feind zu sein, das ist die Frage.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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Hallo Charly,
siehst du mal wie unterschiedlich doch jeder den Beitrag liest. Dieses 'Lieblings-' (Feinde) habe ich überhaupt nicht gelesen. Das stand dann plötzlich erst da, als du drauf hingewiesen hast. LOL
Von mir persönlich behaupte ich, dass ich sehr wohl Feinde habe, die ich aber niemals als 'Lieblingsfeinde' bezeichnen würde.
Was tut jemand, um von mir als Feind angesehen zu werden?
- Er verletzt mich seelisch oder körperlich permanent und trampelt ständig meine Grenzen nieder
- Er fordert (stiehlt) ständig Zeit, Materielles, Finanzielles etc. von mir, was ich in dem Maß nicht zu geben habe und mißbraucht hier meine Gutmütigkeit
- Er macht ständig nieder, was ich Gutes tue oder was ich glaube
- Er redet Schlechtes über mich in meinem Beisein und/oder hinter meinem Rücken
- Er spiegelt mir ausschließlich auf deprimierende Weise meine Schwächen vor
Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mir dann sein heilendes, tröstendes Wort durch Bibel oder andere Geschwister gibt und mich wieder neu ermutigt, nicht aufzugeben für die Feinde zu beten und sie zu lieben und ihnen Gutes zu tun. Gepriesen sei der Herr, ihm sei Lob, Dank und Ehre für alle seine Werke.
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(12.05.2014, 23:11)Charly schrieb: Gerade wenn sie wirkliche Feinde waren, gibt es sehr viele, tiefe Verletzungen und Schuld. Ja, man liest immer wieder diese Zeugnisse, doch ich habe in den langen Jahren gelernt, dass diese entweder extrem gekürzt wiedergegeben werden oder schlicht nur frommes Gerede ist.
Ich will jedoch nicht in Abrede stellen, dass gewisse Schlüsselerfahrungen eine grundlegende Haltungsveränderung bewirken können, denen dann aber idR noch einiges an Aussprache und Vergebung folgen muss.
Wobei ... evtl. sollten wir uns hier mal fragen, was einen Menschen dazu treibt, überhaupt "Lieblingsfeinde" in seinem Herzen zu haben.
Interssantes Thema! Ich bin auch der Meinug, dass da , wenn auch nicht imme rbewusst, dann noch sehr viel an Schuld und Verletzungen mit rumgetragen wird. Von daher ist es nicht so einfach wie ich finde, aber sicherlich machbar. Es gehört aber wirklich sehr sehr viel an Mut zur vergebung dazu und auch viel "loslassen" können, verzeihen. Das ist manchmal gar nicht so einfach.
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Wenn ich um Vergebung gebeten werde, habe ich keine andere Wahl...............!, als zu vergeben.............
Was sagte Jesus:"Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun". Soweit ich mich erinnere, waren das einer seiner letzten Worte.
Wenn nicht um Vergebung gebeten wird, kann ich segnen.............
Gottesmord auf Golgatha
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Wie gesagt: Es ist leicht gefordert, aber nicht immer leicht zu leben.
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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