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Zitat:Wenn man NT-Leitungsaufgaben im biblischen Sinne versteht, wie kann man dann gegen Leiter rebellieren? Wie soll das gehen?
Hallo Charly,
Deine Argumente klingen logisch und nachvollziehbar.
Die Frage für mich ist, ob ich bleibe oder einfach verschwinde.
Oder anders gesagt, gibt es einen Prozess, der die Struktur verändert?
Vorraussetzung ist, daß jedes Glied bereit ist sich in Frage zu stellen.
Jürgen
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Hallo Jürgen,
gute Frage.
Das ist genau immer wieder die Frage, ob es die Möglichkeit eines Verhaltensänderungsprozess gibt. Genau wie du schreibst, kann das nicht eine einseitige Geschichte sein.
Ich schreibe diese Gedanken nicht, um Unfrieden in Gemeinden zu bringen oder um Glieder von Gemeinden aufzurufen ihren Leitern das Leben schwer zu machen. Ich meine aber, dass ein Umdenken zu biblischen Strukturen hin, uns allen die notwendige Freiheit gibt, uns einander Unterzuordnen und einander zu dienen. Ohne Gram, ohne Zorn.
So wie von uns keiner ohne Fehler ist und keiner vollkommen sein kann, so können und dürfen wir das auch nicht von Leitern erwarten. Aber alleine schon die Gewissheit, dass wir uns vor Gott nicht versündigen, wenn wir in Frage stellen wie Leiter an uns handeln, mag uns die Freiheit geben ohne Zorn auch ihre Weisungen annehmen zu können. Eben auch, weil uns bewusst wird, dass diese Weisung noch nicht der endgültige Schluss einer Konversation bedeuten muss.
Dieses Erkennen biblischer Maßstäbe gibt uns aber auch die Freiheit, ohne Schulddruck vor Gott bewegen zu können, ob diese spezielle Gemeinde wirklich weiterhin der Ort ist, wo Gott uns haben will.
Veränderungsprozesse brauchen Zeit und Raum zur Bewegung. Und sie brauchen Freiheit von Schuldzuweisungen.
Im konkreten Fall muss man immer vor Gott bewegen, ob es einen Veränderungsprozess geben kann. Nur Gott weiß wirklich, ob und wie es weitergehen kann. Wie man an unseren Beispielen sehen kann, sieht Gott auch nicht immer solche Sachen in Schwarz oder Weiß, sondern gibt Raum zur Veränderung, Raum zum Wachstum, Raum zur Gande. Wissen wir uns aber darin geborgen, dass letztlich die Entscheidung evtl. eine Leiterschaft zu verlassen, die dem erkannten Willen Gottes keinen Raum geben will, auch in Gottes Hand liegt, können wir auch Gelassenheit in unseren Herzen bewahren, unzufriedenstellende Situationen in unserer Gemeinde auszuhalten.
Einfach gehen oder Verschwinden wird nicht unbedingt ein Anzeichen echter Jüngerschaft sein. Dennoch zu gehen, und den Frieden bewahren, mag das schon eher sein. Erst recht dann, wenn man sich selber in Gottes Willen weiß.
Ich habe einmal eine Gemeinde nach fünf Jahren Mitgliedschaft verlassen und den Leitern wie der Gemeinde bei dem erbetenen Abschied in einem Gottesdienst gesagt, dass manches mal eine Trennung die bessere Lösung ist, um weiterhin miteinender sprechen zu können und sich ohne Zorn begegnen zu können. Das hat so Einige verwundert, sowas hatten sie noch nie gehört. Heute aber zeigt sich, dass wir uns tatsächlich in brüderlicher Zugewandheit begegnen können und keinerlei Zorn oder Groll zwischen uns steht. Wären wir in der Gemeinde geblieben, wäre das Heute wohl nicht so.
Nein, einfach ist sowas wohl nie.
Gruss, Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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Hallo Charly,
sehr gut, Deine Artikel. Ich schließe mich dem aus Herzen an.
Ich denke, eine Leiterschaft, die mit Hilfe von Druck regiert, was die Bibel ausdrücklich untersagt, wendet weltliche Methoden (Manipulation) an. Das ist nicht würdig der Gemeinde Jesu.
Eine Leiterschaft, die Angst vor neuen Entwicklungen in ihrer Gemeinde hat (Neugründung von Hauskreisen etc....) und den Leuten verbietet etwas zu tun, macht außerdem einen Fehler. Denn wer verursacht denn Unruhe? Das sind doch Leute mit Leiterschaftspotenzial. Also Leute, die es zu fördern, anzuleiten etc. geht. Doch oft wird mit Angst reagiert - vielleicht auch aus Überforderung.
In Bezug auf das Überzeugen kann ich kaum überzeugter dafür sein. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich als Software Architekt arbeite. In anderen Worten ich mache Blaupausen für große Software Projekte. Das geschieht natürlich nicht am grünen Tisch und dann müssen es alle so machen, wie ich mir oder ein Co-Architekt es sich ausgedacht hat. Nein. Das funktioniert nie und nimmer! Im Gegenteil kann jeder einzelne Schritt nur durch Überzeugen gegangen werden. Das ist oftmals ein sehr schmerzhafter Prozess. Der Mensch ist träge. Aber ich muss sagen, dass die vielen vielen Diskussionen, die wir stets führen dazu geführt haben, wesentliche Fehler oder Lücken in der initialen Idee aufzudecken und sie damit überhaupt anwendbar zu machen.
Außerdem kann eine große Gemeinde nur funktionieren, wenn sie nach dem Prinzip der Multplikation organisiert ist. Ich habe ca. 200 - 300 Entwickler, die meine Blaupause anwenden müssen. Es ist vollkommen unmöglich, dass ich sie betreue - ich wäre nur noch am telefonieren, meine Emails würden vollkommen überlaufen. Undenkbar! Daher gibt es 7 Experten - wir treffen uns im Expertenkreis und diskutieren alles aus. Jeder der 7 ist für seine Abteilung zuständig und beantwortet alle Fragen lokal. Nur wenn er was nicht lösen kann, dann kommt er wieder in den zentralen Expertenkreis und diskutiert da mit uns. Das funktioniert äußerst effektiv. Darum ist es auch so wichtig, dass der lokale Experte von dem überzeugt ist, was er vertritt, sonst sagt er seinen Leuten: Pah - zwar sagen die so und so aber das ist Quatsch! Wir machen das anders. So passiert es in Ausnahmefällen auch, wenn ich jemanden noch nicht ganz überzeugt habe. Davon ist dann gleich eine ganze Abteilung betroffen. Nun habe ich die Wahl mit Druck zu reagieren (wir haben doch beschlossen!) oder trotzdem zu versuchen, ihn mit Argumenten zu überzeugen. Ich entscheide mich immer für den zweiten Weg. Warum? Wenn einer ein Konzept nicht verstanden hat, kann er es auch nicht vertreten und richtig anwenden. Er macht dann Fehler, wenn er nur nach Schema F vorgeht. Er muss es in bestimmten Situationen auch übertragen können und "im Sinne des Konzeptes" reagieren statt "nach dem Buchstaben des Konzeptes".
Im Endeffekt ist also mein Ziel als Architekt, mündige lokale Experten zu haben. Was natürlich auch bedeutet, dass sie sich nicht alles gefallen lassen und auch gerne mal eine Diskussion vom Zaun brechen. Die Frage ist auch, ob eine Gemeindeleitung überhaupt Interesse daran hat, eine mündige Gemeinde zu haben, denn dann ist das genau so. Oder ob man lieber "Ruhe" will, und dass einfach umgesetzt wird, was beschlossen wurde. Denn wenn man mündige Experten heranzieht, dann automatisch auch "Konkurrenz" (ich weiß nicht, ob man so was in Bezug auf die Gemeinde überhaupt sagen sollte - denn das Feld ist sowieso größer als die Arbeiter sind - aber manche empfinden es so).
In Bezug auf schnell und langsam möchte ich auch noch was sagen. Natürlich sind ellenlange Diskussionen erst mal länger als "Macht doch einfach!". Aber das gilt nur am Anfang. Denn in der Mitte geht es dann viel schneller, einfach weil mehr davon überzeugt sind und weil man viel weniger Fehler dabei macht - man hat für das meiste schon Vorsorge getroffen. Am Ende steht dann hervorragende Qualität und ein Erfolg für alle, die daran beteiligt waren, was wieder neue Kräfte und Motivation frei macht für neue Aufgaben. In Summe ist man viel schneller gewesen.
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Zitat:Damit kommen wir zur anderen Seite der Hebräerstelle: das freiwillige Unterordnen, weil man überzeugt wurde.
Durch Unterordnung / Gehorsam gegenüber einem Leiter spricht man ihm Vertrauen aus. Man tut es in biblischen Sinne also immer dann, wenn man von der Person des Leiters durch seine Worte und Taten überzeugt ist, das dies ein guter Leiter ist.
Man könnte jetzt auf die Idee kommen, dass mich der Leiter immer erst von einer Idee für die Gemeinde überzeugen muss und erst dann ordne ich mich dem ggf. Unter. Das wäre allerdings völlig falsch verstanden. Im Hebräerbrief lesen wir: ?Gehorcht euren Leitern\" und nicht eine demokratische Idee der Entscheidungsabstimmung.
Wir Ordnen uns einem Leiter also unter, weil wir es freiwillig tun, weil wir von seinen Worten und Taten überzeugt wurden. Das beinhaltet auch, dass wir diesem Leiter vorlaufendes Vertrauen aussprechen. Also auch bereit sind uns in bestimmten Dingen ihm unterzuordnen, wenn wir diese noch nicht ganz verstehen oder noch nicht davon überzeugt sind. Eben in dem Vertrauen dass dieser Leiter fähig ist gute Entscheidungen zu treffen. Indem wir dadurch immer wieder erleben, was die Entscheidungen dieses Leiters bewirken, bewerten wir immer wieder neu, ob und wie weit wir uns ihm unterordnen - ihm Gehorsam sind.
Hier habe ich noch eine leicht andere Sicht darauf.
Eine demokratische Entscheidung halte ich auch für falsch. Nicht nur, dass es in der Gemeinde Jesu der Bibel nicht gelebt wurde und auch nicht empfohlen wurde, es ist eigentlich auch schlecht. Denn eine Masse hat keine Weisheit. Ein Durchschnitt keine Logik und Intelligenz (ich nutze jetzt mal weltliche Begriffe). Schwierige Fragen sollten stets sorgfältig beraten werden.
Führung und viele Ratgeber sind also keine Widersprüche. Im Gegenteil. Ein guter Leiter weiß wie sehr er auf die Beratung mit vielen Ratgebern angewiesen ist und Ratgeber wissen, dass ohne Führung niemals zielgerichtet gearbeitet werden kann.
Wenn ich eine Anordnung nicht verstehe, habe ich meiner Meinung also durchaus die Pflicht, es zur Sprache zu bringen. Denn entweder ich verstehe es am Ende besser oder ich habe einen validen Punkt zur Sprache gebracht. Dass es in Unterordnung geschieht bedeutet meiner Meinung nach einfach, dass man sich an die Spielregeln der Beratung hält statt zum Beispiel zu intrigieren oder hinter dem Rücken schlecht über den Entscheider zu reden oder es vermessen zu tun, also den Eindruck erwecken, man wüßte es besser obwohl einem Hintergrundinformation fehlt.
Manchmal - das gebe ich Dir recht - kann auch ein Leiter nicht alles begründen. Das ist dann der Fall, wenn die Ursache für eine Entscheidung auf vertraulichen Informationen beruht. Das kann vorkommen.
Es sollte aber nur in seltenen Fällen vorkommen. Denn es besteht auch eine gewisse Gefahr, dass dieses Argument wieder zum Machtmißbrauch genutzt wird. Wenn es also zu oft vorkommt, dann sollte man mehr Rechenschaft vom Leiter fordern und unangenehme Fragen stellen. Man kann dann durchaus auch öffentlich kundtun: "Ich bin da anderer Meinung" und "Ich mache zwar mit, aber ich habe Bedenken". Damit muss der Leiter meiner Meinung nach dann auch leben können, wenn er aufrichtig ist.
Es kann nur im Interesse des Leiters sein, wenn man in diesem Fall seine Bedenken auch kundtut. Denn dann hat der die Gelegenheit die Bedenken gegen den nur ihm bekannten vertraulichen Grund abzuwägen und eine Gesamtbewertung zu treffen.
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Hallo FMK,
ich habe mit dem obigen Textabschnitt auch solche Christen im Auge, die entweder gar kein Interesse haben von den Hintergründen bestimmter Entscheidungen informiert zu sein oder solche intellektuell nicht oder kaum nachvollziehen können.
Entscheidungen im Gemeindealltag haben oft einen - wenn man sie mal analysiert - sehr komplexen Hintergrund. Eben auch div. Wissen über Leitungsprinzipin, Gemeindeprinzipen, Zusammenhänge aus dem Wort Gottes, etc., die erst mühsam erarbeitet werden müssen. Dazu hat aber nicht jeder Christ Lust, wohl aber hat so gut wie jeder Christ Lust dennoch eine Meinung zu Leitungsentscheidungen zu haben. Hier kann es nicht angehen, dass Leiter immer wieder genötigt werden lange Erklärungen abzugeben, nur weil die Mitglieder der Gemeinde meinen, erst dann für etwas zu sein, wenn sie es verstanden haben, oder wenn es nur umständlich genug begründet wurde.
Aus der Praxis kenne ich genügend Beispiele, wo Entscheidungen demoliert wurden, weil einige Mitglieder unbedingt mit entscheiden wollten, ohne dass sie überhaupt die nötigen Grundlagen und (noch schlimmer) die notwendige Denkfähigkeit dafür hatten. Ihr Ziel war es mitzureden, nicht konstruktiv mitzuarbeiten.
Wenn ein Leiter das Prinzip des Leiten durch Überzeugen verinnerlicht hat, wird er all diese Dinge, die du angesprochen hast, tun. Es ist aber nicht realistisch davon auszugehen, dass immer alle verstehen, was zu den Entscheidungen geführt hat. Und es ist auch nicht realistisch davon auszugehen, dass vor den Entscheidungen immer genügend Zeit ist, um die Entscheidungen der Gemeinde vorher verständlich zu machen. Tja, und dann gibt es eben auch noch den Aspekt den du nanntest: nicht jede Entscheidung kann öffentlich begründet werden, ohne Informationen über Andere preiszugeben, die in der Öffentlichkeit nichts verloren haben.
Gruss, Charly
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Hallo Charly,
ich stimme Dir so weit zu. Ich denke auch, dass es unrealistisch ist anzunehmen, dass jeder alles versteht. Ich denke eine Funktion der Ältesten ist auch das Ohr bei den Leuten zu haben und zu unterscheiden, welche Einwände gerechtfertigt sind und welche nur - naja - einfach unbegründet sind. Ich denke es gehört Weisheit dazu das eine vom anderen zu unterscheiden.
Auf der anderen Seite arbeite ich immer darauf hin, ein möglichst breites Verständnis zu schaffen, damit die Beurteilungsfähigkeit, Mündigkeit und Reife zunimmt. Ich denke, das ist auch kein Zufallsprodukt. Wenn eine Leiterschaft heute sagt: So wir machen jetzt persönliche Evangelisation! Dann mag das so richtig sein wie es will, die Leute sind nicht dabei, wenn sie nie vorher was davon gehört haben. Wenn allerdings das in der Lehre ein Thema war, dann ist der Schritt es zu tun nur folgerichtig.
Trotzdem, da stimme ich Dir zu, und so traurig es auch ist, ist es unrealistisch anzunehmen, dass jeder alles versteht. Ich denke aber die Tür sollte immer offen bleiben. Das ist sehr wichtig.
Denn es darf auch nicht das passieren was zum Beispiel Kardinal Kajetan zu Luther sagte (zumindest im Film): Das verstehst Du nicht! Darüber diskutiere ich nicht mir Dir! Die Bibel ist zu komplex, sie zu verstehen für einen einfachen Mönch!
Denn Luther hatte ja bekanntlich recht.
Außerdem finde ich, dass es nicht immer gut und normal ist, wenn jemand in seinem Verständnis stehen bleibt.
Ich kämpfe auch mit mir, was mute ich wem zu? Ich habe Leute, mit denen kann ich so reden, dass ich schon fast meine innersten Gedanken öffnen kann. Andere wiederum wären geschockt und überfordert, weil für sie zu viele Sprünge drin sind, die sie nicht nachvollziehen können oder wollen.
Einfachstes Beispiel: Evangelistation. Da kann man natürlich nicht über die Offenbarung diskutieren. Da sind erst mal andere Sachen dran.
Wichtig ist mir nur, dass niemand in statische Klassen eingeteilt wird (Klerus, Laien, Gelehrte, Ungelehrte, Informierte, Uninformierte, ...) Jeder einzelne hat sowohl das Potenzial als auch die Verantwortung in der Erkenntis der Fülle Jesu zu wachsen und die Leiterschaft der Gemeinde hat meiner Meinung nach vor allem die Aufgabe, die Heiligen zum Dienst zuzurüsten - also eben alles zu lehren, was Christus uns befohlen hat.
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Zitat:Wichtig ist mir nur, dass niemand in statische Klassen eingeteilt wird (Klerus, Laien, Gelehrte, Ungelehrte, Informierte, Uninformierte, ...)
Genau das kann - so meine ich - bei Leitung durch Überzeugen statt Leiten durch Herrschen, eben nicht wirklich passieren. Denn dann hat der Leiter keinerlei Recht oder Vorrecht auf Gehorsam. Der Leiter muss beständig darin bemüht sein als Vorbild zu überzeugen - was er eben dann erst wirklich tut, wenn er andere befähigt, statt eine Ein-Mann-Show abzuziehen.
Gruss, Charly
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Liebe Geschwister,
wenn ich lese: "Der Leiter muss beständig darin bemüht sein als Vorbild zu überzeugen", denke ich mir: Lass es lieber bleiben!
Entweder ist er ein Vorbild, oder er ist keines.
Wenn er eines ist, dann überzeugt er mich automatisch.
Aber wenn er sich bemühen muss, eines zu sein um zu überzeugen, dann werde ich misstrauisch, dass bei dem Burschen etwas nicht stimmt.
Dann trifft ihn womöglich der Vorwurf von Jesus an die Pharisäer und Schriftgelehrten, dass sie vor den Menschen etwas sein wollen, was sie in Wirklichkeit (in ihrem Herzen) nicht sind.
Ich glaube, dass es in der Gemeinde von Jesus gerade nicht weitergeht, wenn irgend jemand sich bemüht, irgendetwas zu sein, sondern wenn wir lernen, das zu leben, was wir von Gott her sind.
Herzliche Grüße! Uli.
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Hallo Uli,
wenn du das von dieser Warte aus sehen willst, hast du sicherlich Recht. Das ist aber nicht, was ich sagen will.
Ich will sagen, dass sich Leiter immer bewusst sein müssen, dass durch Vorbild überzeugen müssen statt durch herrschen bestimmen. Das bedeutet konkret das ein Leiter nicht unbedingt Gehorsam einfordert (das ist schon mal möglich - siehe Paulus 2.Kor.) wenn er zB etwas durchführen will und seine Leute ihm nicht direkt folgen wollen. Sein Denken muss sich auch darum bewegen, wo er evtl. in der Vermittlung oder in seinem Vorbild nicht genügt. Das muss gleichwertig neben dem Nachdenken stehen, welche Gründe es auf Seiten der HG-Mitglieder geben mag.
Wenn ein Leiter hingegen - so wie du es anführst - beständig damit beschäftigt ist zu "glänzen" läuft da was grundsätzlich schief, das stimmt.
Andererseits: Leiter zu sein hat schon seine Herausforderungen
Gruss, Charly
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Hallo Charly, vielleicht interessiert es Dich, bei Gloryworld-Medien gibt es von Duane Harder ueber das "Fuehren" einen sehr guten Artikel zum downloaden.
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Hejo.
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