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Lieber Friederich,
es ist schade, dass in eurer Bibelarbeit über Nehemia unterschwellig das alte Thema Denomantionen hochkommt. Einige Leute haben so gut daran teilgenommen und es hatte sich stellenweise richtig konstruktiv entwickelt
Deshalb mein Vorschlag, einen neuen Threat zu eröffnen, nur über das Thema Hauskuirchen und Denomantion. Wir hatten das Thema in diesem Forum zwar schon ein Mal, aber ich bin bereit, dich mit dir intensiv damit auseinanderzusetzen.
Was hältst du (haltet ihr) davon?
ric
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Warum nicht?
Nachtrag: Ich habs gefunden und setze mal den Link:
http://www.hauskirchen-forum.de/index.php?showtopic=353
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Hab den Threat bereits eröffnet unter Grundsatzfragen, "Die Hauskrichen und die Denominationen". Mit deinem letzten Post als Anfang.
Wenn ich mehr Zeit habe werde gründlich antworten.
ric
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Hallo Richard,
interessanterweise hatte ich meinen Beitrag heute morgen vor dem Lesen Deines Beitrags, schon geschrieben. Um so mehr freut es mich, dass wir hier offensichtlich den gleichen Weg vor Augen haben.
Dämonen (Neid, Missgunst, Stolz, neg. Denkweisen, neg. Handeln u.a.in mir und in meinen Mitmenschen) sind diese Angreifer auf die noch nicht ganz fertig gestellte Liebesmauer Gottes in mir. Gottes Wille war und ist es diese schützende Mauer der Liebe zu bauen. Mit Toren und Riegeln.
Gott geht anscheinend das Risiko der Angreifbarkeit, mit dem Einbau der Tore, er weiß, diese sind in unserem Leben oft weit geöffnet um z.B. u.a. Handel nach außen betreiben zu können, unser Leben auf dieser Welt leben zu können. Unreines, Dämonen können eindringen, aber Gott geht dieses Risiko. Bin ich deshalb schutzlos, nein, er sagt setzt dich mit den Gefahren auseinander und lerne die Liebe meine Liebe. Er sagt ich werde die Tore zu meiner Zeit ganz verschließen, und es wird dann nichts mehr Unheiliges hineinkommen können.
Diese vielen Menschen in Nehemia, diese Mauerbauer können sie ein Bild sein, bezogen auf unsere Geschwister der Hausgemeindenbewegung die anfangen aufzubauen, weil Gott es so will?
Die Liebe wird nicht geliebt. (frei nach Franz von ?)
Gott segne und behüte uns
Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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Auf Wunsch von Charly ein neues Thema zu "Gemeindezucht".
Thema Gemeindezucht
Ich war mir nicht ganz schlüssig, weil es wirklich ein schwieriges Thema ist. Aber es ist m.E. auch ein wichtiges Thema.
Ich denke wir haben einiges erlebt in unserer vergangenen Gemeindeerfahrung, das es im Licht der Bibel zu verdauen gilt.
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Wupps. Das war eine kontroverse Diskussion in Kapitel 3.
Vielleicht zum Prozess eine Bemerkung: Ich denke ein gemeinschaftlicher Lernprozess ist immer mit gewissen Kontroversen verbunden, und das ist auch gut so. Das zeigt, dass wir noch mitdenken und mitlernen. Darum schätze ich das persönlich, so lange die Kurve zum Konstruktiven noch genommen wird, und ich denke wir haben sie genommen.
Ich mag Euch wirklich - Ihr seit eine nette Gesellschaft
Aber ich möchte eine persönliche Zwischenzusammenfassung wagen, um zu sehen von wo aus wir weitermarschieren können.
Wir sind uns einig, dass wir von Nehemia Leitung lernen können und dass Gott sowohl bei Nehemia als auch bei uns einiges bewegt, um sein Volk zu sammeln. Wir sind uns einig, dass der Tempelbau eine zentrale Rolle spielt.
Es besteht noch kein Konsens darüber, wie wir genau die Mauer in die heutige Zeit übertragen sollen und Jerusalem. Wo genau die Grenzen der Gemeinde verlaufen - der Tempel, Jerusalem, Israel.
Wir sind uns einig, dass eine Mauer uns schützt vor dem Bösen.
Uneinig sind wir uns, ob die Mauer von uns gebaut wird, ob sie von Gott gebaut wird oder ob Gott die Mauer selbst ist und so nicht gebaut werden kann. Ich bin nicht ganz einig damit, dass die Mauer um jeden Einzelnen ist, andere sehen es weniger so, dass die Mauer um die Gemeinde herum ist.
Die Themen "Gemeindezucht" und "Denominationen und Hausgemeinden" haben wir ausgelagert - wobei wir es auch belassen sollten.
Ein paar Schlüsselworte sind: Gemeinde, Liebe, Heilig, Bauen
Ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
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Ich denke es macht einmal Sinn, dass wir planmäßig mit Nehemia 4 weitermachen - auch wenn noch nicht alle Punkte aus 1-3 geklärt sind.
Ich wünsche mir, dass Ihr zu den offenen Punkten aus Eurer Sicht etwas sagt.
Nehemia 4
Zitat:1 Und es geschah, als Sanballat und Tobija und die Araber, Ammoniter und Aschdoditer hörten, daß <die> Ausbesserung an den Mauern Jerusalems Fortschritte machte, weil die Breschen sich zu schließen begannen, da wurden sie sehr zornig.
Ihr Zorn ist in einem grundsätzlichen Hass auf das Volk Gottes begründet. Sie sind in diesem Buch die Repräsentanten der gottfeindlichen Mächte, des Widersachers, und aller, die sich ihm zur Verfügung stellen. Ihr Herrschaftsgebiet wird zurückgedrängt.
Zitat:2 Und sie schlossen sich zusammen, alle miteinander, um zu kommen und gegen Jerusalem zu kämpfen und darin Verwirrung anzurichten.
diabolos = Durcheinanderbringer. Sie wollen Verwirrung stiften.
Verwirrung gibt es im Volk Gottes heute zuhauf. Wenn Verwirrung herrscht, ist es unmöglich, etwas gemeinsam zu vollbringen - an einem Strang zu ziehen.
Der Turmbau zu Babel zum Beispiel ging daran zugrunde, weil Gott eine Sprachverwirrung schickte. Im Fall von Babel richtete sich Gott gegen das Vorhaben, weil menschlicher Hochmut der Ursprung war. Im Fall der Mauer von Jerusalem war es ein Werk Gottes, und der Widersacher richtete sich dagegen, um es durch Verwirrung zu Fall zu bringen.
Zitat:3 Da beteten wir zu unserem Gott und stellten eine Wache gegen sie auf, Tag und Nacht <zum Schutz> vor ihnen.
Das erinnert mich an folgenden Vers:
Zitat:Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr den HERRN erinnert, gönnt euch keine Ruhe und laßt ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem aufrichtet und bis er es zum Lobpreis macht auf Erden! - (Jes 62, 6-7, Elberfelder 1985)
Diese Entschiedenheit und Ausdauer wünsche ich mir. Der Herr hat versprochen, die Gemeinde vor seiner Wiederkunft rein und heilig zu machen. Warum sollten wir uns dann mit weniger zufrieden geben?
Zitat:4 Und <das Volk von> Juda sagte: Die Kraft der Lastträger schwindet, und es ist <noch so> viel Schutt da. Wir allein schaffen es nicht <mehr>, an der Mauer zu bauen. 5 Unsere Bedränger aber sagten <sich>: Sie sollen es nicht erkennen und sollen nichts <von uns> sehen, bis wir mitten unter sie gekommen sind und sie erschlagen und das Werk zum Stillstand bringen.
Dazu fällt mir ein:
Zitat:Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, indem ihr erkennt, daß die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. (Jak 1, 2-4, Elberfelder 1985)
Wenn wir Gottes Werk tun, werden unweigerlich verschiedene Probleme auftreten, die uns niederdrücken werden.
Aber Gott weiß: Um ein vollkommenes Werk zu tun, brauchen wir Ausharren. Das Ausharren bewirkt eine Bewährung unseres Glaubens. Das kann nur unter Druck entstehen.
Was bedeutet es, dass Gottes Absicht ist, dass wir vollkommen und vollendet sind und in nichts Mangel haben? Es bedeutet, dass wir vollständig am Ziel angekommen sind und nichts mehr fehlt. In diesem Fall dass die Mauer vollständig gebaut ist, und keine Lücke mehr besteht.
Zitat:6 Und es geschah, als die Juden, die neben ihnen wohnten, kamen und uns <wohl> zehnmal sagten: Von allen Orten, wohin ihr euch <auch> wenden mögt, <sind sie> gegen uns! - 7 da stellte ich an Stellen, die niedriger waren als der Platz hinter der Mauer, an den offenen Stellen - da stellte ich das Volk auf, nach Sippen <geordnet> mit ihren Schwertern, ihren Lanzen und ihren Bogen. 8 Und als ich <ihre Furcht> sah, da machte ich mich auf und sagte zu den Edlen und zu den Vorstehern und zum Rest des Volkes: Fürchtet euch nicht vor ihnen! An den Herrn denkt, den großen und furchtbaren! Und kämpft für eure Brüder, eure Söhne und eure Töchter, eure Frauen und eure Häuser!
Ein Leben der Wachsamkeit bedeutet, sich über die realen Gefahren der Verführungen in der Endzeit bewußt zu sein. Und zu wissen, dass die Wachsamkeit nicht nur der eigenen Sicherheit dient, sondern auch der Sicherheit derer, die sich auf die Wächter verlassen.
Zitat:9 Und es geschah, als unsere Feinde hörten, daß es uns bekanntgeworden war und daß Gott ihren Rat zunichte gemacht hatte, da konnten wir alle zur Mauer zurückkehren, jeder an sein Werk
.
Wir sehen hier mehr Vertrauen auf Gott als auf die Steine. Trotzdem wird mit den Steinen ebenfalls weitergemacht.
Zitat:10 Und es geschah von diesem Tag an: die <eine> Hälfte meiner jungen Männer war an dem Werk beschäftigt, und ihre <andere> Hälfte hielt die Speere, die Schilde und die Bogen und die Schuppenpanzer <bereit>. Und die Obersten <standen> hinter dem ganzen Haus Juda, 11 das an der Mauer baute. Und die Lastträger trugen <ihre Last folgendermaßen>: Mit der einen Hand arbeiteten sie am Werk, während die andere die Waffe hielt. 12 Und von den Bauleuten hatte jeder sein Schwert um seine Hüften gegürtet, so bauten sie. Und der ins Horn zu stoßen hatte, war neben mir.
Sie trotzden jeden Meter der Mauer den Feinden ab.
Zitat:13 Und ich sagte zu den Edlen und zu den Vorstehern und zum Rest des Volkes: Das Werk ist groß und weitläufig, und wir sind auf der Mauer zerstreut, jeder weitab von seinen Brüdern. 14 An den Ort, woher ihr den Schall des Horns hört, dorthin sammelt euch zu uns! Unser Gott wird für uns kämpfen!
Sie hielten zusammen.
Zitat:15 So arbeiteten wir an dem Werk - die Hälfte von ihnen hielt die Lanzen bereit - vom Aufgang der Morgenröte an, bis die Sterne hervortraten.
Sie trotzdem jeden Meter der Mauer der Erschöpfung ab.
Zitat:Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. (Jes 40, 31, Elberfelder 1985)
Zitat:16 Zu derselben Zeit sagte ich auch zum Volk: Jeder soll mit seinem Helfer die Nacht über innerhalb Jerusalems bleiben, so daß sie uns nachts als Wache dienen und tagsüber am Werk. 17 Und weder ich noch meine Brüder, noch meine Diener, noch die Männer der Wache, die in meinem Gefolge waren - wir zogen unsere Kleider nicht aus. Jeder hatte seine Waffe zu seiner Rechten.
(Bibelstellen aus Rev.Elb.)
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Nehemia 4
Es ging vorwärts, die Lücken begannen sich zu schließen.
Dies rief natürlich den Zorn der Feinde hervor. Klein hatte es angefangen (zumindest scheinbar), ?ohnmächtig? war die Gruppe um Nehemia nach Sanballats Meinung (Kap.3) und doch schien er schon zu ahnen, dass es ihnen trotzdem gelingen könnte.
Aber er war auch überzeugt, dass man das Projekt sabotieren könnte.
?Sie mögen bauen, was sie wollen; wenn ein Fuchs hinaufginge, würde er ihre steinernen Mauern zerreißen!?
?Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben! Denn unsere Weinberge stehen in Blüte.? heißt es im Hohelied!
Achten wir auf Füchse, die den Weinberg, die Gemeinde untergraben wollen?
Die von Nehemia organisierte und koordinierte Zusammenarbeit hatte funktioniert.
Auch der Feind ging strategisch vor. Die Kräfte des Feindes verschworen sich miteinander und versuchten Verwirrung anzurichten.
Verwirrung in der Gemeinde (und diese Situation haben wahrscheinlich die meisten schon erlebt) bedeutet: Achtung der Feind greift an!
Ein paar Stichworte zu Verwirrung aus Wikipedia (gekürzt):
1.Chaos, Konfusion, Aufregung
2.Durcheinander
3.Mangel an Sicherheit, Angst, Orientierungslosigkeit
In dem Moment, in dem etwas in der Art, in einer Gemeinde auftaucht, heißt es wirklich aufpassen!
Die kleinen Füchse fangen an zu graben!
Nehemia und ?seine Truppe? erkannten den Feind und ergriffen entsprechende Gegenmaßnahmen: ?Wir aber beteten...und stellten Wachen auf!?
Die Arbeitslast drückte, die Kraft schwand. Es gab viel Schutt, viel Dreck, viel feindliche Zerstörung, die beiseite geschafft werden musste!
Sollte die Strategie des Feindes doch aufgehen?
Angst, Unsicherheit und Schwachheit greifen die Gemeinde an.
Währenddessen versucht der Feind in ihre Mitte zu kommen.
Nehemia sagte ihnen, wie die Furcht überwunden wird: ?Gedenkt an den großen furchtgebietenden Herrn (der hinter uns steht)? und ?kämpft für einander!?. Nicht: ?kämpfe jeder für sich? sondern ?kämpfe für deinen Bruder!?!
So wehrten die Juden unter Nehmia den Feind ab und gingen wieder an die Arbeit. Die einen arbeiteten, die anderen bewaffneten sich und die Obersten standen hinter dem Ganzen (nicht vor!)
Manche waren als Lastträger eingesetzt, manche als Bauleute. Das Ganze, der Leib funktionierte.
Jeder trug seinen Teil dazu bei, dass es vorwärts ging.
Und jeder sollte seine Waffe in der Hand halten.
Jeder, egal welche Gaben und Aufgaben er hat, muss zum Kampf gerüstet sein, muss seine Waffe einsatzbereit bei sich tragen!
Unsere Waffe ist das Wort. Jeder, nicht nur ein Pastor, ein Lehrer, ein Evangelist, jeder muss diese Waffe nutzen, muss darin geübt sein.
Jeder muss ein erwachsener Krieger werden, muss die feste Kost essen, wie Paulus es in Hebräer 5,12 ausdrückt. Dies ist ein wichtiges Ziel der Gemeinde, sonst wird sie dem Feind immer verwundbare Körperteile darbieten.
Und er wird kommen mit seinen Sprüchen wie: ?Sollte Gott gesagt haben....? um unter uns Verwirrung zu stiften.
?Das Werk ist groß und weit, wir sind zerstreut! Sammelt euch zum Schall des Schofarhornes?.
Sind wir so vernetzt, dass wir den Klang des Schofarhornes hören können und uns an ?einem Ort? treffen können? Ist so eine Einheit vorhanden? Wenn es so weit ist, dann können wir auf jeden Fall wie Nehemia sagen: ?Gott wird für uns kämpfen!?
Das Volk war voll und ganz bei der Sache, arbeiten, beten, das Schwert halten und Wasser bei sich haben.
Wasser ist ein Bild für das Wort, die Bibel, aber auch für den heiligen Geist.
Wort Gottes und Heiliger Geist, wir brauchen beides um uns gegen den Feind wenden zu können.
Achten wir auf die Füchse, erkennen Chaos, Unsicherheit Durcheinander, Angst, Orientierungslosigkeit und Unglaube als Angriff des Feindes! Beten wir und stellen Wachen auf, kämpfen wir für den Bruder und die Schwester, anstatt für uns (das könnte noch der schwierigste Teil sein) und achten wir darauf, dass wir im Umgang mit dem Schwert trainiert sind und es uns nicht am frischen Wasser mangelt!
Ich hoffe, ihr könnt mit meinen Gedanken etwas anfangen und es war nicht zu verwirrend!
Seid gesegnet!
Sabine
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Zitat:Jeder, egal welche Gaben und Aufgaben er hat, muss zum Kampf gerüstet sein, muss seine Waffe einsatzbereit bei sich tragen!
Unsere Waffe ist das Wort. Jeder, nicht nur ein Pastor, ein Lehrer, ein Evangelist, jeder muss diese Waffe nutzen, muss darin geübt sein.
Jeder muss ein erwachsener Krieger werden, muss die feste Kost essen, wie Paulus es in Hebräer 5,12 ausdrückt. Dies ist ein wichtiges Ziel der Gemeinde, sonst wird sie dem Feind immer verwundbare Körperteile darbieten.
Sehr gut gesagt! Ja! Wir alle sollen nach 1. Petr 3,15 jederzeit bereit sein gegenüber jedermann Rechenschaft über unseren Glauben abzulegen. Diese Fähigkeit kommt nur durch Übung.
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Kapitel 5 ist sehr interessant. Es setzt sich mit denen auseinander, für die das Reich Gottes ein Geschäft ist. Diese haben Getreide für Silber gegeben (Vers 2) und einen Teil des Volkes in Schuldsklaverei gebracht. Getreide ist Brot, und Brot ist in der Schrift ein Bild für das Wort Gottes. Auch heute ist es für viele selbstverständlich, das Wort Gottes zu verkaufen. Paulus aber schreibt: »Denn nicht sind wir wie die vielen, die das Wort Gottes verschachern.« (2. Kor. 2, 17)
Genau dies erwartet auch Nehemijah von denen, die sich an ihren Brüdern bereichert haben: Sie sollen ihren Vorteil aufgeben und zurückerstatten, sie sollen die Versklavten freilassen.
Auch heute führt es viele in Knechtschaft, daß die Herausgerufene (Gemeinde) commerzialisiert und professionalisiert wird. Dort wo Professionelle die Verkündigung übernehmen (und ihren »Marktanteil« auch entsprechend ? bewußt oder unbewußt ? abschotten) breitet sich die Knechtschaft der Unmündigkeit aus. In einem anderen Forum schreibt eine Schwester:
Zitat:meine Gemeinde ? hat ? ihren Pastor verloren. ?wir halten z.B. quasi kein Abendmahl mehr ? weil wir keinen Pastor haben. Und das finde ich total falsch und es gibt viele in meiner Gemeinde, mich eingeschlossen, die total darunter leiden. ? Vor lauter \"Angst\", es falsch zu machen, wird es gar nicht mehr gemacht, nur weil kein Pastor da ist ? Auch die anderen Leitungsämter sind nicht besetzt, weil wir keinen Pastor haben. Wir haben keine Diakone und keine Ältesten, weil wir keinen Pastor haben. Wir haben ein interims-Leitungsgremium, das sich aber offiziell davon distanziert, die Leitung der Gemeinde zu stellen. Zuerst muss ein Pastor her, damit die Gemeinde auch offiziell eine Leitung hat. ? Bei uns wird alles von der Existenz eines Pastors abhängig gemacht. Alles geht erst weiter, wenn wir einen menschlichen Hirten, also einen Pastor haben. Ist das so richtig?
In der einen oder anderen Art gibt es solche Beispiele en masse. Dabei ist dieses Beispiel nur deshalb so offensichtlich, weil sich die Unmündigkeit durch die Abwesenheit des Pastors offen zeigt. Dieselbe Unmündigkeit ist aber auch latent vorhanden, wenn der Pastor seinen Dienst tut und alles »funktioniert«. Normalerweise sind alle Beteiligten mit diesem Arrangement zufrieden ? diejenigen, die ihren »Marktanteil« behaupten wollen genauso wie diejenigen, die sich durch regelmäßige Zahlungen meinen »freikaufen« zu können von geistlichen Verpflichtungen, für die sie ja nun einen professionellen und ordinierten Dienstleister beschäftigen. Insofern ist die Situation etwas vielschichtiger als bei Nehemijah, weil die Grenze zwischen »Täter« und »Opfer« nicht so scharf verläuft.
Es gibt aber eine wichtige Parallele: Das Reich Gottes funktioniert nicht nach dem marktwirtschaftlichen Prinzip des Tauschs von Leistung bzw. Ware gegen Lohn. Nach diesem Prinzip wäre denen, die ihre Brüder versklavt haben, nichts vorzuwerfen gewesen. Es funktioniert aber nach dem Prinzip der Gnade, bei dem alle gleichermaßen von Gott empfangen. Und genau dies fordert Nehemijah in bemerkenswerter Konsequenz ein.
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