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Hauskirche praktisch
#11
Hallo Uli! Hallo Mitgenosse!?

Um auf Deine Fragen genauer einzugehen, muß ich Dir etwas von unserer Vorgeschichte erzaehlen. Nach einiger Zeit der  Entstehung der Gemeinde fuehrte uns der Hl. Geist zu einer Gemeinschaft der Gemeinden, die sich auch in 5 Ortsgemeinden realisierte. Da wir aber nirgendwo etwas vergleichbares vorfanden, waren wir uns nicht sicher und so fuehrte auch unser Weg in eine grosse Gemeinde. Obwohl die Gemeinde wuchs und bluehte, waren wir nicht ganz gluecklich damit. Es bedeutete und kostete einiges, in unserer Gemeinschaft Mitglied zu sein. Wir fuehrten zwar die Leute in eine tiefe Beziehung mit dem Hl. Geist, aber das Resultat waren doch mehr  Konsumenten. Durch unsere Pastoren fuehrte uns der Hl. Geist anhand von Pesach in ein tieferes Verstaendnis vom Bund, worauf eine groessere Verfolgung anfing. Die uebriggebliebenen waren die Standfesten, die dadurch gestaerkt Nachfolgten.
In einen Verband passten wir nicht hinein, obwohl wir mit anderen Gemeinden und Pastoren gute Beziehungen haben. Damit hatten wir keine Probleme.
Als wir dann von Wolfgang Simson das Hauskirchensystem aufgeschluesselt bekamen, war das fuer uns wie das aneinanderreihen der verschiedenen Dinge und wir hatten Klarheit. Den Hauskirchen stand von dieser Seite nichts mehr im Weg.
Wir hatten natuerlich grosse Raeumlichkeiten mit viel Inventar und brauchten deswegen auch vor der Behoerde einen Verein, aber wir tauschten gegen kleinere, wo wir verschiedene Treffen und Seminare abhalten und einen minimalen Buero Aufwand benoetigen, der von allen Hauskirchen getragen wird. Den Verein lassen wir solange klein weiterlaufen.
Unsere Hauskirchen sind autonom und entscheiden selbst, sind natuerlich vernetzt miteinander, in Allianzen und Leitertreffen und Celebrationen und jaehrlichen Hauskirchentag. Auch da mussten wir die schmerzhafte Erfahrung erleiden, dass trotz vielen zureden ein Hauskirchenleiter mit seine Leuten seine eigenen Wege gegangen ist und sich von uns getrennt hat.
Wiederstand von oben haben wir so nicht, nur werden wir beaeugelt von Interessierten, ob es eh funktioniert und von Gegnern, wann es endlich zusammenkracht.
Wir haben auch in Albanien eine Gemeinde gegruendet, die wir auch in Hauskirchen umgewandelt haben, was ja den Albanern sehr entgegen kommt.
Eines haben wir festgestellt, aus Entaeuschung ueber andere Gemeinden, kan man keine Hauskirchen machen, man braucht wirklich einen Ruf vom Hl. Geist, dann ueberwindet man auch die groessten Schwierigkeiten. Ist ja klar, wenn der Herr nicht das Haus baut, dann.......
Aber uebrigens, wenn wir das geschafft haben, werdet Ihr das auch schaffen!!
Ermutigen heisst, er mutet es Euch zu, dass Ihr das schafft
Ich hoffe, ich konnte Euch ein bisschen weiterhelfen, auf ein Wiedermailen hejo. Pfiat Eich  = tschuess.
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#12
Zitat:Eines haben wir festgestellt, aus Entaeuschung ueber andere Gemeinden, kan man keine Hauskirchen machen, man braucht wirklich einen Ruf vom Hl. Geist, dann ueberwindet man auch die groessten Schwierigkeiten. Ist ja klar, wenn der Herr nicht das Haus baut, dann.......
Hi hejo,
Damit sagst du m.E. etwas ganz entscheidendes....

Vielen Dank für deine Beiträge. Kannst du, oder andere Leute aus diesen Hauskirchen, mal einen Einblick geben, wie eure Zusammekünfte und das ganze Leben in der Woche konkret aussieht?

Herzlichen Dank und
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#13
Einige Fragen hätte ich aber gerade dazu, die mich brennend interessieren:
Seid ihr aus eurem Verband ausgetreten (wenn ihr einen hattet)?
Habt ihr euren Verein aufgelöst (wenn ihr einen hattet)?
Habt ihr eure Leitungsstruktur wirklich aufgelöst, oder seid ihr doch noch eigentlich eine Zellkirche mit zentraler Organisation?
Habt ihr Widerstand "von oben" bekommen, und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Hallo Uli! Hallo Ulrich! Hallo Interessierte!Smile  Big Grin

Mache jetzt den dritten Anlauf, Euch zu antworten, weiß nicht, es klappt bei mir noch nicht so richtig, den die zwei vorherigen Berichte sind irgendwo in einem ?schwarzen Loch? verschwunden.Sad  Sad :0
Danke fuer Euer Interesse, werde versuchen, Deine brennenden Fragen nochmals zu beantworten.
Dazu muß ich einige Zeit zurueckgehen: Vor ca 16 Jahren, als wir vor bestimmten Weichenstellungen waren, fuehrte uns der Hl. Geist, als Gemeinschaft der Gemeinden zu fuktionieren, das ja promt mit 5 Ortsgemeinden begann. Da wir aber nach einer Orientierung suchten und nichts dergleichen faden, schlugen wir auch den Weg zur grossen Gemeinde ein, waren aber nie recht gluecklich damit, obwohl die Gemeinde bluehte und wuchs. Des oefteren war leider das Konsumentendenken vorhanden.
In einen Gemeindeverband passten wir nicht so richtig hinein, obwohl wir gute Beziehungen zu anderen Gemeinden und Pastoren hatten. Es bedeutete und kostete einiges, bei unserer Gemeinde Mitglied zu sein, wir wollten nicht nur Mitglieder nach Motto ?0815?, sondern entweder ganz sein, oder lass es ganz sein!  Dann schenkte uns der Hl. Geist durch unsere Pastoren ein tieferes Verstaendnis ueber seinen Bund mit uns anhand von Pesach. Das hatte natuerlich enorme geistliche Auswirkungen und so blieb eine groessere Verfolgung nicht aus. Die Standfesten  sind ueberiggeblieben,  doch etwas mehr als die Haelfte waren weg. Immer auf der Suche nach der Fuehrung des Hl. Geistes, hoerten wir eines Tages bei einem Leitertreffen Wolfgang Simson ueber Hauskirchen reden. Da wurde uns der Virus injeziert und Wolfgangs Erlaeterungen waren fuer uns nur mehr das aneinander Reihen von den verschiedenen Dingen.  Der Großteil der Gemeinde war mehr oder weniger begeistert und so starteten wir mit Hauskirchen in eine erwartungvolle und aufregende Zukunft.
Einen Verein hatten wir ja um vor der Behorde recht zu sein, den wir hatten ja viel Inventar zu verwalten und grosse Raeume gemietet. Jetzt haben wir ein paar kleine Raeume fuer Seminare und verschiedene Treffen mit einen kleinen Buero, welche von allen Hauskirchen benuetzt werden und den Verein lassen wir solange noch klein weiterlaufen.
Hier sieht man auch schon unsere Leitungsstrucktur, das jede Hauskirche autonom entscheidet, aber auch gemeinsame Entscheidungen trifft. Wir hatten auch eine schmerzliche Erfahrung damit, dass ein Hauskirchenleiter mit seinen Leuten trotz vielfachen guten Zureden, andere Wege gingen und sich von uns trennten. Gott hat uns den freien Willen gegeben...........!
Aber wir sind untereinander vernetzt durch Leitertreffen, regionale Allianztreffen, Gebetstreffen und vielen mehr.  Aber verantwortlich fuer seine Hauskirche ist jeder Leiter (Eltern) selbst.
?Wiederstand von oben?, Du meinst bestimmt kirchlicher oder staatlicher Seite und nicht weiter oben, haben wir eigentlich nicht, nur das wir von allen beaeugt werden, von den Befuerwortern: wie es wohl weitergeht und entwickelt, von den Gegnern: wann es endlich zusammenkracht. Aber wir lassen uns nicht entmutigen, ist doch auch so, wenn ein paar Leute ein Geschaeft wieder verlassen ohne was zu kaufen, sperrt doch auch der Inhaber sein Geschaeft auch nicht gleich zu, oder?:0
Lieber Uli und andere Leser, wenn der Hl. Geist das bei uns geschafft hatt, wird er das bei Euch auch schaffen, oder ?!? Wir haben doch einen grossen und maechtigen Gott, dem nichts unmoeglich ist! Er will uns auch immer wieder ermutigen, seine vorbereiteten Auftraege zu TUN. Ermutigen heisst: er mutet uns zu, dass wir faehig sind seine Aufgaben zu erfuellen.Wink  ???
Ich hoffe Deinen brennenden Wunsch ein bisschen entgegen gekommen zu sein und freu mich schon auf ein wiedermailen, bis dahin ?Pfueat Eich? = Tschuess  Euer hejo
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#14
Hallo Haki!
Habe greade gesehen, das meine Antwort vorher jetzt auf einmal doppelt aufscheint, hoffe Ihr verzeiht mir, meine noch sehr duerftigen Interneterfahrungen, danke!
Nun zu Deiner Frage, wie bei uns oder unseren Hauskirchen das Leben so ablaeft. Wir sind hier bei uns momentan 4 Hauskirchen im Umkreis von 2 Km, die anderen sind weiter weg.
Es ist nicht Leicht einen Tages- oder Wochenablauf einer groesseren Familie zu beschreiben, aber ich werde es versuchen.
Wie schon gesagt, sehen und leben wir Hauskirche wie eine Familie, die auch Familie ist wenn die einen in der Arbeit, Schule, Urlaub oder sonst wo ist.
Wir haben fixe Termine, wie zum Beispiel Gebets- und Fuerbittetreffen am Montag 20,00Uhr; am Mittwoch und Freitag um  6,00Uhr Morgens, Donnerstag 20,00Uhr Bibelabend. Dienstag 19,30 Uhr gibt es Gebet fuer unsere Hausgemeinden in Albanien, bei unseren Albaner. Gebetstreffen versuchen wir auch atraktiv zu machen, wir sind bestrebt, auch unsere Neuen bald soweit zu bringen, mitzubeten und so Verantwortung auch fuer andere zu uebernehmen lernen.  Es wird auch mal gesungen, oder wir gehen mal zwei und zwei durch unseren Ort und beten fuer die Leute, wie der Hl. Geist uns fuehrt. Natuerlich ist nicht jeder ueberall, aber jeder weiß, wofuer sein Herz schlaegt und dort ist er dann auch.
Als Familie gesamt, kommen wir meist zum Wochenende mit Kindern oder unter der Woche oft ohne Kinder zusammen. Dann machen die Frauen noch Kaffeekraenzchen mit den Nachbarinnen alle 2-3 Wochen und jetzt haben wir vor, einmal mit einem Spieleabend mit den Kindern zu beginnen. Uns ist wichtig, dass auch die Kinder ihre Freude daran haben sollen.
Unsere "Treffen" laufen meist verschieden ab, meist in den Haeusern hin und her, wo wir singen (Lobpreis und Anbetungslieder) meist auch essen, mal erzaehlen lassen, was alles so erlebt wurde, kurzes, passendes Thema aus der Bibel dazu, von demjenigen, der es am Herzen hat.
Moeglichkeit fuer Zehenten zu geben, fast immer Brot brechen und Dankgebete, wenn noetig auch Heilungsgebete sprechen. Vor allem unseren Kindern und Neuen eine Plattform fuer ihre Talente bieten, denn die sind bei uns viele, Gott sei Dank. Big Grin
Ein Schwerpunkt bei uns ist auch Israel, wo wir mit Diaabenden und Vortraegen unserer Umgebung die momentane Situation weitergeben weitergeben wollen, gerade jetzt, wo bei einigen noch ganz frische, herzliche Erinnerungen von unseren letzten Reise zum Jahreswechsel in Israel  vorhanden sind.Big Grin
Ja Haki, ich weiß nicht was ich Dir noch alles erzaehlen soll, fuer uns ist so ein Ablauf ganz normal, aber wenn ein Aussenstehender das hoert, denkt er sich, wo nehmen die nur die Zeit dafuer her, die sind ja nicht vollzeitig, :0 oder! ???  Aber wir haben die Erfahrung gemacht, in der wir gross geworden sind, wenn wir nach dem Reich Gottes trachten, faellt uns das "andere" von selbst zu! Unser Papa im Himmel weiß doch, was wir brauchen und das gibt er uns. SmileBig Grin
Liebe Gruesse und ich hoffe, Du hast bekommen, was Du wolltest, Pfueat Di = Tschuess  hejo  Big Grin
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#15
Zur Praxis unserer Hauskirche: wir haben im Netzwerk erarbeitet, welche Auswirkungen Gottes Bund mit uns auf unsere Beziehungen zueinander hat. Dann haben wir uns in der Hauskirche zusammengetragen, wie wir glauben, dass Gott unsere Gemeinschaft möchte. Die Folge ist eine Bundesvereinbarung. Nach ca. 6 Monaten wollen wir diese wieder hervorholen und uns fragen, wie wir das gelebt haben - was gelungen ist, was nicht funktioniert hat - dann werden wir unser Bundesverständnis vertiefen und die Bundesgemeinschaft erneuern. Der Wortlaut unserer Bundesvereinbarung ist folgender:

Mit dieser Bundesvereinbarung antworten wir auf den Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat;
der Lebensstil dieses Bundes wird für uns zuerst in der Hauskirche konkret. Für uns haben die
Versammlungen der Hauskirche den Stellenwert eines Gottesdientes.
Ziele:
Mit unserer Hauskirche wollen wir ein Zusammenleben von Christen verwirklichen, das allen
Beteiligten hilft, den Alltag aus dem Glauben zu gestalten.
Wir wollen unsere Beziehung zueinander in dem Buwußtsein gestalten, dass wir Familie Gottes sind.
Unsere Beziehungen sollen so tragfähig sein, dass wir solche aufnehmen und im Glauben stärken
können, die neu zum Glauben an Jesus gekommen sind.
Wir sind bereit, eine neue Hauskirche zu gründen und uns gegenseitig dafür freizugeben, wenn wir
gemeinsam erkannt haben, dass die Zeit dazu gekommen ist.
Leben als Gemeindeglied:
Mottos/Merksätze:
- natürlich, verbindlich, einfach
- nicht besser wissen, sondern besser handeln
- einander die Füsse waschen (Dienst) - nicht den Kopf
- Gebets-Zweierschaften
- von den "einander"-Stellen, heben wir besonders hervor:
- wir wollen das Wort Gottes reichlich unter uns wohnen lassen (gemeinsamer Bibelleseplan). Wir teilen bei unseren Treffen unsere Fragen, unsere Antworten, Erkenntnisse und Erfahrungen.
- Heimlichkeiten, die zu Mißtrauen und Spaltung führen, wollen wir vermeiden
Unser Gottesdienst:
Motto: Joy (Englisches Wort für Freude)
J Jesus first (Jesus zuerst)
o others second (dann der Nächste)
y yourself third (ich selbst zuletzt)
Unsere Treffen haben eine Ordnung, die der Verwirklichung dieser Absicht dient:
- Bundesmahl
- Anbetung
- gegenseitige Auferbauung
- Fürbitte
- praktische Hilfe
Wir schließen gemeinsam mit dem "Vater unser"
(Um Jesus und anderen dienen zu können, kommen wir alle vorbereitet zum Gottesdienst; Kinder werden
so weit wie möglich einbezogen; Kleinkinderbetreuung erfolgt nach Absprache der Eltern)

Kinder
- Kinder sind Teil der Gemeinde, je nach Alter werden sie teilweise seperat betreut
- Von Zeit zu Zeit organisieren wir Höhepunkte für Kinder

Sünde
- Sünde zerstört Gemeinschaft, sie ist darum nicht Privatsache; wobei jeder selbst beurteilt, ob
eine Verfehlung nur Gott, nur einen Einzelnen, oder die ganze Gemeinschaft angeht.
- Wir wollen darauf achten, weder einem heuchlerischen Lebensstil zu verfallen, noch das Schamgefühl
des Einzelnen zu verlezten.
- Wir wollen in ein Klima von Annahme und Vergebung investieren, in dem niemand Angst um sein
Ansehen haben muss, wo jeder mit der Unterstützung der Gemeinschaft rechnen kann.
- Wir betonen, dass Jesus die Lösung für das Problem der Sünde ist. Darum ist nicht mehr eigentlich
die Sünde das Problem, sondern eine Haltung, die als gut bezeichnet, was Gott verurteilt. Sollte ein
solches Problem unsere Gemeinschaft gefährden, wollen wir nach Mt. 18, 15-17 handeln.

Ehrlichkeit in der Auswertung
Wir wollen alle sechs Monate darüber sprechen, wie zufrieden wir mit der verwirklichten Form von
Gemeinschaft sind. Wir werten vor allem im Blick auf die Frage aus, ob unsere Gemeinschaft im Blick
auf Reproduzierbarkeit gewachsen ist.
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#16
Vielen Dank hejo für die Einblicke,
ich denke, dass viele potentielle Hauskirchengründer diesen Schritt wegen negativer Erfahrungen mit bestehenden Systemen
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#17
Hallo zusammen! Wink

So, ich muss mir jetzt mal Luft machen hier. Was ich bis jetzt gelesen habe, begeistert mich sehr und möchte mehr darüber wissen.

Genau wie in den beiden ersten Einträgen hier von Uli und guido v. 15.1.2003 beschrieben, begeistert mich so. Auch wenn alles neu ist und sicher noch einige Fragen aufwirft. Der Ausdruck *praktisch Leben-Teilen* gefällt mir sehr gut und er beschreibt die Lebendigkeit einer Gemeinschaft von Menschen. Lebendigkeit - ohne Tradition und Programmen. DAS ist eben das Leben-Teilen, um das es wohl geht. Ohne Mustervorgabe und Programmpunkten wie in den *richtigen* Gemeinden, wo so starr eine klare Linie von Abläufen gibt. Ich stelle mir zB beim Thedater das Regiebuch vor mit den einzelnen Punkten, die gelernt und geprobt werden. Die Darsteller schlüpfen in eine Rolle und aber hier geht es um das echte - um das, haben die Darsteller die Rolle beendet, werden sie wieder zu den Menschen, die sie sind im normalen Leben und das macht es für mich so interessant. Die Punkte einfach, die ihr beschrieben habt, wie ihr zB die Gemeinschaft lebt. Gemütliches Zusammensein, gemeinsam essen, spazieren gehn, singen, loben, plaudern, Bibel lesen etc. Uli sprach trotzdem von drei Tagen in der Woche, wo auch eine Art von Programm durchlaufen wird, aber ich denke, die Basis ist eine andere - eben ohne wirkliche Tradition. Ich erkenne da keinen Starrsinn eben. Was so hervorgehoben wird, ist eben diese einfache Gemeinschaft von lieben Menschen, die *privat* zusammen sind und den Herrn werken lassen. Er soll tun und nicht wir nach unseren Programmen. Nein, es geht nicht um Programme - Es geht um Ihn - Er, Gott, unser Herr, ist unser *Programm* - ER ist unser Leben und er möchte eine lebendige Liebesbeziehung mit uns und möchte sie mit uns leben. In der *normalen* Gemeinde kommen die Menschen zusammen und lassen ihre Programme ablaufen und dann bitten sie Gott da hinein zu kommen. Nein, das kann es nicht sein. Als ich eben einige Eurer Einträge hier las, machte ich mir Notizen, um ja nichts zu vergessen Wink Man könnte meinen, Ihr seid Abtrünnige von der *normalen* Gemeinde. Ihr habt DIE Lösung. Es ist teilweise noch schwer für mich, anzuerkennen, dieses Denken der Hauskirche und dabei gefällt mir der Ausdruck eigentlich nicht sehr, denn es gibt keine typische Gestaltung und genau das macht diese Gemeinschaft aus. Deshalb nenne ich es einfach Gemeinschaft der Kinder Gottes, oder auch von an den Herrn gläubigen Menschen. Mir kommt es vor, Ihr seid Menschen, die in einer *normalen* Gemeinde* enttäuscht worden sind, nicht das erfahren haben, was sie vielleicht suchten - sich gewünscht hatten. Mit welchem Ausdruck ich große Schwierigkeiten habe ist: "bundesweites Beziehungsnetzwerk". Hört sich groß an, aber ich spüre da einen Hauch von eben der *normalen* Gemeinde. Netzwerk einer Organisation. Für mich gehören diese Ausdrücke nicht sehr zu DEN Anfängen der Gemeinde Jesu. Wie passt das zusammen? Erkenne vielleicht doch einen Hauch von traditioneller Gemeinde. Es ist diese Verknüpfung von vielen Gemeinschaften - mit dem gleichen Denken, ja, aber allein diese *Organisation* macht es mir nicht einfach. Was ist überhaupt DIE richtige Gemeindeform? Gibt es die überhaupt? Gott baut seine Gemeinde. Aber mit *normalen* und mit Hauskirchen? Sind beide richtig? Warum sollten beide richtig sein, wenn ihr das tut was ihr tut? Wiederspricht sich das nicht? Was mich auch noch sehr interessiert wäre, ob ihr euch an alle Pkt haltet, die auf der HP hauskirche.de angegeben werden, was eine Hauskirche ist und wann sie es nicht ist. (5 Kernelemente der Hauskirchen) Ich interessiere mich sehr für die *Hauskirche* und ich denke, noch weitere sehr nützliche Informationen zu bekommen Smile Was mir noch ein bischen schwer fällt, ist dieses *neue* Denken der Hauskirchen. Der Kern eigentlich ist eben dieses NICHT traditionelle, sonderneben Leben-Teilen. Mein Herz ist eben noch an diesem*alten* typischen Gemeindebild und - ablauf gekoppelt und ich möchte aber sehr offen sein und nicht so viel reden, wie eben Wink sondern lieber hören, wie es selbst Jesus sagte.

Liebe Grüße, Michael
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#18
Hi Michi,

vielen Dank für deinen Beitrag. Ich beschäftige mich jetzt schon ziemlich lang mit Hauskirche und möchte gerne ein paar Anmerkungen machen

Zitat:Nein, es geht nicht um Programme - Es geht um Ihn - Er, Gott, unser Herr, ist unser *Programm* - ER ist unser Leben und er möchte eine lebendige Liebesbeziehung mit uns und möchte sie mit uns leben.
Ich sehe inzwischen im Wesentlichen zwei Hauptprobleme, die wir mit unseren "normalen" Gemeindestrukturen haben. Neben der erwähnten
1) Programmorientiertheit ist da noch die
2) Bedürfnisorientiertheit: Die Aktivitäten kreisen um die Bedürfnisse der (Mit-) Glieder / Besucher. Statt die Bedürfnisse/Nöte der Internen zu Begegnen sollte die christliche Gemeinschaft sich gegenseitig "befähigen" unseren vo Gott gegebenen Auftrag in dieser Welt zu erfüllen.. (Natürlich gehört dazu auch, dass Verletztes, Genicktes, Trauriges,... geheilt/beachtet wird...)

Ich führ das jetzt hier nicht aus. Nur der Hinweis: Bei aller Vermeidung von Programmorientiertheit kann Hauskirche auch schnell wieder in die Bedürfnisorientiertheit abrutschen. Da sollte man drauf achten.

Zitat: Man könnte meinen, Ihr seid Abtrünnige von der *normalen* Gemeinde. Ihr habt DIE Lösung. Es ist teilweise noch schwer für mich, anzuerkennen, dieses Denken der Hauskirche und dabei gefällt mir der Ausdruck eigentlich nicht sehr
Hier sprichst du einige sehr wichtige Punkte in nur einem Satz an:
  • Abtrünnige: Ja leider scheint es so zu sein, dass "Hauskirchen" meist von Verletzten, Entäuschten, ... initiiert werden. Dort steckt eine große Gefahr, wenn dort noch offene Rechnungen sind. Ich rede hier nicht aus der Theorie heraus. Vergebung ist wichtig. Am allermeisten um meiner selbst willen. (Ein kleiner Link, mit einen weiteren Aspekt dazu: Liebe als Voraussetung für Autorität
  • DIE Lösung: Das ist auch nach wie vor meine Meinung. Allerdings: Wir sollten uns davor hüten damit "Die EINZIGE Lösung" zu meinen. Organisch heißt halt auch: Es gibt auch andere Konzepte. Und: Jesus sprach von neuem Wein in neuen Schläuchen. Der alte Wein hat ruhig in den alten Schläuchen zu bleiben. Und der alte Wein wird von manchen bevorzugt.
  • Schwierigkeit des Umdenkens: Das ist auch meine Erfahrung. Zunächst weißt du nur, dass mit dem, was wir hier in den "normalen" Gemeinden machen etwas nicht stimmen kann. Da du selbst nicht so recht weißt, was, wie warum, beginnt damit die Zeit wo du Gefahr läufst dich unbeliebt zu machen. Die alten Konzepte sind ziemlich tief drinn in einem, wenn man jahrelang Gemeindeleben mitgestaltet hat. Wenn du dann eigene Schritte gehst, ist das m.E. auch der Punkt wo man schnell scheitern kann. Die alten Konzepte schleichen sich doch wieder ein und ehe man es sich versieht hat man wieder eine (wenn auch kleine) "normale" Gemeinde.
  • Bezeichnung: M.E. Absolut richtig: Der Name ist nicht wichtig. Viele Begriffe sind negativ belegt. Der NT-Begriff für "Kirche" ist "Ecclesia", was etwas frei mit "christlicher Gemeinschaft" übersetzt werden kann. Es war halt auch ein rein säkular gebrauchter Begriff für "Versammlungen/Gemeinschaften" aller Art. Und wird in der Bibel halt für die christlichen Zusammenkünfte genutzt.
Kernelemente: Ich bin immer begeistert von Wolfgang Simson. Die erwähnten "Kernelemente" halte ich persönlich für einen sicherlich notwendigen Versuch klar zu definieren, was er unter Hauskirche versteht. Das macht vieles einfacher. Jeder dieser Punkte enthält Wichtiges. Gesetze können das nicht sein.

Netzwerke: Oh ja, das ist wichtig. Wir brauche das, was man unter dem Begriff "5-fältiger Dienst" versteht. Wir brauchen stattweite Gottesdienste. Wir brauche Austausch zwischen Hauskirchen. Aber nicht all das muss überformalisiert werden.
Was mir gar nicht gefällt: "Wir fangen auch gerade erst an. Aber wir haben schon einen Verein gegründet". Halte ich nicht für notwendig.

Liebe Grüße

HaKi

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#19
Lieber Michi, lieber Haki,

Tat gut, Eure Worte zu lesen Smile ... Ich fühle und denke mit Euch!

Hier noch ein paar Gedankensplitter und etwas Stückwerk Wink von mir:
  • Der Begriff Hauskirche
    Der Begriff Hauskirche wird m.E. teilweise schon zu methodisch, zu strukturell und zu institutionell gesehen/verwendet. Für mich ist und bleibt "Hauskirche" ein Arbeitsbegriff, den ich jedoch vermeide, wenn ich mit anderen über die Bedeutung bzw. den Inhalt von "Hauskirche" spreche.

  • Das gemeinsame Leben macht nicht Hauskirche aus, sondern das Leben, das Jesus in jeden einzelnen von uns hineingibt und von einem zum anderen fließt. Nur wenn sein Leben unsere Gemeinschaft erfüllt und gestaltet, geschieht "Gemeinde" und dann wird sein Leib sichtbar.

  • Netzwerk
    Haki ... Du sprichst mir aus dem Herzen mit Deiner Aussage "Aber nicht all das muss überformalisiert werden. ".

    Wie schnell sind wir dabei Netzwerk-Treffen zu planen ... und die Treffen rutschen unmerkbar ab zu Planungstreffen und Arbeitssitzungen. Wenn ich möchte, dass Gottes Reich wächst und sich ausbreitet, dann komme ich immer wieder zu dem Punkt zurück, der an erster Stelle stehen muss: Meine Gemeinschaft mit meinem Vater im Himmel, das Hören auf sein Wort, das Gespräch mit ihm ... ... das ist die Schnittstelle, wo sein Leben mich erfüllt ... und nur von hier aus kann das Leben weiterfließen.

    Wenn ich Netzwerk höre/sage, dann verstehe ich darunter: In meinen mir von Gott geschenkten Beziehungen zu anderen Menschen leben, ... so kann ich auch von anderen "sein Leben" empfangen bzw. "sein Leben" an andere weitergeben ... so wird Christus lebendig und sichtbar in dieser Welt. Und genau hier geschieht es dann auch, das Christus uns als lebendige Steine in seinen Bau einfügt ... ich brauche mich nicht "verkrampft" auf die Suche nach dem 5-fältigen Dienst machen, denn Christus lässt mir diese Dienste durch Menschen (die vielleicht keiner von uns dem 5-fältigen Dienst zuordnen würde) zukommen.

    So brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich nicht sagen kann, dass ich konkret diesem oder jenem 5-fältigen Dienst zugeordnet bin.

    Versteht ihr mich? ... oder sind meine Gedanken zu chaotisch?
Meine Zusammenfassung:
Zitat:Hauskirche - als Methode oder Struktur, oder Beschreibung des Ortes, wo Gemeinde sich trifft - ist nicht DIE Lösung!

Aber Hauskirche, als Beschreibung des alltäglichen Lebens, das vom Leben Jesu erfüllt und gestaltet wird, und wo das Leben Jesu aneinander weitergeben wird ... ja, das ist DIE Lösung ... und letztlich heißt das: DIE Lösung ist Christus selbst!

Ein paar persönliche Worte ...

Wir sind nun schon einige Jahre als Familie unterwegs ... und noch niemand hat sich in unserem Umfeld bekehrt ;-( ... In einer Freikirche einer Nachbarstadt bekehren sich Menschen und sie planen ein eigenes Gebäude zu bauen. In der Freien Christengemeinde einer anderen Nachbarstadt bekehren sich Menschen und die Räume füllen sich. Aus einem Nachbarort veranstalteten Adventisten eine Veranstaltung und Menschen kommen nd interessieren sich für Jesus.
... nur hier bei uns tut sich nichts ... (hmmm ... oder seh' ichs nur nicht)

Andererseits ist eine Sehnsucht in meinem Herzen nach einer lebendigen Gemeinschaft, die Christus im Alltag im Miteinander in der Nachbarschaft sichtbar werden lässt. ... und diese Sehnsucht lässt mich nicht los ...

seufz ...

Was bedeutet das für mich? Nein! ... nicht zurück in die Institution Gemeinde.
Ich muss zurück zum Ursprung zurück und viel näher zu Christus.

... mit herzlichen Grüßen,
Guido (... unterwegs ...)
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#20
Lieber Guido,

danke für Deine persönlichen Worte. Die haben mich sehr angesprochen. Du bist nicht der einzige, demŽs so geht und ich glaube unser Herr bereitet sich auf diese Weise - im Verborgenen, an Seiner Seite - viele Arbeiter zu.

Mir ist noch eine Bibelstelle dazu eingekommen, und zwar die vom Haus auf dem Felsen vs. dem auf Sand. Mit dieser Stelle möchte ich Dich und uns alle ermutigen, weiter das Haus auf dem Felsen zu bauen, denn wenn der Sturm kommt (und er wird kommen) wird alles andere weggeblasen werden.

Als ich mir die Stelle aus dem Bibelprogramm kopiert habe, habe ich festgestellt, daß die Verse ab 7:24 eigentlich noch eine Vorrede habe (mind. Verse 13-23), deswegen lest duese bitte mit:

Matthäus 7:13-28

Noch eine Sache: Ich glaube keineswegs, daß sich "nichts bei Dir tut", eher, wie Du ja selbst schreibst, daß Du vielleicht nichts siehst. Es macht geistlich durchaus einen Unterschied, ob Mitglieder der Ortsgemeinde im Leib bereits beginnen, ihre geistliche Stellung einzunehmen, und sich nicht um des "sichtbaren" Erfolges willen von der einen Gemeinde abzuspalten. Wenn Du treu bist im Kleinen, schenkt Dir der Herr die Stadt (oder 5, oder 10 Städte)!

Gott segne Dich, Mann "unterwegs",

Rainer
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