22.04.2007, 16:45
Die Gemeindesituation ist doch vergleichbar mit der zur Zeit Nehemijahs. Das Volk war zerstreut, die Mauern und Tore Jerusalems zerstört, Nehemijah konnte gar keine Erfahrung der Normalität haben. Alles, was er tat, war, sich einszumachen mit dem Leiden Gottes über diese Situation (das Leiden der Mehrheit des Volkes, das ja längst integriert war in der Fremde, hielt sich vergleichsweise in Grenzen, dieses Exil war nicht mit Ägypten zu vergleichen). Auch heute haben wir die Zerstreuung (in die verschiedenen Denominationen), die zerstörten Mauern und Tore (so daß fremde Lehren und Personen eindringen) und den Zustand, daß die meisten Betroffenen sich arrangiert haben und es in der denominationellen Diaspora gemütlicher finden als im unbefestigten Jerusalem. In dieser Situation tritt der Wert der Erfahrung zwangsläufig zurück, da geht es erstmal nur darum, mit Gott zusammen zu weinen über den Status Quo und sich für den Auszug und neuen Aufbau vorzubereiten.
Wir haben in unserer Jugend (Hausgemeindebewegung in der DDR) immer darunter gelitten, daß die geistlichen Väter gefehlt haben, die uns ein gewisses Maß biblischer Normalität hätten vorleben können. Ich glaube nicht, daß wir sie nicht gefunden haben ? es gab sie einfach wirklich nicht. Das war sicher einer der Gründe, warum diese Bewegung von »falschen Vätern« vereinnahmt und denominationalisiert wurde.
Wir haben in unserer Jugend (Hausgemeindebewegung in der DDR) immer darunter gelitten, daß die geistlichen Väter gefehlt haben, die uns ein gewisses Maß biblischer Normalität hätten vorleben können. Ich glaube nicht, daß wir sie nicht gefunden haben ? es gab sie einfach wirklich nicht. Das war sicher einer der Gründe, warum diese Bewegung von »falschen Vätern« vereinnahmt und denominationalisiert wurde.