Hallo Catja,
Es geht auch nicht um eine Abstimmung, sondern um die Frage, ob wir diese Aufforderung Gottes an uns mit realistischen Augen sehen oder uns in Idealen verrennen.
Und vertue dich bitte nicht, dieses "Ein Herz und eine Seele" in der Apostelgeschichte meint sicherlich nicht diese distanzlose Zwangsbeseelung. So "ein Herz und eine Seele" wie die Jerusalmer Gemeinde war, hat sie zB Paulus heftigste Vorwürfe gemacht, weil er ihnen nicht gesetzlich genug war! Darum musste Paulus zweimal durch ein Nazarenergelübde zeigen, dass er immer noch als Jude dem Gesetz folgt. Dieselben "ein Herz und eine Seele"-Christen haben sich anfangs ganz schön dagegen gewehrt, dass nun auch Heiden zum Glauben kamen. Bleiben wir doch bitte realistisch
Gruß, Charly
Zitat:es kommt doch nicht darauf an, was wir selbst für realistisch erachten. Und noch weniger ist es eine Sache des Könnens oder Nichtkönnens vor dem Hintergrund menschlichen Versagens. Den Maßstab ? darin sind wir uns doch alle einig ? bilden die Prinzipien der Schrift und nicht unsere eigenen dürftigen Erfahrungen, die uns veranlassen, diese Maßstäbe solange zu schmälern und unserem Niveau anzugleichen, bis sie in unser Konzept passen. Gottes Maßstäbe sind nicht unsere Maßstäbe und nicht Gott hat sich unserem Niveau anzupassen, sondern wir haben uns nach den Maßstäben Gottes auszurichten.Ja, aber gibt uns denn das Wort Gottes tatsächlich die Vorgabe, dass wir auf Erden bereits so lieben und zusammenleben können? Ich meine Nein - wie ich es bereits schon ausgeführt habe.
Zitat:Worauf ich mich bezogen habe, war das Gebot von Jesus einander zu lieben, wie er uns liebt in vielfältiger Abwandlung (Joh. 13:35/15:12 ? Römer 12:10 ? 1. Thess. 3:12 ? 1. Joh. 3:11/23 ? 1. Joh. 4:11/12 ? 2. Joh. 5). Das bedeutet doch, wenn Jesus hier ein Gebot verordnet, dann sitzen wir nicht in einem Parlament, um darüber abzustimmen, ob wir willens oder in der Lage sind, dieses Gebot zu erfüllen ? es ist ein Auftrag. Und dieser Auftrag, dem wir aus menschlicher Perspektive nicht gerecht werden können, muss durch den Geist Gottes realisiert werden, weil es anders nicht funktioniert: ?Wenn ihr aber durch den Geist das Tun des Fleisches zum Sterben bringt, dann werdet ihr leben? (Römer 8:13). Wenn wir es nicht tun, werden wir im Umkehrschluss nicht lebendig sein, sondern tot. Der Geist ist quasi der Schlüssel.Und? Sagt uns das Gebot, dass wir das hier auch schaffen werden? Ist ein Gebot der Zwang zum Perfektionismus, oder nicht doch das anzustrebene Ideal? Also ein Ziel und nicht der auszuglebte Istzustand.
Es geht auch nicht um eine Abstimmung, sondern um die Frage, ob wir diese Aufforderung Gottes an uns mit realistischen Augen sehen oder uns in Idealen verrennen.
Zitat:Sollen wir jetzt also das Gebot der Liebe für null und nichtig erklären, weil wir an das Niveau, das uns die Apostelgeschichte spiegelt, nicht heranreichen, in der es heißt, dass sie allesamt \"ein Herz und eine Seele\" waren? Ich glaube eher, dass es dazu veranlassen sollte, uns ernsthafter mit diesem Gedanken zu befassen, dieses Ziel kompromissloser anzuvisieren und unsere Verantwortung nicht auf ein Jenseits zu vertagen.Darf ich fragen, wer hier eigentlich davon redet, dass wir hier auf Erden diesem Gebot der Liebe nicht folgen brauchen? Habe ich nicht deutlich genug geschrieben, dass wir auf jeden Fall dazu angehalten sind einander zu lieben? Der Ausgangspunkt war doch die Frage, ob Distanz ein Ausdruck von Liebe ist oder als Verlust der Liebe zu werten sei.
Und vertue dich bitte nicht, dieses "Ein Herz und eine Seele" in der Apostelgeschichte meint sicherlich nicht diese distanzlose Zwangsbeseelung. So "ein Herz und eine Seele" wie die Jerusalmer Gemeinde war, hat sie zB Paulus heftigste Vorwürfe gemacht, weil er ihnen nicht gesetzlich genug war! Darum musste Paulus zweimal durch ein Nazarenergelübde zeigen, dass er immer noch als Jude dem Gesetz folgt. Dieselben "ein Herz und eine Seele"-Christen haben sich anfangs ganz schön dagegen gewehrt, dass nun auch Heiden zum Glauben kamen. Bleiben wir doch bitte realistisch
Zitat:Distanz und Separatismus sind nicht Liebe, sondern eine Notlösung in Anbetracht indiskutabler Gegebenheiten, um es nicht zu einer noch größeren Blöße kommen zu lassen.Ich bekomme den Eindruck, dass du garnicht verstanden hast, von welcher Art der Distanz ich hier rede Nein, das ist keine Notlösung, sondern gerade Ausdruck echter Liebe. Diese Distanz schafft ja gerade den Raum zur Einheit. Einheit im Geist ist aber nicht mit einem Schmuseklub gleichzusetzen und schon garnicht - wie hejo es hier macht - mit einem völlig über alle Grenzen hinweggehende Distanzlosigkeit. Einheit im Geist, heißt vielmehr die positive Zuwendung zum Anderen Christen auf der Grundlage des gemeinsamen Glaubens, mit dem notwendigen Respekt vor der Individualität des anderen.
Gruß, Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ