04.04.2008, 11:08
Zitat:Helhard:Natürlich nur bei den anderen ? wo denn sonst
... für mich gibt es diese Trennungen auch \"kaum\", wobei das Separieren, wenn schon, dann eher bei den anderen liegt ...

Von "kaum" kann eigentlich nur dann die Rede sein, wenn man sich bevorzugt unter seinesgleichen bewegt, d. h. in Kreisen, die mit dem eigenen Denken und Handeln weitestgehend übereinstimmen und demzufolge auch keine Beziehungsprobleme verursachen.
Aus dieser Perspektive betrachtet ist das, was sich als überkonfessionelle Entfremdung darbietet, in der Tat eine zu vernachlässigende Bagatelle. Das funktioniert meines Erachtens aber nur dann, wenn man lediglich sich selbst und die seinen als "Primärleib" wahrnimmt, während man alles, was sich hinter dem Horizont erstreckt, bestenfalls für einen "Appendix" hält.
In welche Gemeinschaft integriert man denn potenzielle Neubekehrte? Sicher nicht in den "Leib von nebenan", der als geistlicher Risikofaktor wahrgenommen wird und dem man besser keine frisch bekehrten Seelen anvertrauen sollte. Das heißt, wenn es darauf ankommt, ist es mit dem "Leib" nicht weit her und die Trennung offensichtlich.
Zitat:Ich freue mich, dass es so viel Farbe in der christlichen Landschaft gibt.Deine Freude sei dir ja gegönnt, nur stellt sich die Frage, ob sich dafür überhaupt eine objektive Grundlage findet. Wenn jemand meint, er sei »des Paulus'« und ein anderer »des Kephas« oder noch ein anderer des »Appolos«, dann war Paulus hier nicht der Meinung, dass dies ein Grund zur Freude und zum Jubilieren sei, sondern ein Grund zur Zurechtweisung. Ich sehe nicht, dass sich die Umstände heute geändert hätten. Demzufolge hat sich für meine Begriffe auch nicht die Antwort geändert.
Die Zunahme an Mitgliedern ist nicht mit geistlichem Wachstum gleichzusetzen. Friedhöfe wachsen auch zahlenmäßig. Wenn wir 100 Leute ohne Liebe haben und dann auf 200 ohne Liebe anwachsen, dann haben wir uns lediglich vermehrt. (Juan Carlos Ortiz)