14.03.2010, 14:08
Warum ist das überhaupt eine wichtige Frage? Die Frage nach dem Millenium?
Ich meine, können wir unsere Zeit nicht sinnvoller verbringen als mit Spekulationen über die Zukunft?
Gut - vielleicht nicht jedem Christen ist es die drängendste Frage. Manche stehen am Anfang ihres Glaubenslebens und haben andere Frage. Aber gerade Älteste sollten lernen, eine klarere Vorstellung davon zu bekommen, wie sich das aktuelle Geschehen in der Gemeinde und in der Welt in das von Gott geplante Heilsgeschehen einbettet. Auf diese Weise lernen wir, nüchtern zu sein.
Wie gerne habe ich bei Missionseinsätzen Lobpreislieder geschmettert: "Lasst uns die Welt für Jesus einnehmen", als ich noch jung war. Und in manchen charismatischen Kreisen erkenne ich einen ebensolchen Triumphalismus. Hier werden Verheissungen, die bei genauerer Betrachtung in Bezug auf das Millenium stehen unkritisch - bei Christen würde ich sagen vor allem unwissend statt bösartig - auf diese Zeit übertragen.
Aber auch in der Politik geschehen Dinge, die damit in Beziehung stehen. So hat beispielsweise Obama in seiner Kairoer Rede klar gesagt, dass es Gottes Wille ist, dass Jerusalem die Hauptstadt des Friedens der Welt wird - was stimmt - und dass wir diesen Frieden in unserer Zeit herstellen können - was nicht stimmt - ja sogar eine messianische Anmaßung ohne gleichen ist. Das ginge nur, wenn er der Messias wäre, was er zwar gerne wäre, aber nicht ist. Hier kann durchaus eine gewisse Bösartigkeit unterstellt werden und eine Verführungskraft.
Eine weitere Verirrung besteht in der politischen Herrschaft der römisch katholischen Kirche im Mittelalter. Diese hat ebenfalls unkritisch - unwissen oder bösartig ? - die politischen Verheissungen des Reiches Gottes einfach vorverlegt. In diesem Zug hat sie selbst sich zur Erbnachfolgerin des Volkes Israels erklärt, dem diese Verheißungen eigentlich gelten. Auch zum Teil aus diesem Verständnis heraus entstanden die Kreuzzüge. Nicht aber allein, sondern auch aus der Opposition des politisch-religiösen Systems des Islams.
In der Reformation wurde dann die Trennung zwischen Staat und Kirche wiederentdeckt. Und damit die für dieses Zeitalter gültige Ordnung Gottes.
Diesen Schwärmereien können wir uns entziehen, wenn wir einen klaren Blick darauf richtigen, was der Plan Gottes in Bezug auf die Herrschaft Jesu auf dieser Erde wirklich ist.
Geistlich betrachtet können wir sagen, dass die Lehre vom Millenium uns davor bewahrt in Bezug auf die Umgestaltung unserer Gesellschaft durch das Evangelium allzu anmaßend zu sein. Wir müssen und dürfen demütig anerkennen, dass eine vollständige Transformation der Gesellschaft erst dann stattfinden wird, wenn Jesus auf dem Thron - und hier ist ein politischer Thron gemeint - in Jerusalem sitzt.
Alle Lehren, die ein "Jetzt und hier" in Bezug auf politische Transformationen aufgrund des Evangeliums versprechen, müssen wir darum sehr Skeptisch betrachten.
Geistliche Transformation - ja.
Politische Einflussnahme aufgrund geistlicher moralischer Maßstäbe - ja.
Eine "Herrschaft" des Evangeliums oder eine "Eroberung" der Welt - nein.
Wohl aber die begründete Hoffnung darauf, dass es eine Zeit geben wird in der dies gilt:
Ich meine, können wir unsere Zeit nicht sinnvoller verbringen als mit Spekulationen über die Zukunft?
Gut - vielleicht nicht jedem Christen ist es die drängendste Frage. Manche stehen am Anfang ihres Glaubenslebens und haben andere Frage. Aber gerade Älteste sollten lernen, eine klarere Vorstellung davon zu bekommen, wie sich das aktuelle Geschehen in der Gemeinde und in der Welt in das von Gott geplante Heilsgeschehen einbettet. Auf diese Weise lernen wir, nüchtern zu sein.
Wie gerne habe ich bei Missionseinsätzen Lobpreislieder geschmettert: "Lasst uns die Welt für Jesus einnehmen", als ich noch jung war. Und in manchen charismatischen Kreisen erkenne ich einen ebensolchen Triumphalismus. Hier werden Verheissungen, die bei genauerer Betrachtung in Bezug auf das Millenium stehen unkritisch - bei Christen würde ich sagen vor allem unwissend statt bösartig - auf diese Zeit übertragen.
Aber auch in der Politik geschehen Dinge, die damit in Beziehung stehen. So hat beispielsweise Obama in seiner Kairoer Rede klar gesagt, dass es Gottes Wille ist, dass Jerusalem die Hauptstadt des Friedens der Welt wird - was stimmt - und dass wir diesen Frieden in unserer Zeit herstellen können - was nicht stimmt - ja sogar eine messianische Anmaßung ohne gleichen ist. Das ginge nur, wenn er der Messias wäre, was er zwar gerne wäre, aber nicht ist. Hier kann durchaus eine gewisse Bösartigkeit unterstellt werden und eine Verführungskraft.
Eine weitere Verirrung besteht in der politischen Herrschaft der römisch katholischen Kirche im Mittelalter. Diese hat ebenfalls unkritisch - unwissen oder bösartig ? - die politischen Verheissungen des Reiches Gottes einfach vorverlegt. In diesem Zug hat sie selbst sich zur Erbnachfolgerin des Volkes Israels erklärt, dem diese Verheißungen eigentlich gelten. Auch zum Teil aus diesem Verständnis heraus entstanden die Kreuzzüge. Nicht aber allein, sondern auch aus der Opposition des politisch-religiösen Systems des Islams.
In der Reformation wurde dann die Trennung zwischen Staat und Kirche wiederentdeckt. Und damit die für dieses Zeitalter gültige Ordnung Gottes.
Diesen Schwärmereien können wir uns entziehen, wenn wir einen klaren Blick darauf richtigen, was der Plan Gottes in Bezug auf die Herrschaft Jesu auf dieser Erde wirklich ist.
Geistlich betrachtet können wir sagen, dass die Lehre vom Millenium uns davor bewahrt in Bezug auf die Umgestaltung unserer Gesellschaft durch das Evangelium allzu anmaßend zu sein. Wir müssen und dürfen demütig anerkennen, dass eine vollständige Transformation der Gesellschaft erst dann stattfinden wird, wenn Jesus auf dem Thron - und hier ist ein politischer Thron gemeint - in Jerusalem sitzt.
Alle Lehren, die ein "Jetzt und hier" in Bezug auf politische Transformationen aufgrund des Evangeliums versprechen, müssen wir darum sehr Skeptisch betrachten.
Geistliche Transformation - ja.
Politische Einflussnahme aufgrund geistlicher moralischer Maßstäbe - ja.
Eine "Herrschaft" des Evangeliums oder eine "Eroberung" der Welt - nein.
Wohl aber die begründete Hoffnung darauf, dass es eine Zeit geben wird in der dies gilt:
Zitat:Siehe, ein König wird in Gerechtigkeit regieren; und die Obersten, sie werden nach Recht herrschen.
Und jeder wird sein wie ein Bergungsort vor dem Wind und ein Schutz vor dem Wolkenbruch, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens im lechzenden Land.
Da werden die Augen der Sehenden nicht mehr verklebt sein, und die Ohren der Hörenden werden aufmerksam sein.
Und das Herz der Unbesonnenen wird auf Erkenntnis achtgeben, und die Zunge der Stammelnden wird fließend Deutliches reden.
Der Törichte wird nicht mehr edel genannt und der Schurke nicht mehr vornehm geheißen werden.
(Jes 32, 1-5, Elberfelder 1985)