Wie es bei mir(uns) begann

[JoergN]

Im Bereich Leben fragte Roland danach, wie man eigentlich einfache Gemeinde macht.

Ich hatte an einer Stelle dazu einmal geschrieben: Ich weiss nicht wie man HG baut. Dabei leben wir seit Jahren HG, aber nicht ich, sondern Gott baut.
Und die Aussage, dass ich es nicht wess kommt daher, dass wir damit noch nicht am Ende sind. Das, was wir leben, verändert sich, Gott verändert es. Richard hat das im Blog so bezeichnet:

Ich nenne das oft: \"ich habe gelernt die Wolke zu beobachten\".

Das passt ganz gut zu meinem Gefühl.

Ich erzähle einfach mal, wie ich dahin gekommen bin, so zu fühlen.

Meine Frau und ich leben im Grunde seit 2001 Hausgemeinde. Dass begann als Teil einer Vineyard in Sachsen, der sich aber mehr und mehr verselbständigt hat. Dann zogen wir nach Süddeutschland und dort haben meine Frau und ich das ganz allein gelebt. Von der äußeren Gestalt war es mehr Hauskreis.
Als wir dann 2003 nach Hildesheim gezogen sind, haben wir so weiter gemacht. Dann habe ich 2 Anzeigen in der Zeitung aufgegeben:

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  [/li]
• Vineyard in Hildesheim?
  
  
• Endlich Leben?
  

Das "Endlich Leben" zielt auf eine 12-Schritte-Gruppe, die wir auch schon gelebt haben.
Durch diese Anzeige lernten wir ein anderes Ehepaar kennen und fingen an mit ihnen Hauskirche zu leben. In dieser Zeit dachte ich öfter über Gemeinde nach, las Bücher ...
Eines Tages hatte ich den ganz klaren Eindruck, wir sollten damit aufhören. Ich hatte das Gefühl, dass, was wir tun, müsse sterben.
Könnt ihr euch vorstellen, was das auslöst? So etwas sterben lassen? Was wird aus dem Ehepaar, habe ich nicht Verantwortung ....
Klar gabe es auch noch Verständigungsprobleme über die Art der Gemeinde bei uns, aber der Grund diese Gemeinde zu beenden war dieser Eindruck.

Ich habe dann in einem Gemeindetreffen gesagt, dass wir unsere Gemeinde beerdigen müssen. Was dann, war die Frage. Ich weiß nicht was, aber ich weiß, Gott hat etwas vor. Wir haben es beendet.

Gott hat weiter mit mir darüber geredet. An einem Sonntag habe ich viel geweint. Ich hatte eine so intensive Zeit mit Gott. Ausgelöst von einem Lied:

Father, Your house
Is filled with all our shameful ways ....
(urheberrechtlich geschützter Text, deshalb bitte woanders nachlesen)

Ich habe viel hergeben müssen von meinen Ambitionen und meinen Gedanken. Ich habe erkannt, dass ich viele "weißgewaschene Lügen" mit mir herumtrage, Verständnisse von Gemeinde von denen ich dachte, sie seien "biblisch".

Vater vergib mir! war mein Gebet.

Das war auch ein Grund, unsere Gemeinde Vaterhaus zu nennen.

Dann begann ein Prozeß (Weg), in dem ich hoffentlich mein Leben lang stecken werde. Mal waren es Bücher, mal Begegnungen, mal prophetisches Reden.

Wir lassen Jesus bauen.

Diese Community zu treffen, ist auch ein wichtiger Baustein, weil ich entdecken durfte, ich bin nicht allein. Gott redet auch mit anderen über einfache Gemeinde.

Noch einmal zurück zu den biblischen Grundlagen, die Roland irgendwie einfordert.
Ja, wir lesen viel in der Bibel in unserer Gemeinde. Wir kennen das biblische Bild von Gemeinde aus der Apostelgeschichte und kennen auch Epheser 4. All dass sind natürlich für uns Orientierungspunkte. Aber in dem Moment, wo ich mein Verständnis davon zu einem Massstab aufrichte, nach dem man Gemeinde leben muss, fange ich wieder selbst an zu bauen.
Wir wollen nicht bauen, wir wollen leben.

Das aktuellste ist der Name "Vaterhaus". Es war wir, als Jesus mich fragte, ob ich den Namen brauche. Wegen der Erlebnisse(oben) hat er natürlich auch eine Bedeutung. Da zuckte ich schon ...
Nun ist er weg, weil wir ihn nicht als Namen brauchen, wir leben Vaterhaus und das wollen wir so tun, dass andere es merken ohne dass wir es ihnen erklären müssen.