08.12.2006, 18:35
Zitat:Zumindest legt die Wortwahl nahe, dass die (Aus-)wahl ziemliche umfassende Akzeptanz haben mußte (Einmütigkeit). Denn sonst hätte Lukas auch andere Worte wählen können.Es wurde in dem Zusammenhang immer wieder betont, daß es nicht so sehr auf die Methode ankommt, wenn es nur in Einmütigkeit, bzw unter der Führung des Heiligen Geistes geschieht.
Dem möchte ich entgegensetzen, daß gewisse Praktiken von Leitung dieses auschließen.
Wenn eine Abstimmung tatsächlich einstimmig ist, bräuchte nicht abgestimmt zu werden.
In der Regel wird jedoch von der Mehrheit ein Entschluß gefaßt.
Was in der Politik erwünscht ist, nämlich eine Opposition im Parlament zu haben, hat für die Gemeinde fatale Folgen.
Es möchte doch niemand ernsthaft behaupten, das nach einer Gemeindeabstimmung, die Personen, die mit Enthaltung oder Gegenstimmen gestimmt haben plötzlich "vom Geist überführt" in die Einmütigkeit einstimmen.
Das mag zwar manchmal so aussehen, entspricht aber meiner Ansicht nach eher einem anerzogenen Verhalten, das eben aus unserem kulturellen Hintergrund geprägt ist.
Was und fehlt ist eine gesunde (heilige) Streitkultur, um Vorhaben solange zurückzustellen, bis wirklich eine Einigung erzielt wurde.
Dann gäbe es auch nicht so viele tote Werke und ausgebrannte Leiterfiguren.
Über unser Verhalten in Bezug auf menschliche Unterordnung gäbe es auch noch manches zu sagen. Oftmals fügen wir und den Absichten nur in der Annahme, daß wir unterlegen sind. Dadurch kann der Prozess einer Entscheidungsfindung für die ganze Gemeinde gar nicht in Gang kommen. Die ganze Last bleibt auf den Schultern des "Leiters" liegen.
Mit einem Bild von einer Versteigerung möchte das Gesagte vertiefen.
Auch hier braucht es einen Leiter der den Prozeß abschließt und den Zuschlag erteilt. Er wird dies aber niemals tun, bevor die Sache ausgereizt ist und das letzte Gebot, zum 1. zum 2. zum 3. nicht mehr übertroffen wird.
Das höchste Gebot ist die Liebe! Wenn der letzte dorthin gekommen ist, dann kann der Zuschlag erteilt werden. Vorher nicht.
Jürgen