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Bibellese Nehemijah
#81
Zitat:Hallo Hejo,

diese Hungersnot war in Antiochien, nicht in Jerusalem.
Wie auch immer, es ist Kirchengeschichtlich nun wirklich gut genug belegt, warum die Jerusalemer Gemeinde in wirtschaftliche Not kam - was du nicht glauben musst, das ist klar Smile

Wie Guido schon schrieb: gegen eine großzügige Gebebereitschaft ist überhaupt nichts einzuwenden. Das ist aber noch lange keine Gütergemeinschaft.

Gruss, Charly
Hallo Charly, lies noch mal genau, Agabus war in Antiochien, als er die Hungersnot voraussagte, die sich ueber die ganze Welt erstreckten sollte. Diese traf dann auch waehrend der Regierungszeit des Kaisers Claudius ein und traf die Jerusalemer Gemeinde wohl am meisten. Und deshalb beschloss die Gemeinde in Antiochia, den Christen in Judaea zu helfen. Und nicht, wie so manche Gegner von "sie hatten alles gemeinsam" behaupten, durch die Guetergemeinschaft waere dieses Debakel entstanden. Das ist eigentlich eine Verdrehung des Wortes und fuehrt auf eine falsche Faehrte und schadet dem Reich Gottes. Nur weil wir uns das nicht so vorstellen koennen, muss es nicht gleich verkehrt sein. Sad Ist unser Verstand Gott??? Confused
Uebrigens sollten wir eigentlich das tun, was uns der Heilige Geist auftraegt oder besser gesagt befiehlt. Ansonsten bestimmen wir selbst mit unserem Ego noch alles und das geht sowieso in die Hosen!
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich Hejo. Big Grin
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#82
Jhon MacArthur schreibt in seinen Kommentar zu 2.Kor.9:
Zitat:Das weist darauf hin, dass die Gemeinde in Jerusalem in sehr großer Not war. Viele waren nach Jerusalem gepilgert, um dort das Pfingstfest zu feiern, hatten sich unter Petrus? Predigt bekehrt und waren dann ohne ausreichende finanzielle Mittel in der Stadt geblieben. Zweifellos hatten viele Bewohner Jerusalems ihre Arbeit verloren, als nach der Steinigung von Stephanus die erste Welle der Verfolgung aufkam (Apg 8,1). Die Korinther waren jedoch wohlhabend genug (sie hatten noch keine Verfolgung und Verarmung erlitten wie die Mazedonier; 8,1-4), um dem immensen Bedarf durch eine großzügige Geldgabe Abhilfe zu leisten.
Nun, ob tatsächlich so viele der Bekehrten in Jerusalem geblieben sind, kann ich schlecht beurteilen. Annehmen würde ich ja, dass so gut wie jeder von Ihnen eine Familie Zuhause hatte und ein Haus etc. Ob man dann so einfach wg. einem Bekehrungserlebnis in der Stadt bleibt, in der man sich bekehrt hat? Ich glaube es eher nicht. Aber es mögen einige geblieben sein.
Die erste Verfolgung brachte sicherlich Probleme mit sich. Aber genau hier hätte eine echte Gütergemeinschaft für das überleben können. Das war es aber nicht in Jerusalem. Es war eine Verbrauchsgemeinschaft, die alles verkauft haben - auch die Felder zB - und das verbrauchten, was sie daraus bekamen. Hätte die Gemeinde eine Gütergemeinschaft gelebt, hätte sie eine funktionierende Versorgung mit Grundnahrungsmitteln sicherstellen können.
Das nur zur Theorie. In der Praxis wären schnell noch ganz andere Probleme entstanden.

Zu Apo. 11 schreibt er:
Zitat:eine große Hungersnot. Mehrere antike Autoren (Tacitus [Annalen XI.43], Josephus [Altertümer XX.ii.5] und Sueton [Claudius 18]) bestätigen schwere Hungersnöte in Israel etwa 45-46 n.Chr. über den ganzen Erdkreis. Die Hungersnot erstreckte sich über die Grenzen Judäas hinaus. Kaiser Claudius. Römischer Kaiser von 41-54 n.Chr.
Wenn also diese Hungersnot so umfassend war, betraf sie auch die Christen aus Mazedonien und Korinth. Dann kommt noch hinzu, dass der 2.Kor.-Brief erst ca 52 n.Chr. geschrieben wurde - also so um 6 Jahre nach der Hungersnot. Macht keinen Sinn, dass die Gemeinde durch die Hungersnot noch verarmt gewesen sein soll. Eine echte Gütergemeinschaft sollte dann als erste wieder auf die Beine kommen.

Du fragst ob unser Verstand Gott sei. Das ist polemisch und hat mit unserem Thema garnichts zu tun. Ich frage dich: hat Gott uns den Verstand gegeben oder der Teufel? Sorry, aber eine Auslegung abzulehnen, weil sie mit Verstand gemacht wurde, halte ich jetzt für gefährlich naiv.

Wie kommst du darauf, das der Hlg. Geist uns befielt eine Gütergemeinschaft zu bilden? Ich finde keinerlei solche Aufforderungen im Wort Gottes.

Gruss, Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
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#83
Ich bin spät dran mit Kap. 5 (Urlaub und so). Also noch meine Gedanken dazu.
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#84
Zitat:1 Und es entstand ein großes Geschrei <der Leute aus> dem Volk und ihrer Frauen gegen ihre jüdischen Brüder. 

Auch in der ersten Gemeinde entsteht ein Gemurre, weil sich einige vernachlässigt fühlten.

Zitat:In diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden. (Apg 6, 1, Elberfelder 1985)

Die sozial Not leidenden wurden von der Gemeinde versorgt.

Zitat:und legten ihn nieder zu den Füßen der Apostel; es wurde aber jedem zugeteilt, so wie einer Bedürfnis hatte. (Apg 4, 35, Elberfelder 1985)

Das war insbesondere deswegen wichtig, weil kein Sozialsystem in unserem Sinn existierte. Es war eine praktische Form der Nächstenliebe, die Witwen in ihrer bitteren Not zu unterstützen. Das Sozialsystem der ersten Gemeinde beschränkte sich aber offensichtlich auf Witwen, solchen also, die keiner Arbeit nachgehen konnten, weil ein unverschuldeter Schicksalsschlag sie getroffen hatte. Die Beiträge zu diesem System waren freiwillig. Es hatte nichts gemeinsam mit eine sozialistischen Umverteilung, die auf Neid, Gleichmacherei und Zwang gegründet ist. Wer arbeiten konnte, von dem wurde auch erwartet zu arbeiten.

Zitat:Denn wir hören, daß einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben.  Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, daß sie in Stille arbeiten und ihr eigenes Brot essen. (2.Thes 3, 11-12, Elberfelder 1985)

Zitat:2 Da gab es solche, die sagten: Unsere Söhne und unsere Töchter - wir sind viele! Wir wollen Getreide bekommen, damit wir essen und leben können!  3 Und es gab solche, die sagten: Wir mußten unsere Felder und unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, damit wir in der Hungersnot Getreide bekamen.  4 Und es gab solche, die sagten: Wir haben für die Steuer des Königs Geld geliehen auf unsere Felder und unsere Weinberge. 

Es gibt viele Gründe, warum jemand in Geldnot kommen kann. Teilweise kann es eigenes Verschulden sein, teilweise ein Schicksalsschlag oder eine lahmende Wirtschaft oder Unterdrückung, auch Hungersnöte.

Zitat:5 Und nun, unser Fleisch <und Blut ist doch> wie das Fleisch <und Blut> unserer Brüder, unsere Kinder sind wie ihre Kinder. Und siehe, wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter zu Sklaven erniedrigen. Und manche von unseren Töchtern sind <schon> erniedrigt worden, und wir sind machtlos <dagegen>. Unsere Felder und unsere Weinberge gehören ja den andern. 

Gott will, dass jeder in seinem Leben einmal eine Chance bekommt, finanziell von vorne anzufangen. Darum wurde auch in Israel alle 50 Jahre das Land neu gleich verteilt. Außerdem durfte keine Schuldsklaverei länger als 7 Jahre dauern.

Bezogen auf die Gemeinde in Deutschland ist meine persönliche Meinung, dass in aller Regel das Sozialsystem unseres Landes ausreichend ist. Man mag noch darüber debattieren, ob es sogar zu weitgehend ist, oder zu kurz greift, aber das ist eine politische Diskussion. In Bezug auf die Gemeinde hat sie sicher eine Aufgabe in der Randgruppenarbeit. Was die Schuldnerberatung betrifft, sehe ich vor allem die mit einer Umkehr einhergehenden Sinnesänderung als zentral an. Darüberhinaus ist es sinnvoll, wenn wir wohlhabenden Länder der Gemeinde in den armen Ländern unter die Arme greifen.

Zitat:6 Da wurde ich sehr zornig, als ich ihr Klagegeschrei und diese Worte hörte.

Der Buchstabe und der Geist des AT verbieten die Ausbeutung von Schwachen durch die Starken. Darum wurde Nehemia zornig. So weit hatte sich die Elite vom Wort Gottes entfernt, dass sie keine Gewissenbisse dabei empfand ? eine Schande für das Volk Gottes. Die Selbstsucht hatte um sich gegriffen.

Zitat:7 Und mein Herz in mir ging mit sich zu Rate, und ich klagte die Edlen und die Vorsteher an und sagte zu ihnen: Ihr treibt Wucher an euren Brüdern! Und ich veranstaltete eine große Versammlung gegen sie. 

Nehemia gibt seinem Zorn nicht einfach freien Lauf. Er geht mit sich ? und sicher auch mit Gott ? ins Stille Kämmerlein und trennt berechtigte Forderung von eigenem Zorn. Dann sah er glasklar, was Gott forderte.

Er sprach die Sünde der Elite in einer Versammlung an. Er ging das Risiko ein, die zu verprellen, auf deren Wohlwollen er nach menschlichen Maßstäben am meisten angewiesen war. Er spricht Tacheles.

Er lässt die Sünde nicht einfach unerwähnt. Er sagt nicht: "Ich habe kein Recht zu urteilen!" oder "Die Liebe deckt viele Sünden zu!". Nein. Die Liebe kann die Sünden dann zudecken, wenn sie bereinigt sind.

Zitat:8 Und ich sagte zu ihnen: {Wir} haben unsere Brüder, die Juden, die an die Nationen verkauft waren, so weit es uns möglich war, <frei>gekauft. Und {ihr} wollt eure Brüder sogar verkaufen, damit sie <dann wieder> an uns verkauft werden? Da schwiegen sie und fanden keine Antwort. 

Auch bei Jesus war es immer wieder so, dass sehr einfache Argumente nicht überwunden werden konnten. Es ist ein Zeichen göttlicher Weisheit, wenn man in der Lage ist, solche Argumente zu finden.

Zitat:9 Und ich sagte: Nicht gut ist die Sache, die ihr da tut! Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes leben, um dem Hohn der Nationen, unserer Feinde, zu entgehen?

Das einzige, was davor bewahrt zu unterdrücken ist die Furcht Gottes. Gott sieht alles, und er wird jedem geben, wie er es verdient. Dieses Bewußtsein schützt vor der Unterdrückung anderer Menschen. Wo es fehlt, da treten menschliche Machtspiele an die Stelle.

Friederich hat vollkommen recht, dass Manipulation und Unterdrückung auch in der Gemeinde Gang und Gäbe sind. Der Grund dafür ist die mangelnde Gottesfurcht. Denn Gott wird auch diese Form der Unterdrückung zur Rechenschaft ziehen.

Zitat:Und ihr Herren, tut dasselbe ihnen gegenüber, und laßt das Drohen! da ihr wißt, daß sowohl ihr als auch euer Herr in den Himmeln ist und daß es bei ihm kein Ansehen der Person gibt. (Eph 6, 9, Elberfelder 1985)

Christliche Chefs sollen darin ebenso vorbildlich sein, wie die Leitung einer Gemeinde.

Interessant ist auch die Frage inwieweit Nehemias Vorstoß sich von einem "Drohen" unterscheidet. Denn er bringt ja schon manche Sachen klar zur Sprache und er ist in einer Machtposition. Manipuliert er darum die Manipulierer? Ich denke nicht. Da er nicht ihre Position der Schwäche ihm gegenüber auszunutzen droht.

Zitat:10 Aber auch ich <und> meine Brüder und meine Diener, wir haben ihnen Geld und Getreide geliehen. Erlassen wir <ihnen> doch diese Schuldforderung!  11 Gebt ihnen doch gleich heute ihre Felder, ihre Weinberge, ihre Olivengärten und ihre Häuser zurück! Und <erlaßt ihnen> die Schuldforderung an Geld und Getreide, an Most und Öl, das ihr ihnen geliehen habt! 

Man kann daraus sicher keine Forderungen nach Enteignung oder Abschaffung von Privateigentum ableiten. Der Schuldenerlass war sicher längst überfällig (alle 50 Jahre). Man kann sehr wohl über eine gerechte Wirtschaftsordnung diskutieren, wobei das in diesem Zeitalter ziemlich müßig ist, weil wir noch nicht im Millenium leben und ich daher nur geringe Chancen sehe solche Forderungen auf globaler Ebene Wirklichkeit werden zu lassen. Wir können aber sehr wohl in unserer Verkündigung darauf hinweisen, dass Gott will, dass einmal im Leben die Schulden erlassen werden und dass er sich gegen grenzenlose Selbstbereicherung und Unterdrückung stellt. In einer göttlichen Wirtschaftsordnung hätten Kapitalisten nicht die Chance der Ausbeutung noch Kommunisten einen Grund nach Forderung der Umverteilungen und Enteignungen. Außerdem können wir mit gutem Beispiel voran gehen.

Zitat:12 Da sagten sie: Wir wollen es zurückgeben und nichts von ihnen fordern. Wir wollen so handeln, wie du es gesagt hast. Und ich rief die Priester und ließ sie schwören, nach diesem Wort zu handeln.  13 Auch schüttelte ich meinen Gewandbausch aus und sprach: Ebenso soll Gott jeden Mann aus seinem Haus und aus seinem Besitz hinausschütteln, der dieses Wort nicht hält! Er sei ebenso ausgeschüttelt und leer! Und die ganze Versammlung sprach: Amen! Und sie lobten den HERRN. Und das Volk handelte nach diesem Wort. 

Es war gut, diese Sünde zur Sprache zu bringen. Am Ende wurde das Zeugis Israels dadurch gestärkt als auch der innere Zusammenhalt der Volkes für die wichtige noch vor ihnen liegende Aufgabe.

Zitat:14 Auch habe ich von dem Tag an, an dem der König mich beauftragt hatte, im Land Juda ihr Statthalter zu sein, mit meinen Brüdern nicht das Brot des Statthalters gegessen, <und zwar> vom 20. Jahr bis zum 32. Jahr des Königs Artahsasta, zwölf Jahre lang. 

Als Statthalter hatte Nehemia Anspruch auf finanzielle Versorgung durch das Volk. Das steht außer Zweifel. Ebenso haben von Gott berufene und von der Gemeinde freigesetzte Hirten, Apostel, Lehter, Evangelisten und Propheten (HALEPs) einen Anspruch vom Evanglium zu leben. Das wurde schon diskutiert und ist aus meiner Sicht klar im NT.

Trotzdem verzichtet Nehemia hier auf die Durchsetzung seines Anspruchs um dem Volk hier auf seine Weise unter die Arme zu greifen. Auch Paulus verzichtete zuweilen darauf und ließ sich von einer andere Gemeinde bezahlen oder er arbeitete selbst für sein Einkommen.

Zitat:und weil er gleichen Handwerks war, blieb er bei ihnen und arbeitete; denn sie waren Zeltmacher ihres Handwerks. (Apg 18, 3, Elberfelder 1985)

Zitat:Oder habe ich eine Sünde begangen, als ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht würdet, indem ich euch das Evangelium Gottes umsonst verkündigt habe?  Andere Gemeinden habe ich beraubt, indem ich Lohn nahm zum Dienst an euch.  Und als ich bei euch war und Mangel litt, fiel ich niemand zur Last - denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen - und ich hielt mich in allem <so, daß ich> euch nicht zur Last <fiel>, und werde mich <so> halten. (2.Kor 11, 7-9, Elberfelder 1985)

Zitat:15 Aber die früheren Statthalter, die vor mir gewesen waren, hatten auf das Volk <schwere> Lasten gelegt und <Abgaben> für Brot und Wein von ihnen genommen, dazu <noch> vierzig Schekel Silber. Auch ihre Diener hatten willkürlich über das Volk geherrscht. Ich aber, ich machte <es> nicht so, aus Furcht vor Gott.  16 Und auch beim Werk an dieser Mauer packte ich mit an. Ein Feld haben wir nicht gekauft. Alle meine Diener waren dort zum Werk versammelt.  17 Und die Juden, sowohl die Vorsteher - 150 Mann - als auch die, die von den Nationen rings um uns herum zu uns kamen, waren an meinem Tisch.  18 Und was für jeden Tag zubereitet wurde, war: ein Rind, sechs auserlesene Schafe und Geflügel wurden mir zubereitet und alle zehn Tage von allerlei Wein die Fülle. Und trotzdem forderte ich nicht das Brot des Statthalters, denn der Dienst lastete schwer <genug> auf diesem Volk.  19 Gedenke, mein Gott, mir zugute, all dessen, was ich für dieses Volk getan habe! (Neh 5, 1-19, Elberfelder 1985)

Eine letztendlich gerechte Bezahlung für den Dienst an der Gemeinde kann es auf dieser Welt nicht geben. Jesus ist hier unser Vorbild, der sein Leben für uns gab. Es ist auch nicht ein Job: Geld gegen Leistung.

Was aber die Gemeinde nicht aus der Verantwortung nimmt, für den Lebensunterhalt der von Gott berufenen und von ihr freigesetzten HALEPs aufzukommen. Ein Verzicht auf Einkommen muss schließlich freiwillig vom HALEP ausgehen, nicht von der Gemeinde. (Anmerkung von Admin: Dazu hatte sich eine Diskussion entwickelt, die an anderer Stelle weitergeführt wird.)

(Bibelstellen aus Rev.Elb.)
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#85
Guido ist hier uneingeschränkt rechtzugeben.

Zitat:2. Kor. 5, 16 (bitte nachlesen)
Sämtliche Beziehungen in der Herausgerufenen ? auch finanzielle ? laufen über das Haupt, von dem alles empfangen und dem alles gegeben wird.
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#86
Hallo Charly,
Zitat:Wie kommst du darauf, das der Hlg. Geist uns befielt eine Gütergemeinschaft zu bilden? Ich finde keinerlei solche Aufforderungen im Wort Gottes.

Gruss, Charly


gar nicht, ich wollte nur sagen, dass wenn es uns der Heilige Geist nicht auftraegt, wir die Finger davon lassen sollten. Doch wenn er es sagt, dann sollen wir es auch tun!
Mit lieben Gruessen Hejo.
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#87
Nehemia 6, Teil I von II (um zum Thema zurückzukehren)

Zitat:1 Und es geschah, als Sanballat und Tobija und Geschem, der Araber, und der Rest unserer Feinde vernahmen, daß ich die Mauer gebaut hatte und daß kein Riß mehr darin war - doch hatte ich bis zu dieser Zeit die Torflügel noch nicht in die Tore eingesetzt -,

2 da sandten Sanballat und Geschem zu mir <und ließen mir> sagen: Komm, wir wollen uns in Kefirim, im Tal von Ono, treffen! Sie beabsichtigten aber, mir Böses anzutun.

Die Feinde wollen Nehemia aus der Sicherheit der Mauer Jerusalems herauslocken. Ganz und gar nicht wollen sie nach Jerusalem kommen.

Die Beste Mauer nützt nichts, wenn wir ihren Schutz verlassen. Ebenso ist es mit der Heiligung - persönlich und in der Gemeinde. Wenn der Herr eine freurige Mauer um uns her ist, aber der Feind es schafft uns aus dem Bereich des Wohlgefallens Gottes herauszubewegen, dann schützt uns die Mauer nicht mehr. Das ist das Thema einer gesunden Gottesfurcht - nämlich zu wissen, dass Gott nicht alles mitmacht, was mir in den Sinn kommt, wenn es seinem Wohlgefallen widerspricht.


Zitat:3 Und ich sandte Boten zu ihnen <und ließ ihnen> sagen: Ich führe gerade ein großes Werk aus und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wenn ich es zurückließe und zu euch hinabkäme? 

Nehemia durchschaut diesen hinterlistigen Plan. Darum ist es auch unabdingbar, dass wir Geisterunterscheidung haben, wenn wir in eine Falle gelockt werden sollen.

Nehemia zeigt, dass er dem Ziel treu bleibt, das Gott ihm gegeben hat. Das ist seine große Stärke: sein Rückgrat, seine Geradlinigkeit und seine Zielorientierung. Basierend auf der Berufung Gottes, die Gott in sein Leben gegeben hat.


Zitat:4 Und sie sandten auf diese Weise viermal zu mir, ich aber erwiderte ihnen <viermal> auf dieselbe Weise.

Ein Mittel der Manipulation ist die Wiederholung. Aber Nehemia fällt nicht darauf herein. Simson ist darauf hereingefallen.

Zitat:5 Da sandte Sanballat zum fünften Malauf diese Weise seinen Diener zu mir; der hatte einen offenen Brief in seiner Hand,

6 in dem stand geschrieben: Unter den Nationen verlautet, und Geschem sagt es <auch>: Du und die Juden, ihr beabsichtigt, euch zu empören. Darum baust du die Mauer auf. Und du willst nach diesem Gerücht ihr König werden.

7 Sogar Propheten sollst du eingesetzt haben, damit sie in Jerusalem über dich ausrufen: <Er ist> König in Juda! Nun, solche Gerüchte werden dem König zu Ohren kommen. So mach dich nun auf, daß wir miteinander beraten!

Das ist eine offene Drohung der Unterstellung von Rebellion und der Ausnutzung der besonderen Beziehung Sanballats und Tobias zum persischen Großkönig. Sanballat und Tobia wenden hier die üblichen Mittel an, mit denen Gegner in der Regel in dem weltlichen Herrschaftssystem dieses Zeitalters eingeschüchtert werden.

Leider finden sich diese Mittel der Manipulation allzu oft auch in der Gemeinde. Wenn wir allerdings die gleichen Mittel anwenden, die das böse Herrschaftssystem dieser Welt aufrecht erhält, also mit Einschüchterung und Drohung arbeiten, dann haben wir der Welt nichts entgegen zu setzen. Wir haben dann zwar einen religiösen Betrieb und predigen - ja was eigentlich? Dass wir uns nicht vor der Hölle zu fürchten brauchen, obwohl wir weiter sündigen, wie wir wollen?

Nein - das ist nicht unsere Botschaft. Unser Evangelium ist das Evangelium des Reiches Gottes. Es umfasst vollkommen andere Herrschaftsprinzipien als die dieses Zeitalters. Wenn diese Herrschaftsprinzipien nicht in der Gemeinde sichtbar werden, dann ist unsere Botschaft unglaubwürdig.

Kein Bruder steht über dem anderen. Gerechtigkeit geschieht durch das Wort. Die Liebe ist das Kennzeichen - zu dem auch gehört, dass wir sinnvoll miteinander reden können und Konflikte lösen können.


Zitat:8 Da sandte ich zu ihm <und ließ ihm> sagen: Es ist nichts geschehen von diesen Dingen, die du behauptest, sondern aus deinem Herzen hast du sie <frei> erfunden.

Die einzige richtige Reaktion auf solch einen Manipulationsversuch ist die sachliche Richtigstellung und die Ablehnung des "Angebots, dass man nicht ablehnen kann".

Nicht wenige hätten sich davon einschüchtern lassen. Aber hier sehen wir auch, wie wichtig die Jahre der Charakterbildung für Nehemia waren bevor er diese Aufgabe übernommen hat und übernehmen konnte.

Er kann dem Druck standhalten. Nicht wenige hätten es für opportuner gefunden in einen "Interessensausgleich" oder "Friedensverhandlungen" zu gehen. So wie es ja dem Volk Israel heute auch immer wieder aufgezwungen werden soll. Und es ist verständlich, sich nach Frieden zu sehnen. Die Frage ist nur, ob der Friede wirklich kommt, wenn man sich mit den falschen Leuten einläßt.

Zitat:9 Denn sie alle wollten uns in Furcht versetzen, indem sie <sich> sagten: Ihre Hände werden von dem Werk ablassen, und es wird nicht ausgeführt werden. - Und nun, stärke meine Hände!

Nehemia kümmert sich um seine Aufgabe. Er will nicht die ganze Welt verbessern. Was im Fall seiner Feinde auch blauäugig gewesen wäre. Er kann aber die konkrete Situation in Jerusalem verbessern.

Er begeht auch nicht den Fehler zu sagen: Ach - die Mauer ist ja "fast" fertig. Es fehlen ja "nur" noch die Tore! Da kann man sich auch mal anderen Verpflichtungen widmen. Nein. Es ist viel schwerer, ein Projekt erfolgreich abzuschließen, als eines zu beginnen. Im Projekt beginnen sind wir oft große Weltmeister. Das ist auch leicht, man bekommt Lob für die "gute Idee" und kann die Mitarbeiter motivieren. Aber abschließen - da braucht man einfach nur Durchhaltevermögen, Fleiß, Selbstbeherrschung und in diesem Fall vor allem: Glaube in die Treue und den Schutz Gottes. Das ist nicht so attraktiv wie "Visionen" einer friedlichen Ordnung im Nahen Osten dieser Zeit.

Er hätte auch denken können: Diese Aktion hat unsere Verhandlungsbasis gestärkt, dann müssen wir es auch ausnutzen. Nein. Die beste Mauer nützt nichts, wenn man das Tor nicht schließen kann. Ruckzuck ist die Stadt eingenommen und verbrannt, die Mauer wieder zerstört. Manche Sachen müssen wasserdicht sein, damit sie einen Wert haben. Ein Loch von einem Quadratzentimeter in der Arche wäre genau eines zu viel gewesen, egal wie viele hundert Quadratmeter dicht sind.

Genau das weiß der Feind. Darum bäumt er sich so auf, wenn wir dabei sind, die Lücken zu schließen. So lange wir nur mit guten Dingen anfangen ist er noch relativ locker und entspannt. In der Regel weiß er: Sie kommen ja sowieso nicht weit! Was leider oft auch stimmt. Aber er wird mit allen Mitteln zu verhindern suchen, dass wir den Schlussstein setzen.

(Alle Bibelstellen aus Rev.Elb.)
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#88
Hallo,

wir reden über dieses Jerusalem in Nehemia, mit all den dort aufgeführten Gesetzen, Mauern, Tore usw., mir ist gestern abend nachfolgende Bibelstelle ins Auge gesprungen.

Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, den einen von der Magd, den andern von der Freien. Aber der von der Magd ist nach dem Fleisch gezeugt worden, der von der Freien aber kraft der Verheißung.

Diese Worte haben tiefere Bedeutung. Denn die beiden Frauen bedeuten zwei Bundesschlüsse: einen vom Berg Sinai, der zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar; denn Hagar bedeutet den Berg Sinai in Arabien und ist ein Gleichnis für das jetzige Jerusalem, das mit seinen Kindern in der Knechtschaft lebt.

Aber das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie; das ist unsre Mutter

Denn es steht geschrieben (Jesaja 54,1) (bitte nachlesen)

So sind wir nun, liebe Brüder, nicht Kinder der Magd, sondern der Freien.


Gruß

Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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#89
Lieber Hans-Otto, das liest sich fast, als meintest Du, wir wären hier auf ein Abstellgleis geraten und würden unsere Zeit verschwenden. Es ist doch hoffentlich unstrittig, daß das irdische Jerusalem Vorschattung auf das himmlische hin ist, so daß wir von ersterem durchaus viel lernen können.

Zitat: (bitte nachlesen)
2. Tim. 3, 16f
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#90
Interessant, Hans- Otto trifft mal wieder meine Linie. Was er schreibt ist auch mein Empfinden, deshalb konnte ich mich bisher nicht richtig an diesem Threat beteiligen. Danke Hans- Otto.

ric
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