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Heute habe ich im Forum nacheinander einige Beiträge über ein "schwergewichtiges" Thema gelesen. Es waren meiner Meinung nach theoretische Abhandlungen über abstrakte Zusammenhänge. Dabei habe ich oft Mühe, dem zu folgen, denn ich vermisse den praktischen Bezug und sehe keine Möglichkeit der Anwendung dieser "Erkenntnisse" im Gemeindealltag (wenn ihr versteht, was ich meine).
Bei zwei Beiträgen stand aber am Ende ein ganz kurzer angehängter Kommentar:
Zitat:Sonja und ich fahren jetzt zu Maeggi frühstücken.
und ...
Zitat:P.S. Das gestrige Frühstück bei Maeggi und Tom war klasse!
Da dachte ich, das ist es, was wir brauchen. Praktische Erfahrungen im Leben von Hausgemeinden. Die Frage nach dem wie und was. "Wie leben wir Gemeinschaft in der Hausgemeinde. Was ist wichtig für die HG ... wie wirken die Dienste in den HG ... wie sehen die Treffen aus ... was wird da gemacht ... wie gehen wir mit der Bibel ... mit schwierigen Leuten ... mit neuen Fragen ... etc. um?"
Das ist für mich lebendig und hilfreich, Lehre und Anwendung biblischer Dinge im Alltag der einfachen Gemeinde.
Es sind viele Leute hier im Forum angemeldet, die sicherlich Interesse und Fragen haben. In den letzten Monaten gab es ständig Neuanmeldungen. Habt ihr keine Fragen, bezüglich der Praxis der Hausgemeinden? Hier gibt es viele, die Erfahrungen haben, die sie mitteilen können.
Un die die Erfahrenen: "Wie lebst du konkret Hausgemeinde/ Hauskirche/ Einfache Gemeinde?
Ric
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Dann fange ich mal an
Wir treffen uns jeden Do-Abend. Es kommen zw. 4 und 8 Leute.
Als wir angefangen haben, war unser Abend noch sehr traditionell gestaltet. Also Ankommen, Lobpreis, Gebet, Bibelbetrachtung, abschl. Gebet und das wars.
Jetzt treffen wir uns zunächst mal zu einem gemeinsamen Abendessen. In der Regel findet dabei viel mehr pers. Austausch statt als es vorher möglich war. Zumeist ergibt sich auch da schon das Thema das Abends. Ab und an hat auch mal Jemand etwas vorbereitet.
Insgesamt sind wir recht locker in unserem Treffen geworden, ohne dass unser Zusammenkommen dabei an Tiefe verloren hätte.
Vereinzelt pflegen wir auch unsere Gemeinschaft innerhalb der restlichen Tage, helfen einander oder haben einfach Gemeinschaft.
Ähnlich wie es sich bei euch entwickelt hat ric, oder?
Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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Hallo,
heute morgen beim beten und sinnen, kam mir der Gedanke, der beste Schrift Ausleger/Erklärer (?Theologe?) war Jesus selbst. Das Wort ward Fleisch, Er ist das Wort in sich selbst. Das Wort sagt ja zu meinem Menschsein.
Beim raus gehen aus meiner Haustür (Gassi gehen mit Ayca) sah ich vis a vis von unserem Haus ein großes Kirchengebäude (obwohl da ja gar keins steht). Ich sah gläubige Menschen in dieses Kirchengebäude gehen, um Gott da zu begegnen, um Gott dort anzubeten, um Gott dort zu suchen. Ich sah mich um, schaute auf den Eingang unseres Hauses und wusste, Gott möchte in meinem/unseren Häusern leben. Ich wusste Gott möchte nicht dieses getrennt sein, von ?Theologie? und Praxis, Er ist nicht fern, Er ist da, Jesus lebt in uns! Dies ist die Chance für unsere Hausgemeinden, Wir müssen verinnerlichen!
Mir war in diesem Moment auch bewusst, dass das heilige Abendmahl (Sie brachen das Brot hin und her in den Häusern) eine sehr wichtige Komponente für uns sein soll. Wenn ich das Brot und den Wein in meinem Haus austeile, wenn wir als Geschwister es untereinander austeilen uns gegenseitig geben, sagen wir ja zu unserem Bruder, sagen wir ja zu unserer Schwester, nehmen in so an wie er ist, nehmen sie so an wie sie ist. Uns sprechen Vergebung aus! In jeder Beziehung, symbolisiert durch das Blut Jesu!
Das Abendmahl ist mehr, ist noch mehr wie wir glauben!
Gruß
Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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Hallo,
meinen gestrigen Eindruck erzählte ich nachmittags ganz enthusiastisch meiner Frau.
?Sonja, es ist ganz wichtig, wenn wir das Mahl nehmen, dass wir unseren Geschwistern gegenüber, Vergebung aussprechen und Annahme im Herzen haben? . Sie antwortete: ?Ah?, und einen Moment später , ?das tue ich doch?.
Ich dachte, jetzt habe ich doch in meiner ?stillen Zeit? und vor meinem ?geistigen Auge?, Gott so stark erlebt, und meine Frau interessiert das anscheinend nicht einmal, und beeindruckt ist sie auch nicht.
Ich staunte, Gott musste mich so stark ansprechen um mir etwas begreiflich zu machen, meine Frau praktizierte das, was ich zwar theoretisch wusste, aber so eigentlich noch nicht lebte.
Heute Abend werde ich dies in unserem Hauskreis als Thema vorschlagen.
Gruß
Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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Hallo Hans- Otto,
ich möchte Bezug nehmen auf einen Text in deinem vorletzten Beitrag:
Zitat:Gott möchte in meinem/unseren Häusern leben. Ich wusste Gott möchte nicht dieses getrennt sein, von ?Theologie? und Praxis
Meiner Meinung nach fängt genau da "einfache Gemeinde" an, wo wir anfangen, in dem bescheidenen Rahmen unseres (Hauses, bzw. unserer Wohung), wie es uns jetzt möglich ist, unser Leben mit anderen "Hausgenossen" (oikejos) zu teilen, in dem Bewußtsein, dass Jesus in unserer Mitte ist, wenn wir in seinem Namen zusammen kommen. Da brauch ich dann nicht in spezielle Kirchenräume zu gehen. Zu Hause spielt sich dann der Gottesdienst ab, mit allem drum und dran, was zum normalen Leben einer Familie/ Gemeinde gehört.
Das kann ein Treffen ein Mal in der Woche sein, wo wir unser Haus öffnen (für viele ist das schon zu viel), wo drei vier und mehr Gläubige zusammenkommen, als bescheidener Anfang. Das kann aber auch ein offenes Haus sein, wo mehrere Tage die Woche sich die Gläubige treffen und Gemeinschaft haben. Bis dahin, dass manche oikejos tatsächlich zusammen in einem Haus leben. Auch dieses Beipiel gibt es in Deutschland.
Wir haben uns dazu bereit erklärt, unsere Wohnung für die Gemeinde zur verfügung zu stellen (nicht jeder kann das und muss das) Immerhin kostet das auch eine gewisse Hingabe, weil die meiste Mühe bleibt bei einem selbst hängen. Da wir uns aber als Hauseltern (Älteste, bzw. Diakone) des Hauses sehen, ist das aber normal. So steht es auch in der Bibel, dass die Ältesten sich für die Gemeinde "abmühen" - deshalb wird ihnen auch eine gewisse Achtung entgegen gebracht.
ric
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Hallo,
ich glaube es ist jetzt ein Jahr her, mich für Hausgemeinde entschieden zu haben. Mit dem Gedanken an eine Alternative beschäftigte ich mich schon länger.
Emotionell geriet bei mir und natürlich auch bei meiner Frau vieles in Bewegung. Aber ich möchte jetzt nur mal von mir sprechen.
Mein verspüren, irgendwo jetzt frei zu sein, Freiheit von einem System zu haben, Freiheit von einem, ich möchte mal sagen subtilen, nicht offen zu greifenden religiösen Beschwernis zu haben, aber auch nicht mehr über die ehrgeizigen Vorgaben der Leiterschaft nachdenken zu müssen versetzte mich zu anfangs in Euphorie.
Jetzt erst mal Urlaub von ca. 25-jähriger Gemeindezugehörigkeit. Super!
Einige wissen, unser bestehender Hauskreis wurde in Hausgemeinde umgewandelt, losgelöst von fester Zugehörigkeit an eine Gemeinde.
Meine Vorhaben Hausgemeinde zu leben fand durchaus die Zustimmung unserer Hauskreisteilnehmern. Heute nach einem Jahr ist unsere Hausgemeinde geschrumpft, anstatt zu wachsen, so hatte ich mir das zu anfangs nicht vorgestellt, im Gegenteil. Ich hatte doch so viel Pläne und Vorhaben.
Woran liegt das jetzt? Ich meine zum Teil daran, dass wir als einzelne, diese Nähe zueinander und die nötige Akzeptanz des Gegenübers nicht gelernt haben, auch nicht gerade unter Geschwister in unseren herkömmlichen Gemeinden.
Einfach, Gemeinde zu leben ist augenscheinlich zuerst einmal mit vielen persönlichen Hindernissen verbunden. Z.B., das Manko keiner ?starken Gemeinschaft/Organisation? mehr anzugehören. Wo bekomme ich, ohne diese Zugehörigkeit, jetzt Stärkung u.a., für mein Selbstbewusstsein, in meinem Glaubensverhalten.
Der freie Fall beängstigt. Ich werde zurückgeworfen auf mich selbst. Meine Beziehung zu Jesus und meine Beziehung zu meinen Mitmenschen steht jetzt auf dem Prüfstand. Wie steht es mit meiner ersten Liebe? Ich muss sagen ich habe in dem vergangenen Jahr mehr im Wort geforscht, als in den Jahren zuvor. Meine Gebete wurden länger und intensiver. Das Ergebnis hieraus ist, wir befinden uns mit der Entscheidung zur Hausgemeinde auf dem richtigen Weg! Wir stellen unser Haus auf, festen und felsigen Boden!
Meine Frau wurde z.B., von einer früheren Teilnehmerin gefragt: Vermisst du die sonntäglichen Gottesdienste eigentlich nicht? Ich kann hierzu nur sagen, dass wir letzten Sonntag, nach dem gemeinsamen Frühstück, zusammen mit unseren Kindern ?Scrabel?(wird das so geschrieben?) gespielt haben und es war super!
Hausgemeinde wird zur Lebenseinstellung, einer anderen Weise zu erfahren.
Ich wünsche allen Hausgemeinden Zuversicht und Hoffnung für das Jahr 2008, verbunden mit meinem Dank an Charly und Richard für ihr Durchhaltevermögen und ihre Treue.
Hans-Otto
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Hallo Leute!
Gerne möchte ich euch einen Einblick in unser Familienleben geben (ich spreche lieber von einer Familie als von der Gemeinde).
Wir üben uns darin, herkömmliche Gemeindestrukturen über Bord zu werfen und mehr eine christliche Familie sein zu wollen.
Aufgewühlt durch diverse Bücher (...Wildgänse, Der krumme Weg, Alte Schläuche...) habe ich erkannt, dass wir trotz Hausgemeinde noch sehr im traditionellen Denken verhaftet sind. Dabei glaubte ich, bereits auf einem guten Weg zu sein, wenn man sich unsere Woche anschaut:
Mo.,Di.,Do.,Fr.,Sa. kommen Kinder aus der Nachbarschaft zum Spielen und gehen mit einem Abendessen nach Hause
Di. haben wir ein Bibelschultreffen (letztes Semester ISDD)
Mi. treffen sich die Frauen zum Kaffee
Fr. treffen wir uns um 20 Uhr zum Gospelabend, der wie folgt abläuft:
Eine Gebetsrunde zu Beginn
Ein Lied unserer Nachbarschaftskinder - von denen sind oft immer noch eine Menge da -
Eine Zeit des Lobpreises, Anbetung (wir haben einen Lobpreisleiter und eine Band)
Zeugnisse, geistliche Eindrücke, Fürbitten
Meistens eine Predigt/Andacht - mal mit dem Schwerpunkt, die Kinder anzusprechen, mal mehr ein Thema für die Erwachsenen
und irgendwann dazwischen Ankündigungen
Wir sammeln in der Regel kein Opfer ein
Nach dem "geistlichen" Part essen wir zusammen (das Vorher-Essen hat bei uns nicht geklappt, weil die Leute erst nach und nach eintrudeln). Dann entwickeln sich oft noch gute Gespräche und es ist genügend Zeit zum Austausch. Die letzten gehen so ca. 23-24 Uhr.
Einen Freitag im Monat steht das Essen als eine Liebesmahl mit integriertem Abendmahl an, zu dem wir gerne Gäste einladen, um uns kennenzulernen: Wir brechen zu Beginn das Brot und gedenken an den gebrochenen Leib Jesu, an seine Schmerzen, die er für uns auf sich nahm und für das Versprechen, uns zu heilen.
Während des Essens führen wir zwanglose Gespräche oder ich tippe ein Thema an, das wir gemeinsam diskutieren. Nach dem Mahl reichen wir noch Wein oder Traubensaft in einem gemeinsamen Becher um und danken Jesus für sein vergossenes Blut.
Wir erleben immer wieder, dass wir Gäste begrüßen können und haben im Laufe der Jahre eine stetige Zunahme an Familienmitgliedern (Bekehrungen) erlebt.
Hin und wieder kommen wir Samstagabends oder Sonntagvormittags zum dinnern oder brunchen zusammen, ohne Programm oder andere Vorgaben.
Wir planen gemeinsame Urlaube, verabreden uns zum bowlen u.v.m.
Gut tut uns Männern der einmal im Monat stattfindende Männerfrühschoppen, mal in der Arche, mal auf der Bowling- oder Cartbahn. Männer unter sich haben ganz andere Gesprächsthemen, die nicht minder geistlich sein können.
Seit einigen Monaten trifft sich eine kleine Gruppe zusätzlich bei einer jungen Schwester (sie hat im verg. Jahr Jesus kennen gelernt) in ihrer Küche zum Austausch, Bibellesen und Gebet.
Interessant ist, wie sich die Bibellese entwickelt hat Wir (d.h., ich bin z.Z. noch regelmäßig dabei) haben angefangen, das Johannesevangelium zu lesen:
Jeder liest ca. 3 Kapitel vor dem Treffen
und schreibt auf, welche Verse für ihn/sie wichtig geworden sind
und gibt mit eigenen Worten den Inhalt wieder bzw. stellt Fragen über unkare Passagen.
Auf die Art und Weise beschäftigen sich die Geschwister intensiv mit dem Wort Gottes. So manches heikle Thema (z.B. Beziehungen, Kap. 4) konnte so unverkrampft angesprochen werden.
Dieses Treffen funktioniert auch ohne Leiter. So kann ich mich demnächst um den Aufbau weiterer solcher kleinerer Familienzusammenkünfte kümmern.
Auch wird bei uns gegenseitige Hilfe und Unterstützung groß geschrieben, wenn gleich die finanzielle Hilfe oft sehr einseitig von mir und meiner Frau kommt.
Eigentlich sieht alles ganz gut aus. Was ich mir aber noch mehr wünsche, ist:
1. Kor. 14 sagt, dass beim Zusammenkommen ein jeder etwas habe. Häufig ist es so, dass ich als Leiter/Hirte/Ältester den Takt, die Richtung angebe. Ich wünschte mir mehr Engagement der anderen und würde mich gerne mehr zurücknehmen.
Es gibt unter uns Hilfsbedürftige, die wir tatkräftig unterstützen. Aber die Unterstützung macht träge und wird irgendwann als selbstverständlich angesehen. Die Gefahr einer Nehmer-Mentalität ist da, und wir müssen weise sein, in rechter Weise darauf acht zu geben und gegen zu steuern.
Eine Familie funktioniert nur durch die Beachtung gegenseitiger Rechte und Pflichten. Einfache Gemeinde zu sein, heisst nicht, in einen anarchischen Zustand zu verfallen, sondern als ein Herz und eine Seele einander zu lieben und den anderen höher zu achten als sich selbst. Leider ist das häufig nicht so, aber ich sehe Parallelen zu meinen leiblichen Kindern. Da gibt es noch viel zu tun.
Wie gut, dass der Herr seine Gemeinde baut und wir nur seine Gehilfen sind.
Unsere Familie ist ca. 30 Angehörige groß, jung und alt gemischt. Wir treffen uns im Arche Zentrum, einem Gebäude in der Innenstadt und finanzieren uns vollständig über den Verkauf von Gebrauchtmöbeln u.ä.
Liebe Grüße aus Wesel
Peter
www.archezentrum.de
Arche Zentrum Wesel - Doelenstr. 3 - Gutes aus 2. Hand - Hauskirchennetzwerk - 0281-4446788
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Hallo Peter,
darf ich mal kurz ein paar Fakten, die ich aus deinen Beiträgen so rauslese zusammenschreiben:
- du gehst ganz normal arbeiten
- ihr habt kleine Kinder
- fast jeden Tag läuft bei Euch etwas "gemeindemäßiges"
- nebenbei verkauft ihr alte Möbel etc.
- das meiste an Vorbereitung hängt an dir/euch als Ehepaar
- ihr helft den Menschen praktisch
Wie macht Ihr das? Ich meine zeitlich und kräftemäßig?
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Hallo Hel,
einige kurze Antworten:
Zitat:du gehst ganz normal arbeiten - nebenbei verkauft ihr alte Möbel etc.
Der Möbelhandel ist ein Arbeitszweig unserer Gemeinde, sichert zwei Familien den Lebensunterhalt, deckt alle unsere Kosten und finanziert unsere mildtätigen Aktionen.
Zitat:ihr habt kleine Kinder
Wir haben 3 eigene - inzwischen große - Kinder, der Ältestes ist 17. Die angesprochenen Kinder kommen aus der Nachbarschaft und teilweise sind es die Kinder von Eltern unserer geistlichen Familie.
Zitat:fast jeden Tag läuft bei Euch etwas \"gemeindemäßiges - das meiste an Vorbereitung hängt an dir/euch als Ehepaar
Wir machen natürlich nicht alles selbst, sondern sind dankbar für die Unterstützung durch bewährte Mitarbeiter, z.B. bei der Betreuung der Kinder. Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die Jesus uns hier gegeben hat. Nach einem 8-stündigen Arbeitstag im Möbelladen (wir bieten gut erhaltene, hochwertige Möbel an), wo ich natürlich auch "kreative" Zeit einsetzen kann, sind zusätzlich einige Abende in der Woche für unsere geistliche Familie belegt. Aber das Wochenende halten meine Frau und ich i.d.R. vollständig für die leibliche Familie frei. Wochenendtreffen mit der geistlichen Familie sind eher die Ausnahme. Und natürlich gibt es Überschneidungen zwischen leiblicher und geistlicher Familie.
Zitat:Wie macht Ihr das? Ich meine zeitlich und kräftemäßig?
Ich bin überzeugt, dass es eine Frage der Einstellung ist. Wenn mir meine leibliche Familie wichtig ist, verbringe ich Zeit für sie. Wenn mir meine geistliche Familie wichtig ist, verbringe ich auch Zeit mit ihr. Ich habe dann allerdings weniger Zeit für Fernsehen, PC-Spiele usw. Insgesamt empfinde ich meine Zeiteinplanung als einen Gewinn für mich und andere.
Zudem sind gewisse Auszeiten für meine Frau und mich sehr wichtig. Dazu gehört ein längerer Urlaub (2-3 Wochen) im Sommer und einige verlängerte Wochenendreisen, die gar nicht teuer sein müssen.
Aber in dem Maße, wie die geistliche Familie wächst, brauchen wir auch weitere Mitarbeiter. Die entwickeln sich aber aus den vorhandenen Familienmitgliedern, indem wir ihnen mehr und mehr Aufgaben anvertrauen, je nach Reife und Begabung.
Was ich aber zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass wir trotz der häufigen Treffen keine echte Programmgemeinde sind oder sein wollen, sondern auf Beziehungen ausgerichtet sind. Allerdings ist Umdenken und Umhandeln nicht immer ganz einfach. 30 Jahre Programmgemeinde lassen sich nicht einfach wegwischen.
Liebe Grüße
Peter
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Hallo Peter,
danke für deine schnelle Antwort. Ich hab da wohl einiges zu viel reininterpretiert.
Grundsätzlich finde ich es toll, so wie du das beschreibst. Und wenn das Wochenende frei bleibt, ist da ja auch noch viel Zeit für die leibliche Familie. Und es stimmt es ist auch eine Sache von Priorität.
Liebe Grüße
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