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Networking - Vernetzung unter einfachen Gemeinden?
#41
Hallo,
ich möchte das Thema Netzwerk, Vernetzung nochmal aufgreifen, weil ich in jüngster Zeit auf verschiedenen Blogs wieder damit konfrontiert wurde und weil ich denke, dass es noch nicht genügend hier in deisem Forum diskutiert wurde.
Einige Beiträge vorher war hier zu lesen:
Zitat:Das ist richtig - Apostel wirken überörtlich, das ist auch ihre Aufgabe.
Das heißt aber nicht, dass es sowas wie einen \"Dachverband\" gab.
Jemand sagt hier im Forum ganz richtig, dass die Hauskirchen nicht auf einem Weg zu einer Denomination sind, eben weil sie verschieden und selbstständig sind.
Gibt es aber eine überörtliche \"Organisation\", führt das unweigerlich dazu, dass diese Selbstständigkeit und Individualität verloren geht, weil sie sich automatisch angleichen. Das zeigt die Geschichte.
Das einzige überörtliche Gefäß ist der Apostel, darüber hinaus gibt es nichts.

Ich denke die entscheidende Sache ist die Frage nach der Beziehung. Als sich die ersten Gemeinden im 1. u.2. Jahrhundert entwickelten, breiteten sie sich über die natürlichen Beziehungen von Mensch zu Mensch, von Familie zu Familie, von Haus zu Haus, von Ort zu Ort aus, entlang der Straßen des römischen Reiches, die zuerst von den Soldaten, später von den Kaufleuten und dann sogar von Touristen benutzt wurden. Die Ausbreitung der Gemeinde geschah in weltlichen Infrastrukturen. Und sie geschah, so sagte es Cyprian, ein Krichenvater, wie eine "Genealogie von Gemeinden", also multiplikativ, wie Familien wachsen und sich vermehren, wie Beziehungsgefelchte entstehen, sich vernetzen und immer wieder neue Leute "anstecken", wie ein Grippevirus, der sich in unter einer bestimmten Gruppierung von Menschen ausbreitet. Um beim Beispiel der Vermehrung von Familien zu bleiben, wissen wir, dass jde neue Familie anders ist. Jede neue Familie wird zwar in vielen Dingen bestimmte Werte aus zwei Herkunftsfamilien mitnehmen, doch wird sie unweigerlich eine ganz neue Familienitdentität entwickeln, mit ähnlichen Werten, aber auch mit modifizierten und ganz neuen. Trotzdem wird die Grundstruktur, DNS der einfachen Gemeinde erhalten bleiben.
Was durch diese Verbreitungsart entsteht, ist eine organisches Netzwerk von lebendigen Beziehungen untereinander. Das kann man fördern, indem man bewußt auf andere zugeht oder es blockieren. Vernetzung kann also auch mit Überlegung und Planung einhergehen. Die Beziehungen die dann entstehen, sind aber nur sinnvoll, wenn sie von Gott gestiftet, bzw. eingefädelt werden. Beides ist notwendig, göttliche Lenkung und Vorsehung, aber auch menschliche Initiative.

Leiter sind "Netzwerker" - nur wer ein Netzwerk von Beziehung pflegt, kann Dinge bewegen. Nicht nur Apostel, sondern alle 5 Dienste aus Eph. 4.11 müssen Netzwerker sein, um ihren Dienst tun zu können. Die Netzwerke sind die Infrastrukturen, in denen die mobilen Dienste sich von Gemeinde zu Gemeinde bewegen - sie sind der Blutkreislauf (das koranale Netzwerk) und die Nervenbahnen (das neuronale Netzwerk) des Leibes.
Diese Art von Beziehungen unter den Netzwerken einfacher Gemeinden basieren darauf, dass die einzelnen freiwillig, weil sie es wollen Beziehunge suchen und pflegen, nicht weil sie es müssen, kontrolliert und von anderen organisiert werden. Auf dieser Basis kann ein loser Zusammenschluß von Gemeinden in einem bzw. mehreren Netzwerken entstehen, wodurch ein großer Ressourcenpool für alle entsteht.

ric
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#42
Zitat: Eine intakte Familie (Vater, Mutter, Kinder) ist miteinander vernetzt. Wenn sie zusammen leben, sich mit Verwandten zu abgesprochenen Zeiten miteinander treffen, oder etwas gemeinsam unternehmen, dann wäre es dumm zu sagen, da mach ich nicht mit, weil es \"Organisation\" ist - wenn es sich nicht zufällig ergibt, tu ich nichts. Nein, vernünftige Leute suchen den Kontakt und pflegen ihre Beziehungen, weil das Sozialleben wichtig ist.

Wer den Zusammenhalt der Familienmitglieder sucht, die Beziehungen pflegt, treibt aktive Vernetzung - da muss man immer aktiv werden. Wenn das in einer Familie nicht geschieht, dann vereinsamen die Einzelnen und die Familie fällt früher oder später auseinander. Das gleiche gilt für die Verwandtschaft auf einer größeren Ebene.

Einfache Gemeinden sind wie Familien und größere Netzwerke wie eine geistliche Verwandtschaft (Sippe). Vernetzung ist besonders wichtig um Vereinsamung, Verlorenheit und Abdriften in Sonderlehren zu verhindern. Die Bibel warnt ganz klar vor Absonderung. Alle Hausgemeinden, die ich bisher hennengelernt habe, die nicht verbunden waren mit anderen waren \"verschroben\", ja zum Teil sektiererisch geworden.

ric
Liebe Leser,

berichtigt mich gerne,

aber meine persönliche Erfahrung ist, das sich Verwandte kaum noch treffen, da sie aufgrund der Zersiedelung des letzten Krieges oftmals immer weiter auseinander wohnen. Genau aus diesem Grund, haben wir persönlich für uns festgestellt, dass uns die Nachbarn näher sind, als die Verwandten. Vielleicht liegt hier ja unser potential zum Hauskirchenbau!

Herzliche Grüße
Johannes
Wer nicht bereit ist Toleranz, Respekt und die Bereitschaft zur Demut vor seinem Gegenüber zu bezeugen, tut dies auch nicht vor unserem lebendigen Gott, denn ER ist in jedem seiner Schöpfungen!
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#43
Zitat: Du sagst es und da kommt leider oft etwas ins Spiel, was jenseits jeder Struktur und Lehrmeinung sich trotzdem ausbreiten kann und zersetzendes Gift in die Gemeinde bringt - die \"mutwillige Beziehungsstörung\" ausgeführt aus eigenem Antrieb und/ oder in Kooperation mit dem \"Durcheinanderbringer\".

ric
Liebe Leser,

zum Thema: " Menschliche Lehrmeinung fällt mir folgendes ein! Vor über 500 Jahren, zur Zeit von Christph Columbus und davor, gab es eine Lehrmeinung, obwohl schon 1500 Jahre zuvor von den Griechen wiederlegt: Die Welt sei eine Scheibe! Einige, die diese menschliche Lehre anzweifelten gingen dafür in den Tod, genauso, wie es die ersten Christen in Rom für ihren Glauben taten!

Wer von uns würde das tun?

Hätte Columbus daran geglaubt, wäre uns viel erspart geblieben Wink))

Johannes
Wer nicht bereit ist Toleranz, Respekt und die Bereitschaft zur Demut vor seinem Gegenüber zu bezeugen, tut dies auch nicht vor unserem lebendigen Gott, denn ER ist in jedem seiner Schöpfungen!
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#44
Hallo,

aus einem Buch ?Für die christliche Familie?, möchte ich folgendes wieder geben. Diese Buch wurde vor schätzungsweise 80 Jahren herausgegeben.

?Unser ganzes Leben sollte ein gottgeweihtes sein. Wenn wir das erstreben, muss unser Haus ein Gotteshaus, eine Kirche werden. Sind unsere Häuser Hauskirchen? Paulus sagt Kol 3,16: Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit; lehret und vermahnt euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen, lieblichen Liedern, und singet dem Herrn in eueren Herzen! Das heißt doch nichts anderes als: Machet euer Haus zu einer Hauskirche, in der Gott gepriesen wird Tag und Nacht.

Es fehlt an Hauskirchen! Warum bleiben wir am inwendigen Menschen schwach? Warum fehlt es immer wieder an dem Geist der Nächstenliebe? Weil das tägliche Brot der Seele fehlt, das Gotteswort. Weil es am gemeinsamen Gebet fehlt, an der Hausandacht. Weil wir uns nicht täglich neu dem Dienste unseres Heilandes verschreiben. Darum lassen wir uns von dem Apostel zurufen: lehret und ermahnt euch selbst, lasset das Wort Christi in eurem Familienkreis eine Lebendmacht werden. Machet eure Häuser zu Hauskirchen!

Der Hausvater und die Hausmutter sind die Priester. So haben es die alten Christen gehalten, die noch kein Gemeindegotteshaus hatten, und auch als im laufe der Jahre Gotteshäuser gebaut wurden, hielten sie die Ordnung aufrecht, das ihre Häuser Kirchen waren für den Gottesdienst der Familien.

Solche Hauskirchen sind Hütten Gottes bei den Menschen. Darum baut Hauskirchen! Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen!? (Geschrieben damals von Karl Ernst Knodt)

Gruß

Hans-Otto
Gottesmord auf Golgatha
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#45
Okay,
und eine intakte Familie, die als Hauskriche lebt, gleicht einem Netzwerk, indem die Kräfte Gottes pulsieren können - wobei wir wieder beim Thema wären.
Auch das Bild von der Mauer gehört hier rein. Im AT heißt es "Dass wir die Mauer Jersualems bauen sollen". Eine Gemeinde, eine Familie braucht eine Schutzmauer, ohne die sie vom Feind zerstört wird, was ja in unserer Zeit an der Tagesordnung ist. Die Mauer muß geschlossen sein, dass die Füchse (Dämonen) nicht reinkommen (steht in Sprüche). Das ist: Das Netz muß repariert, geschlossen sein, sonst verlieren wir die Fische, verlieren wir die "Kinder".
Eine kleine "Stadt", eine Familie, bzw. ein Netz ist wie ein Teil eines großen Netzes -viele zusammen bilden die Gemeinde der Stadt, der Region, des Landes. Viele kleine Familien verbinden sich zu einem großen Netzwerk, damit sie noch mehr Ressourcen nutzen können - das ist für mich Vernetzung unter Gemeinden und das sehe ich in einfachen Gemeinde als sehr notwenig - Vernetzung auf allen Ebenen in der Familie, in der Sippe, im Stamm, im Volk.

ric
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