Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies dürfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.
Einfache Gemeindeforum .einfache-gemeinde.deInfoForumInfo

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Habe Fragen! Könnt Ihr helfen?
#1
Hallo liebe Hauskirchler,

auf der Suche nach meinem Weg für Gemeindeaufbau ist mir die Hauskirchenbewegung ins Blickfeld gekommen. Ich muss sagen, ich bin sehr interessiert - aber habe auch ein paar Fragen, die mich quälen, obwohl ich W. Simsons Buch gelesen habe. Könnt Ihr mir helfen? Ich habe die Fragen bewusst etwas provokant formuliert und würde mich sehr über konkrete Antworten aus Eurer Praxis freuen!

Gottes Segen und vielen Dank! Hier geht's los:

1. Viele Hauskreise drehen sich um sich selbst und genießen vor allem ihr Beisammensein - warum sollten Hauskirchen dynamischer und missionarischer sein als solche Kuschelclubs?

2. Besteht nicht auch in Hauskirchen durch den fünffältigen Dienst die Gefahr, Konsumchristen zu züchten?

3. Was ist mit den Teenagern? Kinder mögen das Familienfeeling ja noch spannend finden...

4. Wie finden Christen und Neubekehrte zusammen? Sind die Bedürfnisse nciht zu unterschiedlich für eine Gruppe?

5. Sind Hauskirchen in Mittel- und Westeuropa nicht ebenso eine exotische Ausnahme wie die großen Gemeinden jenseits der 200er Grenze und daher als Modell für alle wenig tauglich?

6. Wie kommen die Ältesten und die Menschen im fünffältigen Dienst in ihr Amt?
Zitieren
#2
Hallo und herzlich willkommen hier bei uns, kaiserscafé Smile

Wie ich sehe, wohnen wir nicht so sehr weit auseinander.

Zu deinen Fragen:

Zitat:1. Viele Hauskreise drehen sich um sich selbst und genießen vor allem ihr Beisammensein - warum sollten Hauskirchen dynamischer und missionarischer sein als solche Kuschelclubs?
Natürlich besteht die Möglichkeit, dass auch in Hausgemeinden das so abläuft. Was wo konkret umgesetzt wird, ist immer eine Frage Derjenigen, die sich da treffen.
Aber wir haben zw. Hauskreisen der üblichen Gemeinden und Hausgemeinden einen deutlichen Unterschied: Hauskreise sind immer noch Bestandteil eines Programmsystems, welches durch die sonntäglichen Gottesdienste, etc. ergänzt werden, worin der Hauptanteil der Besucher nur Konsumenten sind.
Hausgemeinden hingegen stehen vor der Herausforderung selbst Gottesdienste, etc. zu gestalten und da die Gruppen bewusst so klein gewählt sind, besteht weniger die Gefahr, dass da reine Konsumenten dabei sind.
Missionarischer sind HG nur dann, wenn die Mitglieder dieser HG missionarisch sind. Das hat weniger mit der Form als mit den Teilnehmern zu tun.

Zitat:2. Besteht nicht auch in Hauskirchen durch den fünffältigen Dienst die Gefahr, Konsumchristen zu züchten?
Wenn der "fünffältige Dienst" wirklich kapiert hat, dass ihre Hauptaufgabe ist, Andere anzuleiten selbst aktiv zu sein und nicht weiter eine reine Vortrags- und Konsumhaltung fördern, wohl kaum Smile Siehe Eph. 4:11-13

Zitat:3. Was ist mit den Teenagern? Kinder mögen das Familienfeeling ja noch spannend finden...
Das hängt wieder von der konkreten Gestaltung und Einbindung aller im HG-Geschehen ab. Darüber hinaus sollte jede HG eine Einbindung in ein Netzwerk gleichgestellter HG'n suchen, in welchem spezielle Angebote für spezielle Gruppen weiterhin möglich ist. So auch spezielle Angebote für Teenager.
Wie du merkst, ist in den HG Jeder gefordert Smile

Zitat:4. Wie finden Christen und Neubekehrte zusammen? Sind die Bedürfnisse nciht zu unterschiedlich für eine Gruppe?
Wie sollte das einfacher gehen als in HG'n? Trifft sich die HG eh schon zum Essen - warum nicht Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen, etc. einladen? Zu unterschiedlich sind diese Gruppen eigentlich nur dann, wenn die Christen vergessen haben, woher sie kommen. Eigentlich habe ich es bisher eher als gesund und förderlich empfunden, wenn Christen regelmäßig mit Nichtchristen zusammenkommen.

Zitat:5. Sind Hauskirchen in Mittel- und Westeuropa nicht ebenso eine exotische Ausnahme wie die großen Gemeinden jenseits der 200er Grenze und daher als Modell für alle wenig tauglich?
So exotisch HG'n in Europa noch sein sollten, ist dieses Gemeindekonzept von praktisch jedem Christen in ihren Wohnzimmern umsetzbar. Gibt es irgendein Gemeindemodell, dass so einfach umzusetzen ist? Nach meiner Erfahrung kann ich nur sagen, alle anderen Konzepte - die ich zum guten Teil selbst durchlebt habe - überzeugen mich nicht annähernd so wie das HG-Modell.

Zitat:6. Wie kommen die Ältesten und die Menschen im fünffältigen Dienst in ihr Amt?
Indem sie schlicht in ihrem Dienst überzeugen. Auf Wahlen sollte man hier völlig verzichten, lediglich bewährte Dienste durch öffentliches Einsetzen in den eh schon gelebten Dienst anerkennen. Du siehst auch hier: Der Name oder die Bezeichnung ist hier nicht wesentlich, sondern der tatsächlich gelebte Dienst und die Anerkennung dessen unter den HG'n.

Gruß, Charly
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ Cool
Zitieren
#3
Hallo Kaiserscafe,
deine Fragen sind so umfangreich, dass ich es zu schade finde, pauschal in einem Rutsch auf alle zu antworten. Deshalb werde ich mir eine nach der anderen vornehmen.
Zitat:FRAGE 1:
Viele Hauskreise drehen sich um sich selbst und genießen vor allem ihr Beisammensein - warum sollten Hauskirchen dynamischer und missionarischer sein als solche Kuschelclubs?
1. Zunächstmal möchte ich mal die chrisltiche Redewendung "vom negativen Kuschelclub" in Frage stellen, denn ein solches Kuscheln ist nicht gleich negativ. In Hausgemeinden sammeln sich derzeit oft Christen, die das Kuscheln brauchen, weil sie es in ihrer "Gemeinde, wie wir sie kennen" einfach nicht hatten - meiner Meinung nach darf das sein.
Um als Gemeinde im positiven Sinne missionarisch und dynamisch sein zu können, muss sie mit Liebe aufgesättigt sein - nicht nur mit der Liebe unseres Vaters, sondern auch mit der Liebe der Geschwister. Es ist ein Gebot, dass uns Jesus gegeben hat, dass wir einander lieben sollen. Gute, intensive Gemeinschaft untereinander gehört zu den unverzichtbaren Grundelementen einer intakten einfachen Gemeinde.
Die erste Gemeinde, die sich "hin und her" in den einzelnen Häusern in Jerusalem
traf hatte ein gutes Zeignis in der ganzen Stadt, weil sie für ihre Liebe, die sie untereinander hatten, bekannt war. Jesus selbst sagte: "Daran wird die Welt erkennen, dass ihr meine Jünger seid, dass ihr Liebe untereinander habt."

2. Die Herausforderung bleiben die selben, ob man Mitglied einer einfachen Gemeinde ist, oder man Teilnehmer eines Hauskreises ist, der einer größeren Gemeinde untergeordnet ist. Sogar die erste Gemeinde in den Häusern Jerusalems hatte damals schon die selbe Herausforderung: Nach einer bestimmten Zeit drehte sie sich um sich selbst und versäumte es, ihren missionarischen Auftrag, in alle Welt zu gehen, umzusezten.
Der heilige Geist übernahm das jedoch, zum richtigen Zeitpunkt: Es begann eine Verfolgung nach der Steinigung des Stefanus und die griechischen Gläubigen wurden in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Dort, in der Zerstreuung begannen sie, überall das Evangelium zu verkündigen und es entstanden neue Gemeinden.

Ich glaube, dass auch heute einer "Kuschelclub- Gemeinde" vergleichbares, in andere Art wiederfahren wird, wenn es ihnen wirklich um zu Jesus und um die Liebe zu den Geschwistern geht.

Ric
Zitieren
#4
Hallo kaiserscafe`und andere,
auch wenn kein feedback auf mein letztes Posting gekommen ist, mach ich mich mal an die zweite Frage. Der Beitrag hat in mir neue Kreativität freigesetzt. Die Frage nun:
Zitat:2. Besteht nicht auch in Hauskirchen durch den fünffältigen Dienst die Gefahr, Konsumchristen zu züchten?
Die Dienste aus Eph.4.11, ich denke, dass die damit gemeint sind, sind nicht da, um die Gläubigen der Gemeinde zu unterhalten, geschweige denn um eine Show abzuziehen. Vielmehr ist ihre Aufgabe "die Gläubigen auszubilden und sie für die Praxis reif zu machen. Wörtlich heißt das so:
(bitte nachlesen)
Die Dienste sind keine Entertainer, Comediens oder Schauspieler, sondern Trainer, Coaches bzw. Ausbilder. Ihr Ziel ist, dass die "einfachen Christen" keine Zuschauer und Gäste bleiben, sondern fähig werden, den Dienst selbst zu tun. Die Dienste dürfen nicht die Arbeit und die Verantwortung der Gläubigen übenehmen - sie führen die Jünger der Gemeinde zur Selbständigkeit und gehen weiter.
In Eph.1,19-20 heißt es:
(bitte nachlesen)

Als "Mitbürger und Gottes Hausgenossen" haben alle Gläubige Mitverantwortung an der Gemeinde, mit Rechten und Pflichten, sich zu beteiligen in den verschiedenen Bereichen und mitzugestalten. Gerade die kleine und überschaubare Gruppe einer einfachen Gemeinde bietet ein ideales Umfeld, dass sich alle am Leben und am Dienst beteiligen können. Die Dienste helfen den Einzelnen, ihren Platz entsprechend der Gaben und Fähigkeiten einzunehmen, um aktiv mitwirken zu können. Jeder hat seine spezifische Aufgabe, das ist der kooperative Leib Christi.
Nicht zu verwecheseln mit einer "Veranstaltung" bei denen es Akteure und Zuschauer gibt, wie im Theater.

Ric
Zitieren
#5
Liebe Geschwister,

vielen Dank für Eure Mühe, mir in meinen Fragen weiter zu helfen! So langsam klärt sich mein Bild über die Idee der Hausgemeinden. Nachdem ich W. Simsons Buch gelesen hatte, hatte ich den Eindruck, in Hausgemeinden läuft sowieso alles besser. Das Bild hat sich etwas relativiert. Hausgemeinden haben Vorzüge aber auch Nachteile gegenüber "traditonellen" Gemeindeformen. Im Wesentlichen kämpfen sie aber wohl mit den gleichen Herausforderungen (abgesehen von den Finanzen vielleicht). Und wen wundert's? Schließlich sind die Menschen ja die gleichen!
Ich werde auch weiterhin jeden Beitrag auf meine Fragen mit großem Interesse lesen - vielen Dank noch mal!
Zitieren
#6
Hallo Kaserscafe,
ich möchte jetzt auf eine weitere Frage von dir eingehen - du fragst?
Wie finden Christen und Neubekehrte zusammen? Sind die Bedürfnisse nicht zu unterschiedlich für eine Gruppe?

Natürlich sind die Bedürfnisse von Nichtgläubigen und Gläubigen unterschiedlich. Ich denke, dem müssen wir auch Rechnung tragen, wenn es um die Gestaltung unserer Treffen geht.
In Ausnahmefällen kann es gelingen, in einem gleich bleibenden Gemeindetreffen beiden Bedürfnissen gut entgegenzukommen. Gott ist souverän, er kann für jeden das richtige parat haben, doch wenn wir darüber wissen, ist es vernünftig, sich auch Gedanken zu machen, wie beiden Ansprüchen genügend entgegengekommen werden kann.

Es kann gut sein, dass eine Gemeinschaft von Gläubigen eine Zeit braucht, wo sie ?unter sich sein kann, ohne sich mit den Fragen Suchender auseinandersetzten zu müssen. Wir hatten das in unserer Hausgemeinde eine längere Zeit, von etwa 2 Jahren, wo kein ?Neuer?, der noch nicht gläubig war, dazu kam. In dieser Zeit konnten wir viel tun, um unsere Gemeinschaft zu stärken, um Konflikte zu bewältigen und um geistlich mehr zu wachsen. Wir beteten viel und beschäftigten uns mit lehrmäßigen Dingen, die nicht zu den Grundlehren des Glaubens gehörten. Wir brauchten diese Konzentration auf uns selbst, um gemeinsam mit dem Herrn tiefer in Seine Pläne mit uns hineinzuwachsen. Nichtgläubige wären mit dem ganzen Ablauf in dieser Zeit überfordert gewesen ? es war gut, dass sie nicht dabei waren.

Dann kam eine Zeit, wo immer wieder Nichtgläubige zu unseren Treffen dazukamen. Die Folge davon war, dass wir eine stärkere Ausrichtung auf evangelistische Gespräche hatten, um den ?Neuen? zu helfen. Es war auch eine wichtige Zeit, da Einzelne unter uns mehr lernten auf die Bedürfnisse von Suchenden einzugehen.
Parallel dazu entstanden auch zwei Initiativen, wo sich zwei bis drei Leute von uns nur mit Nichtgläubigen außerhalb der Hausgemeinde in Gruppen trafen, um diese von Jesus zu erzählen. Auch diese Treffen hatten äußerlich den Charakter von Hausgemeindetreffen, doch waren sie von der Zielrichtung ausschließlich auf die Erreichung von Nichtgläubigen ausgerichtet. Unser Ziel war, mit den zum Glaubenkommenden der evangelistischen Gruppen eine neue Hausgemeinde zu formieren, was uns aber nicht gelang. Stattdessen konnten Einzelne, die da zum Glauben kamen ohne Probleme in unsere Gemeinschaft integriert werden und wurden so ein Teil der Gemeinde.

Ich denke, wir müssen in den Hausgemeinden offen sein für beide Bedürfnisse. Der Heilige Geist wird uns zur richtigen Zeit zeigen, wie wir evangelistisch wirken können, ohne die Bedürfnisse der Gläubigen zu vernachlässigen. Ebenso wird er uns auch zeigen, wie wir uns um die Anliegen der Gläubigen in entsprechenden Treffen kümmern, ohne zu vergessen Nichtgläubige mit entsprechenden Angeboten zu erreichen. Da sollten wir flexibel sein.

Ric
Zitieren
#7
Hallo Kaisercafe,
jetzt möchte ich auf eine 4. Frage von dir antworten:
Zitat:Sind Hauskirchen in Mittel- und Westeuropa nicht ebenso eine exotische Ausnahme wie die großen Gemeinden jenseits der 200er Grenze und daher als Modell für alle wenig tauglich?
Bei dem ersten Teil der Frage gebe ich dir recht. Ja, die Hausgemeinden sind in Europa so wie die größeren Gemeinden immer noch rar gesät. Tatsächlich sind laut Statistiken die meisten Gemeinden in unseren Breitengraden zwischen 20 und 50 Personen stark, damit überschreiten sie die erträgliche Grenze einer Hausgemeinde, die ich bei max 12-15 sehe, je nach Zusammensetzung.
Die kleinen, familiären Hausgemeinden sind immer noch in geringer Zahl, man kann von keiner rapiden Ausbreitung reden, wie das zum Beipiel in Ländern ist, in denen es Verfolgung gibt. Das wird daran liegen, dass die kleine Hausgemeinde genügend Intimität und Schutz bietet. Das ist auch der Grund, warum sich die meisten Christen mehr nach größeren Gémeinden orientieren, weil die ihn sichtbar attraktiver erscheinen. Aber auch deswegen, weil in den Köpfen die Vorstellung fest verankert ist, dass eine Gemeinde erst dann eine richtige Gemeinde ist, wenn sie eine bestimmte Größer erreicht hat (man hört immer wieder die zahl 30), einen öffentlichen Raum hat und einen Pastor hat, bzw. auf der Suche nach einem Pastor ist.
Da komm ich dann auch zum zweiten Teil der Frage. Es geht nicht um das richtige Gemeinmodell, sondern um das richtige Gemeindeverständnis. Die Erfahrung, Gemeinde im Alltag und überall zu leben, das ist wichtig. Für verschiedene Gemeindebedrüfnisse gibt es dann aber verschiedene Strukturen, mit denen man bestimmte Ziele besser erreichen kann. Z.B. wenn man ein Ereignis haben will, wo man viele Nichtgläubige einladen kann, dann bietet sich eine Evangelisationsveranstaltung oder ein Musikevent an. Wenn man in einem Seminar Christen schulen möchte, dann bietet sich eine kleine Tisch runde, wo man auch ins Gepsräch kommen kann am besten an. Wenn man intensive Gemeinschaft leben will, was doch das Zentrum des Gemeindelebens ist, dann ist eine Hausgemeindestruktur am besten, usw.
Wenn ich an einem Sonntag in einen Gottesdienst einer 400 Personen- Gemeinde gehe, dann ist das für mich nicht Gemeinde, sondern eine Großveranstaltung, in der Gemeinde zusammenkommt und zwar auf einer weniger persönlichen Ebene, weil man keine nahen Kontakte zu allen haben kann.
Wenn ich dagegen in eine Hausgemeinde, in der 10 Personen zusammenkomme, dann kann ich das, was die Bibel unter Gemeinschaft versteht erleben. Alles hat seinen Platz und ist nicht falsch. Falsch ist allerdings das, was wir unter Gemeinde verstehen. Wem die Oberflächliche Veranstaltungsstruktur, oder die Arbeitsgruppen in dem Gemeindeverein als EIN Ausdruck (ein kleiner) der Gemeinde genügt, der will sich gar nicht regelmäßig in die intime Struktur einer Hausgemeinde einbringen. Und wer einmal verinnerlicht hat, dass das Zentrum der Gemeinde die tiefen Herzensbeziehungen zu Einzelnen in einer überschaubaren Gruppe, sprich Hausgemeinde ist, für den beginnt das andere an Bedeutung zu verlieren. Es geht also nicht im verschiedene Gemeidnemodelle, sondern darum, dass wir innerhalb der Gemeinde (in der Stadt z.b.) Dingen auch die richtige Priorität geben.

ric
Zitieren
#8
Hallo,

erstmal vielen Dank für Eure Mühe, mir Antworten auf meine Fragen zu geben! Ich bin noch nicht ganz von dem Hauskirchenmodell überzeugt. Zumindest kann ich es nicht als beste oder "einzig biblische" Möglichkeit sehen, sich als Gemeinde zu organisieren.

Andererseits finde ich viele Gedanken sehr inspirierend. Ich frage mich, ob es bestimmte Regionen gibt, in denen ein System von Hauskirchen passender wäre als die klassische Gemeindestruktur.

Gibt es nach Eurer Erfahrung viele Hauskirchen in Deutschland, die in einem Verbund organisiert sind und sich so lehrbuchmäßig durch den fünffältigen Dienst ausrüsten lassen, wie Simson das schildert? Oder sind viele Hauskirchen eher auf sich selbst gestellt?

Nochmal herzlichen Dank! Es macht schon Freude zu sehen, wie bunt und vielfältig Gottes Familie ist!

Julian
Zitieren
#9
Hallo Julian,
bin gerade am PC, habe deine Benachrichtigung bekommen und habe Zeit.
Also zunächstmal ist es wichtig, nicht von einem Gemeindemodell zu sprechen und auch nicht von Hauskrichen, da liegt das Problem. Deshalb sprechen wir auch lieber von einfachen Erscheinungsformen von Gemeinde.
Wenn es nur um Gemeindemodelle ginge, da gäbe ich dir recht.

Ric
Zitieren
#10
Weiter, steht es außer Frage, dass wir in einer Zeit leben, wo sich mehr und mehr Unzufriedenheit zeigt, mit dem, wie in der, "Gemeinde wie wir sie kennen" Gemeinde gelebt wird. Egal, ob es die Intensität der Gemeinschaft, die Art der Leiterschaft, die Organisationsstruktur und vieles mehr ist.
Es geht also weniger um ein Modell, als mehr um die Art der Strukturen, die ein bestimmtes Leben erlauben oder unterdrücken. Z.B. autoritäre Strukturen, die durch eine Hierarchie bestimmt sind - das kann ich auch in einer sogenannten "Hauskirche" in gleicher Weise leben, der äußere Rahmen spielt dabei keine Rolle, es geht um die innenwohnenden Wert.
Man muss also über legen, welche Werte man für Gemeinde eigentlich hat und dann überlegen, in welchen Strukturen sich das in meinem Setting am besten verwriklichen lässt. Da mag man zu unter schiedlichen ansätzen kommen und da gibt es kein Modell.

Ric
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste