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Gemeindegründung
#1
Liebe Brüder,

ich möchte mit 3 Sesamstraßenfragen ein echtes Anfänger-Thema aufmachen:

Wer gründet Gemeinde?
Wie wird Gemeinde gegründet?
Was sind Gottes Ordnungen für Gemeindegründung?

Mich interessieren sowohl Praxis als auch biblische Theorie, sowohl erfolgreiche als auch gescheiterte Versuche und was ihr daraus gelernt habt bzw. andere daraus lernen können.

Liebe Grüße,
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#2
Hallo Rainer

Du sprichst mir aus dem Herzen, das sind Themen, die mich sehr bewegen!

Wer gründet Gemeinde?
Wie wird Gemeinde gegründet?
Was sind Gottes Ordnungen für Gemeindegründung?
Mich interessieren sowohl Praxis als auch biblische Theorie, sowohl erfolgreiche als auch gescheiterte Versuche und was ihr daraus gelernt habt bzw. andere daraus lernen können.
Auch mich interessiert sowohl die Praxis, als auch die biblische Grundlage.
Momentan kaue ich gerade Watchman Nees Buecher ueber Gemeinde durch. Es ist sehr interessant, wie er das sieht. Auch was ja gerade in China laeft, steht ja meiner Meinung nach, auf guten Fundament, und ich glaube, da war er nicht ganz unbeteiligt dabei.
Fuer mich ist klar, das nur Jesus, das Haupt, seine Gemeinde (Leib) baut oder gruendet. Wir sind seine Bauarbeiter dazu.
Aber das "wie" in der Praxis ist natuerlich ganz wichtig.
Ich denke, gerade als Hauskirchen ist es wichtig, unsere Weichen richtig zu stellen, um auf weitere Sicht im Willen Gottes zu sein.
Wenn ich vom Leib ausgehe, gibt es fuer mich an einem Ort nur einen Leib, das Haupt ist natuerlich der Herr. Auch wenn jetzt in einem Ort mehrere Hauskirchen oder Hausversammlungen sind, weil sie in einem Haus (Wohnzimmer) nicht mehr Platz hat, so ist es doch ein Leib zusammen. Dazu ist es wichtig, denke ich, dass  wir von Zeit zu Zeit alle regelmaessig vom Ort oder der Stadt zusammen kommen. Ich nenne es Celebration, und diese wiederum regionenweise zu groesseren Celebrationen ein- zwei- oder mehrmals im Jahr zusammenkommen.
Man stelle sich nur vor, an einen Haupt (Kopf) wuerden mehrere Koerper (Leiber) haengen, da waere doch etwas falsch an der Sache, oder? Wink    Ich bin der Meinung, wenn verschiedene "Denominationen" an einen Ort vorhanden sind, es ziemlich schwierig sein wird, ein Leib zu sein. ???  
Sagt doch auch die Bibel, "die Gemeinde in Jerusalem" und nicht die Gemeinden in Jerusalem, oder? Immer wieder finde ich die Gemeinde auf den Ort bezogen, und nicht mehrere Gemeinden an einen Ort oder Stadt.
Die "Gemeinde in Korinth" oder die "Gemeinde in Ephesus" oder die "Gemeinde in Laodisea", die sich im Hause des oder der Nymphas trifft.
Da gibt es noch so viel zu erforschen von uns, was es wohl fuer uns und unser heutige Zeit bedeutet
Fuer heute mal genug, Rainer, aber du siehst, dass ist wirklich ein reiches Thema, ciao hejo. Smile
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#3
Hallo hejo,

hast Du einen Buchtipp von Watchman Nee für mich?

Rainer
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#4
Hallo Rainer

Buchtips von Watchman Nee gibts mehrere ueber Gemeinde, am besten faengt man mal mit "Das normale Gemeindeleben" an, ein dicker Brocken, oder "die Gemeinde im Haus und die Gemeinde am Ort", viel Spass dabei aber Vorsicht, "starker Toback". ???
Gibts alles bei >Der Strom< Verlag de.
ciao Hejo  Smile
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#5
Danke!

Rainer
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#6
Lasst Euch aber nicht auf den Quatsch ein, den der Verlag "der Strom" sonst verbreitet. Bzw. auf die Art und Weise, wie die Watchman Nees Bücher auslegen.
Nix gegen Watchman Nee!

Markus
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#7
Hallo Brüder,

mich beschäftigt das Thema Gemeindegründung, weil ich gemerkt habe, "einfach so" Gemeinde gründen zu wollen, geht nicht. Zwar schon - irgendwie - aber alles, was nicht nach Gottes Ordnungen lief, hat er (gnädigerweise) gegen den Baum laufen lassen. Also merke ich: Das, was ich mir bisher darunter vorgestellt habe, ist anders, als was Er sich darunter vorgestellt hat. Darum will ich neu Seinen Willen suchen.
Einige Aspekte: Ich frage mich (weiterhin) ernsthaft, ob nicht nur Apostel Gemeinde gründen sollten (Eph 2,20).
Ich frage mich, wie das Selbstverständnis von "Gemeinde" sein sollte, liege ich nicht vielleicht mit dem Terminus technicus "Gründung" schon falsch - ist ja schon an sich ein furchtbar mit allen möglichen Assoziationen belasteter Begriff. Ist Gemeinde primär eher als Hausgemeinde (wie bei Wolfgang Simson), oder primär eher als Ortsgemeinde (wie bei Frank Viola) zu verstehen?
Wie kann man der Gefahr entgehen, der Ortsgemeinde Jesu (am Ort) durch Hausgemeinde eine neue Abspaltung hinzuzufügen?
Vielleicht erledigen sich diese Fragen ja von selbst, wenn der Herr Gemeinde baut und ich darf einfach dabei sein? Dennoch denke ich, ich sollte seine Ordnungen besser verstehen lernen.

Liebe Grüße,
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#8
Zitat:Ich frage mich (weiterhin) ernsthaft, ob nicht nur Apostel Gemeinde gründen sollten (Eph 2,20).
Dazu nur ein paar Gedankensplitter von meiner Seite, die mir wichtig sind:
  • In Ehp. 2,20 ist Apostel nicht in der Einzahl gebraucht. Es ist die Rede von Aposteln.
  • Ein Apostel tritt nie als Einzelgänger auf. Zum einen wird er ein Eph. 2,20 zusammen mit den Propheten genannt, und außerdem lesen wir immer wieder, dass Apostel (siehe Apg. und Briefe) mit Mitarbeitern und Brüdern unterwegs war.
  • Und auch für sie galt Eph. 5,21 (Ordnet euch einander unter).
  • Wird noch an einer anderen Stelle von der Bedeutung dieser Stelle gesprochen? Zumindest der Terminus "Grundlage der Apostel und Propheten" kommt meines Wissens so nicht mehr vor ... oder?
  • Ach ja, Paulus sagt noch "Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer baut darauf; ...
    Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
    "
Zitat:Ist Gemeinde primär eher als Hausgemeinde (wie bei Wolfgang Simson), oder primär eher als Ortsgemeinde (wie bei Frank Viola) zu verstehen?
Zum Begriff Gemeinde:
  • Als Jesus sagte, dass er seine Gemeinde bauen wird, gebrauchte er das Wort Gemeinde in der Einzahl. Und er meinte damit die Gemeinde als Gesamtheit, d.h. alle Gemeinden, gleichgültig an welchem Ort und zu welcher Zeit. Also lasst uns keine Einschränkungen machen, wo, wie und wann Jesus seine Gemeinde baut.
  • Im NT wird immer wieder von der Gemeinde an einem bestimmten Ort gesprochen.
  • Außerdem wird aber auch von der Gemeinde im Haus von XY gesprochen, obwohl es an diesem Ort, wo diese (Haus)Gemeinde zu Hause ist, auch eine (Orts)Gemeinde existiert.
Also bitte den Begriff Gemeinde nicht zu einseitig verwenden. Das NT legt das nicht so fest, wie wir das gerne hätten ...

Und wenn Jesus eigentlich derjenige ist, der baut (und Menschen als seine Mitarbeiter heranzieht), dann kennt er allein den vollständigen und umfassenden Bauplan, den wir ruhig in seiner Hand lassen können. Wir brauchen doch den ganzen Bauplan gar nicht zu kennen ... ist das nicht herrlich entspannend
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#9
Ich habe dazu zwei Anmerkungen.

1) Das was Guido schrieb ist m.E. total wichtig: Ich denke, dass Gott in der Regel keinen alleine losschickt.

2) Es sollte eigentlich ein sehr natürlicher Vorgang sein, wenn "Gemeinde" entsteht.

Wenn man nach Gottes Ordnungen fragt, dann besteht das grundsätzliche Problem, dass wir als Menschen dabei sehr häufig zu kurz greifen. Je konkreter wir sie gerne hätten um so mehr sind sie nicht mehr göttlichen Ursprungs, sondern entspringen unserem (meinem)
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#10
Zitat:Lasst Euch aber nicht auf den Quatsch ein, den der Verlag \"der Strom\" sonst verbreitet. Bzw. auf die Art und Weise, wie die Watchman Nees Bücher auslegen.
Nix gegen Watchman Nee!

Markus
Hallo Ihr Lieben!
Danke Markus fuer Deinen Tip, ueber die Watchman Nee Buecher, man muss sowieso pruefen und nur das gute behalten. Die Sichtweise von Watchman ueber Gemeinde ist fuer meine Beobachtung etwas zu einseitig, er wettert ja ziemlich gegen Hauskirchen, aus der nicht unbegruendeten Angst, damit ein heilloses durcheinander zu erzeugen. Aber in der Vernetzung untereinander wird dem ja, meiner Meinung nach, entgegengesetzt.
Zu den Ortsgemeinden - kontra Hausgemeinden, wie er schreibt, denke ich, woraus besteht eigentlich ein (weltlicher) Ort, wenn nicht aus verschiedenen Familien und Verwandtschaften, die wieder in mehrere verschiedene gleichgesinnte Gruppen aufgeteilt sind. Ich will damit sagen, dass sich die Vielfalt auch in der Gemeinde am Ort, durch verschiedenste Kleingruppen, (Hausgemeinden) zeigt. Das sind halt dann fuer uns die Linzer, Wiener, Muenchner, Roemer oder wo sie sonst noch alle herkommen. Im kleinen Ort wie in der grossen Stadt, die ja auch wiederum in kleinere Stadtteile unterteilt ist.
Ja und wenn Kinder der "weltlichen Eltern" wieder neue Partner kennenlernen, werden sie normalerweise eine eigene Familie gruenden, denke ich, warum auch nicht die der "geistlichen Eltern"?
Hat sich ja auch in China durchgesetzt, wie man hoert ganz gut, trotz des anfaenglichen wettern von Watchman Nees.
Ich denke, gerade beim (Haus) Gemeindegruenden kommt es auf apostolisches und prophetisches Wirken, heisst fuer mich, lernen auf Gott zu hoeren und auch umzusetzten. Da ist es natuerlich gut, wenn man "Erfahrene" zu Hilfe hat, aber nicht unbedingt notwendig, notwendig aber dann selber die Gabe des Hinhoerens und das gehoerte umzusetzen hat.
Das erleben wir gerade bei unseren Freunden in Albanien.
Ich denke, es muss einfach sein, auszufuehren, was uns der Architekt der Gemeinden auftraegt.
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, Euer hejo. Smile
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