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06.07.2013, 17:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.07.2013, 19:50 von Charly.)
Anlässlich einer dreiteiligen Radiosendung zu dem Thema: "Gedanken zum Buch: Scheidung!? Wenn Wege sich trennen", entspann sich in der Community eine Diskussion, die hier festgehalten und ggf fortgeführt werden kann.
Der erste Teil kann hier nachgehört werden.
Der zweite Teil kann hier nachgehört werden.
Der dritte Teil kann hier nachgehört werden.
Nachfolgend die Kommentare, die in der Community gegeben wurden:
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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06.07.2013, 17:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2013, 17:27 von Charly.)
Kommentar von Gera
Wir sind sehr gespannt auf die Sendung, weil wir Probleme haben, dass die Scheidungsrate bei Christen oft höher ist als in der Welt.
Wir kamen in eine Gemeinde und hörten sofort von dem geschiedenen Pastor. Die Frau seines Nachfolgers brannte nach 11 Monaten durch mit einem Mann und er verschwand. Ein Ältester ließ sich scheiden, der nächste Älteste war etwa 6 Wochen mit seiner Frau zusammen, seine Schwester dagegen war nur eine gute Woche verheiratet. Die Tochter des Ältesten suchte sich nach kurzer Ehe einen anderen. Der Jugendleiter ließ sich wegen einer anderen scheiden, die Leiterin der überkonfessionellen Arbeit ließ sich scheiden, dann eine Jugendliche, Pastorenfrau, die in die Jugend kam und letztlich hörte ich ihre Mama nach fast 30 Ehejahren ebenfalls....Deshalb begegne ich dem Thema eher kritisch. Es gibt Gründe, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass alles getan wird, um eine christliche Ehe zu retten. Da ist es ja fast peinlich zuzugeben, dass man 36 Jahre verheiratet ist...Also Charly, ich hoffe auf aussagekräftige Argumente, die so etwas rechtfertigen!
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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06.07.2013, 17:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2013, 17:27 von Charly.)
Kommentar von Charly
Glaubst du allen Ernstes, ich würde Scheidung rechtfertigen wollen?
Wie wäre es denn dann damit, dass du Gott um Rechtfertigung fragst, weil ER unter bestimmten Umständen Scheidung erlaubt? Denn darum kommt kein ehrlicher Christ vorbei, dass Gott das tut.
Du bringst wieder ein, für uns nicht nachvollziehbares, Beispiel, welches so kaum ein zweites Mal zu finden sein wird. Willst du uns damit sagen, dies sei die Norm unter Christen? Bist du mal auf die Idee gekommen, dass zB eine hyperfromme, gesetzliche oder gnostische Lebensart solcher Gemeinden die Grundlage für eine solche Häufung von Scheidungen in einer einzigen Gemeinde sein könnte?
Trotz so manchem Tief das ich erlebt habe, immer noch oder gerade deshalb Christ
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06.07.2013, 17:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2013, 17:28 von Charly.)
Kommentar von Monika
Liebe Gera,
bitte warte doch erst mal die Sendung ab, bevor du hier scharf schießst
Gott kennt die Situation der Ehen in Deutschland, aus dem Grund hat er es uns wichtig werden lassen, diese Sendungen zu machen.
Vertraue auf ihn und höre auf ihn, damit du nicht in Versuchung kommst, nach jedem womöglich unbiblischen Wort in der Sendung ausschau zu halten. Dann bin ich sicher, dass auch du etwas davon hast
Es ist sein Werk! Und in ihm finden wir Frieden, wenn wir es möchten.
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06.07.2013, 17:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2013, 17:28 von Charly.)
Kommentar von Gera
Charly,
ich schrieb ja, weshalb ich so gespannt bin auf deine Aussagen. Junge Leute sehen hier so viel Scheidungen bei Leitern in den unterschiedlichsten Gemeinden, dass einige sich fragen, ob sie überhaupt noch heiraten sollen. 4 Jahre lang bat ich meine Ältesten, um eine Vorgabe, was wir in der Gemeindeseelsorge sagen sollen - und die sprachen viel darüber, dass sie Richtlinien geben, stellten sie aber nie fertig, so lange ich dort war.
Vielleicht nicht ganz so extrem, aber hier durchziehen Scheidungen die verschiedensten Gemeinden. Vom Christuszentrum in BS hören wir nichts davon, das scheint, wenn es wirklich so sit, die Ausnahme zu sein.
Moni,
ich freue mich, dass du das in Angriff genommen hast, weil sogar christliche Eheberater in ihrer Homepage öffentlich schreiben, wenn Vertrauen zerstört ist, ist Scheidung der Ausweg.... Wir dürfen nicht schweigen zu so etwas.
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Kommentar von Gera
Moni,
du hast eine ganz feine leibevolle Art zu moderieren. Vielleicht geht ihr noch mehr in die Praxis? Ich habe keine Zeit ein ganzes Buch zu lesen, dennoch interessieren mich einige praktische Dinge sehr, wie ich im Chat anschnitt. Manchmal kommen wir als Frauen nur an die Frau heran und müssen einseitig beraten und da machte ich eben auch schon den Fehler nicht zu glauben, dass der Ehemann eine andere im Herzen hatte, weil er Pastor war. Wann Scheidung unumgänglich ist kam bisher nciht klar heraus. Wir beide empfanden eure Beiträge so, dass Scheidung eben vorkommt und man sie hinnehmen muss. Da bin ich anderer Ansicht. Die Gemeinden sollten um die Ehen kämpfen. Wir haben es vier Jahre lang getan. In der Gemeinde sagte einer, " lass dich scheiden". Die Person war oft am Boden zerstört und dann heilte der Herr und sie gab öffentlich Zeugnis. 4 Jahre Kampf um eine Ehe. Die Lösung der Gemeinde: Scheidung konnten wir nicht mitvollziehen, denn beim Eheversprechen sagt, man, bis der Tod un scheidet. Ehe ist ein Vertrag, den jeder einhalten sollte. Ich kann nicht begreifen, dass Leute nach einer Woche Ehe bereits wissen, dass es keinen Sinn hat. Ich begreife in vielen Fällen auch nicht, dass man nach 20 Ehejahren sich trennt. Da haben wir ein schöne Zeugnisse von TeamF Freizeiten, wie der Herr Ehen wiederherstellt vor über 20 Jahren. Meiner Ansicht nach machen viele Gemeinden sich schuldig, indem sie Scheidungen einfach hinnehmen und dann hört man, " wie gut, dass der Pastor seine Frau rausgeworfen hat und die X. heiratet, so kann er viel besser dem Herrn dienen..." Was sagt die Bibel dazu? Das Buch gerettet von John Bevere macht schon nachdenklich. Bitte nicht missverstehen, ich stehe 36 Jahre im Seelsorgdienst und es gibt Fälle, wo ich zur Trennung riet, vor 4 Jahren zum letzten Mal. Aber noch mehr Ehen haben wir durchgebetet, die Frauen ermutigt und sehen heute Früchte.
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Kommentar von Charly
Aha, das Buch von John Bevere war jetzt nicht zu zeitaufwendig zu lesen? Ein Buch, welches sich sehr konkret mit dem Thema auseinandersetzt und zudem noch im Net verschenkt wird, aber schon??
Zudem noch: Es steht Niemanden Außenstehenden zu für Andere zu entscheiden, wann sich Jemand scheiden lässt oder wann nicht. Das ist eine der wichtigsten Grundlagen für Berater - Anderen bei ihren Entscheidungsfindungen zu helfen und nicht für sie Entscheidungen zu treffen.
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06.07.2013, 17:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2013, 17:30 von Charly.)
Kommentar von Gera
Charly,
ich sehe das anders und kann auf Paare zurückblicken, die dankbar waren, dass wir ihnen versuchten klarzumachen " bis dass der Tod euch scheidet" Eine Frau gab im September bei einer Frauenkonferenz Zeugnis, dass wir sie immer wieder ermutigt haben, ihren Mann nicht zu verlassen. Als Lehrer - und das sind Seelsorger - haben wir den Auftrag auf den Willen Gottes hinzuweisen, auch darauf, wie Kinder in Patchworkfamilien leiden und davon hörte ich von Schülern sehr viele Geschichten. Eltern haben Verantwortung für ihre Kinder. Unsere Tochter kam vorgestern und sagte, es wäre normal, ein ihr bekannter Vater fand eine Frau netter als die Mama und da war klar, dass er die Mama des Kindes verließ und mit der anderen lebt. Wohin führt dieses Denken bei Kindern? Wie sieht es mit Werten wie Treue aus? Wie viele Frauen führten nicht ihre Männer zu Jesus, weil sie sie ertrugen, ihnen dienten und Geschwister für Kraft beteten? Also, entscheiden muss jeder selbst, was er tut, aber den Willen Gottes zeige ich auf und ich denek, niemand rät, dass eine Frau bleibt, wenn sie geschlagen wird, wenn ihr Mann dauernd fremd geht. Auch da denke ich an die Kinder. Für Kinder gibt es nichts Schlimmeres, als wenn Mama schlecht behandelt wird. Ich plädiere für Werte wie Treue, Durchtragen, Mitleiden, Opfer bringen, auch wenn der Zeitgeist uns etwas anderes zeigt.
Ergänzung: das Buch von Bevere las ich vor einigen Jahren während der Sommerbibelschule im GZ, es ist in Romanform.
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Kommentar von Richard Schutty
Ludgera, meine Erfarung ist da anders als deine:
Ich habe in meinen 38 Jahren Glaubensleben nicht eine Gemeinde erlebt und auch keinen Christen getroffen, der einfach so den Rat gab, lass dich scheiden, ohne dass vorher ein Kampf um die Ehe da war.
Ich habe aber sehr oft das Gegenteil erlebt, dass Geschwister, Gemeinden und Pastoren nur sehr wenig, oder gar kein Verständnis hatten für Situationen, in denen eine Scheidung der einzige Ausweg noch ist. Und dann kam das richten, dass man als schuldig und als Ehebrecher bezeichnet wurde, ohne dass die Leute die Situation überhaupt richtig kannten. Gemeinden nicht mehr eingeladen haben und den Kontakt gemieden haben .....
Mag sein, dass das heute anders ist. Aber trotzdem noch vor zwei Jahren geschehen: jemand, ein Diener Gottes, der vor 15 Jahren geschieden wurde, weil seine Frau als psychisch Kranke die Ehe nicht mehr aufrechthalten wollte, wurde von einem Pastor wegen der Scheidung nicht mehr zum Predigen eingeladen.
Aus Erlebnissen und Erfahrungen weiß ich auch, dass es viele Ehen gibt, die äußerlich - nach Außen, der Kinder wegen, der Leute wegen - aufrechterhalten werden, aber die Partner innerlich und auch vor Gott längst geschieden sind und nicht mehr viel miteinander zu tun haben. Sie wahren den Schein, Gott aber sieht ins Herz.
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Kommentar von Charly
Ludgera, mal ehrlich: kannst du Christen, die in einer Ehekrise stehen und daran denken sich scheiden zu lassen, oder solche die zB fremdgegangen sind und sich haben scheiden lassen, noch mit Barmherzigkeit begegnen? Steht dir da dein eigener Anspruch nicht im Weg?
Respekt davor zu zeigen, dass jeder Mensch seine Entscheidungsfreiheit hat, bedeutet nicht, keinen klaren Standpunkt zu vertreten. Nur, man kann den Standpunkt so vertreten, das man Andere dafür gewinnt oder man kann einen Standpunkt so vertreten, dass sich Jeder, der dem nicht entspricht, geprügelt fühlt.
Aus deinen Worten kann der Eindruck entstehen, dir sei der Erhalt eines gesellschaftlichen Status (Ehe) wichtiger, als der konkrete Mensch. Gott hingegen ist der Mensch wesentlich wichtiger und dafür bin ich Gott immens dankbar.
Wenn du mein Buch lesen würdest, so könntest du nur schwer übersehen, dass ich bis zum Zeitpunkt der gerichtlich ausgesprochenen Scheidung den Leser ermutige immer noch einen Weg mit Gott zur Wiederherstellung der Ehe zu suchen. Ehrlich: Es gibt zu diesem Thema keine zehn simplen Punkte oder eine einfache Meinungsbildung, keine Abkürzung, die man nehmen könnte und schwups hat man alles verstanden. Das Leiden in Ehekrisen und Scheidungen ist so komplex, dass man sich schon einige Zeit nehmen muss, um sich als Berater damit qualifiziert zu beschäftigen.
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