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Ich habe mir einmal die Titel/Themen im Forum "Grundsatzfragen" angesehen. Worüber wir nicht schon alles diskutiert haben: Gründung, Leitung und Selbstverständnis von Hauskirche; Denomination und Parallelstruktur; Gesetzlichkeit und Frust über PO-Gemeinden u.v.m.
Naheliegende Fragen, theologische Fragen, aus eigener Erfahrung entstandene bzw. abgeleitete Fragen. Das können wir in 2004 fortsetzen; aber wir wollen doch weiterkommen, oder? Grundsatzfragen können nicht grundsätzlich genug sein; deshalb:
Sind das die Fragen, die Jesus uns stellen würde? Oder fragen wir vielleicht zu viel? Hat Jesus mit seinen Jüngern so diskutiert? Während wir einerseits die kirchlichen und gemeindlichen Systeme kritisieren, übernehmen wir andererseits ihre Vorgehensweise und ihre Denkansätze: Fragen stellen, dialektisch diskutieren, Ergebnisse erzielen und dann umsetzen. Es sind ja auch die weltlichen, uns vertrauten Methoden.
Fragen die Jesus an seine Jünger gerichtet hat:
- Willst du mir nachfolgen?
- Bist du bereit, alles loszulassen?
- Geht es in deinem Leben zuerst um das Reich Gottes?
- Lebst du Vergebung und Versöhnung?
- Hast du mich lieb?
Ich könnte noch viele andere anfügen.
Nirgendwo ist erkennbar, dass Jesus irgendetwas mit System und Struktur schaffen wollte. Ihm ging es um einzelne Menschen in ihrer Beziehung zu ihm und zueinander.
Deshalb wird Gemeinde nicht gegründet sondern sie IST, wo Menschen sich treffen, die die Fragen Jesu mit Gehorsam beantworten und in dieser Beziehung leben und wachsen. (1.Joh 1,7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.)
Lenkt uns der Teufel mit guten Fragen davon ab, das Entscheidende, das Radikale und Konsequente zu suchen?
Können wir es uns erlauben, einfach gehorsam das zu leben, was Jesus uns sagt, ohne ein eigenes Ziel (sprich: Hauskirche) im Blick zu haben?
Können wir es aushalten, drauf zu warten, bis der Herr seine Gemeinde baut und hinzu tut, die er dazu berufen hat?
Ich verstehe Jesus so, dass er nicht etwas von mir haben will, sondern mich ganz! Das Übrige wird er mir zufallen lassen. Ist unser Anspruch auf Gemeinschaft nicht der Vorgriff auf die Gemeinschaft, die der Herr selbst stiften wird; wobei die Gemeinschaft dann gleichsam zur Gnadengabe unseres Herrn wird? ein Geschenk also? Schaffen wir es, den Blick auf ihn zu richten und "nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten." (1 Kor 2,2)?
Mit den besten Segenswünschen für 2004
Werner
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Zur Verdeutlichung meines vorigen Anliegens ein ergänzender, vertiefender Aspekt:
Sind wir fähig, geistliche Gemeinschaft zu leben?
Ich mache 2 unterschiedliche Erfahrungen:
1. Wir verabreden ein Treffen und nennen es Hauskirche, Hauskreis oder Gemeindenachmittag (den Gottesdienst klammere ich als statische Veranstaltung einmal aus). Die meisten Teilnehmer haben die Erwartung, dass einer sagt, was dran ist. Wenn alles schweigt, schaut man nach dem Leiter oder Initiator oder Ranghöchsten. Man erwartet, dass etwas geschieht, sei es, dass jemand sagt, wie das Thema lautet. Wenn es keine Vorgaben gibt, dann ergeben sich Gespräche über Beruf und Gemeinde, Familie und Hobby, Politik und Gesellschaft. Die geistlichen Aspekte betreffen Gemeindeverständnis, Eheordnung, Erziehung nach biblischem Muster, Zerfall der Gesellschaft und endzeitliche Einordnung der Tagespolitik (nur als Beispiele). Vielleicht wird es ein gutes Gespräch und alle gehen zufrieden nach Hause. Ist dies schon geistliche Gemeinschaft? Wenn sich Christen treffen, über biblische Themen reden und abschließend 'noch' beten?
2. Wir feiern bei Freunden Geburtstag. Freunde und Nachbarn, Arbeitskollegen und Verwandte gehen ein und aus. Gegen 23 Uhr reduziert sich der Kreis auf einige wenige. Wir erzählen von unseren geistlichen Nöten, von dem, was Gott uns in den letzten Tagen aufgedeckt hat, wie uns sein Wort zur Speise geworden ist. Wir hören gemeinsam ein Lied oder mehrere, die einem von uns gerade Zuspruch und Ermutigung sind. Wir reden über Jesus und das was er für uns getan hat, und welche Bedeutung es gerade heute für mich hat. Dann reden wir mit ihm, bekennen Schuld, beten an, seine Gegenwart stärkt uns.
Was will ich damit deutlich machen? Geistliche Gemeinschaft ist nicht schon dort, wo Christen sich treffen, über die Bibel oder geistliche bzw. theologische Fragen reden. Geistliche Gemeinschaft findet dann statt, wenn der Heilige Geist aktiv ist. Das ist in meinen Augen das ausschließliche Kriterium. Er überführt konkret von den Sünden (die frommen Sünden sind doch die abscheulichsten: Hochmut, Neid, Unversöhnlichkeit, Lieblosigkeit usw.). Er zeigt uns den Sohn und den Vater und erzeugt durch uns "Dienstwirkungen" an anderen dadurch, dass seine Gaben sich durch den einen für den anderen entfalten. Wenn der Geist Gottes aktiv ist, dann leben wir nicht aus der geistlichen Konserve sondern werden unmittelbar von der Quelle genährt und erfrischt, und er ist der Handelnde.
Im Erleben dieser Gemeinschaft findet Gemeinde Jesu Christ statt, hin und her in den Häusern.
Werner
Zitat:Sind wir fähig, geistliche Gemeinschaft zu leben?
Hi Werner und alle,
schön, wie du das gegenübergestellt hast. In meinen Versuchen echtes Christsein zu leben mache ich immer wieder die Erfahrung, wie sehr das jahrelange Einüben von christlichem Tun in "normalen" Gemeindestrukturen neue Entwicklungen behindert.
Der positive Aspekt von Hauskirche ist die Verlagerung des Christseins in das Private und die gewollte Kleinheit. Doch wenn man da wieder anfängt "Gemeindeverein im Kleinen" zu spielen, dann bleibt als einziger Vorteil nur noch: "Fehler im Kleinen".
Und die Frage die du stellst ist genau der Kern der Lösung. Mit dem Schritt weg von herkömmlichen Denkmustern, hin zur kleinen Gemeinschaft, war ich bereit gesitliche Gemeinschaft zu leben, aber noch lange nicht fähig. Mangels Vorbilder hat sich bei mir der Lernprozess ziemlich lange hingezogen und zieht sich hin. Aber ich merke, dass Gott selbst lehrt und die Erfahrungen gelebter geistlicher Gemeinschaft stetig zunehmen. Dabei mache ich die besten Erfahrungen eben nicht mit den Tollen, Geistlichen, Perfekten. Sondern mit Menschen, die auch ganz offensichtlich Fehler haben.
Ich werde demnächst mal von den ein oder anderen Dingen berichten, die mir konkret weitergeholfen haben.
Liebe Grüße
Haki
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Hallo Haki (ist ja sonst recht ruhig hier)!
Benennen wir doch einmal die Dinge, die wir jahrelang ein geübt haben:
Irgendjemand sagt, was als nächstes zu tun ist.
Irgendjemand hat bzw. kennt das Programm.
Irgendjemand ist für das Gelingen verantwortlich.
Das ist Veranstaltung, Gemeindeverein im Großen und es wird im Kleinen ebenso laufen, wenn wir dieses System in unseren Köpfen behalten.
Das Tragische an diesem System ist, dass der institutionalisierte Glaube bzw. das veranstaltete Glaubensleben sehr bald eine Unabhängigkeit von Christus erreicht. Damit will ich sagen, dass es weiter funktionieren kann auch wenn Christus nicht unter uns ist. Das geschieht fast automatisch, weil das Augenmerk auf den Verlauf der Gemeinschaft gelegt wird. Das System wird getauft, die lebendige Gemeinschaft geht verloren und schon lebt die Religion während der Glaube stirbt.
Wir müssen begreifen, dass unser Leben an unserem Herrn hängt. Geistliche Gemeinschaft ist zu aller erst die Gemeinschaft des Geistes unter uns. Und wenn es zwei oder drei sind, die sich in seinem Namen versammeln, dann findet Gemeinschaft statt, eine Gemeinschaft, die keine äußere Ordnung braucht, weil der Geist selbst sie schafft.
Sobald dann noch dieser "Irgendjemand" auftaucht oder installiert wird muss es wohl unweigerlich diesen Verlauf nehmen. Er ist derjenige, der es noch verkörpern muss und dann lebt das System fröhlich weiter.
Gruß
Werner
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Hallo Werner, Haki und alle Mitleser,
Ja es ist ruhig hier ... aber nicht nur in diesem Thema ...
Werner, Du forderst uns heraus nachzudenken ... und das braucht schon seine Zeit, wenn es um solch grundlegenden Dinge geht.
Deine Gedankenanstöße und Zusammenfassungen finde ich auch in den anderen "Grundsatztehmen" wieder ... zumindest, wenn ich zwischen den Zeilen lese. Aber es ist gut, wenn das ganze mal von der anderen Seite aufgerollt wird. Denn wenn "geistliche Gemeinschaft" ganz anders als bisher definiert wird, dann erscheinen auch die bisher diskutierten "Grundsätze" (Dogmen!!??) in einem ganz anderen Licht.
Wenn ich mich ganz einfach darauf konzentriere, mit Jesus zu leben, ihm ähnlicher zu werden, und das so mit Jesus erlebte und geschenkte Leben mit anderen teile, werden all die vielen "Grundsatzfragen" in den Hintergrund treten, denn der Heilige Geist wird alles worüber wir so sehr diskutiert und theoretisiert haben, in der so gelebten Gemeinschaft verwirklichen: - Da brauche ich mir keine Gedanken mehr über einen Leiter machen, denn der Heilige Geist schenkt "Gaben der Leitungen" (und zwar wie ER will). Jeder kann dem anderen Vorbild (=Leitung durch Vorleben) sein.
- Da brauche ich mir nicht mehr den Kopf über Gottsdienstformen und -zeiten zerbrechen, denn das Leben der Gemeinschaft/Gemeinde wird ein Gottesdienst sein.
- Ich brauche mich auch nicht mehr groß mit anderen über Einheit streiten , weil wir gemeinsam unterwegs sind zu Christus hin, und nicht eine gemeinsame Theologie suchen müssen ... oder gar den kleinsten gemeinsamen Nenner.
Hey! Wir haben den größten gemeinsamen Nenner, der alles umfasst: Jesus Christus!
- Und es geht auch nicht mehr darum, "Hauskirche" (in der Form, wie ich es für richtig halte) zu bauen, denn Christus baut seine Gemeinde in der Form, wie er es an jedem Ort für richtig hält.
- ... usw. ...
In wenigen Worten:
==> Leben, das überfließt! Leben, das nur Jesus geben kann!
Davon träume ich! Danach sehne ich mich!
Dann wird aus ... Zitat:Irgendjemand sagt, was als nächstes zu tun ist.
Irgendjemand hat bzw. kennt das Programm.
Irgendjemand ist für das Gelingen verantwortlich.
... etwas, wie es sein sollte: Zitat:Mein Herr sagt, was als nächstes zu tun ist.
Der Heilige Geist hat bzw. kennt das Programm.
Der Vater ist für das Gelingen verantwortlich.
Gemeinsam unterwegs
Guido
Zitat:Das Tragische an diesem System ist, dass der institutionalisierte Glaube bzw. das veranstaltete Glaubensleben sehr bald eine Unabhängigkeit von Christus erreicht. Damit will ich sagen, dass es weiter funktionieren kann auch wenn Christus nicht unter uns ist.
Hi Werner, Guido, All
Deine Aussage wird vollständig von der Bibel gestützt: Off. 3,20! Da steht Jesus auch draussen. Und drinnen funktionierts prima. Ein Glück, dass Jesus nicht so schnell aufgibt und immer noch um Einlass bittet.
Das mit dem *ganz einfach* ist halt nicht so einfach.
Bei mir persönlich (und ich glaube da bin ich keine Ausnahme) steht primär das eigene Ego wie ein fast unüberwindliches Hindernis im weg.
Ich bin in einer Gemeinde groß geworden, die aus einer Küchenversammlung entstanden ist. ("Meat-ings"?) Heute versuche ich wieder christl. Gemeinschaft in die Küche zu bekommen. Eins habe ich erfahren. Es ist gar nicht so schwer Nicht-Christen zu Gesprächen über den Glauben in die Küche zu bekommen.
Wir bekamen kürzlich einen Brief, in dem stand:
Zitat:Wir haben uns entschieden, unser Leben nicht länger in einen ?geistlichen? und einen ?normalen? Bereich aufzuteilen. Unser ganzes Leben gehört Jesus. Gott zeigt dem Propheten Sacharja, wie es sein wird, wenn es keinen heiligen Bereich mehr gibt, der von einem säkularen Bereich getrennt ist:
?Die Kochtöpfe im Tempel werden dann genauso heilig sein wie die Opferschalen, die am Altar verwendet werden. Ja, jeder Kochtopf in Jerusalem und in ganz Juda ist dann dem Herrn geweiht.? (Sacharja 14,20-21)
Als Gott diese Welt schuf, sollte alles von seinem Willen und seiner Gegenwart geprägt sein. Aber wegen der zerbrochenen Beziehung zwischen Gott und den Menschen spalten wir unser Leben. Wir glauben, Gott nur in bestimmten Räumen (z.B. in Kirchen und Gemeindehäusern) und zu bestimmten Zeiten (z.B. wenn wir in der Bibel lesen oder beten) nahe zu sein. Wir haben unseren Alltag aufgeteilt in ein ?frommes? und ein ?normales? Leben. Wir glauben, dass Gott der Beruf eines Pastors besser gefällt als die Tätigkeit eines Kfz-Mechanikers. Jesus möchte diese Spaltung unseres Lebens aufheben und uns zu einem ganzheitlichen Leben mit Gott zurückführen. Er stellt unsere Freundschaft mit Gott wieder her, lässt uns unseren Platz in der Gesellschaft einnehmen, zu dem Gott uns berufen hat, und hilft uns, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen.
Das (Mein) Ziel: Den Platz einnehmen, den Gott für mich will.
Gottes Segen euch allen
Haki
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"Christ sein ist so kompliziert, dass es niemand erklären kann aber so einfach, dass es jeder leben kann."
So zumindest ist es von Gott angelegt. Wer will den Ratschluss Gottes ergründen? Wer ist sein Ratgeber? Wie hoch sind doch seine Gedanken? Aber den Unmündigen hat er es offenbart und uns die Kinder zu Vorbildern gestellt. Mir steht meine Gemeindeerfahrung, mein eingeübtes religiöses Denken und Leben im Weg.
Ich finde es gut, dass wir es hier beschreiben und dann zunehmend Veränderung erfahren können, oder?
Wir haben wohl noch nicht den Mut, mit Küchenversammlungen zufrienden zu sein;oder mit Begegnungen beim Betriebsausflug oder in der Mittagspause. Wir sind es gewohnt, einen "Akt" aus unserem Christsein zu machen und den Glauben als ein "Etwas" gleichsam einem Produkt der Wirtschaft - weiter zu reichen. Dabei tragen wir das Leben des Christus in uns - auch bei ALDI an der Kasse.
Ein gesegnetes Wochenende
Werner
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Hallo Ihr Lieben,
Zitat:Wir haben wohl noch nicht den Mut, mit Küchenversammlungen zufrienden zu sein;oder mit Begegnungen beim Betriebsausflug oder in der Mittagspause. Wir sind es gewohnt, einen \"Akt\" aus unserem Christsein zu machen und den Glauben als ein \"Etwas\" gleichsam einem Produkt der Wirtschaft - weiter zu reichen. Dabei tragen wir das Leben des Christus in uns - auch bei ALDI an der Kasse.
Hier ein Teil unserer Geschichte:
Nachdem es hier in unserem Ort keine "Freikirche" (der wir ca. 9 Jahre angehörten) mehr gab, haben wir einige Zeit die Frage gestellt: " Welcher Gemeinde(-Institution) schließen wir uns jetzt an?" Wir hatten persönliche Beziehungen zu Christen aus zwei Gemeinden in der Nähe. Parallel dazu entstand in unserem Herzen ein Anliegen, unseren Glauben vor Ort (sichtbar für unser Lebensumfeld) zu leben. Deshalb entschlossen wir uns, dass wir uns keiner Gemeinde anschließen, sondern lernen wollen als Familie, in unserem Heim, in unserem Lebensumfeld, Gemeinde/Glauben zu leben. Einige Beziehungen zu Geschwistern aus den umliegenden Gemeinden blieben bestehen. Und wir trafen uns tatsächlich immer wieder mal in der Küche, im Wohnzimmer, beim Baden ... Und irgegndwann merkten wir: "Hey, hier geschieht Gemeinde!" Wir gehören nun fast drei Jahre keiner Gemeinde(-Institution) mehr an. Die Geschwister aus den Freikirchen, sind noch immer in Ihrer Freikirche, denn wir wollen Sie dort auch nicht herausziehen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir sind dankbar für die Beziehungen zu ihnen und dafür, dass wir immer wieder (außerhalb der Gemeinde-Institution) Gemeinde erleben dürfen.
Auch mit Christen, die keiner Gemeinde angehören, treffen wir uns nicht geplant, nicht organisiert, sondern nach Bedarf (zum praktischen Helfen, zum Plaudern, zum Essen, oder auch mal konkret, um zu beten, ...). Wir merken, dass Gott etwas tut, wenn wir zusammenkommen (egal aus welchem Grund), Menschen werden verändert und wachsen näher zu Christus hin.
Wir haben zwischen drin immer wieder Zweifel gehabt: "Sind wir auf dem richtigen Weg?", ... denn wir konnten ja nichts vorweisen (kein Bibelkreis, keine missionarischen Einsätze oder ähnliches, und schon gar keine gottesdienstlichen Veranstaltungen). Da merke ich, dass die "Institution" zumindest teilweis noch immer in meinem Denken vorhanden ist. Inzwischen sind wir aber dankbar für diesen Weg.
Gemeinsam unterwegs mit Jesus,
Guido
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Hoppla!
Kann es sein, dass wir dann ja gar kein Hauskirchen-forum mehr brauchen?
Müsste es dann nicht besser: "gemeinsam-unterwegs-forum" heißen, in dem wir nicht mehr nach Begründungen und Erklärungen suchen sondern die Einfachheit und Authentizität unseres Lebens mit einander teilen und uns dadurch ermutigen?
Ich erlebe es auch an mir, dass es mir nur mühsam gelingt, alte Muster in Hirn und Herz zu entdecken und zu entlassen. Auch wenn ich noch in herkömmlichen Strukturen lebe erlebe ich doch, dass zB unsere Gemeindeleitung genau dies auch sieht. Nicht mehr für Gott leben (im Sinne von: etwas für ihn tun wollen) sondern vor Gott leben. Ehrlich und offen über unser Leben reden, unsere Ehenöte nicht voreinander zu verstecken sondern stattdessen in Liebe und Fürbitte mit einander umgehen. Und dann damit auch der Gemeinde ein Neues vorleben.
Wir verabschieden uns immer mehr von dem, was Christen und Gemeinden tun müssen oder tun wollen. Wir gewöhnen uns an die Frage: Was will Gott tun? Jesus tat nur das, was er den Vater tun sah. Und das wollen wir auch. Das steht in keinem Gemeindeaufbauprogramm. Das kann man auch nicht für andere festhalten, weil Gott mit jeder Gemeinschaft so umgeht, wie es ihr entspricht. Und das atmet so viel Frieden und Gelassenheit...
Andererseits sind wir es nicht gewohnt, in der Gegenwart Gottes zu leben (von der Allgegenwart Gottes unterschieden). Menschen in der Bibel suchten Gottes Angesicht. Sie begegneten Gott, und bereits das veränderte sie. Wir lernen es nur ganz langsam, unsere Herzen vor Gott zu öffnen und erleben zunehmende Freiheit.
Ein gesegneten Sonntag
Werner
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Hallo Werner, Haki, Guido und co, sollten wir uns nicht fragen, machen wir es richtig? Und wie machen wir es richtig? Macht doch auch jeder Betrieb eine Bilanz, wie sieht es mit unserer aus? Sicher soll Hauskirche oder Gemeinde kein Betrieb wie in der Welt sein, doch wie heisst es: An den Fruechten werdet ihr es erkennen, ob`s ein guter oder nicht guter Baum ist! Wir sind jetzt 5 Jahre in Sachen Hauskirchen unterwegs und ich ertappe mich immer noch bei so manchen Denkweisen und automatischen Handlungen aus Traditionszeiten. Wobei wir auch immer noch gefaehrdet sind, neue Traditionen auf zu bauen. Denn schnell kommt man in solches Fahrwasser, wie Haki sagt: Kirche in Kleinformat! Mir liegt es sehr am Herzen, den Inhalt zu suchen und zu finden, dann ergibt sich die Form irgendwie von selbst. Aber nur Form ohne einen Inhalt ist eigentlich wie ein Leergebinde, zum wegwerfen verdammt. So etwas sind leider oft unsere Heiligen Traditionen und Gewohnheiten. Niki Gumpel erzaehlt etwas lakonisch in einem Alphavideo, dass ein hoher anglikanischer Bischof meinte, Gott sei aus ihrer Kirche ausgetreten, ein schwerer Schlag aber damit muessen wir eben leben! stellten sie fest. Darum sagt auch der Herr, das neuer Wein in neue Schlaeuche soll und kein neuer Stoff auf einen alten Lumpen soll. Wir versuchen genaue Anweisungen zu meiden, dafuer "unsere Freunde" (Hauskirche) viel zu loben, zu foerdern und herausfordern, die Beziehung mit ihrem Erloeser zu suchen und vertiefen und auch an andere weiter zu geben. Unter dem Motto: "Das Vorhandene zu foerdern und das Starke zu staerken!" Wenn wir uns sehen, erzaehlen wir einander unsere Erlebnisse. Mir selbst ist es auch wichtig, meine Beziehung zu vertiefen und zu erforschen, welchen Weg der Herr mit mir und mit uns vorhat. Oftmals war ich mit dem Weiden und Hueten der Schafe so beschaeftigt, das mir keine oder nur sehr wenig Zeit fuer meine Beziehung uebrig blieb. Da hat der Herr mir das Gleichnis von den zehn Jungfrauen gezeigt, dabei wurde mir vieles klar. Natuerlich ist es wichtig untereinander Beziehungen zu pflegen, einander auferbauen und zuruesten, aber der Mittelpunkt soll immer der "Braeutigam" sein. Ich brauche selbst auch mein Oel in der Lampe! In dem Buch "Leuchthaeuser" hat Jim Montgomry anhand einer Pyramide gut dargestellt, das nicht alle Anwaerter weitergehen wollen und zu Juengern heranreifen, das ist unsere Aufgabe, diese herausfinden und foerdern. Reich Gottes sind wirklich Beziehungen, und wenn die Beziehungen auf Jesus, unseren Erloeser gerichtet sind, ergibt sich eigentlich von selbst (Haus) Gemeinde. Ich sehe Hauskirche als von Gott gegebenes Werkzeug, um seinen Leib zuzuruesten. Wir investieren in Beziehungen (Inhalt) und der Herr baut seine Gemeinde (Form).
Mit lieben Gruessen aus Oesterreich, hejo.
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