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Gemeinde im Alltag :: unterwegs mit Jesus
#11
Hallo Nadja,

zu deiner Frage
Zitat:Immer wieder schreibt ihr, dass euch Gemeinschaft total wichtig ist und dass es darum geht, an den Leben der anderen teilzuhaben. Was bedeutet das nun aber konkret? Gibt es in euren Hauskirchen Rechenschaftsbeziehungen? Wie nahe stehen sich die Hauskirchen - \"Mitglieder\"? (es ist in anderen Themenbereichen ja auch die Rede von \"flexiblen Beziehungen\")
Ich meine, dass wir in erster Linie Rechenschaft vor Gott ablegen müssen, wie wir das Gebot der Liebe in unserer Gemeinde umsetzen. Da haben wir auch Verantwortung dafür, die richtige Umgebung zu schaffen und die Gelgenheiten zu suchen wie und wo wir das am besten praktizieren können. Das ist der Grund, warum ich das "Hausgemeindesetting" bevorzuge. Die oberste Priorität liegt nämlich hier bei der kleinen und überschaubare Gemeinschaft, das lässt sich gut bewältigen.
Während in "Gemeinden wie wir sie kennen" die Prioriät oft bei den sonntäglichen Gottesdiensten und bei den sonstigen Gemeindeaktivitäten und Programmen liegt. Natürlich weiß man auch da um die Wichtigkeit der Gemeinschaft und will sie umsetzen, aber das entstandene "Gemeindesystem" erlaubt es nicht in dieser Konsequenz.

In unserer Hausgemeinde (12 Kern-Personen) haben wir uns mit den "Einanders" der Bibel beschäftigt. Über 60 x erwähnt die Schrift: "liebt einander, dient einander, seid gastfrei gegenseitig, tragt einander die Lasten, vergebt einander ...."
Dann haben wir uns ernsthaft gefragt, ob wir das auch tun wollen. Alle haben zugestimmt und dann haben wir das mit einem Bund besiegelt.
Seither versuchen wir, das im Alltag konkret umzusetzen.
Das sprengt natürlich den Rahmen eines einmaligen Wochentreffen - entstanden sind daraus z.b. intensive Jüngerschaftsbezeihungen, Hilfen bei der Erziehung und im Haushalt, stärkere Freunschaften, Freizeitaktivitäten etc.
Keiner wird zu solchen Beziehungen gezwungen und keiner muß für sein Verhalten Rechenschaft vor den andere ablegen, jeder ist frei, soviel einzubirngen, wie er imstande ist. Jetzt nachdem wir als Hausgemeinde 5 jahre bestehen, sehen wir viele gute Früchte und einen starken Zusammenhalt. Vor einiger Zeit haben wir uns in drei Minihausgemeinden aufgeteilt, damit noch mehr neu Leute dazukommen können und dieses Gemeinschaftsleben mutlipliziert wird.

Gruß Richard
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#12
Hallo Richard

Vielen Dank für deine Antworten! Es klingt echt total spannend, was sich in eurer Hauskirche so entwickelt hat.

Einige Fragen stelle ich mir dennoch: Du schreibst, dass jeder sich so einbringt wie er dafür imstande ist. Das finde ich grundsätzlich gut. Ich bin auch deiner Meinung, dass man niemanden dazu zwingen kann, intensivere Freundschaften mit den anderen aus der Hauskirche zu leben.
Aber (jetzt kommts Smile ) Steht und fällt die Qualität der Hauskirche nicht mit der Intensität der Beziehung der einzelnen Mitglieder zu Gott und untereinander ? Ich meine, angenommen es gibt Leute, die zwar immer dabei sind, aber nichts reinbringen, (entweder weil sie vom Typ her nicht so sind, oder weil sie mit Gott nicht so "dran" sind) dann läuft doch auch nichts, oder?

Was mich sehr ermutigt ist, dass du schreibst, dass Christen die Gemeinschaft suchen, diese auch finden und leben können. Das stimmt schon!

Übrigens: Wir hatten heute gerade eine super Predigt, die mich sehr herausgefordert hat. Da habe ich mir die Frage gestellt, wie ihr das macht in eurer Hauskirche: Habt ihr Leute die in den verschiedenen Hauskirchen zirkulieren und Lehren (in etwa so wie im Buch von Wolfgang Simson beschrieben) oder habt ihr Leher in der Gemeinde? Oder studiert ihr selber einen Text, der euch gerade wichtig erscheint (wie z.B. die "einander" - Stellen)?

So, ich denke das sind wieder einige Fragen... Es ist echt super, dass ich diese Fragen einfach mal so stellen kann und Antworten erhalte! Vielen Dank!!

Grüessli us dä Schwiiz!
Nadja
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#13
Hallo Nadja,
deine Frage:
Zitat:Steht und fällt die Qualität der Hauskirche nicht mit der Intensität der Beziehung der einzelnen Mitglieder zu Gott und untereinander ?
meine Antwort: genaus so sehe ich das.
Doch das Gute ist die herausfordernde Atmosphäre in der kleinen Gemeinschaft - denn wenn der "Verbindlichkeits- und Hingabepegel" hoch ist und das ist er bei uns, dann bleiben die, die das nicht wollen einfach weg. Wer bleibt und es doch nicht kann braucht unsere Hilfe. Das wird es immer geben, in jeder Gemeinde gibt es Schwache im Glauben, die unsere Unterstützung brauchen.

deine andere Frage:
Zitat:Habt ihr Leute die in den verschiedenen Hauskirchen zirkulieren und Lehren, oder habt ihr Leher in der Gemeinde? Oder studiert ihr selber einen Text, der euch gerade wichtig erscheint ?
Alle drei Varianten gibt es bei uns, sogar noch eine vierte und eine fünfte.Hin und wider gibt es Seminare mit Lehrern aus unseren Reihen oder Gastlehrern, zu denen Teilnehmer aus dem Netzwerk an einem Ort zusammenkommen. Außerdem haben wir regelmäßig Netzwerk-Gottesdienste, bei denen auch gepredigt und gelehrt wird.

Gruß Richard
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