14.11.2006, 21:22
[quote]Ich lehnte mich nach vorne, setzte mich in der Kirchenbank zurecht und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Colonel McTagget, der amerikanische Militärattache, war gerade eingetreten und machte die Tür fest hinter sic zu, um den kalten afghanischen Wind auszusperren. Das Klappern seiner Cowboystiefel auf dem Marmorboden hallte durch den ganzen Raum. Er lächelte, als er jemanden begrüßte, ich glaube, es war Don Rowly, ich konnte gerade noch seine Halbglatze über der Menge erblicken. Ja,, es musste Don sein; neben ihm standen drei verschmutzte, halbverhungert aussehende Typen. Typisch Don. Wer hätte je gedacht, dass dieser kleine, rundliche Mann Jugendliche von der Straße in seinem Haus aufnehmen würde, um sie mit Nahrung und Kleidung zu versorgen. Paul Filidis saß mir direkt gegenüber, sein Körper war für den Gottesdienst mit Silber- und Türkisringen, mit Armbändern und Halsketten geschmückt. Sein Kopf war still zum Gebet gesenkt, ein einzelner Ohrring baumelte freudlos an seinem Ohr. Neben ihm saß Peter Fitzgerald. Der liebe Peter, welche radikale politische Ansichten er über die Versorgung der Armen vertrat! Der Colonel und er waren in ihren Ansichten himmelweit voneinander entfernt, wenn es um Politik ging. Es war eine erwartungsvolle Spannung im Raum zu spüren, während wir auf den Beginn des Gottesdienstes warteten.
Es gab über jede Person, die im Raum war, eine Geschichte zu erzählen- eine Geschichte, wie es dazu kam, dass wir Schulter an Schulter in einer Kirche im Wohnbezirk Kabuls saßen. Wir repräsentierten einundzwanzig verschiedene Nationalitäten, darunter Pakistanis, Briten und Amerikaner, und von jedem Ende des sozialen, politischen und theologischen Spektrums. Jemand, der die Szene von außen betrachtete, und nicht die Bibeln sah, die unter den Ärmeln von Jeansjacken, aus Krokodilledertaschen oder Reserverucksäcken herausragten, hätte sich gefragt, was in aller Welt wir denn gemeinsam hatten, dass wir an einem solchen kalten, windigen Morgen freiwillig zusammenkamen.
Was für eine wunderbare und unvergessliche Gemeinde es doch war. Wir hatten gelernt, unsere Unterschiede beiseite zu legen und die herrliche, erfrischende Atmosphäre geistlicher Einheit zu genießen. Es hatte einige Zeit gedauert, bis diese Einheit gewachsen war und sich entwickelt hatte. Wir mussten lernen, einander zu lieben und anzunehmen. Und das war nicht leicht gewesen. Anfangs hatte es einige spannungsgeladene Augenblicke gegeben, als Leute versuchten, sich auszusuchen, neben wem sie sitzen wollten, mit wem sie beten oder wen sie zu Essen einladen wollten. Es war leicht, jemanden, den wir nicht kennen lernen wollten, einfach zu übergehen, aber schließlich hatte unser Verlangen nach Gemeinschaft dazu getrieben, einzugestehen, dass wir in Christus eins waren; wir waren alle Brüder und Schwestern in derselben Familie.
Langsam begannen ablehnende, festgefahrene Haltungen zu schmelzen, als wir anfingen anders miteinander umzugehen. Dies war nicht einfach und bedurfte der Offenheit, Aufrichtigkeit und Demut, sowie der Entschlossenheit aller, unser Ziel zu erreichen. Es war jedoch etwas, was keiner von uns mit Bedauern tat. Wir hatten angefangen miteinander in Beziehung zu treten, auf der Grundlage dessen, wer wir in Christus waren, und nicht auf der Grundlage unserer Unterschiede. Wir hatten immer noch unsere Meinungen, aber diese waren nicht mehr die Grundlage, auf der wir einander bewerteten und beurteilten.
(...)
Es ist traurig, dass heute in der ganzen Welt viele Christen in ihren eigenen Meinungen so festgefahren sind, dass sie die Einheit, die im Kreuz Christi zu finden ist, ablehnen, zusammen mit all der Heilung und gegenseitigen Annahme, die dies mit sich bringt.
Es gab über jede Person, die im Raum war, eine Geschichte zu erzählen- eine Geschichte, wie es dazu kam, dass wir Schulter an Schulter in einer Kirche im Wohnbezirk Kabuls saßen. Wir repräsentierten einundzwanzig verschiedene Nationalitäten, darunter Pakistanis, Briten und Amerikaner, und von jedem Ende des sozialen, politischen und theologischen Spektrums. Jemand, der die Szene von außen betrachtete, und nicht die Bibeln sah, die unter den Ärmeln von Jeansjacken, aus Krokodilledertaschen oder Reserverucksäcken herausragten, hätte sich gefragt, was in aller Welt wir denn gemeinsam hatten, dass wir an einem solchen kalten, windigen Morgen freiwillig zusammenkamen.
Was für eine wunderbare und unvergessliche Gemeinde es doch war. Wir hatten gelernt, unsere Unterschiede beiseite zu legen und die herrliche, erfrischende Atmosphäre geistlicher Einheit zu genießen. Es hatte einige Zeit gedauert, bis diese Einheit gewachsen war und sich entwickelt hatte. Wir mussten lernen, einander zu lieben und anzunehmen. Und das war nicht leicht gewesen. Anfangs hatte es einige spannungsgeladene Augenblicke gegeben, als Leute versuchten, sich auszusuchen, neben wem sie sitzen wollten, mit wem sie beten oder wen sie zu Essen einladen wollten. Es war leicht, jemanden, den wir nicht kennen lernen wollten, einfach zu übergehen, aber schließlich hatte unser Verlangen nach Gemeinschaft dazu getrieben, einzugestehen, dass wir in Christus eins waren; wir waren alle Brüder und Schwestern in derselben Familie.
Langsam begannen ablehnende, festgefahrene Haltungen zu schmelzen, als wir anfingen anders miteinander umzugehen. Dies war nicht einfach und bedurfte der Offenheit, Aufrichtigkeit und Demut, sowie der Entschlossenheit aller, unser Ziel zu erreichen. Es war jedoch etwas, was keiner von uns mit Bedauern tat. Wir hatten angefangen miteinander in Beziehung zu treten, auf der Grundlage dessen, wer wir in Christus waren, und nicht auf der Grundlage unserer Unterschiede. Wir hatten immer noch unsere Meinungen, aber diese waren nicht mehr die Grundlage, auf der wir einander bewerteten und beurteilten.
(...)
Es ist traurig, dass heute in der ganzen Welt viele Christen in ihren eigenen Meinungen so festgefahren sind, dass sie die Einheit, die im Kreuz Christi zu finden ist, ablehnen, zusammen mit all der Heilung und gegenseitigen Annahme, die dies mit sich bringt.