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Hallo Thomas,
ich möchte dir mit einem Artikel antworten, den ich vor einiger Zeit auf leben.einfachegemeinde.de veröffentlicht habe:
Gerade habe ich eine Information von einem Bekannten erhalten, dass es eine Gruppe von Christen gibt, die in der Stadt X eine neue Y- Gemeinde beginnen wollen, da es eine solche Gemeinde dort noch nicht gibt und sie der Überzeugung sind, dass die Stadt X eine solche Gemeinde jetzt braucht. Sie suchen nach Unterstützern um einen evangelistischen Einsatz in dem Z- Gelände zu machen. Natürlich sollen da Menschen zu Jesus geführt werden ( ich denke, logischer Weise sollen sie dann auch in die Y- Gemeinde integriert werden, damit die Gemeinde wächst).
Vor kurzem habe ich von einem Missionar gehört, dass es mittlerweile ca 30000 Denominationen/ Konfessionen gibt. Ich weiß nicht, ob die Zahl stimmt, aber egal, wir wissen alle, dass sie auf jeden Fall sehr hoch ist. Denominationen/ Konfessionen sind z.B. Evangelisch, Katholisch, Baptisten, Methodisten, Mennoniten, Brüdergemeinde, Qäuker, Gemeinde Gottes, Pfingstgemeinde, Altkatholiken, Apostolische Gemeinde .... um nur einige wenige von den alten zu erwähnen. In unserer Zeit entstehen auch immer wieder neue, aktuelle mit an die Zeit angepasste Strukturen, wie z.B. die ICF oder die Vinyard Gemeinden und viele andere. Eine von diesen neuen Denominationen ist die Y- Gemeinde in der Stadt X.
Denominationen und Konfessionen hindern die Einheit des Leibes Christi!
Denomination heißt Benennung - immer ist es ein besonderer Name, den man sich als christliche Gruppe bzw. als "Gemeinde" gibt. Ein Name, der eine eigene abgegrenzte Identität markieren soll, zu der ein bestimmter Charakter und ein individueller Stil gehört. Die Bezeichnung Konfession ist "das- sich- Bekennen" zu einer bestimmten Glaubensrichtung, die eine christliche Gruppe, bzw. "Gemeinde" hat, mit der sie sich von einer anderen unterscheidet.
In den Grundlagen der "Y- Gemeinde in X" kann man nachlesen, wo diese bestimmte Denomination herkommt, sie hat eine Geschichte und bezieht seine Identität aus Aussagen eines bestimmten Gründers, der mit klaren Worten erklärt, dass sich diese "Gemeinderichtung" von allen anderen unterscheidet und worin die wesentlichen Unterschiede bestehen. In den vielen Seiten des "Grundlagenpapiers" versucht der Gründer deutlich zu machen, dass diese Unterschiede sehr biblisch sind und die beste Art sind, das umzusezten, was Jesus gesagt hat. Die trennende Haltung wird deutlich, wie es auch bei allen anderen Konfessionen der Fall ist.
"Ist denn der Leib Christi zerteilt" ruft Paulus in 1.Kor.13 ganz entrüstet aus.
Damit meinte Paulus die Aufspaltung der korinthischen Gemeinde in verschiedene Gruppen, die sich bewußt lehrmäßig voneinander unterscheiden wollen. Die einen wollen mehr dem folgen, was Petrus in seinen Predigten betont, die anderen lieben es, sich nach dem auszurichten, worüber Apollos gerne predigte und wieder andere bezeichnten sich als Anhänger des Paulus. Dieses alte Problem hat sich bis heute im Leib Jesus gehalten und ist eine Ursache, warum es so viele Denominationen gibt. Immer waren es einzelne Personen, die durch ihre besondere Begabung und Berufung und durch ihre besondere Erkenntnis Christen in ihren Bann gezogen haben. Anstatt ihre Nachfolger an Christus und den ganzen Leib zu binden haben sie durch Überbetonung von Lehrwahrheiten, die Menschen an sich und an die besondere Lehre der zukünfitgen Denomination gebunden.
Nur wenn wir den Leib Christi als Ganzes festhalten, geraten wir nicht in die denominationelle Falle und bleiben offen füreinander.
Die Einheit in der Vielfalt suchen
Ich denke, dass es Gottes Absicht ist, dass in der großen Vielfalt unterschiedlicher Gaben, Erkenntnisse, Typen, und Charaktere die Einheit Gottes zum Ausdruck kommt. In Eph.3,10 sagt Paulus das so: "...damit jetzt den Gewalten und Mächten in der Himmelswelt durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes zu erkennen gegeben werde." Ich verstehe das so, dass gerade in der Unterschiedlichkeit und Andersartigkeit innerhalb der Gemeinde die Weiheit Gottes in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt offenbar wird. Das beginnt in der einzelnen kleine Gemeinde auf der Basisebene und wird auch deutlich in der großen Gemeinde in der Stadt, wenn sie zusammenkommt.
Immer muss unser Gemeinschaftsleben geprägt sein durch Offenheit für Andersartigkeit, für Veränderung und für Erneuerung. Der Geist Gottes will ständig Neues wirken und uns immer mehr neue Einsichten geben, damit wir in unserem Glaubensleben wachsen. Gleichzeitig müssen wir die Herausforderung annehmen, dass wir unsere Unterschiedlichekeiten aushalten und längerfristig durchhalten, bis wir alle mehr und mehr "hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi" (Eph.4,15). Das kann nur geschehen, wenn wir einerseits die Einheit in den Glaubensgrundlagen mit dem ganzen Volk Gottes festhalten und anderseits auch einen geistlichen Raum pflegen, wo wir mit anderen Geschwistern in familiärer Atmosphäre in tiefere Glaubensinhalte gemeinsam hineinwachsen, ohne uns durch Benennungen und durch bestimmte Lehren nach Außen hin von den anderen abzugrenzen.
Ric